Der Anwalt und die Krankenschwester - Was unsere Berufswahl über uns aussagt ...

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      Der Anwalt und die Krankenschwester - Was unsere Berufswahl über uns aussagt ...

      Aus dem Bauch heraus und ohne groß darüber nachzudenken,

      Ein Anwalt und eine Krankenschwester - Wer von beiden ist dominant und devot?


      In einem recht aktuellen Thread hier konnte jeder seine Berufsausbildung angeben. Schnell wurde vielen klar, dass es einige typische Branchen gibt, die hier vertreten sind. Woran liegt das? Gibt es auch typische Berufe für BDSM´ler? Was machen die klassischen Nicht-BDSM´ler beruflich - arbeiten die im Bio-Laden oder im Waffengeschäft?


      Beim weiteren lesen viel mir auf, dass es typische Neigungen zu den Berufsgruppen gibt. Liegt das jetzt daran, dass hier die meistens Sub weiblich und die meistens Dom mänlich sind (Das es hier tatsächlich eine Häufung gibt, ist an anderer Stelle schon mal besprochen worden). Daraus kann man ableiten, dass extrem wenige Männer in Pflegeberufen arbeiten und wenig Frauen als IT-Techniker.


      Eure Meinung intressiert mich - vorallem weil ich mich zum einem noch in einer gewissen Orientierungsphase befinden und zum anderen eine beruflich kleine Nische ausfülle.

      Jonas schrieb:

      Ein Anwalt und eine Krankenschwester - Wer von beiden ist dominant und devot?
      Was denkst Du denn?
      Ich bin zB weiblich und Volljuristin. Und? Was sollte ich dann sein? :P

      Es gibt hier tatsächlich (jedenfalls, was die aktiveren Mitglieder betrifft) ziemlich viele in pflegenden Berufen und in IT-Berufen, aber in beiden gibt es sowohl Doms als auch Subs.
      Ich leite gar nichts aus der Berufswahl heraus.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Jonas schrieb:

      Ein Anwalt und eine Krankenschwester - Wer von beiden ist dominant und devot?
      Vielleicht sind ja auch beide devot oder dominant oder können damit gar nichts anfangen ;)

      Jonas schrieb:

      Gibt es auch typische Berufe für BDSM´ler?
      Ja die gibt es, es gibt sogar Neigungsschwerpunkte darin... also denn mal meine Beobachtung zu dem Thema

      Bei dominanten finden sich häufig: Berater (Ausnahme Juristen), Handwerker

      Bei switchenden finden sich häufig: Kreative Berufe (Programmierer, Designer, Künstler)

      Bei devot finden sich häufig: Pädagogen, medizinischer Bereich (Ausnahme Ärzte)

      Dass Anwälte überwiegend dominant sind sehe ich anders, ich kenne viele Anwälte, Richter und Staatsanwälte, der größere Teil scheint sexuell eher devot zu sein. Wobei hier auch das Geschlecht, ähnlich wie bei Medizinern, eine Rolle spielt. Der Großteil der weiblichen Juristen die ich kenne ist devot, bei den Männern sind es etwa 50%.

      Meine Vermutung ist, dass es immer Gründe für eine Berufswahl und für eine Neigung gibt, die sind nicht deckungsgleich aber können ähnlich sein. Bei Ärzten habe ich mir vor Jahren dazu mal Gedanken gemacht und mit vielen von ihnen gesprochen, teils mit teils ohne BDSM Bezug. Die weiblichen Ärzte haben den Beruf ergriffen weil ihre Hauptintention war Menschen zu helfen, bei den Männern kam dagegen eher heraus, dass es ihnen um einen guten Job, soziales Ansehen und das ist aber nur mein Gefühl auch um Macht (immerhin hat ein Arzt wirklich Verantwortung und damit Macht über die Gesundheit seiner Patienten) ging. Also Männlein und Weiblein (übrigens machen seit einigen Jahren mehr Frauen einen Abschluss in Medizin denn Männern) sind zwar beides Mediziner aber die Intention dahinter ist unterschiedlich und bei der jeweiligen Intention wundert es mich nicht, dass ich zwar viele dominante Ärzte kenne aber mir auch ebensoviele devote Ärztinnen bekannt sind.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Wobei ich, aus meiner persönlichen Erfahrung, Jura Studentinnen schon immer als sexuell sehr aufgeschlossen erlebt haben.
      Ob es am Studium liegt, oder das Studium Folge einer masochistischen Einstellung ist, kann ich nicht beurteilen. ^^
      DISClamer: Ich habe die Buchstaben zufällig aneinandergereiht. Sollte jemand darin eine Aussage sehen, kann es sich nur um die Projektion der eigenen Ansichten handeln. Ich habe keine Meinung, ich war’s nicht und werde es auch nie wieder tun.
      Ich bin Krankenschwester und war eine ganze Weile eher dominant in einer Beziehung, würde mich jetzt als Sub bezeichnen und habe aber auch switch-Tendenzen. Ich weiß ehrlichgesagt nicht, ob das wirklich zusammen hängt... :gruebel:

      Allerdings habe ich auch viele kreative Hobbys (zu dem Argument von Gentledom, Menschen mit kreativen Berufen seien häufig Switcher).

      Pauschal kann man sowas sicher nicht sagen. Ist sicher häufig so, dass ein bestimmter Typ Mensch einen bestimmte Berufsrichtung wählt.
      Ich habe mir schon dieselbe Frage gestellt und Resultat war, grundsätzlich verleiten uns bestimmte Motive dazu einen Job zu ergreifen.
      Charaktereigenschaften, Ideale, vom Wunsch anderen zu helfen bis zu Macht und Ansehen ist alles dabei.
      Trotzdem so individuell, wie jede Person für sich ist, so unterschiedlich sind die Hintergründe die uns dazu bringen einen bestimmten Beruf zu ergreifen.
      Natürlich gibt es bestimmte Klischees, wie überall, trotzdem kann und sollte man es nicht verallgemeinern :)

      Ich selbst bin gelernte Bankkauffrau, habe in dem Bereich vier Semester studiert. Aus meiner beruflichen Erfahrung kann ich sagen, viele ergreifen den Beruf, weil man Kontrolle ausüben kann, "am längeren Hebel sitzt" und Banker sind auch heute oft angesehen.
      Eigentlich sollte man meinen, sie neigen dazu eher dominant aufzutreten - falsch gedacht, alle männlichen Vertreter waren dankbar, wenn Frau die Kontrolle übernommen hat.
      Sexuell aufgeschlossen waren die meisten, vielleicht liegt es auch daran, dass ich bevorzugt mit Leuten Umgang pflege die recht entspannt an vieles heran gehen.
      Zu meinen Motiven kann ich sagen, sie waren wohl eher unüblich.
      Ich habe den Beruf ergriffen, weil ich der Überzeugung bin, dass man bei solch einem sensiblen Thema wie Geld Einfühlungsvermögen besitzen muss, Verantwortungsbewusstsein, Beherrschung und den Wunsch mit Menschen (auch in schwierigen Situationen) zusammenzuarbeiten.
      Zusätzlich besitze ich viele kreative Hobbys, bin nebenberuflich Barkeeperin und damit weit weg von Akten, Zahlen und Co.
      Ursprünglich war ich Sub, heute bezeichne ich mich als Switcherin, was ich rückblickend schon immer tendenziell war.

      Also ein Beispiel, dass Klischees nett sind, aber weit weg von der Realität.
      Etwas zu pauschalisieren ist sicher selten der richtige Ansatz, dennoch ist es, wie oben bereits erwähnt, auffällig, dass bestimmte Berufsgruppen selten bzw. manchmal scheinbar gar nicht in der BDSM-Szene auftauchen, andere dafür umso häufiger.

      Wir lassen uns ungern in Schubladen stecken, deshalb möchte ich gern davon Abstand nehmen und nur kurz anmerken, dass ich im engeren Bekanntenkreis festgestellt habe, dass viele weibliche Personen, die eine verantwortungsvolle Aufgabe im Berufsleben übernehmen (und das hat erstmal nichts mit Macht, Gehalt oder gesellschaftlicher Stellung zu tun) sich im BDSM/privaten Bereich danach sehnen, loslassen zu können bzw. jemand anderem die Verantwortung in die Hand zu drücken und zu sagen: Bestimm du jetzt mal! Ergo - submissiv zu sein
      (Da spreche ich jetzt auch einfach mal für mich).

      Aber: Ich kenne ebenso devote männliche Ärzte und dominante Künstler ohne jeglichen Hang zum switchen...und eine Menge ziemlich resoluter Krankenschwestern, für die Pflege erstmal nichts mit Hingabe oder Zuarbeiten zu tun hat, sondern ein verantwortungsvoller Job ist, in dem man auch den Mut haben muss dem Chefarzt/der Chefärztin zu sagen, dass man seine/ihre Anordnungen für eine Zumutung hält.

      Grundsätzlich haben wir alle unsere kleinen Schubladen, in denen wir denken...und manchmal bestätigt sich dort ein Zusammenhang, gelegentlich muss man sie aber auch neu sortieren oder gänzlich aufgeben.
      Man kann absolut nicht sagen wer was ist anhand der Berufswahl. Ich kenne dominante Anwälte und devote Anwälte, dominante Krankenschwestern und devote Krankenschwestern, die Berufswahl sagt da absolut nichts über die Neigung aus. Das Klischee, dass beruflich erfolgreiche Leute privat devot sind und umgekehrt ist einfach nur das - ein Klischee. Natürlich gibt es den devoten Staranwalt und die dominante Hausfrau, aber es gibt auch den dominanten Staranwalt und die devote Hausfrau...
      Ich bin echt überrascht wie viele unterschiedliche Reaktionen es hier gegeben hat.

      Mit meiner Eingangsfrage wollte ich auf alte Klischee heraus. Der Anwalt hat in seinem Beruf viel Macht und will diese im Schlafzimmer auch ausleben, in dem er böse Krankenschwester bestraft. Die ist natürlich devot, weil sie sich auch den ganzen Tag von einem Arzt sagen lassen muss, wie sie ihren Job zu machen hat. Die Frage ist, will ich Zuhause genau das selbe erleben, wie 8 Stunden lang auf dem Arbeitsplatz auch schon - oder will ich dann genau das Gegenteil?

      Mit meiner Frage geht es um Klischees oder Schubladen-Denken, wie man auch sagen kann. Natürlich sind sie ein sehr vereinfachte Darstellung der Realität. Zu einem gewissen Teil kann es helfen einem Anfänger wie mir die BDSM-Welt etwas besser zu verstehen.

      Viele von euch haben geschrieben, dass es in jeder Berufsgruppe jede Art von Neigung geben kann. Das glaube ich gerne, da ich auch nicht ganz dem Klischee meiner Berufsgruppe entspreche. Trotzdem kann ich mir gut vorstellen, das Leute mit dem gleichen Arbeitsplatz auch eine ähnliche Persöhnlichkeit haben und dann auch aus diesen Gründen im Schlafzimmer dovote oder dominate Spielarten- bevorzugen.
      Ob die Persönlichkeit sich ähnelt, wenn Leute den gleichen Arbeitsplatz haben weiß ich nicht. Ich kann da nur für mich und meinen Partner sprechen. Arbeite wir beide im kaufmännischen Bereich, so hat er dennoch die durchaus dominantere Stellung. Das liegt aber eher generell an seinem Wesen.
      Wobei ich aber sagen muss, dass jeder, egal in welchem Beruf, eine gewisse Verantwortung übernehmen muss, damit man seinen Job gut machen kann. Da ist es dann egal, ob dominant oder devot, Dom, Sub oder Switcher.

      Ich persönlich denke nicht, dass die Berufswahl wirklich etwas mit der jeweiligen Neigung zu tun hat.
      Man wählt den Beruf ja meist nach seinen besonderen Fähigkeiten und weniger nach seiner Persönlickeit.
      Grüße

      Mrs. Mendor

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      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      @Aton
      Ist ja interessant das Jurastudentinnen sexuell aufgeschlossen sind.
      Meinst du die haben gerade deswegen dieses Sudium gewählt?
      Ach und wenns doch daran liegt das es am Studium liegt was wäre aus ihnen geworden wenn sie nur ne Ausbildung machen und nicht studieren
      Ich glaube weder der Beruf, noch das Bildungsniveau, das Sternzeichen, oder der Monat in dem man Geboren wurde irgendetwas mit der Sexualität zu tun haben. Es gibt dazu im übrigen auch keine wirklichen Studien oder etwas Vergleichbares.
      Ich tendiere eher zu zwei Ansätzen die ich auch Jobbedingt für mich persönlich ganz gut Nachvollziehen kann.
      Der erste Ansatz ist die Theorie das sich sexuelle Vorlieben bzw. Neigungen in einem Komplexen Zusammenspiel aus Hormonen, Wahrnehmung und bereits gemachter erotischer Erfahrung (zb. Filme,Selbstbefridiegung, Erzählungen etc.) heraus individuell für jeden einzelnen Menschen Bilden und einzigartig sind.
      Der zweite Ansatz besagt das das herausbilden von Neigungen ganz eng mit der Kindlichen Stresskompensation einhergeht und erste Bausteine bereits im Alter zwischen 3-5 Jahren hier im Kind verankert werden auf denen in bestimmten individuellen Entwicklungsphasen immer weiter Aufgebaut wird und die Entwicklung ein Lebenlang anhält.

      Das ist aber nur meine Sicht auf dieses Thema. Das sind nur Ansätze und nichts was in Stein gemeißeltes Gesetz ist. Ich finde eben nur beide Ansätze fur mich persönlich gut Nachvollziehbar, Verständlich und halt im Kontext zu meinem Wissen logisch.

      Am ende darf das jeder so halten wie er will. Der eine hängt der Arbeitstheorie an, der nächste schwört auf den Geburtsmonat, einige sagen es liegt alles an der Ernährung usw. so sieht das jeder wie er will.