Pausieren - Frust oder Freiheit?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Pausieren - Frust oder Freiheit?

      Liebe Foris,

      angeregt durch die Meldung über die neue Gruppe in der Com, möchte ich gern von Euch wissen, ob ihr bereits mal pausiert habt. Wenn dies der Fall war, erzählt uns doch warum und wie ihr es, warum empfunden habt.

      Habt ihr beispielsweise aus gesundheitlichen, privaten, beruflichen, etc. pp Gründen pausiert? Was habt ihr "statt dessen" gemacht? War es eine große Umstellung?

      Habt ihr neue Hobbies gefunden oder alte neu aufleben lassen?

      Wie habt ihr Eure Pause empfunden? Wohltuend, frustrierend, grandios, och naja?

      Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen!

      Eure LA


      P.S.: Bitte entschuldigt, dass ich hier lediglich die User anspreche, die bereits eine Pause eingelegt haben. Aber mich würden Erfahrungen interessieren :) Wenn Ihr zu diesem Thema Eure Meinung schreiben wollt - eröffnet doch ein neues Thema, denn wir haben einen wunderbaren Tag "BDSM-Pause /-Ausstieg" den ihr gern nutzen könnt ;)
      Also wir waren wegen gesundheitlichen Gründen meinerseits bereits gezwungen, zu pausieren. Und ja, ich habe es sehr vermisst. Anfangs noch nicht so, da war ich noch mit dem Heilungsprozess beschäftigt, aber sobald es aufwärts ging und noch Schonen angesagt war, hab ich es sehr vermisst und ich denke doch, er auch. Also: Frustrierend war die Pause schon. :/

      Aber wenn es dann wieder losgehen kann, stellt man fest, wie wohltuend so eine Pause sein kann. Denn wenn man dann wieder loslegen darf, ist alles wieder frisch und neu, und man kommt recht schnell auch wieder auf neue perverse Ideen :D
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Wir hatten ca 10 Jahre Pause. Ich war schwanger, stillend, mit anstrengenden Kindern und hatte nicht mal auf Sex Lust. :S Auch anderer Stress, Gesundheitliche Probleme, hing alles zusammen.
      Kinder und Studium haben mich so beansprucht, dass mir DAS nicht gefehlt hat. Wenn man lange nicht schläft (ca 3 jahre), dann ist sowiso sonst nichts mehr wichtig. :dash: :sleeping:
      Erst wo es mir langsam besser ging, merkte ich,dass was fehlte.
      Wir hatten es aber eh nie so intensiv ausgelebt. Da war der Unterschied nicht so extrem.
      Ich bin anti-dogmatisch!
      Sub-versiv
      Jetzt :D
      Wir pausieren jetzt gerade. Im Kopf fehlt es mir schon ein bisschen, aber in der Realität werde ich fürchterlich agressiv wenn man mir auch nur ein bisschen zu fest ans Ohr schnippt.
      Ich leite es vorerst mal von dem Fakt ab dass ich relativ am Anfang meiner Schwangerschaft stehe und es vielleicht eine Art schützendes Brutpflegedingsbums ist.
      Und er geht ganz wunderbar darauf ein. Wie ein menschlicher Angorapullover für die Seele (wenn es richtig, richtig scheiße draußen ist).
      Kann sein die Evolution will das so :D
      Weiß ich aber nicht.

      LG

      darkwing
      Also wir haben in der Schwangerschaft auch komplett mit sm pausiert...das hat sich einfach richtig angefühlt und hat mir/uns auch in dieser Zeit nicht gefehlt :)
      Ansonsten wahr und ist eine Pause immer eine "qual" für mich...ich liebe es einfach zu sehr meine Neigung auszuleben :love:
      Naja, wir haben länger pausiert. Schwangerschaft, Stillzeit und Kindererziehung. Da unsere Kinder 5 Jahre auseinander liegen hat die Pause etwas gedauert. Wir haben es schon vermisst, aber einen Klaps gab es immer mal wieder oder ein kleines Spanking. Natürlich war ein Ohr immer im Kinderzimmer. Nicht das die beiden etwas mitbekommen, das war uns halt wichtig. Etwas härterer GV ging immer und es hat, so als Ausgleich, Spass gemacht. Seit wir abends öfter alleine sind, geht halt mehr und wir haben gemerkt, dass uns wirklich etwas fehlte.
      Während der Pause haben wir es zwar vermisst aber es hat uns jetzt nicht wuschig gemacht.

      LG
      Aggies
      Ich, wir, mein geliebter Sub,
      wir haben eine Pause eingelegt und wie lange diese Pause dauert, wie und wann wir die Pause unterbrechen wird das Leben gestalten. Bei uns sind es nicht die Kinder sondern die Mütter, die meine /seine Aufmerksamkeit einfordern,
      was auch ok ist.
      Für mich war es ein langer Weg, ein Weg durch ein Tal mit Gesprächen und Analysen
      ..versüsst mit Geld ausgeben..
      ich muss aufpassen, das meine Allüren nicht überhand nehmen….zum Glück versteht mein Mann
      die Zeichen und reagiert sofort.
      Es ist eine neue Erfahrung für mich…trotz Pause teilen wir unsere Bedürfnisse.

      Ich intensiviere meine alten Hobbys..
      bzw. ich gestalte mir meine Projekte über kurze und längere Zeit.
      Projekte, wie ein Mieder, historische Kostüme mit meiner Tochter nähen,
      ich helfe ihr bei der Umsetzung von ihren Ideen.
      Unterm Strich, ich mache alles, was mir Spass macht… :coffee:
      Calistra
      Erschreckt habe ich beim Nachrechnen festgestellt, dass ich tatsächlich auch fast zwölf Jahre "Pause" gemacht habe.
      Ausgelöst durch meinen Umzug nach "far far away" habe ich zwangsläufig meinen damaligen Partner im Süden zurückgelassen.
      Da ich eine komplette Existenz neu aufgebaut habe, die einen stringenten und auch vollen Körpereinsatz gefordert hat -und dies noch immer tut- war ich wahrscheinlich genug abgelenkt, um nicht ständig etwas zu vermissen.
      Im letzten Jahr bin ich ein wenig zur Ruhe gekommen, dies hat jedoch die eingeschlafene Libido wieder zum Leben erweckt. Schnell habe ich festgestellt, dass und was ich vermisse. Gleichzeitig kam ebenso zum Vorschein, dass ich mich in meinem Single-Leben so gemütlich eingerichtet habe, dass ich nunmehr an ganz andere Grenzen komme... Es ist schwierig und nicht so einfach. Weder die von 100 auf Null- noch die von 0 auf 100-Variante...
      "Manche Leute denken, sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen - dabei war es in Wirklichkeit nur eine Buchstabensuppe"
      - Ernst Ferstel -
      Wir haben auch jetzt ein Jahr pausiert wegen meiner Bandscheiben OP und seiner Schulter- und Knie-OP.
      2015 war nicht unser Jahr.

      Aber wir wollen dieses Jahr wieder aktiver sein.

      Ich hoffe, ich bin jetzt nicht überempfindlich geworden. Davor habe ich echt Angst.

      Wenn er mich jetzt in die Brustwarze kneift, was ich vorher sehr genossen habe und direkt von 0-100 war, so tut es jetzt einfach nur weh und ich kann keine Lust empfinden.
      Vielleicht liegt es auch an meinen Piercings.
      Ich bin unverfroren genug, mich dank meiner derben Neigungen für glücklicher zu halten als andere, weil ich davon überzeugt bin, daß mich diese Neigungen zu größerem Genuß befähigen.
      Giacomo Girolamo Casanova, (1725 - 1798)
      Passend packe ich mal meinen ersten Beitrag hier rein.

      Ich war jetzt eine ganze weile weg, ohne Vorwarnung usw. Es waren private Gründe und Sorgen und die Überarbeitung mit Familie, Studium und Job die dafür sorgten das ich etwas das mir eigentlich spaß machte und wo ich mich gerne engagierte liegen lassen musste. Am Anfang war ich ständig krank und konnte mich daher auf nichts mehr konzentrieren, eine Erkältung jagte die nächste, dann fing ich an mich mehr und mehr in mich selbst zurück zu ziehen. Auch jetzt laufe ich noch eher auf Sparflamme, aber mein Herr ermutigt mich wieder mehr und mehr raus zu gehen und die Einigelsaison zu beenden.

      Für mich ist die Pause eher Frust, weil ich zum einen etwas unterlassen habe da mir eigentlich spaß macht, aber mich auch geschämt habe so ohne ein Wort zu verschwinden, gerade weil ich ja auch Aufgaben übernommen hatte und andere sich auf mich verlassen haben. Zu erklären wieso man gerade etwas unterlässt das einem Spaß macht und nicht mal bescheid gibt ist schwierig und ich glaube nur wer ähnliches erlebt hat kann es nachvollziehen.
      Inwiefern ich wieder wirklich aktiv zurück komme weiß ich noch nicht. Hab auch ein wenig bammel das ich erstmal zurechtgestaucht werde. :sofa:
      Auch wenn mein Herr mir sagt, dir reißt schon keiner den Kopf ab.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.
      Für mich ist meine Pause eher Frust denn Erholung. Als Freiheit empfinde ich sie schon gar nicht, eher symbolisiert sie das Gegenteil.

      Meine Erfahrungen hatten noch lange keine Phase der Beruhigung oder des Leisertretens erzwungen.
      Ich hatte doch erst begonnen in diese Welt einzutauchen. Und das nach 20 Jahren, in denen ich mir meiner Neigung bewusst war, sie aber durch äußere Zwänge negierte. Es war also noch lange nicht zu viel.

      Meine Erweckung aus dem Gefängnis, in das ich mich begeben hatte und aus dem auszubrechen, mir bis dahin unmöglich erschienen war, begann vor sieben Jahren. Die darauf folgenden Erfahrungen der letzten Jahre hatten mich von Beziehung zu Beziehung immer näher und intensiver an das BDSM herangebracht, das meines werden könnte. Die ersten Jahre noch ohne Namen dafür, zuletzt in Spielbeziehungen, wie ich sie für mich definiere - sprich maximal Freundschaft +.

      Mein Fokus verlagerte sich deshalb in dieser Zeit auch wieder mehr darauf, mich in einer Liebesbeziehung wiederzufinden. Vor zweieinhalb Jahren lernte ich dann meinen jetzigen Partner kennen. Mein Fehler dabei: vor dem Entstehen von Gefühlen nicht lang genug zu prüfen, wie es denn mit der Kompatibilität in Sachen BDSM aussieht. Aber funktioniert das überhaupt? So wie ich gestrickt bin, wahrscheinlich nicht. Meine Gefühle überrollen schnell alles andere.

      Er wusste, dass ich devot bin, er ist dominant. Das war's und ich dachte, diese Voraussetzungen wären genug. Für ihn ist aber alles neu und zu meinen Erwartungen und der Sehnsucht, die in mir brodelt und dem Kopfkino von gefühlt 100 Jahren, kommen noch meine bereits gemachten Erfahrungen.

      Also auch wenn BDSM in unserer Beziehung ein Thema ist - oft allerdings durch oben genannte und auch noch andere Umstände ein eher schwieriges und relativ wenig kommuniziertes - Fakt ist, er braucht zu seiner Erfüllung, wenn überhaupt, nur einzelne Elemente und ich weiß auf der anderen Seite mittlerweile zu genau, wie stark der Drang meine Submissivität intensiv zu leben ausgeprägt ist. Und dass ich den in meiner jetzigen Beziehung wieder massiv herunterschrauben muss.

      Das klingt im Grunde absurd und falsch. Ich verleugne bis zu einem gewissen Grad nun schon wieder diesen gewichtigen Teil in mir. Ob mir das letztlich gut tut, kann ich auch nicht sagen.
      Aber irgendwie gelingt es und ich sehe und suche auch keine Alternativen, weil er der Mann ist, mit dem ich mein Leben verbringen will, weil ich mich angekommen fühle. Aber dass ich trotz der Liebe zu ihm, auch dann und wann mit Frustration zu kämpfen habe, kann ich auch nicht unter den Tisch kehren. Und manchmal geht's mir wegen dieser inneren Kämpfe und meinen Zweifeln, wo mein Weg denn nun liegen könnte, echt beschissen. Da empfinde ich dann meine Neigung echt nur mehr als Fluch...
      Wenn ich keinen BDSM-Partner habe, pausiere ich zwangsläufig, weil der Gegenpart zum Ausleben fehlt.

      Allerdings empfinde ich das weder als Frust noch oder Freiheit.

      Eher ist es ein sehr schwer definierbarer Zustand. In dem ich soviel Abstand zum BDSM habe.
      Fast sogar ein bisschen widerwillig reagiere, wenn ich an meine Neigung denke. Nicht ablehnend, aber so weit weg. Irgendwie.


      Phasenweise (so wie gerade jetzt) kann ich mir zu Beispiel auch so schwer vorstellen, meine submissive Ader zuzulassen und auszuleben. Es erscheint mir alles so fern, so unwirklich, und ja, irgendwie auch strange.

      Das ist aber wirklich nur eine Phase. Denn nach einer Weile packt mich mein Trieb dann auch wieder. Und ich begebe mich auf Partnersuche... ;)
      juhu
      Das Leben hat uns, mitten im Entdecken des Neulandes, eine Pause aufgezwungen deren Ende noch nicht absehbar ist. Es gibt zwar Unterbrechungen, diese sind auch wunderbar, aber mir fehlt das stetige Weiterentdecken. Faktisch fühl ich mich wie ein Neuling und denke manchmal alles was schon war, war ein Traum. Also ja : ich empfinde die Pause als frustrierend, weil sie von Aussen aufgezwungen ist. Ausser Essen fällt mir nix zur Frustbewältigung ein :cake: was zu noch mehr Frust führt, weil die Klamotten enger :monster: werden
      LG
      Gio
      ’’Bloß jene Herrschaft ist von Bestand, die freiwillig zugestanden wird.‘‘
      Machiavelli

      Nun war ich doch nach dem letzten Beitrag kurz verunsichert, ob ich im richtigen Thread bin.....
      Doch, ich bin richtig. Es geht um BDSM-Abstinenz und nicht um Forum-Abstinenz..... :D

      Zwei Pausen habe ich seit meinem Beginn Anfang der ´90er Jahre eingelegt. Die erste, nachdem ich vor nunmehr 13 Jahren von Ba-Wü nach Meck-Pomm gezogen bin. Zum Einen habe ich einen wunderbaren Mann zurückgelassen und wollte diesen nicht -wie den Wohnsitz- "einfach austauschen".
      Zu Anfang war da der "ganz normale" Trennungsschmerz, der gar nichts mit der Art der sexuellen Vorlieben zu tun hat. Ein großer Verlust, der verarbeitet werden musste. Es kam auch wie erwartet - es lässt nach, eine Wehmut blieb.
      Zum Glück kann ich auch ganz gut ohne Sex, mein Leben ist gefüllt mit Beruf, Berufung und allerlei Hobbies. (Man kann sich alles schönreden, ich weiß.....)
      Es hat also tatsächlich neun Jahre gedauert, bis ich vor mir selbst zugab, dass eben doch etwas in meinem Leben fehlt. Also bin ich aktiv geworden und habe diesen Zustand geändert.
      Festgestellt habe ich, dass man "es" tatsächlich nicht verlernt, dass ich viel offener geworden bin, dass ich heutzutage den Mund aufbekomme und auch meine Wünsche äußern kann.
      Seit Anfang des Jahres pausiere ich wieder. Wieder war es meine Entscheidung, allerdings aus anderen Gründen. Knall auf Fall in einen Vanilla verliebt, bin ich hin- und hergerissen und sehr gespannt, welcher Teil in mir sich durchsetzt.
      Aber das ist eine andere Geschichte und hier nicht das Thema.....
      "Manche Leute denken, sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen - dabei war es in Wirklichkeit nur eine Buchstabensuppe"
      - Ernst Ferstel -