Zerstörung als Strafe?

      Persönliche Empfindlichkeit hin oder her. Das interessiert mich absolut gar nicht.

      1. es ist IHRE Art zu Spielen
      2. müssen nur die Beteiligten damit zurecht kommen und nicht der Rest der Welt
      3. Wenn es beiden was gibt ist es doch okay denn man selbst muss ja nicht mit machen

      So sehe ich das.
      gut, ich kenne die Sachlage nicht, nur das was eingangs zitiert wurde. Ja, es gibt juristisch wohlmöglich keinen Unterschied in der vorsätzlichen Sachbeschädigung eines Schals und eines Höschens. Dennoch macht es für mich einen gewaltigen Unterschied.
      Meine Subbie hat mir einerseits außerordentliche Rechte an ihr eingeräumt. Im Gegensatz habe ich mich zur außerordentlichen Verantwortlichkeit ihr gegenüber verpflichtet.
      Das Höschen-Beispiel wäre in unserem Fall davon abgedeckt, auch wenn es im juristischen Sinne nicht mein Eigentum ist und dessen zwangsweise Entfernung als Körperverletzung gewertet werden könnte. Aber wir haben für und entschieden, das wir das so wollen.
      Anders verhält es sich mit dem Schal-Beispiel. Das wäre gegen unser Einvernehmen, läuft es doch obendrein meiner Rolle als CG total entgegen, wenn ich etwas derartiges täte. Als Top/Dom macht es IMHO sogar keinen Sinn.
      Als Sadist gibt es sogar ein ganz erbärmliches Bild ab! Davon ab, habe ich Gewalt gegen Gegenstände, als Ausdruck von was auch immer, bislang immer als armselig empfunden. Ich stelle mir gerade vor, wie Dom seiner sub den Schal vom Hals reißt und ihn, trotz ihrer sicherlich zum Ausdruck gebrachten Mißbilligung, triumphierend in Brand setzt... ich sehe das Bild eines im Grunde bedauernswerten Schulholfschlägers, der glaubt sich auf diese Weise in seiner Rolle als bad guy bestätigen zu müssen.
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      @Merci Das wäre auch mein persönlicher Ansatz, jedoch würde ich Sub es selbst auftrennen lassen, damit der erzieherische Ansatz besser ankommt. ;)
      Hast du ihn mal gefragt was genau seine Intention war? Da würde mich schon interessieren. Könnte mir vorstellen das er gewisse Reaktionen aus Sub heraus kitzeln wollte.
      Ein Mann ist nie schöner, als wenn er vor dir auf die Knie geht.
      Die Frage war ja auch wie wir persönlich auf so ein Verhalten von Dom reagieren würden, und nicht (nur) wie wir ganz allgemein dazu stehen.

      Und da kann ich sagen, dass ich ganz persönlich in dem Moment das Safewort aussprechen würde, um meinen Schal zu retten, und dann mal ganz auf Metaebene ein paar klare Worte zum Thema Grenzüberschreitung sagen würde, und die Frage stellen würde, ob wirklich jeder Mist, von dem er sich doch wohl bei zwei Minuten klar nachdenken, denken kann, dass das (für mich) nicht in Ordnung ist, explizit auf der Tabuliste stehen muss.

      Und ich denke damit hätte sich die Sache mit dem Dom vorerst erledigt.

      Das wäre aber auch so, wenn er mein Essen in den Müll befördern würde - wobei, nein, da würde ich einfach nicht mehr für ihn kochen.

      Grüße

      Dina
      Natürlich kennen wir nicht die Sachlage wie dieses "Paar" ihr BDSM auslebt.

      Für mich persönlich, als jemanden der gerne Dinge selbst macht, häkelt, strickt oder malt.
      Wenn ich mir vorstelle das ein Dom meine Zeichnungen mutwillig zerstört... Als Strafe... Das könnte er nie wieder "gut" machen.
      Diesen Ideellen Wert kann man nicht ersetzten - für mich nicht.
      Für mich wäre das absolut keine Basis (aber wenn es ihre ist, ...)

      Und zu dem Thema mit dem Essen - sorry da habe ich wirklich kein Verständnis dafür (auch wenn das denen ihre Art ist) - das hat für mich nichts mehr mit BDSM Dom/Sub zu tun - aber das würde nun wohl zu weit gehen....

      Für mich wäre diese Art der Bestrafung, sofern man es so nennen kann, nichts.
      „Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und dem Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist Sehnsucht.“

      Immanuel Kant

      Merci schrieb:

      Wie würdet ihr (Subs) in einer solchen Situation reagieren? Steht das auf eurer Tabuliste?
      Ich hätte genauso reagiert wie du und hätte so einen Menschen sofort verlassen. Einen selbstgemachten Gegenstand (den der Partner mit viel Liebe erstellt hat) aus reiner Machtdemonstration zu zerstören, so etwas ist für mich nicht dominant oder sadistisch, das ist einfach nur lieblos und gemein. Und dann noch mit Feuer, das hat etwas besonders Aggressives und Hemmungsloses.

      Aber die moralische Empörung hier im Forum ist das eine. Wenn dieser Mann eine Partnerin hat, die so mit sich umgehen lässt, dann nützt das alles nichts. Die konkrete Grenze kann ihm seine Partnerin nur selber setzen, sofern sie das überhaupt möchte, das wissen wir ja nicht.
      Ich finde es absolut inakzeptabel für mich. Dieser Dom wäre für mich kein adequater Partner, sondern eine armselige Wurst, der seine Dominanz nur durch Gewalt ausdrücken kann. Wenn ich immer lese, wenn die beiden das vielleicht so abgesprochen haben, ist es in Ordnung, da geht mir der Hut hoch, nein ist es für mich als Außenstehende trotzdem nicht. Es besteht dann ein, in meinen Augen, sehr ungesundes Abhängigkeitsverhältnis.

      Aber gegen andere Dinge, die ich gestern hier lesen musste, ist das Zerstören von Selbstgemachtem ja fast schon Kuschelkurs.
      Und gerade dadurch, dass man sich irrt, findet man manchmal den Weg.

      Vincent van Gogh

      Merci schrieb:

      So hat er einen selbstgestrickten Schal seiner Sub vor ihren Augen verbrannt, weil sie ihn trug und ihm der Schal nicht gefiel.
      So, wie ich es verstehe, hat er seiner Sub scheinbar vorher verboten, den Schal in seiner Gegenwart zu tragen?
      Ich gehe da mit @Cat konform: Wir wissen nicht wirklich, was vorher zwischen den beiden abgesprochen war.
      Es könnte sein, dass er sogar vorher gesagt hatte, wenn sie den Schal in seiner Gegenwart trägt, würde er ihn verbrennen.
      Dann wäre es etwas völlig anderes, als wenn er den Schal zum ersten Mal sieht, denkt "Wie scheußlich ist der denn!", ihr ihn abnimmt und verbrennt.
      Im ersten Fall fände ich es nicht schlimm, im zweiten ein absolutes No-Go.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Hallo zusammen,

      für mich ist das menschlich absolut unterste Schublade.
      Da fällt mir überhaupt gar keine Beschreibung außer Respektlosigkeit ein.

      Wenn jemand etwas Selbstkreiertes zerstört, hat er meiner Meinung nach ein echtes Problem und sollte sich helfen lassen. (Wenn man davon ausgeht, dass es keine Aufgabe war, den beiden ihr Spielart ist usw.)

      Nur, wer sagt mir denn bitte, dass es dem irgendwann einmal nicht völlig den Vogel raushaut und sich seine Zerstörungswut dann nicht nur auf Gegenstände beschränkt?
      Ist dann irgendwann die Katze oder der Hamster dran?
      Oder nur weil ihm mein Nagellack am kleinen Zeh nicht gefällt, holt der nen Hammer? :gruebel:
      Die Grenzen verschwimmen ja auch ganz gern.

      Nee, nee! Aber ab!

      Um so jemanden würde ich einen riesen Bogen machen. Ist sicherer! :yes:
      Als ich den Text gelesen habe, war ich nur schockiert. Ich persönlich wäre in dem Moment einfach still und hätte kein Respekt mehr vor dem Dom sondsn eher "Angst" und kein Vertrauen. Demnach würde eine Beziehung in meinen Augen auch nicht mehr funktionieren.
      Die Aufgabe des Doms ist es doch im größten und ganzen, dass es Sub gut geht und sie selbstbewusst ist (so denke ich). Mit solch einem verhalten, den schal einfach zu verbrennen, geht doch stückweit auch das selbstbewusstsein weg. Für mich ist es absolut ein No Go. Subs/Doms sind alle erstmal Menschen mit Gefühlen.
      In meinen Augen kommt mir dieser Dom leicht psychopathisch vor.
      ich sehe mich bei einem solchen verhalten aus den puschen kippen, was soll das denn, machtspiele?
      eine unbändige wut kommt in mir hoch. was hat das mit dominanz zu tun.
      es gibt doch einen unterschied wenn im eifer des gefechtes ein slip kaputt geht oder wenn man bewusst
      einen gegenstand zerstört. nein danke, das geht gar nicht. :kopfnuss:
      Ich finde es ein wenig schwierig ohne Gesamtkontext zu beurteilen. Vielleicht haben sich beide ein gewünschtes Machtgefälle begeben und es gibt klare Ansagen, die befolgt werden müssen. Wenn er nun z.B. im Vorwege schon mehrmals gesagt hat,dass er diesen Schal nicht sehen möchte, wäre dann diese evtl. bewusst provozierte Konsequenz immer noch so schlimm?
      Naja, für mich hat das was von Rumpelstilzchen, total überzogen so wie aus Wut auf etwas rumtrampeln.
      Auch leicht fanatisch, so wie das verbrennen von Flaggen...
      Für mich lässt es Beherschung sich selbst über vermissen, und wie ich schon schrieb ich finde es erbärmlich, total überzogen ganz egal was vorher abgesprochen war.

      Es ist für mich eine Überreaktion, weil sich da jemand nicht anders zu helfen weiss, weil ihm geeignete Mittel fehlen das durch zu setzen was er möchte, es ist schwach und zeugt für mich von wenig Selbstwert, Überzeugungskraft und innerer Stärke.

      Punkt um eine ganz lächerliche kleine Wurst, für die ich am Ende nur ein müdes bedauerndes Lächeln übrig hätte.

      meine Meinung
      Naja man muss das ganze wiedermal Diferenziert betrachten. Dom verbrentt selbstgestricktenSchal von subi weil er ihn nicht mag ist erstmal eine ziemlich unsympathische sache.
      Wenn die beiden sich jedoch auf sollche dinge geeinigt haben ist das deren Bier, und geht dann natürlich auch völligin Ordung.

      Wie es sich jedoch verhält wenn die beiden das nicht abgesprochen haben steht hier ja schon zur genüge ;)
      to be thrilled at the oportunity to provide useful service

      aroused by a pleased nod and satisfied by the proveriabal job well done

      This is the Mark of a Slave
      Jeder wie es ihm gefällt. Ehrlich gesagt käme soetwas für mich aus mehreren Gründen nicht in Frage:
      1. Wir haben hier Rauchmelder in der Wohnung, und ich hätte nicht wirklich die Lust den Nachbarn zu erklären, dass das Ding piept, weil ich einen Schal meiner Frau verbrannt habe, der mir nicht gefiel. :D
      2. Wir haben ein gemeinsames Konto, d.h. was ihr gehört, gehört auch mir... wozu sollte ich einen Schal verbrennen, den ich im Endeffekt auch bezahlt habe? Da kann ich das Geld auch anders zum Fenster hinaus werfen.
      3. Meine Sub, kann weder häckeln, noch stricken, noch nähen. Wenn sie mal was selber zusammenwuseln würde, fände ich das irgendwie zu besonders, um es zu schrotten.
      4. Wozu verbrennen wenn es mir nicht gefällt? Ein stumpfes "Ich find das Ding hässlich, trage es bitte nicht mehr, wenn ich es sehen kann" reicht doch.
      Für mich persönlich geht das gar nicht. Vor allem da der Schal selbst gestrickt war. Ich mache auch viel selbst, stecke Herzblut in diese Dinge etc. Wenn das einer mutwillig kaputt machen würde, nur weil es ihm nicht gefällt, ist er bei mir unten durch.
      Wie es bei den beiden im Kontext steht, weiß ich nicht. Vlt hats ja gepasst. Wenn einer das mit mir machen würde, egal ob Dom/Sub/Bekannter, wprde er eine geknallt bekommen und könnte dahin gehen wo der Pfeffer wächst.

      Merci schrieb:

      Hallo :)

      Vor ein paar Tagen hat ein Dom am Rande erwähnt, dass er gerne zur Strafe Dinge zerstört. So hat er einen selbstgestrickten Schal seiner Sub vor ihren Augen verbrannt, weil sie ihn trug und ihm der Schal nicht gefiel. Bis er das erzählte, habe ich über so etwas als Strafe nie nachgedacht und war geschockt. Allein dass ihm der Schal nicht gefällt ist meiner Meinung nach überhaupt kein ausreichender Grund für so etwas.
      Wenn jemand Dinge zerstören würde, für die ich mir Mühe gegeben habe und/oder die mir etwas bedeuten, gar ein Geschenk einer vertrauten Person, würde ich denjenigen sofort verlassen.

      Jetzt interessiert mich eure Meinung dazu.
      Ist euch das schon passiert, bzw. an die Doms: Würdet ihr selbst so hndeln? Wie würdet ihr (Subs) in einer solchen Situation reagieren? Steht das auf eurer Tabuliste?

      Lieben Gruß,
      Merci.
      Die erste Aussage war: Jener Mann zerstört gerne Dinge - zur Strafe. In diesem Fall einen selbstgestrickten Schal. Dem Schal selbst wird die Zerstörung egal gewesen sein. Derjenigen, die ihn mit eigenen Händen geschaffen hat, nicht. Wir können also davon ausgehen, dass jene "Strafe" sich nicht auf den Schal bezog, sondern auf die Sub, die ihn strickte und mit Stolz und/oder Wohlbefinden trug. Eine Stellvertreterhandlung. Und - nehmen wir die Worte einfach einmal so wie sie da stehen: Dieser Mann tut dies nicht zum ersten Mal und er tut es mit Genuss.
      D.h. er bedient sich oft und gerne eines vermeintlich "indirekten" Weges, um zu "strafen"...
      Weshalb dann nicht einfach "direkt"?

      Wenn ich die Mehrzahl der bisherigen Reaktionen richtig zusammenfasse, dann sehe ich da Schock, Unverständnis - und Wut. Ganz offensichtlich drückt da jemand also auf ein paar Knöpfe - und die funktionieren: Man fühlt sich getroffen. Also ist dieser "indirekte" Weg womöglich alles andere als indirekt, denn er zielt mitten ins emotionale Zentrum - etwas, das "Rohrstock auf Hintern" (oder andere direkte Formen) in keinster Weise so berühren könnte...
      Denn es tut WEH.

      Für mich stellt sich die Frage: Welchen Zweck erfüllt eine Strafe?
      Hat der Schal irgendwas daraus gelernt? Nope... die Lernkurve war äußerst... begrenzt.
      Konnte jene sie das "ästhetische Empfinden ihres Doms" erlernen - Dinge, die bei ihm spontane Netzhautablösung auslösen? Nur sehr eingeschränkt - es sei denn, sie ist notorische Strickerin und erstellt mindestens zwei Schals pro Tag.
      Was konnte sie DANN daraus lernen? Mindestens: "Nie wieder etwas tragen, an dem ich persönlich hänge".
      Hoffentlich jedoch: "Das ist niemand, dem ich mich anvertrauen kann".

      Denn - ganz persönlich - halte ich die Aussage: "Ich zerstöre gern Dinge zur Strafe" für Bullshit.
      Es tat WEH - und genau das sollte es auch tun. Punkt.
      Für mich gibt es da keine andere Lektion außer: "Schau wie weh ich Dir tun kann, wenn ich will. Und ich WILL!"
      "Ich groß - Du klein. Und zwar so klein, wie ich Dich mit der Zeit kriegen kann. Und dann noch ein bisschen..."

      Ich bin in einem jener Haushalte aufgewachsen, wo das Essen an einem Tag zu heiß war - und den Weg ins Klo nahm. Oder am nächsten Tag zu kalt... und in den Eimer. Wo das Hemd nicht knitterfrei genug gebügelt war oder man sich zu freuen hatte - und gefälligst "erkennbar und nachhaltig", wenn der Herr im Haus morgens um drei mit einer Waschwanne voll halbem Schwein nach Hause kam - und meine Mutter alles anzubraten hatte...
      Ich war sechs, als mein Kleiderschrank das erste Mal umgekippt wurde, weil meine Hemden und Pullis nicht akkurat in DIN A 4 gefaltet waren. Danach hatte ich meinen "Spind" wieder "ordnungsgemäß" einzuräumen...
      Ich war 17 - und hatte eine gebrochene Rippe, als endlich die Polizei kam und ihn mitnahm auf die Wache.
      Und wir hatten 10 min Vorsprung, als sie ihn wieder laufen ließ... d.h. wir wurden gefahren, er musste laufen.

      Für diese Form des Wehtuns KANN es von meiner Seite nur ein absolutes "NoGo" geben. Period.
      Und nein, Merci - Du möchtest nicht wissen, wie ich handeln würde, sollte mir je noch einmal so einer über den Weg laufen.
      We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed, by their Creator, with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty, and the pursuit of Happiness.
      <Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika>

      Viva schrieb:

      Ich finde es ein wenig schwierig ohne Gesamtkontext zu beurteilen. Vielleicht haben sich beide ein gewünschtes Machtgefälle begeben und es gibt klare Ansagen, die befolgt werden müssen. Wenn er nun z.B. im Vorwege schon mehrmals gesagt hat,dass er diesen Schal nicht sehen möchte, wäre dann diese evtl. bewusst provozierte Konsequenz immer noch so schlimm?
      Auch dann fände ich es nicht akzeptabel.

      Aber allgemein zum Thema "wenn das abgesprochen ist".
      Ja natürlich, wenn das so zwischen den beiden abgesprochen und geklärt ist, ist es ok.
      Aber das gilt für alles, das gilt sogar für einen einfachen Kuss: Es ist nur ok, wenn es zwischen den Beteiligten abgesprochen ist.