Die Macht der Liebe - sie kann Ketten sprengen und neue Welten eröffnen

      Die Macht der Liebe - sie kann Ketten sprengen und neue Welten eröffnen

      Die Macht der Liebe – sie kann Ketten sprengen und neue Welten eröffnen


      Mein Blick fällt auf das geöffnete Päckchen und Tränen der Rührung und des Glücks kullern über meine Wangen. Zärtlich wischst du sie mit dem Daumen weg, ziehst mich in deine Arme und hältst mich einfach nur fest.

      Fast 20 Jahre sind wir nun zusammen und haben in dieser Zeit viel miteinander erlebt. Wir haben stets alle Höhen des Lebens miteinander geteilt; so wie wir auch dessen Tiefen, obgleich es Probleme mit unseren Kindern oder Probleme finanzieller oder gesundheitlicher Natur waren, zusammen durchgestanden haben.
      Immer habe ich die Führung übernommen; dich angeleitet und ermutigt. Ich wollte es so; mir wurde es so anerzogen. Dass ich dich und deine Persönlichkeit dabei unterbewusst einschränkte, sie gar klein gehalten habe, war mir lange nicht bewusst; und ich vermute dir ebenfalls nicht.


      Nun streichelst du durch mein Haar. Ich habe es extra für dich kürzen lassen, denn ich möchte dir gefallen. Du hast wieder gelernt deine Wünsche zu äußern und ich habe gelernt diese anzunehmen. Es gibt kein „Herr-sein“ zwischen uns und so etwas wird es vielleicht auch niemals geben – und trotzdem bist du es nun für mich. Endlich habe ich anerkannt, wie du stark bist; dass ich mich fallen lassen kann, weil du mich wieder auffängst.
      Leise höre ich deine Stimme an meinem Ohr: „Gefällt dir das Geschenk?“ fragst du. Wie sollte es mir denn nicht gefallen? Ein Lächeln huscht über mein Gesicht; ich nicke nur und genieße die unglaublich innige Geborgenheit.


      Erinnerungen kommen hoch; angenehme und weniger angenehme. Dein entgeisterter Blick, als ich dir von meinen Neigungen erzählte und Worte, die ich nicht hören wollte: „Das bist nicht du.“
      Meine zaghaften Fragen an dich und deine folgenden Erklärungen; dein gefühlt endloses Schweigen zu dem Thema und dann die Hoffnung, als ich die ersten Ansätze des Ausprobierens bemerkte. Dein neugieriger Blick, wenn du mir „einfach mal so“ auf den Po gehauen hast. Ich konnte förmlich hören, welche Gedanken dir durch den Kopf gegangen ist. Die Frage, ob es mir gefallen würde und ob du tatsächlich weitermachen solltest. Intuitiv habe ich richtig gehandelt; habe dich angelächelt und ermutigt: „Du weißt das mir das gefällt. Mach ruhig weiter!“ Es hat mich Überwindung gekostet, aber das Funkeln in deinen Augen und die Tatsache, dass du weitergemacht hast, waren es absolut wert.
      Solche seltenen Momente wie diesen habe ich aufgesogen wie ein Schwamm es mit etwas Flüssigkeit tut und sie haben mir geholfen, dir die Zeit zugeben, die du brauchtest.


      Deine Hand wandert unter mein Kinn und hebt meinen Kopf: „Du hast deine Aufgaben nicht erledigt.“ tadelst du mich. Du hast Gefallen daran gefunden, mir welche zu geben. Das ist mir klargeworden, weil du mir nun fast täglich welche zuteilst. Früher hätte ich dies nicht zugelassen, sondern eher protestiert. Doch jetzt senkt sich mein Blick und im
      Gegensatz zu früher tut es mir tatsächlich leid. „Ich war müde und habe zu lange geschlafen.“ versuche ich mich zu erklären. Du weißt, die Nachtdienste schlauchen mich und daher lächelst du nachsichtig, um mich bereits im nächsten Moment auf meine Füße zu ziehen, worauf ich dich überrascht und fragend anblicke. „Du bist jetzt wach. Dann kannst dies ja nun jetzt nachholen.“ entgegnest du und ich spüre, dass es kein Vorschlag war, sondern eine Aufforderung. Und verwundert stelle ich fest, dass ich sofort bereit bin, deiner Aufforderung nachzukommen und nicht mal ansatzweise den Wunsch verspüre, mich dir zu wiedersetzen. „Ja mach ich.“ bestätige ich, küsse dich sanft und gehe sogleich in die Küche.
      Kochen liegt mir nicht wirklich, auch wenn ich es beherrsche; und ich bin froh, dass du dies sonst übernimmst. Du hast dir gefüllte Zucchini gewünscht – vermutlich, weil du weißt, wie gerne ich das esse. Gerade als ich sie in den Ofen schiebe, betrittst du die Küche und ziehst mich in deine Arme.
      „Du weißt, dass noch eine Strafe folgt?“ fragst du und dein Atem verursacht ein Kribbeln auf meiner Haut, als du mir diese Frage stellst.
      Strafen sollten ja eigentlich keinen Spaß bereiten, und dennoch freue mich innerlich wie ein kleines Kind.
      Dein Verhalten und dein Geschenk zeigen mir, dass du dich langsam in deine Rolle eingefunden hast.
      Du sollst nicht denken, dass ich dich nicht ernstnehmen würde, aber ein kleines freudiges Schmunzeln kann ich mir einfach nicht verkneifen.
      „Ja ich weiß. Du bist ganz schön streng geworden.“ beschwere ich mich halbherzig und genieße deinen festen Griff um meine Hüfte. „Du wolltest es so.“ erwiderst du und ich spüre, wie du das erste Mal bewusst deine Macht zu genießen scheinst. „Du hast dein Geschenk gar nicht umgemacht.“
      stellst du fest und deine Fingerspitzen streifen über die nackte Haut an meinen Hals. „Ich möchte, dass du es mir umlegst.“ sage ich und blicke dich dabei bittend an. Du greifst in deine Hemdtasche und zauberst den Inhalt des kleinen Päckchens hervor. „Dann dreh dich mal um.“ Forderst du mich auf. Langsam hebe ich die Haare beiseite, schließe
      meine Augen und nachdem ich sie wieder öffne, schmiegt sich eine schlichte, jedoch wunderschöne goldene Kette um meinen Hals, deren Anhänger aus winzigen goldenen Handschellen besteht. Vorsichtig taste ich nach der Kette; sie ist für mich eine deiner schönsten Überraschungen. Ob sich so Frauen fühlen, welche das erste Mal ein
      Halsband angelegt bekommen? Ich bin sicher, dass ich die Antwort auf diese Frage noch rausbekommen werde und freue mich auf jeden neuen Schritt den du dir zutraust und uns damit gemeinsam voranbringst.


      Ein Nesteln am Türschloss ist zuhören – die Kinder kommen von der Schule nach Hause. Du küsst noch schnell meine Wange und flüsterst leise: „Es ist Freitag.“ Freitags ist Disco-Tag für die Kinder und dies wiederum bedeutet, dass wir viel Zeit für uns haben werden. Deine Hand landet mit einem leichten Klaps auf meinem Hintern und ehe ich mich versehe, erscheint unsere Welt im nächsten Augenblick so, wie sie die letzten 20 Jahre war – FAST.
      Ich bin nich frech nur verbal überlegen! :D

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