BDSM Sklavin oder auch Sklave, was bedeutet das ganz konkret?

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      BDSM Sklavin oder auch Sklave, was bedeutet das ganz konkret?

      Wir hatten nun schon oft die Diskussion wann jemand Sub und wann jemand Sklave oder Sklavin ist. Dies soll aber keine Neuauflage werden, es soll hier einzig darum gehen, wie ihr den Begriff der BDSM Sklavin/e definiert, welche Beziehungsformen ihr euch darunter vorstellen könnt oder wie eure Herr-Sklavin bzw. Herrin-Sklave Beziehung ausgestaltet oder ausgestaltet habt.

      Eine gute Grundlage hat Rozabel in einem anderen Thread bereits geliefert, ich denke aber über die Feiertage hat sicher der ein oder andere auch Lust ein wenig mehr zu schreiben :)

      Rozabel schrieb:

      Klar, für jeden ist das anders aber für mich besteht der Unterschied darin das Sub im Grunde frei bleibt, Sub behält über den Großteil seines Lebens (Alltag, Hobby, Freizeit etc.) die Entscheidungsgewalt.

      Ein Sklave hat diese Möglichkeiten in diesem freien Ausmaß nicht. Sklaven geben sehr viel ihres Lebens in die Hände von Dom.
      Persönlich finde ich kommt es auf die Machtverteilung in der Beziehung an. Es gibt aber wenig Punkte die ich bei einer Sklavin zwingend voraussetze. Dennoch versuche ich mich einfach mal :)

      Zwingend
      - Meine Sklavin darf mit keiner anderen Person außer mir spielen oder Sex haben, außer natürlich ich erlaube dies aktiv.
      - Meine Sklavin hat keinen Anspruch auf Exklusivität
      - Meine Sklavin hat die aufgestellten Regeln gewissenhaft zu befolgen
      - Meine Sklavin befolgt Aufgaben die von mir kommen auch wenn wir räumlich getrennt sind, außer sie kann dies wegen beruflicher oder wichtiger sozialer Verpflichtungen nicht tun
      - Für sie darf über unserer Herr-Sklavin Beziehung nur die engsten sozialen Kontakten und dem Beruf stehen
      - Erfüllt Aufgaben selbst wenn sie dazu keine Lust und keinen Antrieb hat

      Für mich keine Pflicht
      - Möglichkeit der Einsichtnahme in private Korrespondenz
      - Kontrolle der sozialen Kontakte
      - Kontrolle des Geldes
      - Kontrolle über die Gesundheit

      Oder kürzer: Meine Sklavin richtet sich sehr stark nach mir und auf mich aus und stellt zumindest einen Teil ihrer Alltagsbedürfnisse, wenn ich das denn will, hinten an. Wobei ich auch nur sehr wenige Personen als Sklavin angesehen habe... Für mich ist die Reihenfolge, Sub, Sub mit Halsband, Meins (wobei es auch schon vorkam, dass es zuerst meins war und dann das Halsband kam, also 2 und 3 sind nicht ganz so fix in der Abfolge), Sklavin.

      Tja und nun zu euch :) Wie definiert ihr für euch (und eben nicht allgemein, das hatten wir nun oft genug) den Status Sklave oder Sklavin, sehr gerne auch mit konkreten Beispielen :)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Da ich hin und wieder gefragt werde ob ich eine Sklavin bin, oder sein möchte, hab ich mir die Frage auch schon gestellt.

      Für mich ein klares Nein, einfach aus dem Grund das ich mir das Recht vorbehalte mich wenn mir danach ist,
      vollständig, ohne Kompromisse, manchmal sogar ohne direkte Erklärung zu verweigern,
      und mich dafür auch nicht zwingend entschuldige oder rechtfertigen muss um mich besser zu fühlen.
      Vor allem wenn es darum geht in Abhängigkeiten zu geraten oder wenn Dinge verlangt werden die ich einfach auf gar keinen Fall will.

      Es tut mir auch nicht leid das zu tun.

      So lange ich niemanden finde den ich für so wichtig halte das seine Wünsche nicht mehr gleichberechtigt,
      sondern im Grunde erst mal wichtiger sind als meine eigenen Interessen, bin ich (für meine Begriffe) auch keine Sklavin.

      Falls das mal passiert werde ich da noch mal drüber nachdenken müssen, aber an dem Punkt bin ich noch lange nicht ^^
      Den gesunden Egoismus, das ich mir selbst wichtig bin, hab ich mir lange angewöhnen müssen, den geb ich nicht so schnell wieder auf. :D

      lg
      Mia

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kellerkind ()

      Der Begriff Sklavin wird meines Erachtens von vielen geradezu inflatorisch benutzt. Ich lebe seit 14Jahren in einer TPE Beziehung und muss vorausschicken, dass unsere Situation insofern komfortabel, ist weil wir beide in Pension sind.Wie jede andere Beziehungsform muss auch ein Herr/Sklavin Beziehung lebbar sein und unterliegt immer wieder Anpassungen. In der vorausgegangenen 24/7 Beziehung wäre ich nie auf den Gedanken gekommen sie als meine Sklavin zu sehen. Dieser Begriff beinhaltet eine andere Form des Zusammenlebens für mich. Als wir fast fliessend ins TPE abglitten haben wir diese Frage gemeinsam geklärt.Sie wusste also worauf sie sich einlässt da ich ihr das auch in Form eines Sklavinnenvertrags bewusst gemacht habe.

      Das Regelwerk wurde ausgedehnt auf die Umgangsformen, den Tagesablauf, was wann wie gegessen wird, ob und was im Fernsehen geschaut wird, bei welchen Punkten ich um Erlaubnis gefragt werden will etc. etc.


      Vor allem der Bereich der autonomenEntscheidungen wurde wesentlich restriktiver gefasst.

      Ich kontrolliere ihre Finanzen
      Ich entscheide über die Einkäufe(soweit sie nicht den Alltag betreffen)
      Ich entscheide über ihre Kontakte (vor allem Mails und alle Internetaktivitäten)
      Ich entscheide ob und wann sie das Haus verlassen darf.(Daraus entstand ein für uns beide unverzichtbares Ritual,das Frühstücksritual. Dabei wird auch der Tagesablauf besprochen,Anordnungen etc. gegeben.


      Die Anforderungen wurden grösser.

      Sie hat die befohlen Trainings durchzuführen
      Sie hat alle Anordnungen zu einhalten(insbesondere im Zweifel so vorzugehen wie sie glaubt das ich es so für richtig halten würde.
      Sie hat klare Grenzen innerhalb derersie sich zu bewegen hat
      Sie wurde an das Langzeittragen des KG gewöhnt
      Sie hat klare Regeln wie sie sich mir gegenüber zu verhalten hat
      Sie ist einer Kleiderordnung unterworfen
      Sie unterliegt verschiedenen Kontrollen
      Sie ist darauf trainiert bestimmte Haltungen/Handlungen auf Grund von Kommandos durchzuführen


      Das alles funktioniert beileibe nicht weil man es in einem Vertrag festhält. Nachhaltig wird das nur wenn man die Sub zur Sklavin abrichtet. Aber das wäre ein anderes Thema.

      LG
      Max
      Meine Beiträge sind meine persönliche Meinung und stellen keine Verallgemeinerung dar.
      Jede Form des Bdsm ist richtig. Selbstverständlich hat die körperliche und seelische Unversehrtheit der Partnerin absoluten Vorrang. Wird falls nötig weiter ergänzt.
      Bei uns läuft das etwas anders ab wie bei den meisten, weil wir nur eine Spielbezihung haben.
      Genau im dem Moment wo wir uns begegnen, bin ich Sklavin, ohne wenn und aber.
      Wie wir vorgehen haben wir vorher geklärt, ich weiß was erwartet wird.
      Mein Dom hat mir die Wahl gelassen zu entscheiden welche Werkzeuge wir benutzen.
      Ich mache die Vorgaben und wie und wann sie ausgeführt werden bestimmt er.
      Er behält sich auch vor, wann etwas gesteigert wird, da habe ich keine Mitsprache mehr.
      Aber er achtet dabei auch auf meine Bedürfnisse.

      Außerhalb der Spielzeiten stehe ich nicht unter Kontrolle, bin aber jederzeit ansprechbar um seine Wünsche zu erfüllen.
      In den Momenten bin ich dann ganz Sklavin und versuche ihn zufrieden zu stellen.
      Für mich definiere ich den Status Sklavin sehr ähnlich wie @Oblomow

      Sklavin bin ich dann, wenn er über mein komplettes Leben entscheiden kann. Dazu gehören insbesondere finanzielle Entscheidungen und Entscheidungen über soziale Kontakte sowie Entscheidungen über die berufliche Laufbahn.
      Ich möchte mich an ihm orientieren und seine Wünsche in jeglicher Hinsicht über meine stellen - das verstehe ich darunter.
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)