Um Bestrafung bitten...

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      Um Bestrafung bitten...

      Ein Thema was mich schon länger beschäftigt, was auch in meinen Geschichten vorkommt was ich selbst aber noch nicht wirklich erleben konnte.

      Meinen Herr um Bestrafung bitten...

      Ich stelle mir das sehr intim, aufregend, für mich als Sub beschämend vor...

      Mir geht es manchmal so, dass ich nich gerne selbst für etwas bestrafen würde, weil ich mein eigenes Verhalten in dem Moment furchtbar finde ... Z.B. Gegenüber meines Mannes (oder auch anderen Menschen)
      Ich bin dann irgendwie völlig "obendrüber"..,
      Während der Phase, als mein Mann versucht hat rauszufinden ob er Dom ist oder nicht, hatte ich so einen Tag..
      Ich war quasi nicht ich selbst - auch außerhalb des Kreises das mein Mann es hätte mitbekommen können.
      Abends dann im Bett lag ich bei ihm und hatte ein schlechtes Gewissen... Ich fühlte mich richtig schlecht ...
      Nach gefühlten 300 versuchen rückte ich mit der Sprache raus und bat darum das er mich bestraft!
      Danach ging es mir gut ...

      Kennt das jemand?
      Wie ist das bei Euch?

      PS: ich hoffe ich habe nicht zu wirr formuliert ;)
      „Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und dem Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist Sehnsucht.“

      Immanuel Kant

      Wenn ich ein Fehlverhalten nicht bemerkt habe aber meine Sub es dennoch an den Tag gelegt und deswegen ein schlechtes Gewissen hat oder einfach loyal sein will, dann finde ich es richtig, das Verhalten zu beichten. Ob ich es dann als ihr Herr bestrafe liegt in meinem Ermessen. Ich habe auch kein Problem damit wenn meine Sub mir ein Strafmaß vorschlägt. Es ist ein Vorschlag und liegt ja immer noch an mir diesen als richtig, zu niedrig oder zu hoch anzusehen und eben die Strafe die ich als passend empfinde zu wählen.

      Doms übersehen Fehlverhalten, wir sind nicht allwissend und wenn Sub dann beichtet, ist es kein unpassendes Verhalten. Entweder will sie die Strafe haben damit sie danach ihr Gewissen beruhigt oder eben aus Loyalität. Erstes finde ich legitim, zweitens finde ich einfach toll, weil es mir zeigt, dass sie sich auch ihrer Verantwortung bewusst ist.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich kenne das auch.
      Wenn ich Mist baume, ist es völlig klar, das eine Bestrafung folgen wird.
      Und auch wenn es nicht erwartet wird, ist es mir sehr wichtig, mich noch einmal für mein Verhalten zu entschuldigen und zu sagen, dass ich jede Strafe annehme, die mir auferlegt wird.
      Das ist Demut. ;)
      Man kann mal was falsch machen und sei es nur, dass man einfach einschläft und etwas vergißt dadurch. Das ist keine Entschuldigung und es darf nicht passieren. Mir ist es unfassbar unangenehm peinlich, wenn mir das passiert. Ich könnte aus "sorry" auch einfach gar nichts sagen und auf meine Strafe warten, aber das fühlt sich einfach falsch an. Für mich.
      danke @Myshanah für diesen Thread. Mir liegt das nämlich schon ziemlich lange im Magen. Ich weiss, dass ich oft *straffällig* bin. Aber, mir fehlt irgendwie der richtige Ton, um STrafe zu erbitten. Dom straft zwar, meist damit, dass mir die Scham fürchterlich brennt, aber das geht ja schnell wieder vorbei. Wie also sollte ich um nachhaltige Strafe bitten? Ich fühle mich dann genauso schlecht wie du; aber ich kann ihm das ja nur schriftlich mitteilen, bzw beim nächsten Tel. Und bis dahin, bestraf ich mich auch selbst so gut es möglich ist
      Es gibt aber glaub ich hier einen Thread, dom richtig um Strafe bitten, nur, ich find ihn nicht. (Sorry, wenn OT)
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      @Helleschatten
      Wenn man einschläft war man schlicht müde, das ist doch keine böse Absicht oder ein "mir doch egal". Sich entschuldigen finde ich schon logisch, weil es mir unangenehm wäre wenn z.B. dadurch jemand auf mich gewartet hat, aber bestrafen weil mein Körper müde war und sich etwas völlig natürliches wie Schlaf eingestellt hat? Ne, würde ich definitiv nicht akzeptieren und gewiss nicht darum bitten, weil ich kein Fehlverhalten erkennen kann.
      @Gentledom ja das trifft gut zu dem wie ich empfinde was du schreibst - nur etwas klarer formuliert ;)

      @Emilia ja ich hatte gesucht, aber ich meine nur einen Beitrag im Sub-Bereich gesehen der ähnlich war.
      Aber ich wollte definitiv beide Seiten ansprechen :)

      Puh - ich bin schon mal nicht alleine :)
      :love:
      „Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und dem Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist Sehnsucht.“

      Immanuel Kant

      @Jescha dein Blickwinkel ist nicht ganz richtig.

      Wenn ich Regeln aufstelle und etwas erwarte, dann erwarte ich die entsprechende Umsetzung. Jeder Mensch bemerkt seine eigene Müdigkeit, du feierst nicht in der einen Sekunde Party und bist in der nächsten eingeschlafen. Wenn du also bemerkst das du schon sehr müde bist, wo ist das Problem die geltende Regel zu befolgen?

      Und, wie oft soll man das denn bitte akzeptieren? Jeden Abend? Immer am nächsten Tag sagen "sorry aber ich bin eingeschlafen"? Ganz sicher nicht. Indem ich auch dieses Verhalten sanktioniere helfe ich die feststehenden Regeln zu verinnerlichen so das sie früher oder später als Automatismus erfolgen UND ich gebe die Sicherheit einer Struktur.

      Und ja was @Helleschatten da als Beispiel anführt IST passiert und ja ich HABE es sanktioniert. Es kommt ja auch immer darauf an wie und welche Sanktion erfolgt. Übertriebenes Strafen halte ich für Kontraproduktiv.

      Und zum Thema:

      Ja ich erwarte das Sub von sich aus jegliches Fehlverhalten beichtet. In unserem Fall sogar unumgänglich wegen der Entfernung. Könnte ich mich nicht auf sie verlassen bzw. ihr vertrauen das sie ehrlich ist bräuchten wir gar nicht erst weiter machen. So aber sehe ich das es ihr sehr ernst ist, das sie mitdenkt, das es ihr wichtig ist. Wir haben beide etwas davon.


      :coffee:
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Jescha schrieb:

      Wenn man einschläft war man schlicht müde, das ist doch keine böse Absicht oder ein "mir doch egal". Sich entschuldigen finde ich schon logisch, weil es mir unangenehm wäre wenn z.B. dadurch jemand auf mich gewartet hat, aber bestrafen weil mein Körper müde war und sich etwas völlig natürliches wie Schlaf eingestellt hat? Ne, würde ich definitiv nicht akzeptieren und gewiss nicht darum bitten, weil ich kein Fehlverhalten erkennen kann.
      Das ist eben eine Frage des eigenen BDSM.

      Bei mir gäbe es eine Strafe wenn jemand seine Aufgabe nicht erfüllt. Nur ist eben ein nicht können etwas anderes als ein nicht wollen. Das letztere wird hart sanktioniert, beim nicht können schaue ich hingegen sehr genau, ob es schuldhaft war.

      Wenn meine Sub beruflich/durch das Studium so geschlaucht ist, dass sie etwas nicht machen konnte, ist das ein Grund sie nicht oder nur gering zu bestrafen (kommt eben auf die Art der DS Beziehung an). Wenn sie aber müde war weil sie am Abend davor auf ner Party gefeiert hat ist müde keine Ausrede oder gar Entschuldigung für ihr Verhalten, wenn sie wusste sie ist eben tags drauf bei mir.

      Ich mache es davon abhängig ob ich mich als eine höhere Priorität einstufe als die Ursache ;) Beruf, Studium, Familie, jemand dem man helfen musste, usw, das kann ich akzeptieren wenn ich deswegen was nicht bekomme... bei Dingen wo ich mich als wichtiger einstufe (Partyspaß, entfernte Bekannte mit unwichtigen Problemen, usw) gehen meine Bedürfnisse vor....

      Ich denke ein gesundes Maß an Egoismus schadet einem Dom nicht, das ist aber eben auch eine persönliche Ansicht ;) gentledom.de/gblog/Blogartikel…em-gesunden-egoismus-434/
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      ich weiss nicht genau ob das zum Thema passt. Ich habe diesen Wunsch nach Bestrafung, aber auch dann, wenn ich nichts falsch gemacht habe. Ich versuche es zu erklären, klingt nicht mal für mich verständlich. Wenn Dom es nicht für nötig hält und ich darum bitte, weiss ich nicht wie ich es formulieren soll. Wenn er dann noch über den Kopf streicht und sagt es sei nicht notwendig, dann bin ich am verzweifeln.
      Ich möchte einfach bestraft werden für was auch immer. Wenn der Beitrag nicht hierher passt, einfach löschen.
      Nö würde ich nicht. Aus diversen, komplexen Gründen, ich versuch mal das zu erklären.

      1. Liegt es ganz sicher daran, dass wir in einer Ehe leben und spielen. Aufgaben sind nicht unsers und somit fehlt da vielleicht grundsätzlich der Hintergrund, dass ich etwas vergesse etc. was ich dann zu beichten hätte. Das ist nicht das, was mich kickt.

      2. Ich mag keine Strafen, warum sollte ich um etwas bitten, das ich vermeiden zu versuche ;) (gesunder Egoismus steht doch auch Subs zu :pardon: )

      3. Vertrauen dadurch weg bei einigen? Bitte - wenn Dom Aufgaben erteilt, sollte er/sie dies so machen, dass er/sie es überprüfen kann. Sonst könnte er/sie es ja gleich bleiben lassen. (Gewagte These - sicher sogar, aber meine Meinung)

      Dazu gabs sogar schon mal nen Beitrag (Hat Dom bei Strafen versagt oder so)

      So und all das hat bei uns dazu geführt, dass es quasi keine Strafen gibt. Ich bin bemüht zu gefallen und sollte es nicht gelingen muss man sich eben was überlegen, warum das so war, die Situation reflektieren und einen Weg finden.
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)
      Ja Myshanah, grundlos ist der richtige ausdruck. Ich möchte es einfach. Dom weiss es und berücksichtigt es ab und zu. Aber wie es so ist zu wenig für mich. Ich akzeptiere was er mit mir vor hat. Es hat etwas von demütig ertragen. Aber ist es nicht das was wir wollten als wir uns ihm unterwarfen?
      • Ab und zu überkommt mich der Wunsch nach Strafe und Schmerz, leider auch ohne wirkliche Gründe. Meisten fange ich dann an gegen Regeln zu verstoßen oder machte den Herrn wütend, nur damit es einen Grund gibt mich zu Strafen. Ein Herr hat mich aber relativ schnell durchschaut und gesagt wenn mir nach Schmerz und Strafe ist, soll ich ihn darum bitten. Das habe ich auch getan und bekommen. Ich für meinen Teil finde es aber nicht so schön und erfüllend, wie wirkliche Strafe, ich brauch das einfach. Wenn ich keinen Herrn habe und mit mir selbst, meiner Umwelt oder was auch immer nicht zufrieden bin, richte ich selbst Strafe gegen mich. Das können dann ganz unterschiedliche, manchmal auch recht gefährliche Strafspiele mit mir sein. Aber wenn ich es geschafft habe liege ich, sowohl durch den Herrn als auch durch mich selbst empfangene Strafe, wieder im Reinen mit mir selbst.

      Myshanah schrieb:

      Nun bin ich weniger Maso und D/s gibt mir zudem insgesamt - nach jetzigem Stand- mehr ...
      Vielleicht bist Du in manchen Situationen auch einfach mehr maso als Du denkst. ;)
      Manche können das vielleicht genau für sich abgrenzen und für andere, vielleicht auch für Dich, sind die Grenzen eher fliessend.

      Ist doch völlig okay. Man muss sich ja nicht in eine Schublade zwängen.
      Und vor allem darf und sollte man als Mensch das kommunizieren was man sich wünscht. Man bricht sich ja als Sub keinen Zacken aus der Krone, wenn man seinem Dom sagt, dass man genau jetzt einfach mal den Hintern voll bekommen mag, weil man das jetzt braucht. BDSM bleibt halt ein Paradoxon.
      Bei mir haben sich im Laufe der Zeit bei dem Thema drei grobe Kategorien und Umgehensweisen herausgebildet:
      • Einer masochistischen Sub juckt das Fell
        Kommt vor und ist völlig normal. Oft wird dann -wie @Moena und @Sweetyconcita es beschreiben- gegen Regeln verstoßen, oder Dom getrietzt bis ihm die Hutschnur platzt. Da ich ein Freund klarer Kommunikation (und Selbsterkenntnis) bin, heißt es dann zu lernen, genau diesen Wunsch gerade heraus auszudrücken. Da ist nichts schlechtes dran. Und genauso wie es viele Doms mögen eine geile Sub um einen Orgasmus betteln zu lassen, so kann man auch hier Sub bitten lassen. - Und dann gemeinsam seinen Spaß haben.
      • Es hat ein tatsächliches Fehlverhalten vorgelegen und Sub hat ein schlechtes Gewissen
        Dies ist tatsächlich meine "Hauptbestrafung" denn für viele Subs ist das Gefallen ein unglaublich
        schönes Gefühl und die Selbstvorwürfe etwas falsch (oder manchmal auch nur nicht 100%ig perfekt) gemacht zu haben können recht stark sein. Hier gibt es dann ein Gespräch. Wenn es in meinen Augen Kleinigkeiten sind, wird mehr oder weniger Symbolisch bestraft und danach explizit vergeben. Bei sich wiederholenden oder mir wichtigen Sachen gehe ich eher in die Tiefe: was ist der Grund für das Fehlverhalten?
        In @Jezabel s Beispiel würde ich nachfragen, warum Sub eingeschlafen ist, obwohl wir eine Verabredung hatten. Ist sie beruflich überlastet? Bekommt sie zu wenig schlaf (weil ich sie nachts wach halte?)? Es gibt für solche Sachen meisten einen Grund und den zu finden - und dann Regeln/Rituale/was-auch-immer einzuführen, damit dies nicht mehr passiert ist dann meine Aufgabe.
      • Sub kann verzeihen nicht annehmen / Katharsis
        Es gibt einige (wenige?) Submissive die -aus verschiedenen Gründen- eine (auch emotional) ehrlich gesprochene Verzeihung nicht annehmen können. Oder das schlechte Gewissen hat sich über einen längeren Zeitraum 'festgefressen'.
        Hier kann dann eine Bestrafung, die an die körperlichen Grenzen geht durchaus eine katharsische Lösung bedeuten. - Wenn nicht explizit die Katharsis gesucht wurd (s. Punkt 1) würde ich hier langfristig aber auch nach den Gründen suchen. Evtl mit professioneller Hilfe.
      Kurz gesagt, ja von Domseite kenne ich das und IMHO ist gerade das Beichten von Fehlverhalten (so es nicht zu Kategrorie 1 gehört) ein großer Vertrauensbeweis.
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist