Darf ich das?

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      Darf ich das?

      Hallo :) alle paar Monate stellt sich mir die Frage, ob ich überhaupt als Sub, Sklavin, Mensch den Schutz und die Sicherheit meines Herrn einfordern darf und wollte dazu eure Meinungen hören, wäre hier auch an den Aussagen derjenigen interessiert, die 24/7, TPE leben.

      Für mich stellt sich die Frage(n) daher, da sie nicht mit meinem (utopischen) Idealbild eines Mensch übereinstimmt. Ein Mensch sollte in meinen Augen frei von jeglicher Autorität/ autoritären Instanz, individuell, den eigenen Verstand nutzend handeln, kurz gesagt autark und autonom. Aber als sub, Sklavin ist man nun mal grenzenlos davon entfernt und doch fühle ich mich sehr wohl, wenn ich die Entscheidungsgewalt (mal) abgegeben darf und ich mich führen lassen kann und dafür endlich Sicherheit und Geborgenheit erfahre. Aber mache ich es mir da nicht zu einfach? Verlange ich nicht auch zu viel von meinen Gegenüber indem ich ihm die ganze Verantwortung auferlege? Obwohl dieser es ja eigentlich auch so will :gruebel: und ich für ihn da bin, wenn er mich bräuchte. Dennoch bin mich oft unsicher, ob ich das überhaupt "verlangen" darf oder nicht schlicht weg egoistisch bin.

      Da wir (fast) alle "diesen Weg" des Unterwerfens bzw unterworfen werden gewählt haben, stellt sich mir nun die Frage mit welchen Argumenten begründet ihr für euch, dass ihr das Machtgefälle auslebt sei als Dom oder Sub?

      Ich hoffe, dass meine Gedanken nicht allzu konfus sind und ihr mir folgen könnt - verschuldet sei die Uhrzeit :D - und dass dieses Thema noch nicht existiert, wenn ja verweist mich einfach dahin :engel:
      Hmm also ich muss sagen ich habe im Laufe der Zeit dazu einen ganz anderen Zugang gefunden. An anderer Stelle hab ich einen bisschen über mich erzählt. Dass ich im echten Leben eher der Entscheider bin, sich auch viele Leute nach mir richten und ich oft viel Verantwortung habe. Dazu messe ich mich gerne in wettbewerbs Situation und lote so meine Position aus. Dabei kann ich auch sehr schnell ziemlich ekelhaft werden, obwohl ich mich normal eigentlich als netten Menschen bezeichnen würde
      Am fang hatte ich ähnliche Gedanken wie du sie @Fledermaus. Das hat aber bei mir dazu geführt das ich richtige Ego Probleme bekommen habe. Das aber jetzt zu erklären würde zu weit führen, da schreibe ich morgen noch :) . Ich kann mir aber auch eine 24/7 oder TPE Beziehung garnicht vorstellen. Das würde einfach nicht meinem Charakter entsprechen.
      Ich möchte mich einer Dame rein auf sexueller Basis untwerfen. Damit meine ich jetzt auch nicht nur die Limitierung für die Dauer eines Spiels.
      Damit komme ich heute sehr gut klar. Zu deiner Frage: Es tut mir einfach gut zu wissen dass ich nicht alles kontrollieren kann und auch nicht muss. Das Dinge auch "ohne" mich ihren Lauf nehmen. Und es auch jemanden gibt, der mir meine Führungsrolle im echten Leben abnimmt und damit kein Problem hat. Ich kann mir auch nur vorstellen mit einer Person zu spielen die ich liebe. So sehe ich das ertragen von Quälereien auf meine Art als Beweis meiner Liebe. Genauso sehe ich es, mag verdreht sein, als eine Art Absolution, im Kontext meines anderen Leben. Darüber hinaus befriedigt es meinen inneren Drang an meine Grenzen zu gehen. Dies mit, durch und für einen Partner zu machen bzw. zu erfahren ist eins der erhabendsten Gefühle die ich kenne.
      Don't tell me what I can and can not do.
      I'd hate to have to make a fool out of you.
      Liebe @Fledermaus,

      diese Gedanken, wie du sie beschreibst, kenne ich ebenfalls gut. :empathy:

      Ich glaube, das nennt sich Gewissen. Welches wir als mitfühlende, mitdenkende Wesen haben und es von Zeit zu Zeit auch mal kritisch reflektieren sollten.

      Die Zweifel werden weniger. Und verändern sich positiv, je mehr du "es" zulässt. :yes:

      Recht liebe Grüße

      K.
      Ich bin da ganz bei @Again

      Fledermaus schrieb:

      stellt sich mir nun die Frage mit welchen Argumenten begründet ihr für euch, dass ihr das Machtgefälle auslebt sei als Dom oder Sub?
      ich begründe es ganz einfach damit, das es mir gut tut, das ich selbstbestimmt sagen kann ich möchte in bestimmten Dingen fremdbestimmt werden.
      Und das kann ich erst seit noch gar nicht so langer Zeit, bin auch eher jemnad der in seinem Leben viel alleine entscheiden muss, und auch will.
      Im sexuellen war es jahrelang auch in meiner Ehe so das auch ich dort eher die Rolle des aktiven Parts hatte wobei alles sehr Blümschen, nur Vanilla war.
      Ich war diejenige die die initiative ergreifen sollte, ich war aber dann auch diejenige die sich anhören musste es ist zu selten.....
      Tja warum wohl ?

      Ich war nicht egoistisch genug um zu sagen es bringt mir so nichts.

      Jetzt wo ich Sub bin, habe ich endlich gelernt diesen Egoismus zu zu lassen, zu sagen ich brauch das für mich, somit wiederspricht sich Egooismus mit meiner Rolle als Sub kein bisschen.
      Ja, Du darfst!

      Und sofern ich nicht der einzige dominante Mann auf diesem Globus bin der so tickt - und davon ist nun wirklich nicht auszugehen - sollst Du sogar! Ganz ausdrücklich :)

      Weshalb?

      Es fielen Stichworte wie "sexuelle Fremdbestimmung", "Initiative", sogar "Weg des Unterwerfens" - doch die allerersten Worte waren: Schutz und Sicherheit (!)
      Ich packe noch ein Wort meinerseits obendrauf: Vertrauen.

      Oft wird behauptet, es ginge bei BDSM um "Geben und Nehmen".
      Das habe ich immer anders wahrgenommen - für mich geht es um Hin-Geben und An-Nehmen.

      Nichts kickt mich mehr, als wenn eine Sub sich mir anvertraut.
      Vertrauen gehört auch zu jenen Dingen, die man sich nicht nehmen kann - genau wie Aufrichtigkeit, Loyalität, Herzenswärme... und ein halbes Dutzend an weiteren Eigenschaften.
      Erst wenn dieses Vertrauen geschenkt wird - sich jemand "in meine Hand begibt" / fallen lässt, kann ICH anfangen, dieser Verantwortung gerecht zu werden... kann ich anfangen "Aufzufangen".

      Egal wie sehr ich auch möchte: Ein Frühstart funktioniert da nicht. Ich MUSS warten. Ihr habt keine Ahnung, wie anstrengend es ist, dieses Warten...
      Schutz und Sicherheit - das gehört dazu. Insbesondere, wenn es weiter gefasst ist als lediglich physischer Bodyguard: Jemand, der sich sorgt... Umsorgen, Fürsorge.
      Wir hatten schon mal die Diskussion "kann Dom sich auch fallen lassen" - und ganz oft war die Aussage: Ja, danach. Doch während dessen nimmt man sich zurück - gibt Acht, ist voll fokussiert, kontrolliert...
      Der freundliche Bodyguard, der ein Bierchen schlabbert, die Plautze kratzt und dessen Hose auf halb acht hängt?
      Der Bergführer, an dessen Seil man hängt - buchstäblich "mit seinem Leben", der jodelnd Faxen macht... "guck mal, ohne eine Hand... ohne die andere Hand... ohne beide Händeeeeeeeeeeeee......" Platsch?

      Ohne das Bild des Bodyguards zu sehr strapazieren zu wollen: Was, wenn die Anvertraute Gewissensbisse bekommt, ob das zumutbar ist? "Da hinten is´ne Currybude, willst Du nicht mal...? - Ich geh so lange shoppen. Bin morgen auch zurück. Versprochen. Oder ich schick´ne WhatsApp...". Und er sagt "Jo, klar"?!?

      Für mich ist es nicht nur zumutbar, den Herrn "in Anspruch zu nehmen" - es ist schlicht das, was ihn überhaupt ausmacht. Wenn es diese Intimität nicht gibt, bleibt er... irgendwer. Gesichtslos, profillos, austauschbar.
      We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed, by their Creator, with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty, and the pursuit of Happiness.
      <Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika>
      Danke an alle für eure Worte :)

      @K.Baptista erst mal lieben Dank für Deine aufmunternden Worte :) ich denke aber nicht, dass es sich um ein Gewissen handelt, viel mehr um eine reine kritische Reflexion, bei der ich bemüht bin auch meinen Gegenüber/Herr mit einzubeziehen . Beim Gewissen würde ich mir/man sich ja unbewusst eingestehen etwas falsch zu machen und das, so denke ich, ist nicht der Fall . ^^

      @Nachtadel ich habe eine längere Zeit über deine Worte nachdenken müssen, und muss sagen ich könnte viel von dem positiv gesagten zum einen wiederfinden und es auch als 'richtig' bzw schlüssig erachten. Nur den letzten Teil deiner Bodyguard Ausführung konnte ich nicht ganz folgen, wie das Bild zu verstehen ist :)
      Vielleicht bin ich zu spitzfindig oder übersehe etwas oder vielleicht sehe ich da etwas falsch, aber ich für mich würde die Frage IN LETZTER INSTANZ mit "nein" beantworten, ob du die Führung deines Herrn einfordern darfst.Gleiches gilt im letzten für mich auch umgekehrt: auch ich darf IN LETZTER INSTANZ die Unterwerfung meiner Sub nicht einfordern.

      Eine mehr oder weniger freundliche Erinnerung an vereinbartes Rollenverhalten kann natürlich beiderseits angebracht sein, wenn beispielsweise der Alltag droht, die vereinbarte Rollenverteilung aufzufressen...

      Dies ist meiner Meinung nach so lange erlaubt und erwünscht, wie der Rahmen der DS-Beziehung von beiden Seiten als Geschenk an den anderen und/oder zur Verwirklichung der jeweiligen Person selbst als gesetzt gilt. Sobald eine/r diesen Rahmen verlassen will, muss er meines Erachtens auch die Freiheit dazu haben und natürlich mit den Konsequenzen leben. Beispielsweise könnte es dann der andere Part verweigern, später wieder in das "alte" Setting zurückzukehren.

      Für mein Verständnis geben und empfangen beide Seiten die Unterwerfung der/des Sub und die Führung der/des Dom als Geschenk. Beider freier Wille ist die Basis dafür, dass alles erlaubt ist, was beide wollen - ganz egal, ob es den submissiven oder den dominanten Part betrifft. Gewissensprobleme habe ich damit nicht, denn das Setting beruht auf Gegenseitigkeit.

      Anders sieht es natürlich mit gesellschaftlicher moralischer Prägung aus. Gegen DIE lehnt sich der dominierende Mann genauso auf wie die sich unterwerfende Frau - bei anderer Geschlechterverteilung umso mehr... zu prüfen, ob diese gesellschaftlich verbreiteten Maßstäbe für den individuellen Menschen richtig oder falsch sind, bleibt aber zum Glück jedem selbst benommen. Dabei bin ich mir im Klaren, dass es sich hierbei nicht nur um existenzielle Fragen, sondern auch um existenzielle Aufgaben handeln kann...
      Liebe @Fledermaus diese Gedanken haben wir früher oder später Alle - sie sind Teil eines Entwicklungsprozesse. Niemand ist von heute auf morgen, der totale TPEler oder starte mal schnell eine 24/7 Beziehung. Das wächst...ganz...ganz langsam und funktioniert nur mit dem richtigen Partner...getragen von tiefem Vertrauen und Liebe.

      Und ja DU DARFST....

      Zwei Attribute sind für mich wichtig "autark und autonom" - das bin ich auch als Sub...ich bin es weil es Teil meines Wesens ist - Sub zu sein. Ich habe lange meine Neigung verleugnet - hab sie nicht zulassen wollen. Hab meinen Geisteszustand angezeifelt, weil es doch wohl kaum sein kann, das ich als toughe Frau mich unterwerfen will. Verantwortung abgeben will. Geführt werden will. Ja sogar Fremdbestimmt sein will.
      Das passt doch alles nicht zu einer Frau, die ihr Leben mit straffen Zügeln führt - mit der Peitsche jeden Störenfried vertreibt - nur tut was sie will.
      Doch es passt, weil das nur die Äußere Hülle ist - dafür brauche ich die Augenhöhe.
      Nur innen drin sieht das ganz anders aus - dafür brauche ich den Herrn.

      So einfach kann das sein....
      So ich senfe mal dazu:

      Erstmal Schutz und Sicherheit darf jeder Mensch einfordern wenn ers braucht, steht sogar im Gesetz ^^ Ein Dom hat in meinen Augen durchaus Verpflichtungen und Aufgaben im Austausch für die Hingabe von Sub - im Endeffekt ist das natürlich individuell und jedes Paar muss das für sich klären wie es gehandhabt werden soll.

      Generell finde ich aber, das Sub durchaus vom Dom Dinge erwarten kann, einfordern ist vielleicht das falsche Wort. Aber wenn man sich jemandem öffnet und hingibt, kann man durchaus erwarten, dafür belohnt zu werden, sei es durch Liebe, Sicherheit, Geborgenheit oder Schutz, wer sich bei einem Anderen fallen lässt darf erwarten aufgefangen zu werden und wer bereit ist einem Menschen zu folgen kann erwarten zu einem schöneren Leben geführt zu werden.

      Der Tausch "freier Wille gegen Sicherheit" ist übrigens ein ganz alter und ganz aktueller Hut. Schau dir mal an wieviele Bürger bereit sind ihre Bürgerrechte und Freiheiten von der Regierung beschneiden und einschränken zu lassen im Austausch für mehr Sicherheit - vor Kriminalität, Terror etc. Auch in der heutigen modernen Gesellschaft sind die Meisten bereit ihre Freiheit gegen Sicherheit einzutauschen - streng genommen ist das auch schon ein Arbeitsverhältnis oder eine Ehe. Man tauscht die eigene Freiheit gegen die Sicherheit eines geldgebenden Arbeitsplatzes bzw. "sicheren" Partners.

      Und ein ganz alter Hut - Steinzeit ja eigentlich vor Menschheit - auch im Tierreich tauschen viele Säugetiere ihre persönliche Freiheit gegen Schutz. Ein schönes Beispiel sind Löwen, da sind ein dutzend Weibchen die sich freiwillig einem Männchen unterordnen damit der sie beschützt - dafür machen die sogar die ganze Arbeit und halten hin wenn er Lust hat.
      Bei Primaten ist das je nach Art stärker ausgeprägt - Schimpansenweibchen müssen ihre Freiheit gegen den Schutz aufgeben wenn sie überleben wollen, denn ein Weibchen dass keinem "gehört" wird in Schimpansenrudeln durchaus mal totgeschlagen oder massenvergewaltigt. Bonobos sind da weitaus netter zu ihren Weibchen und entspannter. Kein Wunder, wer zum Hallo sagen vögelt hat keine Kraft mehr für Agressionen ^^

      Ich behaupte also der Wunsch sich unterzuordnen und sich einem starken fähigen Menschen hinzugeben ist ganz tief im Menschen verankert, ein tiefliegender Trieb, die Suche nach dem sicheren Hafen, nach Geborgenheit - eng an den Überlebensinstinkt gekoppelt und im BDSM Falle auch an den Fortpflanzungstrieb - die beiden Stärksten Triebe die wir haben.
      Ergo, Dominanz und Submission sind in meinen Augen ganz natürlich, und es braucht keinen Wundern, dass Menschen sowas wollen - es ist einer der grundlegensten Mechanismen unserer Art der sich von der Erziehung des Nachwuchses bis zum Aufbau der Gesellschaft wiederspiegelt.

      Eine Kontroverse zwischen Individualität und Unterordnung mag es scheinbar geben aber ich sehe sie nicht als Solche an - wer einem anderen Dient tut das ja FREIWILLIG und gibt seine Freiheiten aus FREIEN STÜCKEN auf. Das ist eine individuelle Entscheidung eines reifen Menschen - da sehe ich gar kein Problem, wer Sub ist und das gerne ist, für den ist es eine ganz eigenständige, mutige und gute Entscheidung sich einem Dom unterzuordnen.
      Oder wie jemand mal sagte - Wahre Freiheit kann es nur geben wenn man das Recht hat sie freiwillig aufzugeben.
      Ich denke auch ja.

      Man schnappt sich ja nicht einfach jemanden von der Straße und bürgt ihm die Verantwortung auf. Sondern man findet sich.
      Der eine weil er gerne Verantwortung abgibt und sich in die Arme des anderen begeben möchte und der andere, weil er gerne Verantwortung übernimmt, Geborgenheit und Sicherheit spendet.

      Mein Liebster und ich haben uns ohne BDSM Interesse kennengelernt, aber selbst da hat man eine gewisse Beziehungsdynamik und er hat sich da schon immer um mich gekümmert und ich um ihn, wie es eben zu einer Beziehung gehört. In jeder Beziehung entwickelt sich eine Dynamik des Gebens und Nehmens und wer wie viel Verantwortung trägt. Im besten Fall nicht aus der Not heraus, dass einer besser Verantwortung tragen kann oder nicht gerne abgibt und sie somit immer an sich reißt sonder einfach weil der eine sie gerne abgibt und er andere sie gerne hat. Das ist doch perfekt und nichts verwerfliches.

      Ich finde auch das Eigenständigkeit und Lebenskometenz mit das wichtigste sind, aber für mich ist das nicht gegensetzlich zu meinem Little oder Sub sein. Ich bin eigentständig, wenn ich es möchte, wenn es mir gut tut. Auch lerne ich noch eigentständiger zu werden. Jedoch muss ich auch nicht so eigentständig sein, denn ich kann mich in den Armen meines Daddys ausruhen von dem Stress den mir Verantwortung bereitet, die ich täglich auf der Arbeit trage. Komme ich nach Hause darf ich diese an der Türschwelle abgeben. Ich darf eigenständig und kometent sein wenn ich es möchte, aber ich darf auch einfach hilflos und unselbstständig sein. Mir alles sagen lassen, dagegen protestieren, damit mir noch mehr gesagt wird, was ich zu tun habe. Das ist herrlich entspannend. Ich muss mir keine Sorgen machen, denn er trägt die Verantwortung. Er macht das schon, sage ich mir dann (auch wenn ich noch immer lernen muss so zu denken auch wenn ich es mir eigentlich wünsche) und ja er macht. Wunderbar. Ich darf einfach seinen Anweisungen und Wünschen folgen ohne ständig denken zu müssen. Für eine Grübblerin wie mich ist das super. Denn so kommt es weniger zum Grübbeln. Kein schlechtes Gewissen, denn ich tue nur, was mein Herr verlangt.

      Fazit tue was dir gefällt und stimme es mit Dom ab und dann genießt es. Jeder kann dann sein wie er will. Dom braucht sich keine Vorwürfe machen er würde dir die Verantwortung entziehen und du nicht du würdest sie ihm aufbürgen. Das ist doch toll, wenn man so miteinander harmoniert.
      Ich kannte im Alltag und kenne im Arbeitsalltag gut das Gefühl Verantwortung zu haben und diese ab einem gewissen Punkt nicht mehr zu wollen aber weiter tragen zu müssen. Da ist es doch perfekt, wenn man sich in der Beziehung einig ist, wie der Hase läuft.
      Die Normalität ist eine gepflasterte Straße - man kann gut darauf gehen, aber es wachsen keine Blumen auf ihr.
      (van Gogh)
      mir stellt sich die Frage erst gar nicht, weil ich diese Entscheidung, mich meinem Mann/Herrn /Dom zu unterwerfen genau so bewusst getroffen habe, wie ein Kind zu bekommen, was ich essen möchte oder wohin ich in den Urlaub verreisen möchte....

      Somit bin ich in meiner Entscheidung eine Sub sein zu wollen gleich eigenständig, wie du , dass du es nur zu einem bestimmten Zeitpunkt sein möchtest.... Am Ende hast du selbst bestimmt wie weit es geht , ganz gleich, wie ich. ... Obwohl deine Entscheidung zeitlich begrenzt ist und meine 24/7 beinhaltet, empfinde ich deine wie meine Entscheidung dazu gleichwertig....

      Aber das ist meine Sicht ....
      Deshalb muss auch diese nicht mit jedem anderen übereinstimmen. ...

      Ich für meinen Teil empfinde mich nicht weniger Selbstbestimmt, wie jemanden ohne bdsm- Bezug. ...

      LG Moon
      Ich habe jetzt nur Deinen Post gelesen und finde mich darin ziemlich gut wieder. Ich habe auch die Erfahrung einer 24/7 Beziehung gemacht und sie wurde mit der Zeit immer allmächtiger... Soll heißen, alles wurde entschieden.. ob ich will oder nicht..(egal worum es ging).. spielte dann keine Rolle mehr.

      Und.. da musst Du Dir einen Kopf machen.. Willst Du das?
      Ich für meinen Teil habe dies sehr genossen.. Bis zu einem gewissen Punkt.. wenn dieser 1.. kleine.. Aspekt von LIEBE darin gewesen wäre.. Dann...
      Dann..

      Ich für mich,.. mein Alter,.. meine Zukunft.. habe entschieden, dass ich keine Fremdkontrolle ohne LIEBE will. Darum bin ich nun wieder einsam und allein, aber dies habe ich entschieden und das ist mir lieber als alles andere. Ich bin viel zu böse, garstig und gemein und viel zu schwer zu handhaben, wenn ich es nicht will..... und vieles mehr :P

      Viel Glück & alles Gute ;)
      (Hoffe konnte helfen)
      Früh ins Bett und früh heraus, glaube mir, das zahlt sich aus.

      Fledermaus schrieb:

      Da wir (fast) alle "diesen Weg" des Unterwerfens bzw unterworfen werden gewählt haben, stellt sich mir nun die Frage mit welchen Argumenten begründet ihr für euch, dass ihr das Machtgefälle auslebt sei als Dom oder Sub?
      Also ich kann da freilich nur für mich sprechen :) - aber ich habe diesen "Weg" nicht gewählt. Ich hatte auf diese Entwicklung vermutlich ähnlich wenig Einfluss wie auf meine Größe, Haarfarbe .. räusper ... nun ja ^^ Insofern stellte sich auch nicht die Frage nach der Argumentation.
      Es müssen sich eben nur zwei annähernd sich ergänzende Menschlein finden, die im jeweiligen Gegenüber ihr persönliches Ideal erkennen - oder etwas, was dem nahekommt. Und wenn man sich darüber hinaus auf verschiedenen Ebenen gut versteht und sich nicht schadet, muss unser Wünschen nicht nach Legitimation schreien. Finde ich zumindest :) .

      Lieben Gruß
      Marc
      So endlich komme ich zum antworten :)

      Arphen schrieb:

      Der Tausch "freier Wille gegen Sicherheit" ist übrigens ein ganz alter und ganz aktueller Hut. Schau dir mal an wieviele Bürger bereit sind ihre Bürgerrechte und Freiheiten von der Regierung beschneiden und einschränken zu lassen im Austausch für mehr Sicherheit - vor Kriminalität, Terror etc. Auch in der heutigen modernen Gesellschaft sind die Meisten bereit ihre Freiheit gegen Sicherheit einzutauschen - streng genommen ist das auch schon ein Arbeitsverhältnis oder eine Ehe. Man tauscht die eigene Freiheit gegen die Sicherheit eines geldgebenden Arbeitsplatzes bzw. "sicheren" Partners.
      Und genau das ist mein Konflikt gewesen. Denn diese Haltung ist mit meinem Idealbild einer Gesellschaft/Menschen nicht vereinbar. Ich erwarte vom Menschen, also auch von mir mit aufrechtem Gang durch das Leben zu gehen, unabhängig zu sein. Entscheidungen zu treffen, die diese Autarkie und Autonomie wahren, aber auf der anderen Seite gibt es neben der großen Freiheitsliebe in mir nun mal diesen Drang sich klein zu machen/schwach zu sein. Aber da ich die letzten Tage die wenig freie Zeit sinvoll genutzt habe, konnte ich für mich diese Problematik klären und eine Balance zu diesen zwei (scheinbaren) Widersprüchen herstellen :) Aber danke für deine Ausführung regte mich sehr zum nachdenken an, wobei ich da gegensetzlicher Meinung bin, nur wären diese Ausführung wahrscheinlich am Thema vorbei ^^

      @sophiele ja du konntest mir helfen :) auch wenn ich unsere Beziehung (noch?) nicht als 24/7 bezeichnen würde. Sicherlich die Domminanz wird im Alltag immer ein wenig präsenter, aber bisher hält es sich alles noch im Rahmen und die Liebe ist defintiv gegeben, anders könnte es mit mir, sowie es bei dir wohl war, nicht funktionieren... Die Zweifel kamen bei mir einfach auf, weil ich u.a. Angst hatte es ihm aufzuzwingen und sozusagen sehr egoistisch zu handeln, weil es mir fast zu sehr gut tut bzw geht. Aber das gestrige Gespräch zeigte, dass all die Gedanken/Sorgen ungerechtfertigt waren ^^