Ehrlichkeit... sich selbst gegenüber

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      @ La perla

      Nur weil ich fremdgehe habe ich keine zerrütte scheinfamilie

      Im Gegenteil seitdem ich fremdgehe geht es mir sehr viel besser und dadurch auch meinen Kindern - und meinem Mann.

      Wenn es raus kommt, klar nicht gut. Aber ansonsten hätten wir jetzt schon zwei Haushalte und ich kann aus meiner Beobachtung im Bekannten- und Freundeskreis raus nur sagen, wäre nicht gut für die Kinder.

      @'MeinDunklerGarten, danke!!! den Luxus schonungsloser Ehrlichkeit muss man sich leisten können. Die Frage ist, ob man so auf Dauer eine Familie hat?
      @Hausmeister, ja, du hast sicher Recht. Das von mir war ein Ausrutscher... Eigentlich mag ich es nicht, so emotional zu schreiben. Sorry.

      Es gibt verschiedene Gründe, warum , weshalb man das macht was man macht. So wie es unterschiedliche Situationen gilt, so unterschiedlich sind auch die Lösungen.

      Objektiv sieht die Sachlage so aus. Wenn man allerdings genauer hinsieht...ach schau, guck...gibt es ebenso eine subjektive Komponente.

      Also, letztlich ist es oft Einzelfall abhängig und Auslegungsmöglichkeiten gibt es Unmengen.

      Beste Grüße,

      Nici

      Nici schrieb:

      @Hausmeister, ja, du hast sicher Recht. Das von mir war ein Ausrutscher... Eigentlich mag ich es nicht, so emotional zu schreiben. Sorry.

      Es gibt verschiedene Gründe, warum , weshalb man das macht was man macht. So wie es unterschiedliche Situationen gilt, so unterschiedlich sind auch die Lösungen.

      Objektiv sieht die Sachlage so aus. Wenn man allerdings genauer hinsieht...ach schau, guck...gibt es ebenso eine subjektive Komponente.

      Also, letztlich ist es oft Einzelfall abhängig und Auslegungsmöglichkeiten gibt es Unmengen.

      Beste Grüße,

      Nici
      Ich kann deine Reaktion dennoch gut verstehen...
      Auch wenn ich jetzt nicht jeden Post gelesen habe, schleiche ich doch schon einige Tage um dieses Thema.

      Was hat mich dazu getrieben meinen inzwischen getrennt lebenden Ehepartner zu hintergehen?
      Aus meiner Sicht würde ich sagen kulturelle Differenzen, Ignoranz und Veränderung.
      Ich habe mich damals in einen offenen Menschen verliebt. Dieser Mensch hat sich mit den Jahren jedoch stark verändert.
      Mein Ex ist Moslem, anfangs war er gut integriert, "locker" drauf, jeder hatte seinen Freundeskreis, wir haben zusammen gelebt und jeder hatte seinen Freiraum. Mit den Jahren hat sich das jedoch geändert. Nach und nach habe ich mir den Freiraum nehmen lassen ohne es zu merken, Kinder kamen.... ich könnte jetzt hier ewig weit aus holen aber das sprengt einfach den Rahmen. Fakt ist, wir haben uns verändert, seine und meine Ansichten passten immer weniger zusammen, man hat sich einfach auseinander gelebt. Ich habe lange versucht diese Beziehung zu retten, zu reden, doch dazu gehören nun mal zwei. Ich hätte mich viel früher trennen sollen, aber ehrlich gesagt wusste ich nicht wie, hatte Angst davor allein zu sein mit 3 Kindern. Und selbst als ich für mich beschlossen hatte so gehts nicht weiter, hatte mein Mann diese Einsicht noch nicht. Mehr als einmal habe ich ihm deutlich gesagt, dass es zwischen uns vorbei ist, dass er doch ausziehen soll, aber ich wurde einfach ignoriert. Wir haben einfach der Kinder wegen nur noch als WG zusammen gewohnt.

      Nachdem mein Mann mich mehr als 3 Jahre nicht angerührt hat, trotz Redeversuchen kein Kuss, keine Umarmung und auch sonst keinerlei körperliche Zuwendung, hab ich begonnen ihn zu hintergehen, hab mir ein Stück weit das geholt, was er mir verweigert hat, hab tatsächlich den Akku wieder ein bisschen aufgeladen. Und ich wollte mehr. Ich habe meinen Kontakten gegenüber immer offen gesagt, dass ich verheiratet bin und Familie habe.
      Mit meinem Mann über meine Fantasien sprechen, unmöglich. Andere Länder andere Sitten, und einen Freibrief für häusliche Gewalt wollte ihm nicht geben, dazu wurde ich in Streitsituationen während der gesamten Ehe zu oft bedroht, oder er stand mit geballter Faust vor mir. Und ich habe immer wieder das Gespräch gesucht um friedlich mit ihm auseinander zu gehen. Leider ist eines dieser Gespräche eskaliert und er machte mir klar, dass er niemals freiwillig ausziehen würde, und leider richtete er anschließend als ich nicht da war einen Teil seiner Wut gegen meine Kinder. Es war "nur" ein blauer Fleck, aber schlimm genug, dass es so weit gekommen ist.

      Obwohl es wirklich schlimm war, was alles vorgefallen ist, wie wir schlussendlich auseinander gegangen sind, dass hinter mir ein paar extrem harte Monate liegen, hat es mich befreit. Meine Neigungen verheimliche ich weiterhin, denn ich denke die Behörden können mit BDSM nicht so locker umgehen. Und obwohl nicht geplant, hab ich in all dem Chaos plötzlich allein mit 3 Kindern, völlig unerwartet eine neue Liebe gefunden.

      LG Moya
      Manchmal haut die Realität der Hoffnung gnadenlos auf's Maul.
      Auf der anderen Seite ... bei mir sind 2 Beziehungen gescheitert, weil ich mich nicht ausleben konnte. Ich habe mich in Menschen verliebt, die monogam und stino waren. Also habe ich versucht, das zu leben. ich hatte mehrmal die Möglichkeit, meine Partner, die meine Neigungen und Bedürfnisse nicht verstanden, zu hintergehen und zu betrügen und habe mich immer dagegen entschieden. Mit der Zeit habe ich mich zurückgezogen, Sex blieb auf der Strecke, man lebte sich auseinander, Trennung ...

      In meiner aktuellen Beziehung habe ich Glück gehabt, ich in einen zu mir passenden Menschen zu verlieben. Ich lebe nun polyamor und auch wenn ich aktuell nur "Fangirl" bin, komme ich mit meinem dominanten Partner super klar, weil wir beide die Mglichkeit haben, alles, was uns fehlt, außerhalt dieser Beziehung zu holen. Klar gibt es Absprachen, aber immer mit dem Ziel, dass wir beide glücklich sind. Dies ermöglicht es vor allem, frei über alle Bedürfnisse zu reden und auch wenn der Partner diese nicht teilt, wird er deshalb nicht abgelehnt, sondern lebt sie mit jemand anderem aus.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Dirina ()

      Fremdgehen ist für mich ein besonderer Begriff.
      Meine Frau und ich haben uns vor einiger Zeit dazu entschlossen eine offene Beziehung zu führen.
      Dadurch haben wird die Möglichkeit auch andere Erfahrungen zu erleben und auszuleben.

      Natürlich hat jeder von uns ein Vetorecht falls etwas nicht passen sollte.
      Wir sprechen sehr viel darüber, und wissen was der jeweils andere gerade für Freundschaften hat.
      Ehrlichkeit, auch sich selbst gegenüber, ist dazu Grundvoraussetzung.

      Fremdgehen in dem Sinne wäre es für mich nur, wenn unsere Beziehung dadurch in Gefahr geraten würde.
      Durch den ausführlichen Gedankenaustausch wird da Risiko aber sehr minimal gehalten ;)
      Heimlichkeit ist bei mir ein No-go, wenn man nicht darüber redet, und es im Geheimen veranstaltet ist das für mich absolut nicht nachvollziehbar. Zum Einen fügt es dem Partner, wenn es rauskommt, unnötige Schmerzen auf emotionaler Ebene zu, zum Anderen ist es in meinen Augen schlicht ein Zeichen von Feigheit, wenn man sich nicht traut offen mit dem Partner zu reden. Aus diesem Grund habe ich schon eine Frau vor die Tür gesetzt, und ich würde immer wieder so handeln.
      Nach Absprache ist das wieder ein ganz anderes Ding. Ich habe selber schon in offenen Beziehungen gelebt. Die einzige Einschränkung die es für mich gab, war dass ich dann nurnoch mit Verhüterli den Beischlaf vollzogen habe, man weiss ja nicht, wer sich wo was eingefangen haben könnte. Aber so eine Konstellation ist in meinen Augen vollkommen legitim. Für mich ist Ehrlichkeit einfach der Grundpfeiler einer Beziehung, wenn das nicht mehr gegeben ist, brauche ich auch keine Beziehung mehr zu führen. Ich bin da sehr konsequent was Beziehungen angeht. Ich würde auch eine Beziehung sofort beenden, wenn ich das Gefühl hätte, dass da nichts mehr ist. Eine "wir leben aus Angewohnheit zusammen"-Beziehung ist für mich genauso unvorstellbar wie eine Beziehung die nichts anderes ist als eine Freundschaft mit Beischlaf.
      Aber ganz ehrlich gesagt, muss das doch jeder für sich entscheiden, wie er sein Leben lebt, vorallem ist es m.E. nach bei jeder Person anders, da jede Beziehung anders ist, und jeder Mensch (gerade bei diesem Thema) auf emotionaler Ebene anders reagiert.
      Ich möchte diesen älteren Thread mal aufgreifen und mal versuchen, meine Sichtweise darzulegen.

      Grundsätzlich glaube ich, treffen die wenigsten Menschen diese Entscheidung leichtfertig. Obwohl es auch solche geben soll...
      Ich glaube daran, dass die meisten zunächst mit sich selbst hadern, kämpfen.

      Ich behaupte, dass man niemals das Recht hat über jemanden zu richten oder zu urteilen, in dessen Schuhen man nicht gelaufen ist.

      Mir ist folgende Konstellation bekannt:
      Er betrügt seine Frau. Sie weiß nichts davon.
      Er holt sich was er benötigt außerhalb seiner Ehe.

      Oberflächlich betrachtet für viele verwerflich und total verachtenswert - vor allem wenn man sich die Mühe macht, alle Kommentare zu lesen.

      Was ist diesem Betrug vorausgegangen?
      Die Ehefrau hatte Krebs, muss nach wie vor starke Medikamente nehmen um einen erneuten Ausbruch zu verhindern. Diese aber sorgen dafür, dass sie keinerlei sexuelles Verlangen hat.
      Diese Situation herrscht seit vier Jahren. Auch die Frau ist sich dessen bewusst, dass ihr Ehemann Bedürfnisse hat, die sie nicht befriedigen kann. Aber sie möchte es Schlicht und ergreifend nicht wissen.
      Sie will nicht damit konfrontiert werden, dass sie "unzulänglich" ist.

      Ich finde das höchst legitim und ziehe den Hut vor solch einem Paar.

      Betrügt er sie? Ja klar!
      Würde es die verletzen davon zu erfahren? Selbstverständlich!

      Es geht hier im EP um die Ehrlichkeit zu sich selbst und bei allem was man tut ist dies Grundvoraussetzung