Submissive/masochistische Feministinnen, seid ihr da draußen?

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      Submissive/masochistische Feministinnen, seid ihr da draußen?

      Ihr Lieben,
      da ich ein braves Forumskind bin habe ich natürlich schonmal durch die Suchliste geblättert und ein wenig gestöbert, was Euch diesbezüglich so umtreibt und beschäftigt...im Großen und Ganzen habt ihr das Thema schon ein wenig abgearbeitet, aber wen es interesseirt: Ich würde gern noch ein bisschen tiefer in die Materie einsteigen. NEIN, es wird keine Gender-Diskussion, versprochen!

      Den Gedanken "Darf ich so sein, wie ich fühle und wünsche" als emanzipierte Frau habe ich zum Glück schon am Anfang meiner Reise durch unsere Welt abgearbeitet und durchdacht. Es hat ein paar Monate gedauert, aber glücklicherweise zu einem guten Ende geführt: Ja, ich darf das.

      Dennoch ist aktiver Feminismus eine andere Hausnummer als die Innere Frau, die zufireden mit sich selbst sein kann. Auf einschlägigen Webseiten (Mädchenmannschaft, Pinkstinks etc.) fand ich nur einen Beitrag zum Thema "submissive Feministin", obwohl man meinen sollte, dass auch die Frauenriege sich nach Shades of Grey so ihre Gedanken gemacht hat...dabei herausgekommen ist: Ja, BDSM ist okay, aber nur, wenn du eine Femdom bist.

      Was bedeutet es also für Euch (ja, auch Euch Männer) Feminist/-in zu sein?
      In meinem Fall kann ich sagen, dass es bedeutet so angenommen zu werden, wie ich bin, ohne Vorurteile von jeglicher Seite. Mein Feminismus ist es meinen Sex so ausleben zu dürfen, wie ich ihn mir wünsche, meine Freiheit zu genießen und keine Repressionen fürchten zu müssen.
      Ich finde sexisitische Werbung genauso bescheuert wie Germanys next Topmodel und manche SM-Fotostrecke bringt mich zur Verzweiflung, weil sie impliziert: Devot zu sein bedeutet schlank, schön und lächelnd meine Brüstchen vor die Kamera zu halten.
      Gott bewahre, auch ich liebe ästhetische Bilder von tollen Frauen, gern auch ohne Klamotte, aber der leise Kontext macht die Musik. Und echtes lustvolles Leid oder tiefe Emotionen bzw. tolle Charaktere finde ich dort viel zu selten.

      Ich bin sehr gespannt auf Eure Ansichten!
      Ich finde, Teil des Ganzen ist, dass mir keiner vorzuschreiben hat wie meine Sexualität auszusehen hat. Ganz frei nach Pippi Langstrumpf also :D
      Und das ist auch richtig gut so.
      Wie andere dazu stehen kann mir völlig hoch wie breit sein. Ganz prima Sache ^^
      Hallo Gegengift,

      meine persönliche Meinung, gerade auch im Bezug auf Feminismus zum Einen und BDSM zum Anderen: beides verführt dazu, Schubladen aufzumachen, Dinge da reinzuquetschen und sich dann drüber zu freuen, dass es doch irgendwie reinpasste, obwohl das Eckige nicht immer in was Rundes passt.

      Das Femismus heute so ist, wie er ist, war sicher notwendig, um gesamtgesellschaftliches Umdenken möglich zu machen, auch wenn ich ihn manchmal zu radikal finde, fast dogmatisch...
      BDSM ist leider fast das gleiche: manchmal sehr radikal, manchmal dogmatisch, leider nicht so tolerant wie ich es einmal in meinem romantischen Kopf hatte... vielleicht ist aber gerade dies der beste Zusammenhang, der es möglich macht, dass sich beides nicht grundsätzlich ausschliesst und letztlich beides miteinander vereinbar ist, ohne sich gegenseitig ausschliessen zu müssen...

      GNT etc.: hat aus meiner Sicht mehr mit Geschäft zu tun als mit Feminismus, obwohl ein gewisser Hang zum Masochismus vorhanden sein muss, wenn man sich von dieser Hexe quälen lassen möchte :D
      @MeinDunklerGarten

      Ich finde du hast absolut recht, wenn Du davon sprichst, dass es im Feminismus nahezu dogmatisch an vielen Stellen erscheint. Ich würde mich genau aus diesem Grund auch weniger zu den Emma-Leserinnen oder Femen als mehr zu einer neueren Generation zählen, die in der Lage sind Pornografie und Sexindustrie im Allgemeinen zu akzeptieren. Ich werde nicht sauer bei jedem dummen Spruch, den man mir drückt, aber es gibt weiterhin Grenzen, für die es zu kämpfen gilt.
      Eine submissive Frau ist kein Freiwild, eine eingewilligte Session heißt nicht, dass ich automatisch kein Recht mehr habe "Nein" zu sagen, ein BDSM-Kontext sollte kein Hinderungsgrund sein eine Nötigung anzuzeigen (das gilt für alle, nicht nur Frauen wohlgemerkt)
      und ein dominanter Mann muss nicht zwingend testosterongeschwängert und mit dicker Brieftasche daherkommen....

      Ich lache genauso über frauenfeindliche Witze, wie meine Kollegen, wenn sie denn witzig sind, finde es aber trotzdem höchst befremdlich, wenn ein mir Vorgesetzter plötzlich am Mittagstisch vor allen Kollegen zu mir sagt: "Du bist so dirty, dir traue ich alles zu"....(jetzt wo ich es aufschreibe finde ich es eigentlich auch mehr komisch als alles andere, aber in der Situation war es absolut unangemessen).
      danke für das thema, ich möchte nur kurz einen link beisteuern, weil fürs schreiben nicht mehr zeit bleibt:
      kleinerdrei.org/2014/04/bdsm-feminismus-warum-sich-das-nicht-ausschliesst/

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von nightbird () aus folgendem Grund: Link entfernt.

      Liebe Gegengift,

      Das mit den Schubladen von @MeinDunklerGarten sehe ich relativ ähnlich. Als Lesbe bin ich sehr schnell auch Feministin- für alle anderen.
      Gut, zugegeben- vielleicht bin ich das.

      Ich glaube, dass ich BDSM so ausleben darf, wie es für mich richtig ist- eben "Mein BDSM" machen. Und nur, weíl man feministische Ansichten hat, muss man nicht gleich Femdom sein- das wäre sogar irgendwie ziemlich traurig.

      Feminismus ist doch eigentlich (und ursrpünglich) eine Bewegung von Frauen, die aus Ihren Bedürfnissen heraus, die Gesellschaft ändern wollten. Dementsprechend müsste heute auch jede Frau, die gerne die Welt verändern würde, die Meinungen hat und sich Gedanken über Politik (oder irgendwas anderes) macht, und das mit persönlichen Gründen, Feministin sein.

      Stattdessen sehen wir als Feministinen nur das Extrema: Die Frauen, die Oberkörper-frei rumrennen, für die absolute Gleichberechtigung oder eben dann Schlagzeilen, wie üble Beleidigungen (aktuelles Beispiel: Feministin beleidigt Taylor Swift als "exhibitionistische Narzi-Barbie" spiegel.de/panorama/gesellschaft/feministin-paglia-taylor-swift-ist-eine-elitaere-nazi-barbie-a-1067455.html ).
      Und wenn wir davon ausgehen, müssen wir festhalten, dass damit fast jede Frau irgendwie Feministin ist- und plötzlich hat sich die Frage fast erledigt..

      Ich selber denke einfach, dass Feminismus oft sehr hoch gebauscht wird und eben "nur" diese Extrema gesehen werden- anstatt dem normalen Alltag. Genau, wie auch bei BDSM die Berichterstattung in den normalen Medien leider eher einseitig ist.

      Mein Feminismus ist das, was ich oben zusammen gefasst habe. Ich habe meine Meinung und meine Ansicht zu Themen- und die begründet sich oft im privaten: Wie ich empfinde, wie ich denke, was ich für Bedürfnisse habe oder was für mich logisch klingt.

      Und diese Art von "meinem Feminismus" wiederspricht nicht "meinem BDSM"- gut vielleicht habe ich mir einfach rausgepickt, was mir gefällt, mir eine Art Collage gebaut- aber ist das nicht völlig okay?
      Ich selber bin keine Femdom - und möchte das auch nicht sein. Auf der anderen Seite fühle ich mich deutlich wohler.

      Ich denke, dass bekannte Zitat von Jean-Jaques Rousseau (1712-1778) trifft es:
      Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

      Ich habe die Freiheit so zu handeln, wie ich möchte. Letztlich damit auch, eben gerne mal Sub zu sein. Und da gebe ich Dir recht @Gegengift:

      Gegengift schrieb:

      In meinem Fall kann ich sagen, dass es [Feminismus] bedeutet so angenommen zu werden, wie ich bin, ohne Vorurteile von jeglicher Seite. Mein Feminismus ist es meinen Sex so ausleben zu dürfen, wie ich ihn mir wünsche, meine Freiheit zu genießen und keine Repressionen fürchten zu müssen.


      Ob diese Freiheit nun durch Feminismus erwirkt wurde, oder ob ich mich als Feministin betrachte (nach obiger Definition) ist für mich ganz persönlich dabei nebensächlich.
      Ich für mich kann beides ohne Probleme miteinander vereinen- vielleicht, weil mein Feminismus nicht dem Durchschnitt entspricht.

      igel.
      "It doesn't matter what you've heard,
      'impossible' is not a word!

      It is just a reason - for someone not to try."
      - Kutless, What faith can do

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      @igel:

      woher kommt denn aber der Wunsch, am Rollenbild etwas zu ändern? Es gibt doch immer die "Fassade", also die geplante Aussenwirkung. Und dahinter die tatsächliche häusliche Realität, wo selbst im Patriarchat die Frauen stramm die Zügel führen... und das zieht sich doch durch alle Geschichtsepochen.

      Was also machte es aus Sicht der Frauen notwendig, radikal eine Zeitenwende herbeiführen zu wollen? Und warum wünschen sie sich dann doch zumindest zeitweise die Übernahme jeglicher Verantwortung für sich selbst?
      Liebe @igel,
      danke für deinen Beitrag, ich denke, du hast vieles auf den Punkt gebracht, was ich auch sagen wollte.
      Das Thema habe ich deswegen aufs Tapet gebracht, weil, genau wie du es sagtest, Feminismus als etwas kantiges, männerhassendes und unflexibles gesehen wird, was es nicht ist. Natürlich haben wir viel erreicht, natürlich haben die Frauen, die uns das ermöglichten an einigen Stellen über die Stränge geschlagen, aber wenn ich in viele Bereiche unserer Gesellschaft schaue, dann sind wir an manchen Stellen übers Ziel hinaus geschossen, an anderen jedoch kaum weitergekommen.
      Mir geht es um das Recht zu sein, wie man ist, und darum den "Schimpfwortcharakter" des Wortes Feministin umzudeuten und zu zeigen: Ja, es ist immernoch wichtig sich darüber Gedanken zu machen, warum nackte Frauen für Autos, Deos und Versandhauskataloge nahezu zusammenhangslos als Werbeträger dienen...und zwar einzig und allein als Objekte.

      Im Übrigen soll das hier kein politisches Manifest werden, aber mir liegt das Thema am Herzen und ich freue mich sehr, wenn ich Menschen finde, die das nachvollziehen können und mit mir darüber schnacken mögen :coffee:

      MeinDunklerGarten schrieb:

      Das Femismus heute so ist, wie er ist, war sicher notwendig, um gesamtgesellschaftliches Umdenken möglich zu machen, auch wenn ich ihn manchmal zu radikal finde, fast dogmatisch...
      Du findest den heutigen Feminismus zu radikal und dogmatisch? Das sag mal einer Alt-Feministin, die schlagen doch weinend die Hände über dem Kopf zusammen, weil sie die Interpretation der Jüngeren nicht nachvollziehen können. Nach meiner Meinung hat @Gegengift das schon ganz gut beschrieben, wir können grundsätzlich alles machen was wir wollen zumindest im Privaten. Beruflich kommen wir schnell an gläserne Decken und liegen grundlos bei 22% weniger Gehalt.

      Ich hatte vor ein paar Wochen einen beruflichen Termin bei einer Frauenberatungsstelle, der Bericht war ernüchternd, die dummen Sprüche die Mädchen sich anhören müssen, das typische unter Druck setzten "wenn du das nicht tust, dann liebst du mich nicht" nimmt immer mehr zu, wird heftiger und beginnt eher. Stichwort Sexting. Das Problem ist, die Mädchen wehren sich kaum und nehmen es hin, hier haben Feminismus und Erziehung mehr als versagt, da wünsche ich mir ein klares, dogmatisches und radikales nein an die Jungs, das es so nicht läuft.


      GNT ist doch quasi Antifeminismus, es gibt ja wenig dass ich meinen Kindern verbiete, aber bei einem solchen oder ähnlichen Format mitzumachen würde ich definitiv nicht erlauben.
      @MeinDunklerGarten

      Der Wunsch, am Rollenbild etwas zu ändern, kommt von außen und innen gleichermaßen würde ich sagen. Von außen, indem die Frauen sehen, was sie tun könnten; von innen, indem der Wunsch wächst, anders zu handeln, anders wahrgenommen zu werden und eben andere Tätigkeiten zu haben.
      Ja, natürlich gibt es die Fassade. Und vermutlich hat kein Mensch sie nicht- alles andere wäre für mich so gut wie nicht realistisch. (wobei ich durchaus denke, dass es einzelne Menschen gibt, zwischen dennen kaum Fassade besteht, z.B. Partnerschaften.)
      Ich glaube die meisten hier im Forum kennen das mit der Fassade, da die wenigsten allen auf die Nase binden werden, dass BDSM gelebt wird, und selbst wenn, werden dann zumeist die Details verschwiegen, da sie sehr intim und privat sind.
      Und ja, das zieht sich bestimmt im großen und im kleinen durch die Epochen, da gebe ich Dir Recht.

      Ich glaube, dass wird dann notwendig, wenn die Frau sich nicht wohlfühlt, wenn sie zu eingeengt ist, zu wenig Freiraum und Entfaltungsmöglichkeiten hat. Dann ist das vermutlich ein Schritt den sie geht, auf dem Weg zur Selbstverwirklichung.
      Und Selbstverwirklichung können nicht immer andere für uns. Klar, als Sub kann man es als Teil der Identität oder Selbstverwirklichung betrachten, es ausleben zu können. Dann haben wir in dem Moment weniger Verantwortung und gleichzeitig noch viel mehr, indem wir mit unserem Safeword für uns letztlich verantwortlich sind.
      Aber im gesellschaftlichen Rahmen ist das anders. Da muss eben die Fassade dann selbst in die Hand genommen werden- und für viele ist es ja auch nicht "nur" Fassade. Ich leite gerne was an in meine ehrenamtlichen Arbeit etc. und übernehme auch durchaus gerne die Verantwortung. Und zwar, weil es notwendig ist. Man wird gebraucht.
      Und ich glaube, dass eine Frau, wenn sie merkt, dass sie selbst gebraucht wird, an ihren ganz eigenen Lebensumständen etwas zu ändern,durchaus gerne zeitweise die Verantwortung für sich selbst übernimmt, besonders dann, wenn sie weiß, dass es kein anderer tun wird - oder auch kann, weil nur wenige die Perspektive verstehen, oder einfach nicht bereit sind, ihr zu helfen. Vielleicht auch dann, wenn Menschen wachgerüttelt werden müssen, dass die Frau eben genauso viel wert etc. ist wie der Mann- und damit die gleichen Rechte und Pflichten hat.
      Des Weiteren ist ein Grund, die Verantwortung für sich selbst tragen zu wollen, in meinen Augen, die Kontrolle. Wenn ich die Verantwortung für mich habe, dann habe ich auch die Kontrolle. Das kann einem ein Gefühl von Stärke geben oder eben auch einfach das Gefühl von Sicherheit, dass einem hier niemand reinpfuscht, und man wichtige Entscheidungen für sich treffen kann (ich würde auch z.B. meine Berufswahl nicht von jemand anderem treffen lassen etc.).
      Dennoch schließt es für mich nicht aus, eben Sub zu sein. Und natürlich gibt es auch Frauen, die gerne ihre ganzes Leben in der Hand haben und das des Partners (zeitweise)- Femdom.
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      @Jescha,
      Du sprichst etwas an, das ich/wir tatsächlich bis jetzt außen vor gelassen haben: Nämlich die schwierige Situation unserer jüngeren Nachfolgerinnen. Ist es als Erfolg zu werten, dass Mädchen heutzutage anziehen können was sie wollen? Ja, ich denke schon. Doch:Wieviel davon wird ihnen von den Medien suggeriert..nämlich möglichst zu fast jedem Zeitpunkt hübsch, begehrlich und vielleicht sogar sexy sein zu müssen? Wann hört die Selbstbestimmung auf?
      Haben sie gelernt, was sookee so schön in einem Song über Kleidung sagt:
      "Ich mach mich heute schick, wie man das mitunter nennt. Kein Chromosom hat mir ein Wunder geschenkt, doch das Resultat bringt nicht nur Zunder zum brennen...und ich weiß ja, dass du guckst, aber `hands off, my friend` sonst gibts hier ein Problem und du lernst mich richtig kennen"

      Nun, ja, ich will mal nicht zu weit weg vom SM-Kontext und möchte noch sagen, wie schön es ist, dass mein Partner mich so nimmt, wie ich bin und mich nicht als "anstrengende Emanzensubbie" empfindet (glaube ich ;) )

      Gegengift schrieb:

      Was bedeutet es also für Euch (ja, auch Euch Männer) Feminist/-in zu sein?
      Feministin zu sein hat zunächst einmal nichts damit zu tun, submissiv oder dominant zu sein, sondern mMn einzig und allein damit, dass grds. (soweit die Biologie da nicht gegen steht) Frauen dieselben Rechte und Pflichten haben sollten wie Männner. Es gilt im Grunde dasselbe umgekehrt: Auch Männer sollten (soweit die Biologie da nicht gegen steht) dieselben Rechte und Pflichten haben wie Frauen.
      Das gilt selbstverständlich immer nur grds., denn wir sind zu verschieden als Individuum, um das in der Realität allgemein gültig werden zu lassen.
      Aber solange Männer zB für dieselbe Arbeit immer noch mehr Lohn erhalten als Frauen oder immer noch Frauen zwangsverheiratet werden, ist Feminismus notwendig.
      Das hat mit der sexuellen Vorliebe nur insoweit etwas zu tun, als auch das zum Feminismus gehört: Jeder sollte SEINE Sexualität frei ausleben können.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ich sehe das wie @Feuerpferd

      Ja ich würde mich selbst als Feministin bezeichnen, ich bin sicher nicht am extremeren Ende des feministischen Spektrums zu finden, aber ich bin darauf :D
      Sexualität und Feminismus kommen für mich insoweit zusammen, dass jeder in der Lage sein sollte seine Sexualität auszuleben, egal wie andere Leute das sehen.
      Das gilt natürlich auch für BDSM.
      Und wenn ich, als eigenständige, erwachsene Frau entscheide, dass ich dem Mann in meinem Leben mehr Macht zugestehen möchte, als das gesellschaftlich üblich ist, dann macht mich das noch lange nicht "unfeministisch" oder irgendetwas anderes.
      Feminismus beschäftigt sich mit den Rechten und Pflichten von Frauen, und dazu gehört auch das Recht zur Selbstbestimmung. Und darunter fällt meiner Meinung nach BDSM.

      Und wenn ich dann noch einen Schritt weitergehen will und mein BDSM eher rosa als schwarz/rot ist, dann bin ich trotzdem noch feministisch.
      Cunning. Ambitious. Resourceful. Determined. Shrewd.
      Ich bin durch den durchaus unterschiedlich vorgelebten Feminismus meiner Mutter und meiner Grossmütter, Feministin durch und durch. Und ich kann lang und breit darüber diskutieren, ob und warum das Sichtbarmachen und Weitergeben von Feminismus heutzutage immer noch notwendig ist (und ja es ist absolut notwendig).
      Ich muss aber ehrlich gestehen, dass ich dafür grade keine Muße habe und möge es mir verzeihen.

      Ich möchte aber nur kurz im Kontext von BDSM auf meinen Feminismus eingehen.
      Warum kann ich als Feministin meinen devot, masochistischen Anteil meiner Sexualität ausleben?
      Ganz einfach, weil ich es kann!
      Mir wurde immer von meinen weiblichen Vorbildern, also den Frauen in meiner Familie mitgegeben, du kannst alles machen und schaffen, wenn Du es willst. Also, habe ich, was das betrifft keine nennenswerten Kämpfe mit mir selbst gehabt.
      Ich würde sagen,dass ich vor allen Dingen mit einer Sache meinem Feminismus Ausdruck verleihe.
      Nämlich durch die Wahl meiner Partner.
      Als Feministin wähle ich auch, wenn es darum geht mich zu unterwerfen immer einen Partner, der mir auf Augenhöhe begegnet und im allgemeinen Frauen stärkt ( was übrigens nicht gleichzeitig eine schwächen von Männern ist).
      Denn nur, wer meinen Respekt erhält, dem kann und will ich mich innerhalb der Sexualität unterordnen.

      Das nur kurz in den Orbit geschrieben...
      Warum ist Feminismus noch immer so oft ein Schimpfwort oder negativ belegt? Selbst hier in dieser Diskussion zum Teil?

      Warum so schnell die Negativschublade, die Klischees? DankFeministinnen verschiedenster Generationen dürfen wir Frauen wählen, abtreiben, können mit Kindern vollzeit oder Teilzeit arbeiten oder zu Hause bleiben .. Sind wir schon da, wo Männer sind, nein, also ich bin Feministin und für die Quote!

      Zur eigentlichen Frage, als emanzipierte Frau hatte ich vor fünfzehn Jahren grosse Probleme meine devote Seite zu akzeptieren, bzw konnte es auf Dauer nicht. Im sexuellen Kontext die Sklavin, in der Vorstandspräsentation als einzige Frau vor zwanzig Alphatieren mein Projekt durchsetzen? Der Spagat war zu groß. Erst in den letzten Jahren dank Internet und Foren wie diesem habe ich bemerkt, dass es meine Freiheit und Emanzipation ist, meine Sexualität so auszuleben wie ich will. und ohne Emanzipation (und Internet) wäre ich da wohl nicht hingekommen..

      (Sorry für Smartphone bedingte Typos, aber das Thema ist zu spannend!)
      Für mich stellt sich die Frage, warum dieses Kämpfen um etwas was sich sowieso nicht aendert. Ich habe mir im Leben das genommen was ich wollte, die Wege dahin, bleiben mal dahingestellt. Im Beruf als auch im Privatleben. Es hat für mich immer noch das Geschmäckle wie vor 30 Jahren. Einzig das ich schlechter bezahlt wurde als meine männlichen Kollegen aerget mich bis heute.

      Alice Schwarzer war für mich eher ein rotes Tuch, ich kann das Wort Feminismus im Zusammenhang mit ihr nicht ausstehen.

      Für mich ist das Geschrei um den Feminismus ähnlich der kämpfe um Krieg und Macht, die eher dem Mann zugeordnet werden.
      In meiner Umgebung setze ich mich auch heute noch für Frauen ein wenn notwendig ohne mich als Feministin zu sehen. Im kleinen kann man auch etwas bewirken.
      Ich wüsste gern warum mich dieses Wort (Feminismus) so aggressiv macht.
      Vielleicht ist dies der Grund warum ich hier überhaupt etwas geschrieben habe.
      Nüchtern betrachtet bin ich keine Feministin, will ich nie eine sein und werde auch nie eine werden.
      Das was ich bin und das als was ich mich mit gutem Gewissen auch definieren kann ist Egoistin. Tja ich bin ein Kind meiner Erziehung und Feminismus ist für mich nichts als das ständige Deckmäntelchen für das Dagegen und irgendwelche immer wieder auftauchenden fadenscheinigen Jammereien. Ich bin zu Teilen ganz nah an @Arphen seinem ersten Beitrag. Auch ich sehe Feminismus sehr kritisch denn vieles wird einfach pauschal verteufelt und als "altes Übel" abgetan. Im kontext zu BDSM möchte ich den auch überhaupt nicht sehen. Irgendwo bin ich auch der Meinung und das ist bitte nur meine persönliche, hat das für mich im BDSM speziell und allgemein nix zu suchen.

      Und da meine Texte je ganz gerne bekannt für politische Unkorrektheit sind gibt's die tolle Spoiler Funktion :) die ich echt liebe. Es darf also jeder selbst entscheiden ob er sich folgenes antun möchte oder nicht. Dennoch eine Bitte meiner Seite. Dies sind nur und ausschließlich meine Empfindungen und Gedanken dazu. Ich bitte also darum Rücksicht auf die zu nehmen die das weder sehen noch lesen möchten und nichts aus dem Inhalt des Spoilers zu zitieren. Wer dazu Redebedarf hat möge sich bitte via PN melden, das halte ich für eine gute und rücksichtsvolle Lösung für beide Seiten.


      Spoiler anzeigen
      Die aller erste Frage die sich mir persönlich als Frau die ich bin stellt ist die, braucht es einen Feminismus wie er heute ist denn überhaupt noch? Wir leben in einem Land und einer Zeit in der der mächtigste Mensch in userem Land eine Frau ist. Ob sie den Job nun gut macht oder nicht steht auf einem anderen Blatt. Was Fakt ist dieses Land wird zur Zeit von einer Frau geleitet. Und ich glaube diese Frau würde auch ohne Feminismus heute politisch aktiv sein. Ich selbst habe noch nie in meinem Leben zu spüren bekommen das es irgendwie ein großer Nachteil wäre eine Frau zu sein. Viel mehr empfinde ich vieles was man so Feminismus zur Güte hält einfach für eine schmierige Vorteilsbeschaffung (gleiches Recht für Frau und Mann zu gleichen Bedingungen wird es so wohl nicht geben.) Frauen in der Bundeswehr wurden als Durchbruch gefeiert, ich fand es ein einziges Schmierentheater. Toll Frauen dürfen also nun auch aber man ist noch Lichtjahre von den gleichen zugangsvorraussetzungen entfernt. Frauen bekommen keine echte Gleichheit, nö es ist eher immer ein Weichspühlmodus der ihnen zugang zu vermeintlichen "Männerdomänen" verschafft. Denn diese Angleichung wenn sie denn wirklich ernst gemeint währe würde den gleichen Leistungszugang vorraussetzen. Feminismus will eine ernste Sache sein? Puh okay, dann sollte er aber auch aufhören kurz vorm Ziel die rosarote Frauenkarte zu zücken und weniger als das was Männer leisten zu fordern.
      Es ist noch gar nicht so lange her da gab es diese tolle Frauenquote. Alles was ich jedoch gesehen habe war wieder nichts Vernünftiges. Toll man hievt Frauen in Führungspositionen und legt Quoten fest die erfüllt werden sollen. Ich Frage wie viele andere auch was soll das? Wir leben in einem Land in dem jedem Bildung zugänglich ist auch Frauen! Eine Frau hat heute genau die selben Qualifikationsmöglichkeiten wie ein Mann auch, also sollte es möglich sein über echte Leistung und echte erbrachte Qualifikation in eine Führungsposition zu kommen. Und das ganz ohne irgendwelche dummen Quoten die erfüllt werden sollen und müssen weil sonst ne Stafe ins Haus steht.
      Der Feminismus hat sich gewaltig gewandelt und das ins negative. Heute ist dieser Feminismus für mich persönlich nur noch ein schlechtes Event wo man als vermeintlich stärkere der schwächeren oder benachteiligteren zur Seite springt. Aber gerade dies ist doch eines der vielen halbgaren Kinder des Feminismus in meinen Augen. Frauen sind damals grimmig auf die Straße und wollten Gleichheit ohne zu bedenken das diese Gleichheit mehr sein muss als ein Job in einer Männerdomäne, mehr sein muss als ein eigenes Konto oder eigenes Geld. Man hat lustig und vielleicht zu schnell gefordert ohne sich der Schattenseiten wirklich langfristig bewusst zu sein. In meinen Augen schafft dieser Feminismus wie er heute ist immer nur irgendwie maximal 50% von den 100% die eigentlich am Ende stehen müssen. Wenn Feminismus für mich je mals mehr als leeres gewäsch sein sollen wird, dann bitte auch Feminismus bei den echten scheiß Sachen wo Frauen heute noch bequem mit eben jener Frauenfahne wedeln und das dann eben weil sie "nur" Frauen sind doch den Männern überlassen.

      Ich bin Egoistin, denn mir ist bewusst das mein Erfolg und meine Karriere nichts dem Feminismus zu verdanken hat. All das habe ich durch Arbeit geleistet, all das habe ich mir auch gegen männliche Konkurrenz, durch harte Arbeit, ehrliche Qualifikation und meinen Willen das zu schaffen erarbeitet.

      Feminismus ist ein stumpfes altbackenes Schwert wenn es populär oder aktuell wird holt man es kurz heraus meckert, fordert oder feiert ne Runde aber bitte zu Frauenbedingungen. Und unter fadenscheiniger Gleichheit die am ende und nüchtern bei licht betrachtet keine ist und dann ist gut