Schmetterling in Parkhaus

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      Schmetterling in Parkhaus

      Hallo meine Lieben ich melde mich zurück ;)
      Allerdings nicht mir einer Neuen Geschichte sondern einer alten, erst jetzt habe ich den genügenden emotionalen Abstand um sie hier zu veröffentlichen.
      Ich hoffe sie gefällt euch auch wenn sie ein wenig anders ist.


      Schmetterling in Parkhaus

      Wir gehen nebeneinander her. Der Nachmittag war schön, wir haben geredet und gelacht. Du hast mir die Stadt von oben gezeigt und ich fand es wunderschön, den Ausblick, deine Nähe einfach die gemeinsame Zeit. Jetzt neigt sie sich dem Ende zu, je näher wir dem Parkhaus kommen desto langsamer werden unsere Schritte. Ich habe meine Hand zu deiner in deine Jackentasche gesteckt und dein Daumen streichelt über meinen Handrücken. Wir stehen vor dem Kassenautomaten und verabschieden uns, viel länger als notwendig. Ich mag dich nicht los lassen, fühle mich wohl und geborgen, atme deinen Geruch ein und presse mein Gesicht an deine Hals. Du hältst mich fest umschlungen und drückst meine Körper fest an den deinen. „Bringst du mich noch auf meine Etage?“ frage ich und blicke hoch in deine Augen. Sie wirken so künstlich, viel zu hell für deinen dunklen Hautton. Ein Lächeln zuckt über deine schmalen Lippen. „Sehr gerne mache ich das.“ Ich bezahle mein Ticket und wir steigen die Treppen hinunter.

      Als wir auf Ebene -1 ankommen bleibe ich stehen und blicke das Treppenhaus hinunter, dann hinauf. Einige Stufen unter mir bleibst du auch stehen und schaust mich verwundert an. Dann lachst du leise „Du hast vergessen wo du geparkt hast, oder?“ Jetzt fange ich auch an zulachen, denn ich hab tatsächlich keine Ahnung ob ich unten oder oben geparkt habe geschweige denn wo genau. Du steigst die Stufen wieder hinauf die uns trennen. Meine Beine werden weich als ich deinen Blick sehe. Deine Hand streichelt mein Gesicht während du flüsterst: „Dann denk mal gut nach meine Kleine.“ Er grinst und seine Finger bleiben auf meiner Wange liegen „Wenn du so was machst geht es bestimmt nicht schneller“ entgegne ich und drücke mein Gesicht ein wenig gegen deine Hand. Meine Stimme ist nur ein Hauchen, laut zusprechen erscheint mir unangebracht. „Du kannst dich also nicht konzentrieren wenn ich das mache, verstehe ich das richtig?“ fragt er höhnisch und seine Augen blitzen auf. „Dann wird es dich auch stören wenn ich so etwas mache.“ seine linke Hand fährt schnell an meinen Nacken und zieht an meinen Haaren, so dass ich meine Kopf leicht nach hinten beugen muss. Gleichzeitig macht er einen Schritt auf mich zu und drängt mich an die Wand. Jetzt ist er mir ganz nah, seine andere Hand hält meine Hüfte und drückt sie an die seine. Ich fühle meinen Körper ganz bewusst, alles an mir ist angespannt und erregt. Nach einigen Atemzügen antworte ich leise „Ja das stört mich ungemein beim Denken.“ Nicht eine Sekunde will ich das er aufhört und keinen Gedanken verschwende ich an mein Auto.
      Ich habe weiche Knie und das Gefühl das sich alles um mich herum dreht. Die Geräusche von der Straße, das Quietschen von Autoreifen, den Gestank nach Abgasen und Dreck, das Flackern des grünlich schimmernden Neonlichts, all das ist nicht mehr existent. Sein Geruch ist das einzige was ich wahrnehme und sein Gesicht das einzige was ich erkenne, seine Stimme ist das einzige was an meine Ohren dringt. „Dann darf ich auf keine Fall weiter machen“ Sein Gesicht kommt dem meinen immer näher. Unsere Nasenspitzen berühren sich fast. „Ja, du musst damit ganz dringend aufhören.“ Ich bin mir gar nicht sicher ob man meine Wort versteht, so leise spreche ich. So nahe waren wir uns noch nie und ich habe Angst ich könnte diesen wunderschönen Moment durch ein lautes Geräusch oder eine Bewegung zerstören.

      Sein Blick verändert sich, als hätte er sich wieder gefangen und als wäre dieser Moment des Gefühlsausbruch vorbei. Er entfernt sein Gesicht wenige Zentimeter von dem meinen. „Ich will aber nicht aufhören.“ Leise aber deutlich spricht er diese Worte, während er mich fester an die Wand drückt und mich küsst. Seine Lippen sind rau, genau wie seine Finger die meine Nacken umgreifen. Ich schließe die Augen, genieße es seine Mund auf dem Meinen zuspüren. Sachte und doch bestimmend fühle ich seine Zunge an meinen Lippen, spiele mit ihr, lasse meine Zungenspitze um seine kreisen. Ich lege meine Hände auf seinen Rücken und halten ihn fest. Bitte lass diesen Moment nicht enden, niemals. Die Zunge und seine Lippen werden forscher und pressen sich fest an mich. Seine Hand, die bisher auf meiner Seite ruhte fährt meinen Körper hinauf und hinab, drückt dabei meine Brüste und greift meinen Hintern. Plötzlich ist sein Mund nicht mehr an meinem und seine Hände haben ihre Griffe gelöst. Ich öffne die Augen. Er steht immer noch ganz nah vor mir, seine Hände legen sich um mein Gesicht. Der kleiner Finger streichelt fest meinen Hals, als sein Mund sich meinem Ohr nähert. „Du weißt gar nicht was ich jetzt gerne alles mir dir anstellen würde.“ Seine Finger sind fest um mein Gesicht gelegt und er zieht mich etwas hoch, so dass ich mich strecken muss. „Du bist unglaublich, weißt du das?“ Er küsst mich wieder, zärtlich und wild gleichzeitig. Diese Küsse sind so unbeschreiblich und ich koste jede Sekunde voll aus.

      Seit langer Zeit staute es sich an, bei ihm, wie auch mir. Nie durften wir es ausbrechen lassen, immer mussten wir die Fassade aufrecht erhalten. Ein schwacher Moment war nicht gestattet. Heute Abend, in diesem Treppenhaus konnten wir uns endlich frei machen, frei von all dem Druck und dem Stress der auf jedem von uns lastete, den komplizierten Überlegungen und den Normen die unsere Gefühle blockierten, der Schuld die wir bei den falschen Berührungen oder Gedanken hatten. Wir sind frei das zu tun was wir schon lange hatten tun wollen, ausbrechen aus dem Alltag und die Lust frei zu lassen. Es ist wie einen Schmetterling aus der hohlen Hand hinaus fliegen zu lassen der viel zu lang darin gefangen war. Durch die geschlossenen Lieder dringt das flackern der Neonröhre an meine Augen, ich versuche nicht darauf zu achten, will seine Küsse genießen. Seine leichten Bisse in meine Unterlippe und seien Hände die mein Gesicht so grob und doch unglaublich zärtlich halten. Es scheint immer heller zu werden und immer schneller zu flackern. Widerwillig öffne ich die Augen. Ein Schmetterling fliegt um die Lampe herum, immer wieder stößt er gegen sie. An einem seiner Flügel ist eine Ecke abgebrochen. Jetzt wo ich ihn sehe höre ich ein leises tacken, jedes mal wenn er mit seinem Körper gegen das Glas der flackernden Lichtröhre stößt.

      Meine Augen füllen sich mit Tränen. Ich erwidere den Kuss nicht mehr. Sein Griff löst sich und seine Lippen geben meine wieder frei als meine Tränen seine Finger erreichen. Ich fange an zu zittern und rutsche die Betonwand hinab bis ich auf der verdreckten Treppe sitze. Alles an mir zittert und ich weine ungehemmt. Ich weine auch noch als er sich, ohne ein Wort, neben mich setzt und mich in den Arm nimmt. Mein Oberkörper kippt langsam zur Seite und ich verberge mein Gesicht in seinem Schoß. Er hält mich fest und passt auf mich auf während mir die Tränen über die Wangen rinnen.
      frisch, frech und völlig absurd

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von anni () aus folgendem Grund: AbsätzeeingefügtunddeneinzelnenWortenetwasmehrLuftverschafft ;-)