Schongang?! Oder wie jetzt?

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      Schongang?! Oder wie jetzt?

      Hallo ihr Lieben,

      vorab, das soll kein Ratgeber für„Schluss machen im Schongang“ werden. Auch trage ich mich nicht im Ansatz mit dem Gedanken, meine Beziehung zu beenden. ;)

      Ich mag gern meine Gedanken dazu aus dem Kopf bekommen,darum schreibe ich gerade jetzt und hier, da ich das Ganze objektiv betrachten kann.

      Explizit möchte ich mich in meinem Thread im Rahmen einer BDSM-Beziehung bewegen. Differenzieren zwischen Spielbeziehung oder Partnerschaft möchte ich allerdings nicht. Da beide Beziehungsmodelle unterschiedliche Tiefen erreichen können; so wie sich beide eben wohlfühlen und es möchten.

      Diese Gedanken gären schon länger in meinem Kopf. Zum einen auf Grund eigener Erfahrungen, mehr aber aus Erfahrungen/Berichten hier aus dem Forum.

      Da ist Zeit. Die sich genommen wird, wenn man sich kennen lernt. Man schreibt, telefoniert, kommuniziert in welcher Form auch immer.

      Da sind Gefühle. Vorsichtig, zart und langsam aufkeimend. Welche beide Partner miteinander verbinden, Vertrauen aufbauen und Tiefe zulassen.

      Und dann kommt das Wachsen. Mit und in dieser Beziehung.
      Ein Geflecht aus Regeln und Aufgaben entsteht. Diese werden in Tagesabläufe integriert, die Erfüllung geht nahezu in Fleisch und Blut über.
      Herausforderungen werden bewältigt.Vielleicht nicht gleich im ersten Anlauf, manchmal erst später.

      Doch leider, manchmal sind die Umstände, manchmal das Abkühlen von Gefühlen oder sonstige Gründe, die zur Beendigung einer Beziehung führen.

      Und hier entsteht nun mein Zwiespalt. Kann oder darf ein über Wochen/Monate/Jahre sorgsam aufgebautes Konstrukt aus Nähe, Gewohnheit und Vertrauen schlimmstenfalls innerhalb weniger Stunden einfach beendet werden?

      Der beendende Part der Beziehung trägt sich sicherlich schon länger mit dem Gedanken des Schluss machen. Hat für und wider abgewogen. Sich vielleicht sogar schon gefühlsmäßigvom anderen Partner entfernt.

      Wie schaut es aber in dieser Situation mit dem bis dato „ahnungslosen“ Partner aus? Der ad hoc mit dieser Entscheidung konfrontiert wird? Und förmlich aus der Beziehung raus gerissen wird. Von jetzt auf dann alles auf Null gefahren wird.

      Ich bin selbst in dieser Situation gewesen, habe aber auch Partner von mir in diese Situation gebracht.

      Sicherlich ist ein wochenlanges, Stück für Stück zurück ziehen, ein Schluss machen in Etappen auch nicht die richtige Alternative (zumindest für mich nicht – egal auf welcher Seite ich stehe).

      Darf denn die Beendigung nicht auch eine Art „Ritual“ sein?
      Es macht die Trennung vermutlich nicht einfacher. Aber es hilft vielleicht beim loslassen?

      Darum hoffe ich auf Denkanstöße von euch. Gibt es eine Möglichkeit, ein „Zwischending“?

      Wie gesagt, kein „Schluss machen im Schongang“, nur irgendwie sanfter gerade im Hinblick auf die gemeinsame intensive Zeit.

      Gespannte Grüße

      K.
      die sich jetzt tatsächlich erleichtert fühlt, weil sie diese Gedanken endlich „zu Papier“ gebracht hat...
      Ich glaube, dass es nie schonend sein kann, besonders, wenn nur einer diesen Entschluss fasst.

      Gefühle sind in der Hinsicht ziemlich hinterlistige Wesen und ich glaube nicht, dass man das wirklich schonend über die Bühne bekommen kann, so romantisch wie der Gedanke auch sein kann.


      Im Gegenteil, ich würde mich ziemlich verarscht vorkommen, denn seien wir ehrlich. Im Idealfall kennt man seinen Partner mehr als nur gut. Das bedeutet, dass man jede größere Veränderung merken wird. Sprich zieht sich der dominante Part immer mehr zurück, hebt eine Regel nach der anderen auf, etc. sollte das mehr als nur bedenklich auffallen. Andersrum wird sich das ähnlich verhalten.


      Man kann und sollte Menschen nicht vor Gefühlen schützen. Und ich finde, dass Trennungen in dem Bereich wie mit einem Pflasterstreifen zu vergleichen sind:

      Ein schneller "Ratsch" zwiebelt böse, aber ist dann schnell vorbei. Vorsichtiges, langsames Abziehen schmerzt fast gleich stark, dafür aber wesentlich länger.



      Kurzum: Schonend auf eine Trennung vorzubereiten ist meiner Meinung nach absolut schädlich und auch eher unmöglich. Es mag gut gemeint sein, ist aber am Ende nur schlimmer. - Meine Meinung nach zumindest. Man muss kein Arsch sein, aber mit offenen Karten spielen. Manches im Leben tut halt weh und muss auch wehtun, denn sonst kommt man auch nicht davon los.
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Im Grunde kann ich mich Patrator nur anschließen und jeden Satz mit unterschreiben.
      Diese vorsichtige lang hinziehende Trennen führt nur immer wieder zu neuen Verletzungen, die mehr weh tun als ein ordentlicher Cut.
      Mein erster Dom und ich habe es probiert, 8 Wochen Quälerei liegen hinter uns, ich habe die Reißleine gezogen und antworte jetzt nicht mehr.
      Es tut zwar immer noch weh, aber besser als die dauernden Mails, die alles wieder aufreißen und man jedes Mal in wieder in Tränen aufgelöst ist.
      Wir trennten uns nicht im Streit.
      Es belastet auch meine neue Beziehung und das möchte ich nun wirklich nicht mehr.
      Aber letztendlich muss das jeder für sich entscheiden, es gibt keine Rezepte dafür.
      Mir fällt dazu ein:
      "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende"

      Denn Letzteres ist es immer, wenn man so was in die Länge zieht. Die Verletzungen kommen so oder so, daher lieber schnell beibringen, dann können sie auch schneller heilen...auf beiden Seiten.
      Für mich gibt es auch keine Trennung im Schonwaschgang. Eine Trennung ist eine Trennung und die tut beiden weh. Es bringt gar nichts, sich immer weiter aus der Beziehung rauszuziehen, so nach dem Motto, der andere werde es schon merken.
      Bei einer Trennung oder bei Trennungsgedanken sind für mich deutliche Worte von größter Bedeutung. Und nicht ein sich Hinschleppen über Wochen oder gar Monate.
      Aber scheinbar ist es schwierig, sich selber ein " es geht nicht mehr" einzugestehen und dann auch respektvoll und verantwortungsvoll mit dem Partner umzugehen.
      Bei meiner Trennung hat mich am meisten getroffen, dass ich es meinem Mann nicht wert war, mit mir offen zusprechen. Er hat sich weiter zurückgezogen, mich aus seinem Leben rausgehalten. Letztendlich musste ich die sein, die die Beziehung beendet.
      Aber inzwischen habe ich verstanden, dass es einfach auch Menschen gibt, die nicht so gradlinig sind wie ich und die sich schwer tun, Entscheidungen zu treffen.
      Trotzdem finde ich das nicht fair. Aber da kann ich noch so viel mit dem Fuß stampfen, Charaktereigenschaften lassen sich dadurch einfach nicht verändern.
      Ich danke euch für euer Feedback. <3

      Das eine Trennung zügig voran gehen sollte, der Meinung bin ich ebenfalls.

      Mehr die Art und Weise, den Partner aus einer beispielsweise 24/7-Beziehung zu "entlassen" - darauf zielt mein Thread.

      Oder seht ihr da keinerlei Bedenken?
      Also meine bisherigen Beziehungen waren mir alle so wichtig dass wenn ich der Part war der sich trennen wollte oder über eine Trennung nachgedacht hat. Ich denn noch im ersten Gang versucht habe die Beziehung zuretten. Wobei bei mir fast keine Beziehung wegen mangelnder Gefühle kaputt gegangen ist. Das waren eher Dinge wie unterschiedliche Lebensplanung, oder ein Part hat sich im Laufe der Zeit verändert. So dass der gemeinsame Alltag zur Zerreißprobe wurde. Normalerweise bin ich immer hingegangen und hab darüber sofort mit meiner Partnerin gesprochen. Gesagt wie es aussieht, oft ist dann rausbekommen dass der Gegenpart ähnlich denkt. Natürlich wars auch manchmal überraschend. Aber für mich hatte es nie bedeutet dass gleich Schluss war, im Gegenteil nur wenn man offen kommuniziert kann man versuchen was zu ändern. Und eine Person für dich ich mich einmal entschieden habe gebe ich nur auf wenn ich absolut keinen Sinn mehr sehe und alles getan habe was in meiner Macht steht. Wenn sowas aber letztlich doch scheitert ist das aber sowas wie ein schrittweises schlussmachen. Denn der noch Partner wird auch erkennen das die Rettungsversuche scheitern und hat so die Chance sich so Stück für Stück aus der gemeinsamen Gefühlswelt zurück zu ziehen. Für mich hat das immer sehr gut funktioniert, ich bin sogar mit einigen ex Freundinnen heute noch befreundet. Bei dem Rest, wo eine Freundschaft nicht gewollt war oder es dafür nicht gereicht hat. Freut man sich dennoch wenn man sich auf der Straße trifft und quatscht über alte Zeiten. Ich bin aber definitiv nicht der Typ der einen ehemaligen oder noch Partner vor vollendete Tatsachen stellt und diesen dann alleine zurück lässt. Immerhin habe ich diese Person einmal geliebt und möchte sicher nicht dass ihr etwas schlimmes geschieht.
      Don't tell me what I can and can not do.
      I'd hate to have to make a fool out of you.
      eine schonende Trennung oder gar “Vorbereitung“ halte ich auch für sehr schwierig, wenn nicht unmöglich. Warum das Unvermeidliche in die Länge ziehen, wenn beiden klar ist, worauf es raus laufen wird ? Zumal ja in der Vergangenheit schon Gespräche stattgefunden haben sollten, deren Ziel die “Rettung“ der Beziehung war. Das in meinen Augen Einzige, das man noch tun kann, wenn die Entscheidung fest steht, ist respektvoll mit der gemeinsamen Zeit und dem Partner umgehen.

      Lg Mary
      ....also wenn Du D/s und 24/7 ansprichst würde ich es etwas anders sehen.

      Für mich war es brutal - als wir beide erkannten - es geht so nicht weiter.

      Die Trennung muss man punkt um durchziehen - klare Worte finden.
      Reden, reden, reden - schreiben - Gedanken austauschen - so lange bis es der Gegenüber verstanden hat.
      Bis alle Fragen, Unklarheiten, Ängst auf dem Tisch liegen und geklärt sind.
      Das ist ein Stück des Verarbeitungsprozesses.
      Nur dann, sollte eine Phase kommen, in der man auf den Anderen aufpasst - ihn vielleicht all die so lieb gewordenen Regeln langsam abbauen läßt- ihn zurück in die Eigenverantwortung führen.
      So hab ich es erlebt - und ich bin ihm dafür sehr dankbar - selbst in dieser Extrem-Situation war ich nicht alleine.
      Auch heute gibt es noch vereinzelt Tage an denen ich ihm nachtrauere - ich darf ihn immer zu jeder Tages- oder Nachtzeit anrufen und wir reden.
      Das nenn ich Verantwortung tragen - auch nach der Trennung.

      Geht nicht immer, weiß ich.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von againstallodds ()

      ...ah, jetzt juckt es mich in den Fingern. Dank eines Likes hab ich diesen Beitrag von mir wiederentdeckt.

      Tja, 2015 hat das noch funktioniert ....die Trennung war schmerzvoll und ich habe sehr getrauert.
      Aber es gibt keine Narben und es gab keine Ängste sich neu einzulassen ....dank dieses verantwortungsvollen und liebevollen Menschen, der mich nicht einfach mir selbst überlassen hat.

      Tja, 2017 hat das nicht funktioniert ...die Trennung war extrem bösartig, verantwortungslos ....puuh ich willes nicht weiter ausführen.
      Es gibt Narben, es gibt Trigger ...Hinterlassenschaften die auch nach zwei Jahren noch aufpoppen können.

      Momentan bin ich immer noch in dem Stadium - ja ich bin bereit für eine neue Beziehung, aber piano - nur mit Sicherungsnetz.

      Trennungen wird es immer wieder im Leben geben, wie man damit fertig wird, hängt sehr vom Gegenüber ab.
      sollte sie, ja, sollte sie. @K. Baptista Aaaaber, wäre es wirklich sinnvoll?

      Trennung ist Trennung. Meine persönliche Erkenntnis im Lauf der Jahre.

      Was bleibt sind Erinnerungen. Die weniger schönen verblassen mit der Zeit.

      Ich hatte zum Glück viel Unterstützung durch 2 Forumsfreundinnen .

      Und @againstallodds stimme ich da zu, zumindest im Schlusssatz. :pardon:
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)

      K. Baptista schrieb:

      Inkludiert die übernommene Verantwortung nicht auch eine "Nachbetreuung"?
      Wie soll diese "Nachbetreuung" aussehen? Ich weiß mit einer Gegenfrage zu antworten, ist blöd. Nur fällt mir keine Maßnahme ein, die die Trennung nicht unnötig verlängert.
      Gerade das verlängern der Trennung ist meist für den, der verlassen wird was es noch schlimmer macht.
      Ist es nicht auch meine Pflicht als Partner, Vertrauter, Freund, der ich immer noch bin, auch wenn ich die Beziehung beende, keinen weiteren Schaden zuzufügen? Ich denke Ja.

      Eine Trennung ist schmerzhaft. Für beide Seiten. Ist dieser Schmerz, aber auch vielleicht Etwas Gutes?
      Durch Schmerz kann man lernen. Über sich und Andere . Schmerz kann Kraft geben.

      Aus meiner eigenen Erfahrung heraus, kann ich sagen. Das ich heute bei manchen Beziehungen froh bin, das Sie schnell, plötzlich, schmerzhaft und sehr unsanft zu Ende gegangen sind.

      In anderen Fällen, hätte ich es mir nicht anders gewünscht. Was ich mir aber gewünscht hätte, ist das auch nach Ende der Beziehung eine Freundschaft bleibt. Oder aus der Trennung erwächst. Mit einer Pause, damit jeder zu sich kommen und für sich die Beziehung, wie sie war, abschließen kann.
      In unserer hektischen Welt muss man gelegentlich innehalten,
      um sich in aller Ruhe etwas Unanständiges auszudenken.
      :coffee:
      B. Traven