Sollten Strafen beim BDSM verjähren?

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      Moon schrieb:

      Genauso wie ich als Mutter schon recht gut die pädagogische Laienanwendungstechnik beherrsche, die mit unter manch einem Pädagogen etwas vor macht... Nur mal so angemerkt...
      ich habe nie gesagt man darf BDSM nur machen wenn man dieses Wissen hat. Aber auch eine Mutter kann von Wissen über Pädagogik profitieren. ich kenne jedenfalls keine Mutter die derart gut ist, dass sie nichts von einem Pädagogen lernen könnte und einige Probleme mit ihren Kindern lösen würde und ich kenne da doch ein paar. Meine Frau studiert Pädagogik seit 3 Jahren und wir haben sehr viel gelernt in der zeit obwohl wir schon vor ihrem Studienbeginn 3 Kinder hatten und erziehen.



      Abigail schrieb:

      Du willst bewusst nicht verstehen was ich damit sagen wollte.
      Den Eindruck magst du haben aber ich verstehe dann wirklich nicht was du sagen wolltest. Als Autist stehe ich da oft auf dem Schlauch, also könntest du es nochmal in klaren Worten ausdrücken die ich nachvollziehen kann?
      Eine Sanktion oder Strafe hat meiner Meinung nach eine Mehrfachfunktion:
      a) sie soll deutlich machen, dass das was geschah so nicht in Ordnung ist (Signalfunktion) &
      b) das so nicht wieder vorkommen soll (Abschreckungsfunktion) &
      c) dass aber nach Abgelten der Strafe die Beziehung als solche wieder in 'normalen' Bahnen läuft, ohne dass der Anlass der Strafe die Beziehung als solche weiter negativ beeinflusst (Funktion der Bereinigung und Buße) &
      d) sie versinnbildlicht bzw. vefestigt nochmals die DS/SM Beziehung als solche: der dominante, aktive Part befindet sich in der Rolle des Strafenden und der devote, passive Part in der des Sühnenden.

      Desweiteren kann Strafe für manche eher Bestandteil des erotischen Spiels sein und den Beteiligten einen besonderen 'Kick' bescheren. Genauso wie manch andere die Strafe ungerne erteilen/vergeben bis hin dazu, dass wiederum andere ihr BDSM ganz ohne Strafen leben.

      Bei den ersten Gehversuchen des dominanten Parts beim Thema 'den Partner Schmerzen zufügen' wird Strafe häufiger als 'Hilfsmittel' genutzt, aktiv zu werden im Sinne von Schmerz zu spenden. Hier kann die Vorstellung, der andere habe das 'verdient', sich als sehr hilfreich bei den ersten aktiven Anwendungen von Gerte, Rohrstock & Co erweisen.

      Wie soll man nun schon allein bei obiger Betrachtung der Multifunktionalität einer Strafe ein so pauschales Urteil darüber fällen, ob Strafen 'verjähren'? Die Frage an sich halte ich für verfehlt. Jeder lebt sein eigenes BDSM und wird somit sein eigenes Straf- und/oder Belohnungssystem aufbauen - oder halt sein BDSM ohne diese Elemente leben. Ob und wann die Strafe erteilt wird gestaltet sich meiner Meinung nach wie alles im Bereich des BDSM getreu nach dem Motto: alles kann, nichts muss. ^^ <- Öhm... :gruebel: lezteres bezieht sich selbstredend auf den konsensual 'erarbeiteten' Rahmen. :D

      Gentledom schrieb:

      Ein Mitglied warf die Frage auf, ob Strafen nicht verjähren sollten. (...)

      Also meine Meinung ist da recht einfach, Fehlverhalten gehört bei meinem BDSM sanktioniert. Wenn etwas zwischen zwei Treffen passiert ist es eben passiert, dann muss es auch die nötige Konsequenz geben. Natürlich ist es unschön, wenn das einer oder gar beiden Seiten die Lust auf das nächste Treffen verhagelt und dann sollte man sich überlegen ist die Strafe wirklich angemessen und wenn ja, warum musste Sub dann so einen Mist bauen, läuft da etwas in die falsche Richtung?

      Bei Strafen die in der Zwischenzeit locker hätten sanktioniert werden können, wo es Dom aber einfach über längere Zeit vergessen hat, da bin ich der Meinung man sollte schauen wie sinnvoll die Strafe ist. Je nach Einzelfall könnte es die volle, eine abgemilderte oder sogar gar keine Strafe geben. Keine Strafe zum Beispiel in den Fällen in denen das Verhalten inzwischen schon lange nicht mehr vorkommt, der "Erziehungserfolg" also eingetreten und manifestiert ist.

      Grundsätzlich gilt für mich aber, das ist eine Sache die der Dom entscheiden muss, bei der er aber das Gesamtbild beachten und einfließenlassen sollte.

      So dann will ich mal meinen Senf abgeben. Wird aber nicht schön so viel vorweg.

      Wie mit Strafen verfahren wird liegt bei jedem selbst. Meine Meinung dazu ist, wenn sich beide Seiten auf Strafen als Teil ihres BDSM geeinigt haben gibt's die und wenn nicht dann nicht.
      Das ist aber etwas das man vorher festlegt genau so wie man vorher weiß in was für eine art von Beziehung man geht (Räumliche- Zeitliche - Linguistische Trennung und oder Barrieren etc.) jetzt zusätzlich noch eine Verjährungsfrist oder ein Verfallsdatum haben zu wollen hat für mich was von Feigheit und Bequemlichkeit. Frei nach ich kann scheiße machen wie ich will nach x Tagen kann Dom mir eh nix mehr.
      Wenn Strafen nun die Wiedersehensfreude trüben, sollte man schauen wie man das passend lösen kann.

      So nach dem ich mich jetzt durch Beiträge gewühlt habe die mir echt die Zornesfalte ins Gesicht Tackern möchte ich ganz dringend mal was los werden.

      1. jeder Mensch tickt anders.

      Dieses ganze gequarke wie Zeitnah eine Strafe erfolgen soll um erfolgreich zu sein ist ein Scheißdreck wert weil KEINER die speziellen und individuellen Besonderheiten im Auge hatte! Keiner ist gleich, keiner reagiert gleich, keiner verarbeitet gleich.
      Es gibt Menschen denen gehen ihre Fehler sehr nah. Die Arbeiten in einer unglaublichen Tiefe damit. Hier bei solchen Fällen zB. kann eine Strafe nach Wochen noch den selben tiefen Effekt haben wie wenn die nach 3 Sekunden, 2 Minuten oder 6 Stunden kommt.
      BDSM ist was zwischen Menschen und nicht zwischen Versuchsgruppen und Studienzahlen oder Forschungsreihen aus einem Labor mit handverlesenen Versuchsgruppen die etwas belegen sollen. Rafft es doch endlich mal wenn ihr schon nicht vom Fach seit oder Arbeitspraktisch in der Materie drinnen Steckt dann handhabt euer z.T echt unpassendes Zeug wenigstens mit maximalem Feingefühl.

      2. Hausmuttis tolle 0815 Pädagogik

      Wenn ich schon wieder Pädagogik mit BDSM in einem Kochtopf sehe muss ich aufpassen das ich kein Schleudertrauma bekomme. Wenn da Mamilein einem Pädagogen was vormacht, dann NIE unter echten realen gleichen Belastungsbedingungen. Dann is sie nur ausversehen mal günstig gekommen. Mehr nicht. Es ist so einfach sich hinzustellen und zu sagen mach ma so und so. Weils das eigene Kind ist und nur das. Dieses Hausmitti zeug funzt aber nicht bei 10,20,30 Kindern in einer Gruppe. Denn da stinkt Mutti gegen den gestanden Pädagogen ab und geht baden weil dann sind es
      1. mehr Kinder
      2. nicht die eigenen
      3. dauert son Arbeitstag länger, ist anspruchsvoller und anstrengender als die 10 Minuten bringen und abholen

      3. Hundeerziehung
      Ich kann jede Sub (ausnahmsweise mal, kommt selten vor) verstehen die hier an die Decke geht und so was unmöglich findet. Dieses Beispiel habe ich hier schon öfters gelesen und es ist ein Griff ins Klo. Hunde sind Hunde, Subbies sind Menschen. Was in der Erziehung beim Vierbeiner klappt kann beim Menschen nicht fruchten. Mich persönlich ekeln diese erziehungsvergleiche unglaublich an. Ich trenne klar Tiere und Menschen von einander. So was mag ja noch bei Petplayern im gewissen Rahmen gehen aber sonst ist es einfach nur altes Obst. Kommt auch keiner auf die Idee das eigene Kind wie den Hausfifi zu behandeln oder.

      An manchen Tagen muss ich mich echt an Hand der Adresszeile vergewissern in einem BDSM Forum zu sein sonst würde ich es nicht glauben.
      Wenn ich mich zu einer Frage/Überlegung zu einer Praktik erstmal durch X Klamotten wühlen muss die von Psychologie über Möchtegern Pädagogik bis hin zur Tiererziehung alles haben komm ich mit teilweise vor wie auf Arbeit nur schlechter Bezahlt und mit schlecht ausgebildeten Kollegen.
      Ok da muss ich jetzt aber doch noch was nachschieben ^^



      schallgewitter schrieb:

      1. jeder Mensch tickt anders.
      Ja und Nein. Da kommts drauf an wie weit wir ins Detail gehen. Natürlich, am Ende tickt jeder Mensch anders da jeder Mensch andere Prägungen, andere Erfahrungen, andere Traumata, andere Hormonzusammensetzungen, andere neurale Vernetzungen und andere Kontakte hat. Das stimmt natürlich. ABER Psychologie, Pädagogik, Medizin etc. wären absolut lächerliche Forschungsgebiete die nie irgendwas erreichen würden, wäre nicht "jeder" Mensch grundlegend gleich. Natürlich gibt es Menschen deren Herz nicht im Brustkorb sondern im Magen liegt aber diese physischen Abnormalitäten sind so selten, dass man sie ignorieren kann.
      Auch psychisch - natürlich gibt es etwa Autisten bei denen dann die üblichen Methoden der Psychologie und Pädagogik nicht funktionieren, da diese sich auf die Masse - die Neurotypischen Menschen beziehen.
      Also ja, am Ende ist jeder anders und man kann nie alle möglichen Ausnahmefälle berücksichtigen aber die allermeisten Menschen - ca. 98% - sind soweit gleich, dass man allgemeingültige Aussagen treffen kann.
      Es gibt so viele Industriezweige die davon leben, das auszunutzen wo alle Menschen gleich sind - Werbung, Erziehung (Schule - Militär) Medizin, Pharmakologie, Soziologie etc etc etc. dass man nicht leugnen kann, dass Menschen doch grundlegend gleich sind.
      Nahezu jeder Mensch tickt nämlich im Grunde gleich - Abweichungen gibt es immer aber die sind jetzt nicht so drastisch, dass nix mehr funktioniert. Jeder Mensch hat grundlegend die selben Bedürfnisse und Wünsche - die Äussern sich je nach Sozialisation und Prägung anders, aber lassen sich auf die selben Triebe zurückführen und aus dem Raster fallen nur jene Menschen welche diese Triebe nicht besitzen also sehr stark von der Norm abweichen.
      Warum wirbt man mit Kindern? Mutterinstinkt. Warum mit Sex? Sexualtrieb. Warum will man geld? Sicherheit und Sexualtrieb, Selbsterhaltungstrieb - etc.
      Also ja, im Detail ist jeder Mensch anders, aber Menschen sind doch soweit gleich, dass grundlegende Mechanismen bei fast allen greifen. Wenn ich einem Menschen gegen dessen Willen starke Schmerzen zufüge wird die Reaktion bei fast allen gleich ausfallen. Konditionierung klappt bei fast jedem.
      Zum Thema - das sensorische Gedächtnis und das Arbeitsgedächtnis arbeitet ebenso wie das Muskelgedächtnis bei fast jedem Menschen absolut gleich weil es das eigentliche Gehirn mit dem wir denken gar nicht erst einbezieht und damit keinerlei Möglichkeit zur Individualisierung bietet - was uns Menschen psychisch / mental unterscheidet findet in komplexen vernetzten Strukturen des Hirns statt - alles was das Hirn nicht einbezieht ist daher bei Menschen grundlegend gleich. Natürlich kann man das auch trainieren - etwa Reaktionszeit - aber die Mechanismen sind bei allen Menschen die Selben.

      2. Ich habe für meinen Teil auch nie behauptet, dass Mutter sein und Pädagoge sein das gleiche ist. Aber ein Pädagoge kann jeder Mutti noch was beibringen - weil Pädagogen allerlei Arten von Erziehungsmethoden, Kindern und Problemen kennen, eine Mutti mag völlig überfordert sein weil ihr Kind anders reagiert als sie es erwartet hätte. Ein Beispiel aus eigener Familie - 3 Kinder, 1 normal, 1 ADS 1 Autist. Ein Erziehungskonzept wird bei 2 der 3 Kindern scheitern weil jedes Kind andere Erziehung braucht. Ergo braucht man 3 Erziehungskonzepte das jeweils auf die Besonderheiten des jeweiligen Kindes eingeht. 0815 Mutti weiß das aber nicht und wundert sich warum bei ein und der selben Erziehung 1 Kind gedeiht und 2 total am Rad drehen. Ein Pädagoge kann hier helfen allen Kindern gerecht zu werden und die Situation der Familie wesentlich verbessern.
      Und auch so gibt es genug Erziehungstipps welche die meisten Eltern einfach nicht kennen aber viel bewirken können. Es ist ja nicht so, dass Pädagogik sich nur mit großen Gruppen befasst....
      Zudem befasst sich Pädagogik nicht nur mit Kindern - es gibt auch Militärpädagogik, Firmenpädagogik, Pädagogik im Strafvollzug etc. Pädagogik (Erziehungswissenschaft) die sich ausschliesslich mit Erwachsenen befasst

      3.


      schallgewitter schrieb:

      Was in der Erziehung beim Vierbeiner klappt kann beim Menschen nicht fruchten
      Und genau das ist einfach falsch. Der Skinner Box Effekt, der heute bei nahezu jedem Spiel das auf den Markt kommt, vor allem aber bei Computerspielen, der mehr und mehr in der Wirtschaft um sich greift und von erfolgreichen Unternehmen genutzt wird, der Menschen so grundlegend beeinflusst, dass wirklich jeder Mensch darauf herein fällt und bereit ist extrem viel Zeit und Mühe zu investieren....wurde bei Ratten erforscht.
      Der Pawlowsche Effekt, die Konditionierung, funktioniert bei Menschen genau so gut wie bei den Hunden an denen es erforscht wurde.
      heutzutage werden viele Bereiche psychologischer Forschung an Ratten gemacht, da sich Ratten psychologisch und soziologisch dem Menschen so ähnlich verhalten, dass die allermeisten Experimente die mit Ratten funktionieren mit Menschen fast die gleichen Resultate erzielen.
      Die Werbepsychologie nutzt Forschung aus dem Tierreich, weil wir Menschen so oft auf die selben Schlüsselreize reinfallen wie andere Säuger, dass man direkt am Tier sehen kann was beim Menschen auch wirken wird zum bsp. Brutpflege. Übrigens wurde dieser Schlüsselreiz inzwischen abstrahiert (Kindchenschema und Süss (Gegenstände mit Augen zum bsp.) nachdem man herausgefunden hat, dass sogar Krokodile auf Schlüsselreize hereinfallen und sich rührend um Schildkrötenbabys kümmern als wärs der eigene Nachwuchs - einfach weil die Schildkröten die wichtigen Schlüsselreize - klein, hilflos, tapsig, schuppig - mit Krokodilen gemeinsam haben. Klappt auch beim Menschen...wie sogar bei Panzerechsen. Und so wie Schlüsselreize das Krokodil dazu bringen sich um Schildkrötenbabys zu kümmern statt sie zu fressen, sorgen die selben Schlüsselreize dafür, dass Menschen sich Haustiere anschaffen oder Produkte kaufen weil die Omnom Dose soooo süüüüüß ist....und warum bevorzugen Männer mehrheitlich Frauen mit großen Augen, "hilfloser" Statur und Verhalten? Beschützerinstinkt...
      Erziehungsmethoden die bei Hunden funktionieren, funktionieren auch beim Menschen - man muss nur die Reize anpassen. Ein Kauknochen wird den Mensch nicht dazu bringen einem Fremden die Pfote zu geben, ein Gehaltsscheck dagegen und man schüttelt jedem Depp die Hände. Ein "Pfui aus" wird ein Kind nicht davon abhalten was schlechtes zu tun ein "Sowas macht man nicht" aber schon - ohne weitere Erklärung. Und ein Schlag auf die Schnauze bewirkt bei Mensch und Tier ziemlich die gleiche Reaktion.
      Zudem kann man viele Tricks menschlicher Pädagogik auch auf den Hund anwenden - man kann von einem Hund nicht das Selbe erwarten wie von Menschen und einem Hund nicht sprechen beibringen, da sind die Möglichkeiten des Hundes einfach erschöpft, aber die Tricks die bei Menschen klappen, klappen auch beim Hund und umgekehrt - es gibt sogar Extra Tierpädagogik die gar nicht so anders ist wie die für Menschen. Übrigens berücksichtigt Tierpädagogik wie auch die Pädagogik des Menschen Spezialfälle - es sind nämlich auch nicht alle Hunde gleich und auch Hunde haben unterschiedliche Charaktere (wie auch Ratte, Affen etc.) und deswegen kann man auch nicht mit einem Erziehungskonzept diverse Hunde gleich gut erziehen. Grundlegende Mechanismen wie Belohnung oder Strafe ziehen bei allen, aber unterschiedlich stark, ganz wie beim Menschen stimmt aber immer das zugrunde liegende Prinzip.

      Natürlich mag man als Mensch, die Krone der Schöpfung, nicht mit Tieren verglichen werden - soweit versteh ich das auch. Aber Fakt ist, dass wir Menschen in den allermeisten Dingen auch nicht anders ticken wie die meisten Säugetiere. Die grundlegenden Mechanismen unserer Psyche sind ziemlich identisch mit denen von Hunden, Ratten, Affen oder anderen in Gruppen lebenden Säugetieren. Die Details sind natürlich weit komplexer, aber grundlegende Dinge funktionieren bei uns allen - wie etwa Erziehungsmethoden.
      Gibt es einen Platz für Individualität? Klar, nicht alles wird bei jedem gleich funktionieren da wir eben sehr individuell geprägt wurden durch Erfahrungen die kein anderer Mensch auf dem Planeten gemacht habt und teilweise mag unsere Eigenheit weit genug von der Norm abweichen, dass man in der Situation anders auf uns eingehen muss - das kann man dann herausfinden. Dennoch darf man getrost davon ausgehen, wenn man einfache Psychologie befolgt, in 90% der Fälle richtig zu liegen und wenn man merkt, dass eine Sub auf eine Erziehungsmethode nicht so anspricht wie sie sollte, DANN kann man schauen worans liegt und das auf sie abstimmen. Aber ohne Plan reinzugehen weil man glaubt dass eh nix funktionieren wird ist Banane

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Arphen ()

      Diese Diskussion ist inzwischen weit weg vom eigentlichen Thema und darum ab hier bitte wieder zu "Sollten Strafen beim BDSM verjähren?"

      Gentledom schrieb:

      Ein Mitglied warf die Frage auf, ob Strafen nicht verjähren sollten. Sie sieht ihren Dom nicht häufig und zwischen diesen Treffen die meist vier Wochen auseinanderliegen ist kurz nach dem Treffen etwas vorgefallen, dass eine Strafe nach sich ziehen wird und ihr die Lust auf das kommende Treffen verhagelt. Zudem fiel ihrem Dom dann noch etwas ein, dass noch weitaus länger zurück liegt und das er damals vergessen hatte zu bestrafen.

      Also meine Meinung ist da recht einfach, Fehlverhalten gehört bei meinem BDSM sanktioniert. Wenn etwas zwischen zwei Treffen passiert ist es eben passiert, dann muss es auch die nötige Konsequenz geben. Natürlich ist es unschön, wenn das einer oder gar beiden Seiten die Lust auf das nächste Treffen verhagelt und dann sollte man sich überlegen ist die Strafe wirklich angemessen und wenn ja, warum musste Sub dann so einen Mist bauen, läuft da etwas in die falsche Richtung?

      Bei Strafen die in der Zwischenzeit locker hätten sanktioniert werden können, wo es Dom aber einfach über längere Zeit vergessen hat, da bin ich der Meinung man sollte schauen wie sinnvoll die Strafe ist. Je nach Einzelfall könnte es die volle, eine abgemilderte oder sogar gar keine Strafe geben. Keine Strafe zum Beispiel in den Fällen in denen das Verhalten inzwischen schon lange nicht mehr vorkommt, der "Erziehungserfolg" also eingetreten und manifestiert ist.

      Grundsätzlich gilt für mich aber, das ist eine Sache die der Dom entscheiden muss, bei der er aber das Gesamtbild beachten und einfließenlassen sollte.

      Mod3
      Guten Morgen

      ich wünsche allen Foren Mitglieder ein gesundes neues Jahr.

      Ich freue mich sehr das der Betreiber dieser Seiten mit so einer lustigen Umfrage das Jahr 2016 beginnt.
      Verjährung einer Strafe bei BDSM ?
      Das Mitglied, das keine Lust auf "Bestrafung" hat, lass es einfach sein. Dein Körper gehört Dir, sagt der Kopf oder Verstand nein, dann steh dazu. Such nicht nach "juristischen" Schlupflöchern, BDSM ist Sex, Liebe und Seele, Körper, nicht Paragraphen und Gesetze.
      Gib keine Einwilligung dazu bzw. rede über Deine Einwände. Vielleicht ist es der falsche Dom, die falsche Zeit.

      Alles andere wäre doch für eine Beziehung doch das Ende.
      Also für mich ist Verjährung auch etwas, was ich nicht für richtig finde.

      Jedoch bin ich auch kein Freund davon, Dinge aufzuwärmen. Sprich, wenn sie einen Fehler gemacht hat und ich diesen bemerke, dann habe ich das auch zeitnah als solchen deutlich zu machen. Das ist auch der Grund des Punktesystems. Wie @MissGilmore Schon sagte, können wir uns nur selten sehen. Deshalb kassiert sie dann einen Strafpunkt, wenn ich spontan keine angemessene Strafe auf der Entfernung aussprechen kann. Und ich sage mal so viel. Payback als Punktesystem bekommt dann eine schöne Doppelbedeutung. :D

      Für mich und meine Partnerin ist das System sehr gut, da sie so gleich und direkt "Feedback" hat und nicht irgendwann plötzlich meine Wenigkeit um die Ecke schlurft und sagt: "Ach ja, da war noch was." - So ist über den Punkt die Strafe für das Vergehen direkt ausgesprochen und die eigentliche Strafe folgt dann bei entsprechender Gelegenheit.

      Sie nennt mich nicht umsonst flensburger Punktehändler. :D


      Von daher kurzgefasst:

      Verfehlungen müssen in meinen Augen so bald wie möglich angesprochen und als solche eingestuft werden, da man es sonst als "Ahnender" einfach "verpeilt" hat. Es gibt so viele Möglichkeiten über große Distanz für eine Bestrafung zu sorgen. Da muss man einfach nur kreativ sein.
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Also sorry ich differenzier da doch ein bissel keine verjährung für sachen die zwischen zwei treffen liegen, aber vergessene strafen nachholen? Nein da hört es für mich auf.
      Verschieben ok, aber vergessen tja da denke ich sub ist davon gekommen und dom wird sich wohl doch ein strafbuch aneignen müssen oder dom hat eben Pech gehabt.
      Da mein Herr nicht mit mir unter einem Dach lebt, wir uns nur ein- bis zweimal die Woche sehen, manchmal seltener, ist es ganz klar dass meine Vergehen meistens dann stattfinden, wenn er nicht anwesend ist.
      DIe dafür ausgesprochene Strafe wird dann natürlich erst beim nächsten Treffen oder bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit vollzogen. Das ist irgendwie völlig logisch und ich würde nie auf die Idee kommen, da um "Verjährung" zu bitten, selbst, Wochen bis zum nächsten Treffen vergehen.

      Sollte mein allerdings vielleicht eine Strafe vergessen, werde ich natürlich den Teufel tun, ihn daran zu erinnern. Und er würde sie auch nicht "irgendwann" mal nachholen.

      Das Prinzip "die Strafe folgt auf dem Fuße" greift bei uns schon.... auch wenn dieses "auf dem Fuße" schon mal etwas länger ist.
      Für Doms Vergesslichkeit ist Sub nicht zuständig.

      Würde eine Strafe aber die Freude aufs nächste Treffen verhageln, dann würde ich mit meinem Herrn reden. Ist die Strafe zu hart? Kann man sie evtl. in kleinere Einheiten teilen (bei Schlägen zB)? Oder fühle ich mich ungerecht behandelt?
      Letzteres darf ich zwar äussern, aber es verhindert die einmal ausgesprochene Strafe nicht. Hätte nur in Zukunft eventuell Konsequenzen für andere Strafen.

      Insgesamt liegt es doch an Sub sich so zu verhalten, dass sie nicht bestraft werden muss. Tut sie es nicht, hat sie eben die Konsequenz zu tragen.

      Ich glaube, in dem Fall der anonymen Fragenstellerin liegt das Problem woanders.
      Sie sollte ein ausführliches Gespräch mit ihrem Herrn führen. Warum verhagelt ihr die Strafe die Freude? Das muss man ergründen.

      Für mich gehören Sanktionen zu meiner Beziehung dazu.
      Ich denke schon das Sanktionen bei nächster Gelegenheit durchgeführt werden sollten .
      Ob das nun eine Stunde oder 6 Wochen sind bis dahin , aber danach ist alles abgegolten und man kann mit reinem Gewissen wieder auseinander gehen .

      Fehler aus der Versenkung zu holen und nach Ewigkeiten sanktionieren zu wollen weil man es vorher vergessen hat - nä , nicht meines .
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Wenn ich über eine Verjährung nachdenke, dann kommt mir gleich in den Sinn, dass ich dann ja auch strafen MUSS.

      Ich möchte allerdings keinen Zwang zu strafen, denn wenn ich den hätte, würde ich mich ja selbst unter Druck setzen und wäre Sklave meiner selbst.


      Wenn mein Sub also stänkert gibt es Tage, da WILL ich dafür einfach nicht strafen, ich will es lächelnd überhören.

      Vielleicht habe ich auch mal eine Strafe ausgesprochen weil ich etwas falsch aufgefasst habe. Muss ich dann strafen? Kann ich das nicht fallen lassen?
      Ich denke schon.

      Einfach, weil er mir eh sein Einverständnis gegeben hat ihn zu behandeln wie ich es in dem Moment für richtig halte.
      Also muss ich gar keine alten Kamellen ausm Hut zaubern.
      Wenn ich ihm weh tun will, tu ichs eh ;)

      Von mir aus können Strafen also ruhig verjähren :D
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)
      @Arphen Aber auch eine Mutter kann von Wissen über Pädagogik profitieren.

      Mal von jemandem der eine Pädagogin als Mutter hat: das ist manchmal echt zum K****en...meine Mama ist echt toll in ihrem job, aber wenn ich ein Problem habe, dann will ich meine MUTTER, nicht die Pädagogin. Und das klappt nicht. Von daher: sicher profitiert jede Mutter davon, wenn sie sich ein kleines bisschen damit beschäftigt, aber übertreiben ist einfach absolut nicht hilfreich. Und es geht auch ohne.

      Und zum Thema: Verjährung prinzipiell finde ich ein seltsames Prinzip. Ich möchte ja durchaus, dass Konsequenzen auf mein Verhalten folgen. Das muss auch nicht zwingend direkt sein und liegt natürlich auch in seinem ermessen, ob er grad aus besonders guter Laune mal drüber hinweg sieht oder nicht.
      Und wenn er eine Strafe komplett vergessen haben sollte: Pech gehabt. Dann nach einem halben Jahr damit anzukommen, dass ich ja da was falsch gemacht hätte finde ich ziemlich daneben. Das hat nichts mit Verjährung zu tun, sondern einfach damit, dass es doch sehr an "aber du hast vor drei Jahren die Milch nicht in den Kühlschrank gepackt!" erinnert...und für sowas bin ich echt nicht zu haben ;)
      Cunning. Ambitious. Resourceful. Determined. Shrewd.
      Hmmm....also Fehlverhalten was erst beim nächsten Treffen sanktioniert werden kann, ist die eine Sache. Da geht es dann halt nicht früher.

      Alte Verteilungen wieder ausgraben, kann ich nicht verstehen.
      Denn scheinbar, scheint das Fehlverhalten so gering gewesen zu sein, dass Dom es zu dem Zeitpunkt nicht für wichtig erachtet hat eine Sanktion folgen zu lassen.Warum dann jetzt auf einmal?
      Abgesehen davon kenne ich es so das Fehlverhalten kommuniziert wird, mir als Sub ist klar, was falsch war und das dieses Verhalten sanktioniert wird. Ehrlich gesagt würde ich es ansprechen, wenn keine Sanktion erfolgt, da ich total irritiert wäre und es nicht verstehen würde.

      Ein willkürliches vor X-Monaten hast du dieses oder jenes falsch gemacht, das zieht jetzt eine Strafe nach sich, könnte ich allerdings auch nicht nachvollziehen und würde mir wohl auch das nächste Treffen verhageln.
      Da hilft nur reden.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.

      Gentledom schrieb:

      Ein Mitglied warf die Frage auf, ob Strafen nicht verjähren sollten. Sie sieht ihren Dom nicht häufig und zwischen diesen Treffen die meist vier Wochen auseinanderliegen ist kurz nach dem Treffen etwas vorgefallen, dass eine Strafe nach sich ziehen wird und ihr die Lust auf das kommende Treffen verhagelt. Zudem fiel ihrem Dom dann noch etwas ein, dass noch weitaus länger zurück liegt und das er damals vergessen hatte zu bestrafen.
      Ich sammel meine Strafschläge meistens bis zum nächsten Treffen an, weil wir uns nur alle 3-6 Wochen sehen und finde das völlig "normal". 2x habe ich es erlebt, dass ein Fehlverhalten innerhab der Treffen sofort sanktioniert wurde, irgendwie war das Gefühl dabei anders, schmerzhafter, wahrscheinlich, weil seine Enttäuschung noch deutlich spürbar war.

      Im Moment warten auch 50 Strafschläge auf mich, die ich mir im September eingefangen habe, aber erst einlösen kann, wenn ich gesundheitlich wieder dazu in der Lage bin, also wahrscheinlich erst nächstes Jahr. Ich hätte ja auch vorher mein Hirn einschalten können, damit es mir nicht die Lust auf kommende Treffen verhagelt ;)

      Falls Dom eine Strafe vergessen hat und sie Monate später verhängen möchte-----so what :pardon: , braucht er denn einen "echten" Grund zum Strafen? ;)
      Laut unserem DS-Vertrag kann er das auch einfach tun, weil es ihm Freude bereitet.


      Was mich noch interessiert, was hat denn die Fragestellerin mit den ganzen Antworten gemacht?
      Ist sie zu ihrem Herrn gegangen und hat gesagt: "Ich hab mal rumgefragt, die meisten sagen, dass du ein Trottel bist, wenn du Strafen vergisst und ich soll dir eine Flasche Voltax schenken!" Die Antwort darauf lautet wahrscheinlich: :leine:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -