Dominanz und Tyrannei

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      Dominanz und Tyrannei

      Ich habe oft das Gefühl, dass es einigen Menschen schwer fällt die beiden Begriffe zu unterscheiden.

      Möglicherweise kommt Tyrannei auch oft im dominanten Kostüm angeschlichen um nicht gleich erkannt zu werden.

      Das oberflächliche Resultat ist das gleiche:
      "Dom" setzt sich durch. Sub gehorcht.

      Allerdings funktioniert es beim Dom, weil er/sie es schafft Sub zu führen.
      Er/Sie nutzt Subs Bereitschaft und die intensive Beziehung um zu lenken und zu erziehen.
      Dom hat dabei Subs Wohl im Blick.

      Der Tyrann hingegen erzeugt beispielsweise emotionalen Druck bis Sub zusammenbricht und zu kraftlos ist um sich zur Wehr zu setzen.

      Beide setzen sich durch.
      Sub fühlt sich allerdings bei Dom wohl, behütet, verstanden und angenommen.
      Beim Tyrannen hingegen fühlt sich Sub schlecht, unverstanden, alleine, verletzt wie vergiftet.
      Er/Sie hat Sub rücksichtslos gebrochen um seinen/ihren Willen zu erzwingen und dass hat meiner Meinung nach nichts mit Führung und Dominanz zu tun.

      Wie seht ihr das?
      Was denkt ihr darüber?

      Teilt eure Sichtweise mit mir und rettet mein Weltbild.

      Liebe Grüße
      Ich schreib mal geschlechterneutral nur Dom und Sub.

      Ich glaube gerade für Anfänger-Subs ist es schwer das auseinander zu halten oder zu entscheiden bis wohin Dom geht und wo Tyrann ( um im selben Wortspiel zu bleiben) anfängt. Sub hat ja keinen Vergleich.
      Und manchmal fängt Dom umgarnend an um sich dann später, wenn Sub quasi ihm gehörtals Egomane und Tyrann zu entpuppen. und dann fällt es Sub noch schwerer den Absprung zu wagen. Sub sucht den Fehler natürlich bei sich, denn an Dom kann es ja nicht liegen, soviel hat Sub schon gelernt. Sub denkt das ist ganz normal, dass Dom sich so verhält und Sub so behandelt und hat es ja auch nicht anders verdient. Es ist schwer da raus zu kommen und überhaupt festzustellen, dass das so nicht richtig ist.
      Deinen Ausführungen @Jody ist eigentlich nichts hinzuzufügen. :thumbsup:

      Und was das betrifft, was @Thalassja schrieb. Sub und Dom hin oder her, auch Sub sollte immer nach dem gesunden Menschenverstand urteilen. Echte Dominanz bedarf nicht der Unterdrückung oder Verletzung von Gefühlen!
      Krönchen zurechtrücken ist für Mädchen. Eine Frau baut aus den Scherben eine Discokugel und tanzt ab. :dance:

      Thalassja schrieb:

      Ich glaube gerade für Anfänger-Subs ist es schwer
      Da magst Du Recht haben, ich sehe allerdings die Verantwortung wenn da etwas schief läuft nicht bei Sub. Es mag Männer geben die an solch einer Art der Fürung Spass haben, mir ist Ihr eigener Kopf da schon lieber. Wenn ich etwas will das 24h lang auf jeden Fingerschnips hin Sitz Platz und Männchen macht (wenn ich jetzt die Tyrannei richtig deute), schaffe ich mir nen Hund an und breche ihn.

      Bevor jetzt die Tierschützer um die Ecke kommen, ich mag Hunde und finde es auch da für mich vällig indiskutabel ^^
      Naja, aber so ganz die Verantwortung nur auf den Dom Part abwälzen ist auch nicht richtig. Mit etwas Erfahrung und Austausch mit anderen versteht man auch eher was ist richtig und was nicht und was darf ich auch als Sub in der Beziehung äußern und auch einfordern. Aber genau da liegt der Knackpunkt, wenn man so ganz unvorbereitet in eine D/s Beziehung stolpert....
      Für mich sind Sub und Dom oder auch Dom und Sub in erster Linie Menschen und wenn sich bei einem von beiden das Bauchgefühl meldet, dann sollte die / der Betreffende darauf hören und das Unwohlsein ansprechen (dürfen!). Wenn das immer noch nichts hilft, dann ja dann sollte man über getrennte Wege nachdenken, denn wenn einer von beiden der anderen Person nicht gut tut, dann ist das keine Verbindung, egal ob feste Partnerschaft oder Spielbeziehung, die es wert ist aufrecht erhalten zu werden.
      Krönchen zurechtrücken ist für Mädchen. Eine Frau baut aus den Scherben eine Discokugel und tanzt ab. :dance:
      "Dominanz heißt nicht, jemanden auf die Knie zu zwingen, sondern in ihr/ihm das Verlangen zu wecken auf die Knie gehen zu dürfen!"
      "Dominanz ist Biegen und nicht Brechen!"

      Alles andere dürfte wohl in Richtung Tyrannei gehen und hat mit BDSM in meinen Augen garnichts zu tun.
      Sehr interessante Frage - mit einer ebensolchen Gegenüberstellung!
      Ich glaube, dass es freilich gerade für Anfänger eminent schwer sein kann, diesen diffusen Graubereich auszuleuchten, der zwischen diesen beiden Polen existiert. Grundlage sollte stets Vertrauen sein und die klare Vereinbarung gemeinsamer Basis-Fixpunkte. Und dann kann man eigentlich, wie @Thalassja schon vollkommen richtig sagte, eigentlich nur an den gesunden Menschenverstand der sub appellieren, eben nicht jedwede Verantwortung sozusagen treudoof an den "allwissenden" Dom abzutreten. Die Verantwortung für das eigene Selbst sollte, ja darf letztlich niemand aufgeben.
      Kann dir da voll zustimmen Jody.
      Ich sag auch immer ganz gern
      "Ein Dom muss mich auch still führen können ohne was zu sagen. Seine Anweseneit muss genügen"

      So sehe ich das hier auch. Ein schreiender, aggressiver Mensch ist für mich definitiv kein Dom, sondern höchstens cholerisch oder eben tyrannisch, aber eben keine führende Persönlichkeit, die auch nur die geringste Dominanz ausstrahlt.
      Er wirkt eher verzweifelt, da er sich nicht besser durchsetzen kann, als anderen Angst einzujagen.
      Da hat es aber Jody so ziemlich auf den Punkt gebracht.

      Der eine möchte lenken und erziehen. Der andere dass sie kraftlos zusammenbricht. Und sowas erkennt man auch als unerfahrene Sub. Wenn nicht dann ist man leider nur ziemlich naiv und leichtgläubig. Ich bin selbst unerfahren und würde mich nie niemals (!!!) auf einen Dom einlassen der mir nur schlechte Gefühle erzeugt. Und selbst wenn ich mich anfänglich in ihm getäuscht hat, würde ich die Beziehunh sofort beenden wenn ich merke bei ihm kommt einfach kein positives Gefuhl an.

      Ich hab hier und da mal den äußerst charmanten Spruch gelesen:

      "Sub ist das wertvollste was Dom besitzt".

      Ich finde diese Aussage unglaublich gefühlvoll und da steckt aufjedenfall meiner Meinung viel Wahrheit drin.
      Aufgrund dieser Aussage muss sich doch Sub fragen, ob man mit etwas so kostbarem so schlecht umgeht?
      ich frag mich gerade ob Dom eine eigene Rasse oder Spezis Mensch ist.
      Es gibt Arschlöcher, Tyrannen und auch Menschen die sich tyrannisieren lassen überall, egal welche Neigung ein Mensch hat.

      Und ich denke der Anteil der Arschlöcher ist prozentual genauso hoch wie bei dem Rest der Menschheit.

      Jemannd der sich von anderen tyrannisieren lässt muss auch nicht Sub sein, das ist ganz einfach ein Mensch dem in seinem Leben, in seiner Erziehung nicht vermittelt werden konnte Selbstwertgefühl zu entwickeln.

      Komischerweise oder auch nicht komischerweise findet der Tyrann, das Arschloch genau diesen Menschen um seine eigenen Unzulänglichkeiten hinter unterdrückendem Verhalten zu verstecken.

      Und die Person die sich unterdrücken lässt strahlt das wohl aus, mit ihrer Unsicherheit zieht sie geradezu solche Arschlöcher an.

      Das Arschloch ist ja aber nicht zwangsläufig doof, und zeigt sein arschlochmäßiges Verhalten nicht von Anfang an, denn sonst würde jede auch noch so unsichere Person gleich Fersengeld geben.
      Wenn der Tyrann nur schlechte Gefühle wecken würde, hätte sich die Beziehung auch bei der unerfahrensten Sub gar nicht erst entwickelt.
      Möglicherweise ist er sonst ein lieber Mensch, weiß sich aber nicht anders durchzusetzen.
      Ich z.B bin nur Sub, oder kann nur Sub sein, wenn ich vom richtigen Dom geführt werde.
      Allen anderen gegenüber bin ich oft dominant. Wenn vom Anderen nichts kommt, übernehme ich eben die Initiative.
      Ich kann mich nicht einfach unterwerfen und unterordnen.
      In meinem bisherigen Leben habe ich einen einzigen Menschen getroffen, der mich wirklich in der Hand hat und bei dem ich ganz und gar Sub sein kann.
      Deshalb ist es für viele schwer bis nicht möglich sich gegen mich durchzusetzen.
      Wenn es dann doch mal erforderlich erscheint, eben mit psychischer Gewalt ( mit physischer Gewalt wäre wieder zu schwierig :D ).
      Im Grunde nachvollziehbar, aber dadurch nicht besser.
      Wenn ich jetzt neu Sub bin, kicher bin ich ja eigentlich auch noch, also Sub die Anfängerin ist und ich gerate an einen solchen Tyrannen, tja da würde ich mich dann nicht fragen muss das so sein, sondern eher andersherum irgendwie feststellen, nee dann ist das wohl doch nichts für mich.

      ich quäle mich doch nicht durch irgendwas durch was sich mies für mich anfühlt, so nach dem Motto , ist zwar scheisse aber ich werd mich schon dran gewöhnen, wer macht denn das?

      bastet schrieb:

      ich quäle mich doch nicht durch irgendwas durch was sich mies für mich anfühlt, so nach dem Mott, ist zwar scheisse aber ich werd mich schon dran gewöhnen, wer macht denn das?
      Menschen, die gefallen wollen, die es "ihrem Herrn" immer recht machen wollen, die man mit Angst auf Strafe manipulieren kann, die man zuvor sukzessive von dem früheren Umfeld und den dazu gehörigen "klar blickenden" Menschen abgesondert hat.

      Und auch wenn in diesem Forum der Großteil sehr selbstbewusst und sicher durchs Leben marschiert. Es gibt von den o.g. Menschen mehr, als man glauben mag...leider. Und Betroffene, selbst wenn sie es (oft verspätet) feststellen, sehen sich außer Stande aus diesem Teufelskreis auszubrechen und "arrangieren" sich.