Gehorsam oder doch ein bisschen rebellisch, was findet ihr besser?

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      Guten Morgen, @Karamella

      Ich denke für mich ist das ein Mittelweg.
      Gehorsam kann nur auf einen Befehl folgen. Insofern: Ja, ich verlange Gehorsam. Ich muß mich bei vielen Sachen darauf verlassen können, daß Sub genau das tut was ich sage (und ich meine Anweisungen entsprechen klar formuliere). Ansonsten kann es schnell gefährlich werden.
      Andererseits belle ich nicht den ganzen Tag im Kasernenton durch die Gegend. Insofern fordere ich den Gehorsam nicht jederzeit ein.

      Im Alltag bevorzuge ich eine starke Sub, die ihren eigenen Kopf zum denken benutzen kann und ein Gespür für richtige Situationen hat. Leider mußte ich öfters erleben, daß es hier mangelt. Weder ist ein Sektempfang noch ein Besuch beim Herrenausstatter der geeignete Zeitpunkt auszutesten, wie frech Sub werden darf, bevor ich eingreife. (Ja, ich verstehe Nervosität und Umsprungshandlungen - aber wie in allen Bereichen: redet darüber! dann kann Dom was tun. )
      In richtigen Momenten im richtigen Ton vorgebracht ist Frechheit einfach liebenswert.
      Das Gegenstück ist für mich da die neue Pflanze im Gemüsebeet namens "Brat" aus der Kategorie der "Littles"- deren Lebenszweck es anscheinend ist den Dom zur Weißglut zu ärgern.

      Zur Rebellion: in entsprechenden Spielszenen: gerne. Das ist es doch was ich spüren will: die Stärke des anderen. Rebellion gegen die Beziehung ... das würde ein ernstes Gespräch und evtl die Trennung bedeuten.

      Gruß,
      Moon-Beast
      Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.
      - Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

      Karamella schrieb:

      Wird es nicht langweilig für den Dom wenn Sub wirklich immer gehorsam ist?
      Ich habe zwei Subs, mit beiden spiele ich schon recht lange, ich kann mich bei keiner an echte Ungehorsamkeit erinnern und nein unser BDSM erscheint mir alles andere als langweilig.

      Karamella schrieb:

      Es macht doch auch Spass ein bisschen zu rebellieren.
      Das mag dir Spaß machen und anderen auch, aber eben nicht jeder Person.

      Karamella schrieb:

      Oder mögt ihr es wenn Sub auch mal frech wird:D
      Meine Subs sind beide durchaus freche Damen und es kommt auch vor, dass sie es mal zu mir sind. Aber eben nicht im Kontext BDSM sondern im Alltag und wenn es auch nur in die Richtung BDSM geht werden sie recht schnell wieder sehr brav.


      Von mir aus kann eine Sub ungehorsam sein, wenn sie mit den Konsequenzen klar kommt, die bei mir wohl immer recht unangenehmer Natur sind. Dennoch halte ich es sogar für natürlich, dass Sub (wie jedes Geschöpf welches erzogen wird) die Grenzen austestet und schaut wie weit gegangen werden kann. Wenn dann schnell ein Riegel vor das geschoben wird, was man nicht will, ist es schnell geklärt.

      Ein schönes Beispiel ist das Beißen. Ich kenne viele Subs die beißen gerne wenn sie große Lust haben oder auch necken wollen. Für mich ist es ein NoGo. Ja eine von beiden dürfte ein halbes Dutzend mal gegen diese Regel verstoßen haben, in meinen Augen aber nicht aus Ungehorsam sondern weil es in ihr drin ist und erst abtrainiert werden musste. Ungehorsam ist für mich eine bewusste Entscheidung gegen den Willen des Doms zu handeln. Macht meine Sub einen Fehler (also eine Handlung oder ein Unterlassen das ich als unpassend empfinde) liegt es an mir dieses Verhalten abzustellen und zwar dauerhaft :D Ich habe eben den Anspruch meine Sub genießen zu wollen und wenn ihr etwas fehlt soll sie es mir sagen und nicht hoffen es durch eine Provokation zu erhalten.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich mag ja die Aussage "abtrainieren " absolut nicht - wird sich wohl auch niemals ändern ;)
      Ist Sub doch kein Hund- nennen wir es doch mal "abgewöhnen" ... Klingt zum einen besser und zum anderen hinterlässt es nicht immer so einen fiesen Beigeschmack...

      Im Alltag bin ich auch sehr sehr widerspenstig... Bin ich auch gerne. Aber im BDSM Kontext kann und bin ich auch gerne das brave Wesen...
      Denn für mich ist es noch immer eine Art Urlaub von mir selbst. Ich kann abschalten und kann loslassen vom Alltag... Das mag ich sehr, das tut sehr gut. ;)
      Also warum sollte ich im BDSM Kontext mein Alltags- Ich mit hinein nehmen? Hat für mich keinen Sinn ..
      Allein die Achtung voreinander , bestimmt den Umgang miteinander ..
      Ich muss gestehen, ganz ohne Neckerei geht es nicht, ich kann es einfach nicht lassen. Nicht in jeder Session, aber ab und an will ich es einfach wissen. Will spüren, dass er sich durchsetzt und mich wieder auf meinen Platz verweisen kann. Und ich liebe Rangeleien :love: , auch nicht in jeder Session, aber es gibt doch fast nix schöneres, als zu Rangeln und schon vorneweg zu wissen, dass man unterliegt :D
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      :gruebel: Mit der Interpretation meiner Vorschreiber würde ich dann wohl unter die Kategorie "No Sub - to rebellious" fallen, wobei es von mir nicht beabsichtigt ist. Meine Form der "Rebellion" ist Teil meiner masochistisch-submissiven Art.
      Sicher ist mir aufgefallen, dass so einige dominanten Herren damit nicht klar gekommen sind, sich meine devote Ader "zu erarbeiten". Die aber, welche mit der Herausforderung umgehen konnten, gaben wir mir jeweils ein sehr positives Feedback bei den Aussprachen, was das Gefühl der Befriedigung ihrer sadistisch-dominanten Art anging.

      Deshalb denke ich, dürfte es schwer werden, hier ein Für oder Wider zu generalisieren.
      Es sind immer die Partner in dieser Beziehung, die bestimmen, was gut für BEIDE ist.
      Einzig wichtig ist nur, dass sich keiner von Beiden "verbiegt", um dem anderen zu gefallen und seine Bedürfnisse in Gänze zurückstellt, es sei denn, er/sie zieht genau daraus wiederum eine Befriedigung.

      Gentledom schrieb:


      Ungehorsam ist für mich eine bewusste Entscheidung gegen den Willen des Doms zu handeln. Macht meine Sub einen Fehler (also eine Handlung oder ein Unterlassen das ich als unpassend empfinde) liegt es an mir dieses Verhalten abzustellen und zwar dauerhaft :D Ich habe eben den Anspruch meine Sub genießen zu wollen und wenn ihr etwas fehlt soll sie es mir sagen und nicht hoffen es durch eine Provokation zu erhalten.
      Genau das denke ich auch. Fehler sind keine Rebellion und auch kein Ungehorsam. Darum kann man da auch gemeinsam dran arbeiten.

      Und wenn Dom (und das höre und lese ich öfters) es mag, wenn Sub auch mal etwas frech und eigensinnig ist und auch durchaus bereit ist zu akzeptieren, dass sie eine eigene Meinung hat, die auch mal seiner widersprechen kann, dann ist das was manchem nach Rebellion aussieht überhaupt nicht mehr ungehorsam, sondern eben so wie Dom ihre/n / seine/n Sub gerne hat.

      Grüße

      Dina
      Ein Thema was mich vor nicht ganz so langer Zeit sehr beschäftigt hat und darum möchte ich mich dazu äußern, auch wenn die Frage wohl eher an Doms gerichtet ist :)

      Ich las hier öfters, dass es reizvoller ist, wenn Sub auch mal frech, provozierend oder rebellisch ist. Aber was soll man tun wenn man gar kein Verlangen danach hat? Mir persönlich liegt in einem bestehendem Machtgefälle einfach nichts daran, dagegen zu rebellieren. Im Gegenteil, schon die Vorstellung, empfinde ich mega anstrengend. Ich geniesse die Momente in denen ich nicht kämpfen muss und einfach nur die Führung annehmen darf. Mich fallen lassen kann und mir keine Gedanken machen muss. Im Alltag bin ich zwar nicht um Neckereien und kleine Sticheleien verlegen :engel: aber selbst da reicht schon eine Geste, Blick oder Stichwort und das Machtgefälle ist wieder angestoßen und weisst mich auf meine Position zurück. Also fragte ich mich, ob ich langweilig und zu brav bin. Diese ganzen Überlegungen stürzten mich wirklich in eine Krise :pardon: Irgendwann gab ich es auf und mir wurde mir klar, dass das nicht der Sinn sein kann und darf. Ich bin wie ich bin und verstellen möchte ich mich nicht. Sollte sich ein Dom eine rebellische, freche Sub wünschen, passt es zwischen uns einfach nicht :)

      Ich habe die bisherigen Antworten noch nicht gelesen. Falls mein Beitrag OT ist - bitte löschen, mich hat das Thema einfach angesprochen.
      Liebe @Karamella

      Was soll ich schreiben? Ja ich bin oft frech und ungehorsam. Das liegt in meiner Natur. Kann und werde ich auch nicht abstellen. Bin doch kein Tier, was Dom nach Herzenslust abrichten kann. Mein Partner kann damit um, nennt er es doch aneinander reiben, das macht die "Würze" aus. Ohne? Wäre vermutlich tatsächlich langweilig vllt., ne kuschende Sub bin ich halt nicht, werde es ach nie sein...

      Liebe Grüße

      Miss C
      Für alle kann man hier natürlich nicht sprechen, denn dafür gibt es viel zu viel Möglichkeiten es richtig und falsch zu machen. Auch abhängig davon wer was wo und mit wem tut.
      Wahrscheinlich auch nach welcher Zeit.

      Vor einigen Monaten war es für mich auch mal ein Thema. Ich habe meinen Partner einfach gefragt, ob es ihm zuweilen nicht mal zu anstrengend ist, wenn ich mit Worten und Satzstrukturen ein privates Wembley veranstalte und mit Bedeutungen jonglierend in der Landschaft herumkobolde.
      Oder finde ich muss Garnichts, danke sehr ^^
      Er meinte: "Doch, klar, manchmal schon."
      Und auf die Frage, ob er es besser finden würde, wenn ich mich ab und an mal "klein" machte, sagte er: "Was? Wieso? Nee. Das wärst dann ja nicht du."
      Und er hat recht.

      Dieses Thema mit der Gehorsamkeit ist ganz eng damit gekoppelt wer gefragt wird und was diese Person erwartet. Was dem Einen zu anstrengend, ist dem Anderen ein absolutes Fest. Was den Einen zum Rande des Wahnsinns bringt oder einen Trennungsgrund darstellt, ist für den Anderen eine Grundvoraussetzung, ohne die er sich eine Verbindung nicht vorstellen möchte.
      Deswegen finde ich die Beantwortung solcher Fragen immer schwierig, weil sehr komplex.

      Liebe Grüße

      darky
      Danke @nightbird :blumen: Du hast es so ausgedrückt, wie ich es auch empfinde.

      Es macht einen Unterschied, wann Sub sich frech oder auch mal rebellisch gibt. Über das abendliche Fernsehprogramm diskutiere ich zum Beispiel durchaus und riskiere da auch eine Rangelei um die Fernbedienung. Nur sind wir da eben auch "nur" Mann und Frau, nicht Dom und Sub. (Wobei wir uns selbst nie als Dom und Sub bezeichnen, aber das ist schon wieder ein anderes Thema. ) Im Spiel bestimmt jedoch ganz klar mein Mann. Da sagte er mir mal nachdrücklich: "Du kannst dir nicht aussuchen, wann du gehorchen willst!" Und er setzt sich durch, manchmal mit ganz einfachen Mitteln. Als ich auf eine Aufforderung mal mit "Nein!" reagierte (einfach nur so, ohne Begründung) sagte er er nur: "Nein?" Und ich wieder: "Nein!" Daraufhin wünschte er mir eine gute Nacht und drehte sich um. Die Lektion saß...

      Necken? - Sehr gern :frech:
      Diskutieren? - Natürlich :yes:
      Seine Position als Dom in Frage stellen? - Warum?

      Karamella schrieb:

      Es macht doch auch Spass ein bisschen zu rebellieren.
      Hm. Ob es Spaß macht!? Manchmal schon :D

      Meistens ist es für mich allerdings (noch) eine Notwendigkeit, wobei rebellieren (für mich) nicht das richtige Wort zu sein scheint. Diskutieren wäre passender, in meinen Augen.
      Das ist etwas was nicht nur Spaß macht, sondern hin und wenn auch sehr anstrengend ist. Auch für mich.

      Um gehorchen zu können, möchte sicher sein, das ich wirklich vertrauen kann, dazu muss ich im Moment noch ganz viel hinterfragen (dürfen). Und ich muss sicher sein, das mein Herr mir gewachsen ist und mich halten kann.
      Das klingt wahrscheinlich ziemlich blöd, ist es vermutlich auch aber ich brauche das 'diskutieren' derzeit noch, um eben das für mich bestätigt zu bekommen.

      Ob ich jemals in die Kategorie 'immer brave und durchgehend gehorsame Sub' gehören werde, kann ich nicht sagen aber ich glaub nicht, dass ich das will...
      Ist es nicht auch eine Charaktersache?
      Nur um des rebellieren Willens weils vileicht lustig ist, reizvoll, nö
      Um mich aufzulehnen egal in welchem Kontext brauch ich nen Grund, nen wirklich wichtigen Grund, den ich dann auch durchsetzen will, und dann kämpfe ich.

      ich bin schon gerne auch einfach mal so ironisch , sarkastisch , aber meist mit nem Lächeln....
      Moin zusammen,

      eine 100 % angepasste, völlig gehorsame und stille Dame?

      Nein danke! Ich liebe die Reibereien und die Herausforderungen, die entstehen gerade wenn meine Dame nicht angepasst, gehorsam und still ist.

      Meine Dame kann damit um und ich auch. Und falls es mal zu dolle wird, habe ich Mittel und Wege auf meine Dame einzuwirken.

      Viele Grüße
      Thunder
      ich schliesse mich im groben @darkness an. ich finde es wichtiger wenn bottom, bunny, sub oder gar sklavin sich "echt" verhält. mir ist es lieber sie lebt und liebt ihr/e sein/rolle anstatt es nur zu spielen weil sie mir gefallen möchte. wenn sie mir mit einer renitenten art dann zu stark ist muss ich die konsequenzen tragen. ich für meinen teil geniesse lieber mein gegenüber ohne erziehung, was nicht heisst das ich alles durchgehen lasse. freiheit ist für mich in symbiose mit meiner komplizin auch deren kanten zu geniessen, so wie diese meine kanten geniesst...