Sind Demut und Devotion die kleinen Schwestern des Egoismus? - oder Begriffefetisch?

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      Sind Demut und Devotion die kleinen Schwestern des Egoismus? - oder Begriffefetisch?

      Guten Morgen :)

      Aufgrund des Threads Um Bestrafung bitten... (ich will das Thema mal so stehen lassen und es nicht weiter ins OT ziehen) und einigen Antworten daraus frage ich mich, ob Demut und Devotion bei einigen vorgeschoben werden um ihren eigenen Willen durchzusetzen und ist das nicht purer Egoismus?
      Ist es nicht weniger Egoismus wenn ich sage, nein das würde ich nicht beichten?
      Oder ist es schlicht das gleiche?

      Wir hatten das ganz am Anfang auch mal, dass wir versucht haben, uns eine Story aufzubauen, die rechtfertigt, dass er so und so mit mir umgeht. Was dabei raus kam waren eigentlich schlechte Gefühle. Man wird für etwas gezüchtigt was man eigentlich ja nur des Spiels Willen gemacht hat um einen Anfang zu finden. Der Satz allein klingt schon seltsam und genau so war es auch. Wir mussten "lernen", dass unsere Neigung bei uns zuhause völlig legitim ist und wir einfach loslegen können wenn wir wollen. Schwupp und schon macht es beiden sehr viel Spaß.

      Vielleicht sind meine oben aufgeführten Beispiele genau so ein Grund, warum ich die Worte Demut und Devot(ion) kaum mehr ertrage. Sie sind für mich in den meisten Fällen gar nicht mehr echt. Sie werden vorgeschoben um das eigene Sein zu ertragen, sich nicht intensiver mit seinen Gefühlen zu beschäftigen.

      Es erinnert mich stark an dieses kleine Wörtchen "bedingungslos". Bedingungslos lieben, Vertrauen und am Schluss noch bedingungslos devot?

      Vielleicht ist meine Definition von Bedingungslos zu bedingungslos, aber für mich gibt es das nicht.

      Für mich ist z.b. bedingungsloses Vertrauen ein Widerspruch in sich.

      Wenn ich jemandem Vertraue ist doch die Bedingung wenigstens zu glauben, dass mein Vertrauen nicht verletzt wird, sprich mir nichts geschieht.
      Bedingungsloses Vertrauen wäre also am realistischsten, wenn man sich jemandem hingeben würde, von dem man nicht weiß, dass einem nichts geschieht, oder?

      Bedingungslose Liebe baut doch wenigstens, wenn ich es bis auf ein Minimum reduziere, darauf auf, dass mich der andere erkennt und wahrnimmt. Selbst wenn ich keine Gegenliebe erwarte, so hofft man doch darauf, dass der "ge-liebte" erkennt, dass ich ihn liebe. Wie sonst würde es je zu Liebeskummer kommen? Wenn ich bedingungslos liebe, so wäre ich doch mit mir und meiner Verliebtheit selig. Und nichts könnte dieses Gefühl zerstören - auch das für mich persönlich nicht vorstellbar.

      Und nun kommen wir zum ("bedingungslos") devot sein. Wenn ich von mir selbst behaupte so devot zu sein, warum vergesse ich überhaupt etwas? Warum muss ich es beichten? Um mein Gewissen zu beruhigen? Um mir eine Strafe abzuholen? Wenn ich mein Gewissen beruhigen will, ist das in meinen Augen nicht devot, es ist egoistisch um mir ein weiteres ruhiges Spiel zu gönnen, um meine Strafe abzuholen, dass ich mir vergeben kann. Dom hat es vielleicht ja längst, aber dann quengel ich ein bisschen rum und sage, dass ich das so nicht annehmen kann... :blah:

      Ich habe noch nicht mal unbedingt was gegen Strafen, wenn ich z.B. seine Seile / Spielzeuge aufräumen soll und das nach einem gewissen Schema, was mir vorher gezeigt wurde und aber darauf keine Lust habe oder müde bin und es schnell aber schlampig mache finde ich es ein absolut legitimes Mittel der Strafe, wenn die Seile / Spielzeuge z.b. nochmal aufgemacht werden und ich von vorne beginne, hier stimme ich wieder mit einigen überein, als erwachsener Mensch hat man seine Müdigkeit sicher soweit unter Kontrolle um sich noch 20 Minuten zu konzentrieren. Eine weitere Möglichkeit wäre ja, dass man, wenn man es wirklich nicht schafft, z.b. darum bittet sich erst auszuruhen um dann anschließen aufzuräumen etc.

      Ihr merkt schon, das Thema treibt mich seit einiger Zeit rum und ich bin gespannt auf eure Meinungen :)

      Ho!Ho!Ho! und schöne Tage
      FraeuleinDS
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)
      --ZITAT--
      Aufgrund des Threads Um Bestrafung bitten... (ich will das Thema mal so stehen lassen und es nicht weiter ins OT ziehen) und einigen Antworten daraus frage ich mich, ob Demut und Devotion bei einigen vorgeschoben werden um ihren eigenen Willen durchzusetzen und ist das nicht purer Egoismus?

      Hallo meine liebe @FraeuleinDS :)
      Ich habe das oben genannte Thema nicht wirklich gelesen. Ich versuche mich dennoch mal in einer Antwort (kann nur in die Hose gehen ne)
      So ganz grob möchte ich dir bei dem da oben echt zustimmen. Auch mir geht es so bei vielen Sachen die ich lese das ich ich am ende zu dem Schluss komme das es nur benutzt wird um etwas zu rechtfertigen oder eben ja den Willen ganz Egoistisch zu bekommen. Gerade diverse (angeblich) entdeckte oder neu gewonnene Neigungen im BDSM bieten sich doch dazu auch ganz gut an und machen vieles so schön einfach.
      Dazu kommt dann noch egal welche Neigung man sich ansieht du hast so ewig viele unterdefinitionen bzw. Teilzeug das sich zwar da ansiedelt aber doch was ganz tolles eigenes sein will. Wir sind in einer Zeit in der eben jeder Neigungsgruppe+X irgendwas besonderes + eigene Definition davon ist oder besser sein will.
      Das was dir also nach deinem Empfinden nach "aufgesetzt" oder Vorgeschoben vorkommt kann z.T. daran liegen das sich in diesem Gemüsegarten eh keiner mehr wirklich zurecht findet. Und das schöne daran ist doch es kann ja keinen Gegenwind geben denn zur Not hilft ja dieser ranzige Spruch "das ist MEINE Version davon" es gilt wenn der Einheitsbrei nicht funzt dann ist man was spezielles. :pardon: das ist halt so.

      Zu Worten wie Devotion, Submission etc. sage ich lieber nichts tiefergehendes. Das sind nur noch hohle bedeutungslose Worte für mich. Einfach weil sie ohne große Überlegungen völlig inflationär gebraucht und auch Missbraucht werden.

      "Bedingungslos" gibt es für mein Verständnis nicht. wenn man sich das mal ganz genau anschaut, ist ja allein schon das Bedingungslos sein wollen oder sollen je nach dem eine Bedingung an sich. Wenn ich das mal weiter spinne, selbst die, welche behaupten Bedingungslos was auch immer zu machen haben Bedingungen. Und wenn es nur die Bedingung ist bei dem was mit einem veranstaltet wird am Leben zu bleiben, oder geistig/körperlich unversehrt zu bleiben etc.

      (Wie immer nur MEINE Sichtweise dazu)

      Schallgewitter

      FraeuleinDS schrieb:

      Man wird für etwas gezüchtigt was man eigentlich ja nur des Spiels Willen gemacht hat um einen Anfang zu finden.
      Du hast mit diesem Satz meiner Meinung nach schon sehr schön erklärt, warum sich all das für dich so unschlüssig anfühlt.

      Für manche ist es eben mehr wie nur ein "Spiel", dass abends im Schlafzimmer stattfindet und ich bin der Meinung, das ist weder besser noch schlechter. Es ist anders und gerade BDSM lebt doch von tausenden verschiedenen Facetten.
      Ich würde sagen - ja , bei manchen ist das so .
      So ähnlich ging es mir gestern auch durch den Kopf . Allerdings dachte ich "auch eine Art um nach Schlägen zu betteln "
      Diese "vorgeschobenen " Devotheit ist mir schon mehrfach untergekommen .
      Da wird absichtlich was verbockt, um an den gewünschten Schmerz zu erhalten .
      Sei es weil der dazugehörige Partner nicht gerne aus purer Freude schlägt oder weil man sich selber nicht gestehen will das man einfach Lust auf Schmerz hat .
      Damit einher geht die scheinbare Dominanz des Partners , denn wirklich die Kontrolle hat er ja nicht . Es wird ihm nur vorgegaukelt .

      Das finde ich schade .

      Aber ebenso habe ich beobachtet das es auch eine Station auf dem Weg sein kann und im Laufe der weiterentwickelten Beziehung eine andere Handhabung mit der Situation eintritt .
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Juhuuu ich kann mal wieder meinen selbst kreierten Spruch (der inzwischen über 20 Jahre existiert und für mich noch genau so wahr ist wie am Tag seiner "Geburt") anbringen:

      "Liebe ist reiner Egoismus"

      Ja, ich glaube schon, dass Devotion und Demut im Endeffekt reiner Egoismus sind. Ich bin nämlich davon überzeugt, dass es darauf hinausläuft, dass wir Menschen egoistisch sind. Und das ist nichts Negatives.

      Beispiele gefällig?
      • ich mache jemandem ein Geschenk und freue mich daran, dass er sich darüber freut
      • ich mache mir Sorgen um gebliebte Menschen, weil wenn ihnen was passiert, ich ohne sie da stehe
      • Strafe und damit das "aus der Welt Schaffen" eines Vorfalls etc. gibt mir (im besten Falle) Absolution
      etc. etc.

      Wie gesagt, ich finde dies weder schlimm noch verwerflich, sondern einfach menschlich und ok so ;) .
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]

      Louise schrieb:

      dass wir Menschen egoistisch sind. Und das ist nichts Negatives.
      Das unterstreiche ich zu 100 Prozent.
      Es ist für mich lächerlich anzunehmen das jemand glaubt irgendein Mensch tut etwas um nicht selbst einen Nutzen daraus zu ziehen.

      Wer Devot ist , ist nicht Selbstlos, denkt genauso in seinem Handeln an sich selbst , will seine Bedürfnisse, seine Wünsche befriedigt sehen.

      Ich habe schon öfters mit Menschen diskutiert und veil Gegenwind erhalten, denn ich bin der Meinung das es auch keine Selbslosigkeit gibt.

      Es mag manchmal so aussehen als ob wer rein selbstlos handelt nur für andere, das ist Quatsch.

      bastet schrieb:

      denn ich bin der meinung das es auch keine Selbslosigkeit gibt.
      das sehe ich auch so.... auch ich glaube nicht an Altruismus.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]

      Helleschatten schrieb:

      Ich kenne das auch.
      Wenn ich Mist baume, ist es völlig klar, das eine Bestrafung folgen wird.
      Und auch wenn es nicht erwartet wird, ist es mir sehr wichtig, mich noch einmal für mein Verhalten zu entschuldigen und zu sagen, dass ich jede Strafe annehme, die mir auferlegt wird.
      Das ist Demut. ;)
      Man kann mal was falsch machen und sei es nur, dass man einfach einschläft und etwas vergißt dadurch. Das ist keine Entschuldigung und es darf nicht passieren. Mir ist es unfassbar unangenehm peinlich, wenn mir das passiert. Ich könnte aus "sorry" auch einfach gar nichts sagen und auf meine Strafe warten, aber das fühlt sich einfach falsch an. Für mich.
      Öhm, das ist nicht Demut ;) Das ist für mich Egoismus.

      "Und wer bitte lässt freiwillig etwas unangenehmes über sich ergehen?"

      Helleschatten schrieb:

      Ich . Weil sich alles andere für mich eben falsch anfühlen würde.
      ...irgendwie wieder mehr "ich" als "Dom" ;) - eben auch wenn Dom auch anders damit umgehen könnte.



      Helleschatten schrieb:

      FraeuleinDS schrieb:

      Man wird für etwas gezüchtigt was man eigentlich ja nur des Spiels Willen gemacht hat um einen Anfang zu finden.
      Du hast mit diesem Satz meiner Meinung nach schon sehr schön erklärt, warum sich all das für dich so unschlüssig anfühlt.
      Es fühlt sich für mich nichts unschlüssig an, du hast mein Zitat etwas aus dem Kontext gerissen. Es war da ein bisschen mehr:




      FraeuleinDS schrieb:

      Wir hatten das ganz am Anfang auch mal, dass wir versucht haben, uns eine Story aufzubauen, die rechtfertigt, dass er so und so mit mir umgeht. Was dabei raus kam waren eigentlich schlechte Gefühle. Man wird für etwas gezüchtigt was man eigentlich ja nur des Spiels Willen gemacht hat um einen Anfang zu finden. Der Satz allein klingt schon seltsam und genau so war es auch. Wir mussten "lernen", dass unsere Neigung bei uns zuhause völlig legitim ist und wir einfach loslegen können wenn wir wollen. Schwupp und schon macht es beiden sehr viel Spaß.




      Helleschatten schrieb:

      und ich bin der Meinung, das ist weder besser noch schlechter.
      Da sind wir nämlich einer Meinung. Es ist nicht besser oder schlechter. Vielleicht (bei manchen) etwas unreflektierter. Dennoch ohne Wertung :)
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)
      ...weil Dom vielleicht auch ohne Bestrafung auskäme :)

      Das ist das, was ich seit meinem Eingangspost versuche zu schildern :)

      DU möchtest DEIN Gewissen erleichtern, möchtest DEINE Strafe haben. Wenn dich einer deiner Partner nun schmoren ließe ohne jegliche Bestrafung? Und nein, ich meine jetzt nicht ignorieren etc. Ich meine wirklich "tun als ob nichts passiert wäre", sich nicht um deinen "Fehler" scheren würde?

      Wenn du damit umgehen kannst, Respekt, vermutlich würden ganz ganz ganz viele, wahrscheinlich können es 95% nicht :)

      Und ja, wahrscheinlich könnte ich es nicht, aber unsere "BDSM-Beziehung" (Spiel stößt ja auch vielen säuerlich auf - auch dazu gabs allerdings mal nen Thread in dem ich meine Meinung gesagt habe) ist auch anders geartet und das ist für uns in Ordnung. So wie für euch euere :)
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)
      @Helleschatten vileicht nicht der pure Egoismus in dem Sinne ich gehe über Leichen, aber du tust es halt trotzdem für dich, da es eben deiner Neigung deinem Fühlen entspricht so zu handeln, es für dich gut und richtig ist.
      Damit tust du es halt auch für dich, für dein Wohlbefinden, deine innere Zufriedenheit.
      Du befolgst Regeln weil sich das für dich gut anfühlt, dir gibt es etwas.
      Vieleic ht Sicherheit, Geborgenheit was auch immer.
      Wäre dies nicht der Fall dann scheisst du auf vorgegebene Regeln.

      Es muss noch nicht mal nur ein gutes Gefühl sein,
      Ich halt mich z.B im Job an Regeln ordene mich dort unter, nicht weil das so toll ist sondrn Schlicht aus meinem Bedürfnis heraus meinen Arbeitsplatz zu behalten, der mir wiederum Sicherheit gibt

      FraeuleinDS schrieb:

      DU möchtest DEIN Gewissen erleichtern, möchtest DEINE Strafe haben. Wenn dich einer deiner Partner nun schmoren ließe ohne jegliche Bestrafung? Und nein, ich meine jetzt nicht ignorieren etc. Ich meine wirklich "tun als ob nichts passiert wäre", sich nicht um deinen "Fehler" scheren würde?
      Dann wäre DAS die daraus folgende Konsequenz. Was nun letzten Endes passiert wenn ich gebeichtet habe, ist mir egal. Ich möchte nur meinen Regeln und Anweisungen gerecht werden und die lauten nun mal, Verfehlungen zu beichten.


      bastet schrieb:

      vileicht nicht der pure Egoismus in dem Sinne ich gehe über leichen, aber du tust es halt trotzdem für dich, da es enen deiner Neigung deinem Fühlen entspricht so zu handeln, es für dich gut und richtig ist.
      Da frage ich mich dann- ist das nicht bei jedem in jeder D/s Beziehung so? Macht das diese Diskussion nicht irgendwie überflüssig? Worauf will man damit hinaus? Das es wer nicht mehr auslebt, weil er dann als egoistisch bezeichnet wird?

      Ich für meinen Teil bin hier jetzt raus.
      Ich fühle mich wohl mit dem wie es ist, noch hat sich niemand beschwert. Weder Roza noch mein Mann, ergo wird das in Ordnung sein....

      Helleschatten schrieb:

      FraeuleinDS schrieb:

      DU möchtest DEIN Gewissen erleichtern, möchtest DEINE Strafe haben. Wenn dich einer deiner Partner nun schmoren ließe ohne jegliche Bestrafung? Und nein, ich meine jetzt nicht ignorieren etc. Ich meine wirklich "tun als ob nichts passiert wäre", sich nicht um deinen "Fehler" scheren würde?
      Dann wäre DAS die daraus folgende Konsequenz. Was nun letzten Endes passiert wenn ich gebeichtet habe, ist mir egal. Ich möchte nur meinen Regeln und Anweisungen gerecht werden und die lauten nun mal, Verfehlungen zu beichten.
      Wie gesagt, das finde ich absolut ok und dann gehörst du sicher auch zu einer Minderheit. Das ist toll für dich und euch und für manche sicher auch ein erstrebenswertes Ziel, wer eben so "spielt".
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)

      Helleschatten schrieb:

      Da frage ich mich dann- ist das nicht bei jedem in jeder D/s Beziehung so? Macht das diese Diskussion nicht irgendwie überflüssig? Worauf will man damit hinaus? Das es wer nicht mehr auslebt, weil er dann als egoistisch bezeichnet wird?
      DAS ist die Frage. Und Egoismus ist doch nicht automatisch negativ?

      Ich nehme mich da auch nicht aus - nein im Gegenteil. Ich sage ziemlich oft und deutlich, dass ich eine "Ego-Sub" bin. Ich mache es weil es mir gefällt :)

      Helleschatten schrieb:

      Ich für meinen Teil bin hier jetzt raus.
      Ich fühle mich wohl mit dem wie es ist, noch hat sich niemand beschwert. Weder Roza noch mein Mann, ergo wird das in Ordnung sein....
      Der ganze Thread sollte nicht auf dich bezogen sein, du hast dich nur aktiv eingebracht - da kann ich ja niemand anderen zitieren ;)

      Und wenn dus anders siehst, ist das doch völlig ok, weder deine Beziehung zu deinem Mann noch Roza ist in irgendeiner Weise schlecht.
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)
      Lach, ich habe grad meinem Herrn aufgeschrieben, was für mich eine DS Beziehung ausmacht/was ich mir darunter vorstelle. Einer der ersten Sätze war:

      "Ich stelle fest, daß ich dabei sehr egoistisch bin."

      Ja, ich denke auch, daß Devotion sehr egoistisch ist.
      Genau so egoistisch wie Dominanz.

      Die Beziehungsmodelle funktionieren nur, wenn der Egoismus beider Seiten ausreichend bedient wird.
      Schlimm oder fraglich finde ich daran nichts, denn nur wenn emotional für beide Parteien ausreichend gesorgt ist, kann eine harmonische Beziehung gelebt werden.

      Egal ob im BDSM / SM oder Stino Bereich...
      Zitat:
      Aufgrund des Threads Um Bestrafung bitten... (ich will das Thema mal so stehen lassen und es nicht weiter ins OT ziehen) und einigen Antworten daraus frage ich mich, ob Demut und Devotion bei einigen vorgeschoben werden um ihren eigenen Willen durchzusetzen und ist das nicht purer Egoismus?Ist es nicht weniger Egoismus wenn ich sage, nein das würde ich nicht beichten?Oder ist es schlicht das gleiche?---

      Ich kann ja nur von mir sprechen und auch nicht auf viel Erfahrung zurückblicken.

      Ich bin wenig egoistisch - immer.

      Den größten Egoismus den ich führe ist aktuell die "Dom-Suche" für meine Neigung - damit ICH sie ausleben kann.
      Wobei ich richtig damit erst begonnen habe nachdem mein Mann schon seinen Spaß hat ... Ist das dann noch richtig Egoistisch?

      Ich denke es gibt sicher Subs die um Strafe betteln/bitten um Ihre Aufmerksamkeit zu erlangen oder ihren Maso Teil zu befriedigen- auf Teufel komm raus sozusagen.

      Bei mir ist es anders.
      Ja ich kenne Lustschmerz und eine gewisse Art der Schläge erregt mich.
      Aber Strafe ist nicht gleich Schlagen.

      Wenn ich um Strafe bitte, dann bin ich mit mir selbst nicht im reinen.
      Dazu muss ich nicht zwangsweise gegen etwas Verstoßen haben.
      Mir reicht das Gefühl, das nach einer Bestrafung alles auf 0 gesetzt ist - es Erdet mich und ich werde ganz ruhig.
      Auch wenn mir Strafen nicht gefallen - und ich mich selbst dann damit Anzeige...
      Für mich ist es so das ich meinem Herren ja ein Stück von mir gebe und es für richtig halte, dass er mir auch hilft wieder gerade zu denken.
      Egoistisch ist daran vllt nur das ich es in andere Hände gebe damit mein Gewissen sich besser fühlt.
      Aber der Herr macht es ja auch (wenn er es macht) freiwillig und weil er Lust darauf hat eine Sub zu führen etc.
      Geben und nehmen ...

      Natürlich alles Vorausgesetzt das die Beziehung auf solchen Pfeilern überhaupt aufgebaut wurde.
      Wenn das Grundgerüst ohne Strafe etc. auskommt ist es eh hinfällig.

      Ich sehe Demut und Devotion nicht generell als Egoistisch an.
      „Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und dem Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist Sehnsucht.“

      Immanuel Kant

      Myshanah schrieb:

      Ja ich kenne Lustschmerz und eine gewisse Art der Schläge erregt mich.
      Aber Strafe ist nicht gleich Schlagen.
      Unterschreib ich ohne wenn und aber :)

      Myshanah schrieb:

      Wenn ich um Strafe bitte, dann bin ich mit mir selbst nicht im reinen.
      Dazu muss ich nicht zwangsweise gegen etwas Verstoßen haben.
      Das versteh ich jetzt nicht. Wenn du nicht gegen etwas Verstoßen hast, wofür ist dann die Strafe? Das meinte ich mit "Story aufbauen". Denn wenn du einfach Lust auf Schläge, Demütigung oder "einfach" eine Aufgabe hast, dann wäre es doch "geschickter" darum zu bitten? Oder kommt dir das nicht richtig vor? Hast du genau dann das Gefühl, dass dir das nicht zusteht?

      Myshanah schrieb:

      Mir reicht das Gefühl, das nach einer Bestrafung alles auf 0 gesetzt ist - es Erdet mich und ich werde ganz ruhig.
      Das kenne ich auch, aber eben nur, wenn tatsächlich eine Verfehlung stattgefunden hat.
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)
      D

      FraueleinDS schrieb:

      Das versteh ich jetzt nicht. Wenn du nicht gegen etwas Verstoßen hast, wofür ist dann die Strafe? Das meinte ich mit "Story aufbauen". Denn wenn du einfach Lust auf Schläge, Demütigung oder "einfach" eine Aufgabe hast, dann wäre es doch "geschickter" darum zu bitten? Oder kommt dir das nicht richtig vor? Hast du genau dann das Gefühl, dass dir das nicht zusteht?
      Ich glaube das kann ich tatsächlich aus Mangel an Erfahrung nicht beantworten.

      Ich weiß nicht ob ich diesen inneren Frieden wieder hätte wenn ich um eine Aufgabe o.Ä. Bitte/frage...
      Ob mir das zusteht ... Kann ich dir aktuell auch nicht beantworten :)
      „Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und dem Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist Sehnsucht.“

      Immanuel Kant

      FraeuleinDS schrieb:

      Ich nehme mich da auch nicht aus - nein im Gegenteil. Ich sage ziemlich oft und deutlich, dass ich eine "Ego-Sub" bin. Ich mache es weil es mir gefällt
      das ist eine Aussage die für mich einfach auf den Punkt bringt wieso, weshalb man überhaupt etwas freiwillig tut.
      So gesehen sind wir alle Ego Subs oder Doms.

      warum sollte ich mich auf etwas einlassen was mir eigentlich nicht gefällt.

      Sorry dann wäre ich doch bescheuert.

      Bitte mal ganz ehrlich antworten welche Sub ist Sub und eigentlich gefällt es ihr nicht, ist nur Sub für andere, damit sie anderen gefällt.

      Hallo, ich bin so egoistisch wie nur was, ich will mich wohlfühlen.

      Man sollte wirklich mal versuchen dem Wort Egoismus den negativen Touch zu nehmen, denn Egoismus ist gesund, ist richtig, braucht jeder um überhaupt überleben zu können.

      Edit:Ich setze Egoismus nicht mit Rücksichtslosigkeit gleich

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von bastet ()

      Ich glaube, das ist einer der Knackpunkte bei dem Thema.... wirklich mal zu versuchen, den Begriff "Egoismus" nicht negativ (und vor allem: nicht als Angriff) zu sehen. Egoismus ist notwendig und gesund. Denn nur wer sich selbst liebt, ist auch fähig, andere zu lieben - *mal in den Raum werfe*

      PS: Versuchen wir uns hier etwa am Ende des Jahres noch in Philosophie? :coffee: :whistling: 8| :golly: :gruebel:
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]