BDSM und Psychosomatik

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    BDSM und Psychosomatik

    Ich lese heut wieder sehr intensiv
    und grad ist mir eine frage eingefallen auf deren antworten ich sehr gespannt bin

    Ich weiß nicht ob mein Profil schon angeschaut wurde drum erwähne ich natürlich hier auch

    Ich habe eine psychosomatische Problematik. Komplexe posttraumatische belastungsstörung mit Amnesie

    Ich habe noch keinerlei reale Erfahrungen mit BDSM. Nur ein bissl virtuell.

    Plötzlich stellt sich mir die frage:
    Lässt sich für mich ein leben mit BDSM eigentlich realisieren?

    Ich mein, seid ich mich mit dieser Materie auseinander setze, ich virtuell (wo die Zielsetzung die Realität ist) als "Chefin" angesehen und gefordert werde, fühle ich leben in mir. Fühle mich irgendwie befreit ..laufe mit einem lächel draußen rum

    Besonders frei und voll liebe fühle ich mich wenn ich an meinem freund, ein Dom, denke. Es reizt und erregt mich wenn ich ihn mir in seinem studio vorstelle. Wenn er mit mir dort mal spielen möchte. Genauso reizt es mich aber auch ihn einfach nur zu erwarten und den ruhigen Gegenpol zu sein. Und ich gewöhne mich an den Gedanken dass wenn ich ihn glücklich machen will, so richtig glücklich, das bei ihm auch mal den dompart übernehmen muss und das es ins masochistische reingeht. Er verlangt es nicht aber ich kenne seine Sehnsüchte.

    Aber grad hats mich wie ein Blitz getroffen, kann man als traumabelastete eigentlich ein leben mit BDSM führen?

    Was meint ihr dazu?
    Hallo Conny,

    ich bin der Meinung, dass dies ein ganz sensibles Thema ist und sehr von der individuellen Verfassung abhängt.
    Pauschal kann man sicher keine Aussage dazu tätigen, bzw. ich würde mich hüten dies zu tun.

    Grundlegend sollte aber ein Mensch, der gewisse Traumata erlebt hat, sich mit dieser Frage in professionelle psychotherapeutische Hände begeben....und zuvor er sich in eine reale BDSM-Situation begibt.

    Gruß
    Gast 125
    Danke Arena,

    Naja ich bin in Betreuung und meine Betreuerin beurteilt mich schon dazu bereit und fähig mit einer solchen Beziehung umzugehen.

    Meiner Psychiaterin habe ich den BDSM Teil nicht erzählt. Ich weiß nicht warum, vielleicht hielt mich was zurück oder habs einfach so außen vor gelassen.

    Mein freund hatte sich darauf eingestellt mit mir eine normale Beziehung zu führen und ist bin aufs freudigste über meine Entwicklung überrascht.
    Ich allerdings selbst auch. Ich wollt mich ja nur informieren, eigentlich. Um aus dem schubladendenken raus zu kommen.ich musste mir vor vielen Jahren extremste sadomaso filme ansehen. Und von ihm konnte ich mir es einfach nicht vorstellen. Also fragen lesen und andere fragen wurde meine Devise. Und nun bin ich fasziniert

    Traumaerfahungen

    Tja, ich hab eine bekannte Sub, die ebenfalls traumatische Erfahrungen gemacht hat und noch deshalb in Therapie ist.
    Auch bei ihr hat die Therapeutin Kenntnis davon und sie reden auch miteinander darüber.

    Ich denke, es ist wichtig, dass du selbst für dich siehst, ob es okay ist, oder nicht. Fühl in dich hinein und höre auf dein Herz und deinen Körper.
    Dein Dom sollte es wissen, damit er auch ein bisschen auf dich aufpasst, falls dich etwas triggert. Sprich mit ihm und/oder deiner Therapeutin darüber, was du gut findest und was nicht. Ansonsten kann ich dir nur empfehlen:

    Pass auf dich auf.

    Gruß

    Kathynca
    Bei einem PTBS ist es unheimlich wichtig" aufzuarbeiten"..sich damit auseinander zusetzten ...reden ,reden ,reden ...lesen ..machmal auch mit der Konfrontation...aber was du für ein Menschentyp bist ,ob du dich sowas schon "stellen" kannst ,wird dir deine Phychiaterin besser sagen können,als irgendjemand hier ..glaub ich zumindest ,da sie dich wahrscheinlich einschätzen kann .....lass dir Zeit ...denn ich denke Theorie in Sachen BDSM ist eine Sache ,Praxis etwas anderes ....
    Meine Meinung ..
    Gruss papillon
    Ich habe auch eine komplexe PTBS, die mit Phasen der Derealisation oder der Dissoziation einherging. Allerdings bin ich mit der Therapie fast durch und erkenne Anzeichen, falls sie (heute kaum noch) auftauchen. Meine Therapeutin hat sozusagen "Freigabe" erteilt, aber ich habe auch offen über BDSM mit ihr gesprochen.
    Wichtig ist, dass du früh genug erkennst, wann eine Situation Auslöser sein könnte für Probleme. Auf jedenfalls muss dein Dom davon wissen, es ernst nehmen und ein sofortiger Abbruch jeglichen Spiels akzeptieren.
    Da eine PTBS immer einen Auslöser hat, müsst du besonders sorgfältig mit dir umgehen, damit sich nichts verstärkt.

    Ich sehe keinen Grund, dass Betroffene nicht BDSM leben können, aber es ist noch viel wichtiger, auf sich aufzupassen und den Punkt zu kennen, wo Stopp lebensnotwendig wird.

    Aber ich denke, du solltest mit deiner Psychiaterin offen reden. Wenn du dich das nicht traust, hast du Angst, dass sie abrät? Dann solltest du noch mal darüber nachdenken.
    Du darfst mich auch gerne per PN mehr fragen, wenn du willst.
    da du bereits darüber nachdenkst, zeigt auf dass du dich, diesem ziel es in der praxis erleben zu wollen,öffnest. nur gehe die sache in ganz kleinen schritten und unbedingt mit der vollen offenheit gegenüber deinem Dom an. denn ein psychischer flash kann dich jederzeit ereilen und das passiert nicht nur, wenn man traumatisiert ist. ich habe zwei radschläge für dich:

    1. sprich über den bdsm teil unbedingt mit deiner therapeutin

    2. sollte es zeiten geben, in denen dich bdsm nicht reizt, sei es als Sub oder Dom, lasse dies zu. überfordere dich nicht, auch wenn es wie ein sog scheinen mag.

    ansonsten wünsche ich dir, dass deine sehnsüchte erfüllt werden

    aërien
    Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht (Oscar Wilde)
    Ich werde mir morgen einen Termin holen.
    Ich weiß nicht warum ich ihr Montag nichts erzählte.ich denke ich habs einfach vergessen.

    Meine letzte Therapeutin (sie ist jetzt in Rente) sagte ich hätte einen automatischen Selbstschutz der mich gut ausbremmst :)
    Da war aber noch kein Gedanke an Bdsm.
    Hallo,

    dann will ich mich auch mal vorsichtig dazu äußern. Ich bin auch an multiplen posttraumatischen Belastungsreaktion erkrankt. Erschwerend kommt bei mir ein Missbrauchstrauma dazu. So genug vom Fach chinesisch. Dadurch dass ich einen Missbrauch erlebt habe, ist für mich die BDSM - Geschichte besonders zu bedenken. Ich habe aber eine sehr gute Traumatherapeutin und zwei sehr gute Klinikaufenthalte hinter mir, in dem ich mir mein Leben zurück geholt habe. Außerdem habe ich eine Traumaexposition und Sexualtherapie gemacht. Meine Therapeutin und meine Therapeutin in der Klinik haben sich nicht gewundert das ich auf diese Art der Sexualität stehe und das leben will. Denn es gibt einen Unterschied zu den Erlebnissen in meiner Vergangenheit, dieses was ich leben will als Sub geschieht freiwillig und gewollt. Sie hat es folgender maßen ausgedrückt und wenn ich mit einem rosa Tütü durch die Gegend schwebi ist das meine Sache. Sie stimmt mit mir überein das, diese Art der Sexualität eine sehr große Ästhetik hat und viel Einfühlungsvermögen verlangt und Vertrauen. Ich bin dennoch sehr vorsichtig und lasse es langsam angehen. Weil ich bin kein Spielzeug und ich achte sehr genau darauf was ich will und was nicht. Da ich so eine Vergangenheit habe muss ich da sehr genau achten. Bei mir gilt ein Tabu wird nicht überschritten und ich erwarte das wenn ich ein Safeword sage auch Schluss ist. Wichtig ist das du mit deinem Spielpartner redest. Er kann nämlich nicht wissen wo die Grenze ist und was gar nicht geht. Klingt langweilig aber Kommunikation ist alles. Ansonsten achte deine eigenen Grenzen und das gilt nicht nur für BDSM und pass auch dich auf(sorge für dich in erster Linie, denn du bist der Traumapatient) und dann habe Spaß beim ausprobieren. Manches ist eben try and error, besonders bei PTBS.
    Vielen dank wildheart

    Ich werde auf jedenfall mit meiner Psychiaterin reden.

    Eine traumatherapie wurde mir bisher versagt. Jeder Arzt, jeder Therapeut sagt das der Umfang bei mir zu komplex wäre, deswegen die Amnesie. Sie meinen alle ich könnte irreparable Schäden bekommen.

    Ich sehe ein das ein Gespräch unvermeidlich ist, denn ich könnte auch keine Tabus und grenzen setzen, da ich sie nicht wirklich kenne.

    Zur zeit bin ich auch ziemlich verwirrt weil ich bei meinen ganzen Forschungen feststellen musste das mich Dinge reizen wo ich dachte es wär ein tabu.

    Was mich vor allem verunsichert ist der subbereich.
    Denn mein freund will mit mir eine normale Beziehung und bin bei einer gemeinsameb bekannten
    Vielen dank wildheart

    Ich werde auf jedenfall mit meiner Psychiaterin reden.

    Eine traumatherapie wurde mir bisher versagt. Jeder Arzt, jeder Therapeut sagt das der Umfang bei mir zu komplex wäre, deswegen die Amnesie. Sie meinen alle ich könnte irreparable Schäden bekommen.

    Ich sehe ein das ein Gespräch unvermeidlich ist, denn ich könnte auch keine Tabus und grenzen setzen, da ich sie nicht wirklich kenne.

    Zur zeit bin ich auch ziemlich verwirrt weil ich bei meinen ganzen Forschungen feststellen musste das mich Dinge reizen wo ich dachte es wär ein tabu.

    Was mich vor allem verunsichert ist der subbereich.
    Denn mein freund will mit mir eine
    normale Beziehung und bin bei einer gemeinsamen bekannten (inzwischen Freundin),in den Part der Herrin gerutscht.
    Nun stelle ich fest das mich das Sub sein auch reizt

    Das verwirrt mich sehr, aber gleichzeitig reizt es mich sehr fest zu stellen was mir am meisten liegt. Ist es Dom, Sub oder switsch oder ist alles nur kopfkino

    Etwas steht auf jedenfall fest!!! Ich liebe meinen Freund! Meine Freundin hab ich lieb! Und ich fühl das erste mal in meinen Leben Freiheit

    Ich weiß noch nicht wo mein weg mich hinführen wird. Aber ich habe das erste mal keine angst sondern freue mich auf das was kommen mag. Und da ich weiß das mein freund es akzeptiert wenn ich neutral bleibe, sich aber natürlich freuen würde wenn ich eins von den drei Möglichkeiten für mich entdecke, empfinde ich diese Phase gerade sehr aufregend.

    Ich fange an zu leben! Das ist ein überwältigendes Gefühl! Es hört sich sehr theatralisch an und dieser Text fällt ganz anders aus wie er sollte, aber es ist nicht theatralisch.ich bin nur grad voll in diese Erkenntnis gepoltert und ich lass es jetzt mal einfach so stehen