Devot, ein BDSM Label oder doch mehr?

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      Devot, ein BDSM Label oder doch mehr?

      In vielen Facebookgruppen gibt es schöne Sprüche die mit noch schöneren Bilder gepaart werden und meist über 100 Likes erhalten.

      "Verführe meine Seele mit Leidenschaft. Nimmer mir die Sinne und stille meine Gier." War heute einer der die devote Seite einer Frau darstellen soll, aber ist es wirklich devot? Verführe mich mit Leidenschaft und stille meine Gier kann problemlos auch eine Domforderung sein und die Sinne nehmen nun guter Sex kann auch die Sinne nehmen.

      Aber selbst wenn ich nun annehme, dass devot bedeutet zu dienen und damit dem Partner gefallen zu wollen, ihm sexuell viel Lust zu bereiten, ihm zuliebe auch Ungeliebtes tun, dann ist das doch nicht wirklich ein Alleinstellungsmerkmal von devoten BDSMlern. NichtBDSMler die verliebt sind werden das gleiche tun, so wollen gefallen, sie werden auch etwas mitmachen das ihnen selbst keine Freude bereitet und sie wollen ihren Partner glücklich machen. Deswegen sind verliebte Menschen aber doch nicht devot.

      Ein devote Handlung ist für mich im sprachlichen Sinne eine dienende, also jene die es zum Ziel hat jemandem zu Diensten zu sein und eben keine Eigeninteressen zu verfolgen, außer vielleicht den Mehrwert dem anderen zu gefallen. Dienen ist für mich daher der Ausdruck einer devoten Neigung.

      Wünsche wie

      - zu fliegen
      - an Grenzen geführt zu werden
      - oder auch allgemein geführt zu werden
      - diszipliniert zu werden
      - gedemütigt zu werden
      - benutzt zu werden
      - unterworfen zu werden (warum nicht direkt unterodnen, das wäre devot)

      sind mehr als nachvollziehbar aber wenn sie Wünsche sind ist es dann noch devot die Wunscherfüllung zu suchen? Wäre es nicht eher devot fremde Wünsche zu erfüllen ganz unabhängig von den eigenen...

      Warum scheinen wir BDSMler das Wort devot teilweise so ganz anders zu definieren als es im Alltag definiert ist? Beim SM unterscheiden viele von uns doch auch die Außenwirkung (sieht wie Gewalt aus) und die wahre Bedeutung (ist aber einvernehmliche Luststeigerung) für die Beteiligten. Warum halten wir das beim DS und dem Begriff devot nicht ähnlich? Was ist für euch Ausdruck davon devot zu sein? Kann man auch ganz ohne devot zu sein Sub sein? Wie ist Krawallsub, Little, Kämpferin mit einer devoten Neigung zu vereinbaren? Ist devot einfach ein Modebegriff der nur ein attraktives Label darstellt?

      Die Frage wurde bereits in Teilen hier besprochen:

      Sind Demut und Devotion die kleinen Schwestern des Egoismus? - oder Begriffefetisch?

      Submission - Devotion

      Diskussion: Die wirklich devoten Subs
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Hallöchen ;)

      *Verführe mich mit Leidenschaft*....ist denn ein Dom nicht mit Leidenschaft bei der Sache? Und wenn Sub demütig ist und es ihr gefällt benutzt zu werden dann ist das
      vielleicht ihre Art mit Leidenschaft verführt zu werden ;)
      Nimm mir die Sinne.... ist BDSM nicht auch ein Spiel mit den Sinnen? Verbinde mir die Augen und benutze mich....käme auf das selbe raus oder?
      Stille meine Gier...die Gier nach Unterwerfung, Disziplin ;)
      So kann man es doch auch interpretieren.
      LG
      Die Krawallsub
      Ich versuche deinen Gedanken ein wenig zu folgen Gentle...

      Diese Sprüche auf Facebook, besonders der den du dir ausgesucht hast, haben in meinen Augen wenig mit Devotion zu tun.
      Für mich beschreiben sie nur eins, nämlich den Wunsch nach Nähe, Leidenschaft und Sinnlichkeit. Für viele ist das ein ganz zentrales Element ihres BDSMs.
      Unabhängig ob devot, dominant oder wie auch immer sich ein jeder von uns bezeichnen mag.
      Fast jeder sehnt sich nach diesen Dingen, nur das für viele BDSM'ler durch ihre Neigung vielleicht ein etwas stärkeres Bedürfnis besteht diese Dinge auszuleben.

      Zu deiner Anmerkung

      Gentledom schrieb:

      Wäre es nicht eher devot fremde Wünsche zu erfüllen ganz unabhängig von den eigenen...
      Ja wäre es, aber letztendlich ist man primär Mensch und grundsätzlich hat jeder von klein auf Wünsche.
      Die Frage ist, ob und wie weit man sich aus persönlicher Überzeugung dafür entscheidet diese Wünsche zu entbehren und andere Dinge in der Priorität höher zu stellen als sich selbst.
      In meinen Augen macht uns nicht die Neigung, der Wunsch sich unterzuordnen "devot", sondern die Entscheidung einen anderen Willen dem eigenen überzuordnen. Devotion ist eher ein "Idealbild", vielleicht eine Umschreibung des angestrebten Zustandes... oder auch einfach der Begriff, der die Neigung am besten beschreibt, auf der Suche es anderen eingehend zu erklären :)
      Für mich ist also nicht jede Sub zwangsläufig devot, ganz ohne Hang zur Devotion ist es einfach der Wunsch zur Unterwerfung der sie ausmacht.

      Meine eigene passive Seite beschreibe ich auch als "dienend", ein besserer Begriff fällt mir selbst nicht ein.
      Allgemein glaube ich, dass gelebte Devotion so individuell ist wie die ausführende Person selbst.
      Ich meine, dass jeder anders dient, entsprechend seines Wesens und seiner Möglichkeiten.
      Der eine kann nur dienen, wenn der Partner zuvor bewiesen hat, dass er die Wildkatze im Kampf zu bändigen kann. Zum Beispiel um dessen Stärke zu testen, sich seiner sicher zu sein selbst in schweren Situationen.
      Die nächste Dame liebt es zu spielen, behütet zu sein und ihre zarte Seite freizulassen. Diese Subs finden Sicherheit in jemanden der diesen Bedürfnissen Raum gibt und nur so jemanden können sie dienen.
      Die Kämpferin hat vielleicht zu viel gekämpft und sucht Erfüllung, wenn sie ohne Zwang geben kann. So einfach...

      Dienen und Unterwerfung sind nur Begriffe, per Definition klar, doch die Praxis ist wie immer anders und hier schreibt jeder seine eigene Definition, hat jeder andere Wege und Gründe. Es ist ein Label, eines das dazu dient eine Gesprächsgrundlage zu schaffen, aber was man daraus macht, tja das muss jeder selbst entscheiden :pardon:
      Komplett Nachbearbeitet dank Denkanstoss von @Lune :blumen:

      Also ich denke auch das sich ein Umkehrschluss von sub zu devot nicht wirklich handhaben lässt.
      Letzendlich habe ich für mich den Begriff devot so verstanden, dass ich meine Wünsche dem Wünschen des Doms unterordne und daran gefallen finde. Ganz selbstlos geschieht dieses jedoch nicht.
      Dadurch sehe ich mich nicht als devot in dem definierten Rahmen.

      Doch ganz allgemein ist es doch so das sich devot sein am besten mit dem richtigen Dom ausleben lässt. Topf und Deckel. Ich mag mich unterordnen und stelle ihn über ihn. Damit das auch für mich schön ist suche ich halt nen Dom dessen vorstellung auch den meinen Entspricht.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Amalthia ()

      Sehr schön, @Lune :thumbsup:


      Gentledom schrieb:

      Wäre es nicht eher devot fremde Wünsche zu erfüllen ganz unabhängig von den eigenen...
      Das ist so ziemlich das, was ich gerne möchte.
      Aber ich denke einfach, dass es dazu halt doch des Gegenstücks bedarf, damit es passt.
      Ich stelle mir das reichlich merkwürdig vor, wenn ich jetzt zu einer Freundin gehe die keine dominante Neigung hat und ihr einfach diene. Ihr jeden Wunsch erfülle, den Haushalt mache, koche, Kinder hüte, einkaufe, sie massiere etc. Die würde mich doch für verrückt erklären. (und ja, das wären durchaus Dinge, die ich Diskussionslos tun würde ^^)
      Also braucht es dazu jemanden, der aus meiner Demutshaltung irgendwie eine Befriedigung / Genugtuung / was auch immer zieht.
      Wie sich das BDSM von zwei Leuten entwickelt, bestimmen die doch selbst. Ob ALLES davon berührt wird, nur gewisse Teile, nur gewisse Zeiten, WIE sie es ausleben, was dazu gehört, wo die Grenzen liegen.....

      Gentledom schrieb:

      Kann man auch ganz ohne devot zu sein Sub sein?
      Klar. Ich setze diese beiden Begriffe nicht miteinander gleich. Es gibt doch auch so viel mehr wie nur Subs. Nichts ist besser oder schlechter. Eben anders. Und jeder sollte das finden, was ihn / sie glücklich macht.

      Ich bin eine Frau, aber trotzdem keine Mutter. Nur, weil ich das eine bin, muss ich doch nicht das andere sein.

      Ob das nun ein Modebegriff ist oder nicht- who cares?
      Es gab sicherlich schon immer Frauen, die aufgehen in der Möglichkeit, dienen zu dürfen. Sicher lange bevor es Begriff wie BDSM und co. gab.
      @Amalthia ich glaube Gentle meint, dass die Befriedigung eines per Definition "vollständig" devoten Menschen eine passive ist.
      Er hat den eigenen Wünschen entsagt und bezieht seine eigentliche Lust nur daraus zu gefallen, zu geben und nicht aus dem eigenen Wünschen. Es macht Subbi also primär an Wunscherfüller zu sein, zu helfen und einen anderen glücklich zu sehen - das wiederum befriedigt dann sie/ihn.

      Ein Beispiel: Jemand mit devoter Neigung der Probleme hat beim Sex zum Orgasmus zu kommen, der dieses "Hoch" nicht hat.
      Sub mag Sex vielleicht durchaus, aber die hauptsächliche Befriedigung entsteht aus dem emotionalen Hintergrund. Es kickt, dass der Partner happy ist und daraus zieht man dann seine Höhenflüge :)
      Es ist schwierig ein Beispiel zu finden das meine Gedanken beschreibt, entschuldige ^^

      Edit: @Helleschatten, stets zu Diensten. So schließt sich der Kreis :D
      "Verführe meine Seele mit Leidenschaft. Nimmer mir die Sinne und stille meine Gier." War heute einer der die devote Seite einer Frau darstellen soll, aber ist es wirklich devot? Verführe mich mit Leidenschaft und stille meine Gier kann problemlos auch eine Domforderung sein und die Sinne nehmen nun guter Sex kann auch die Sinne nehmen."

      solche ansprüche - wünsche um nicht erwartungshaltung zu sagen sind (so meine erfahrung) bezeichnend für eine unausgereifte persönlichkeit egal ob frau oder mann ob dom oder dev oder vanilla und/oder lesbischwul

      ist aber weit verbreitet die suche nach der blauen blume nach der/dem unfehlbaren perfekten richtigen
      Also wenn wir so hernagehen brauchen wir die Wortherkunft aus dem Latein:

      Devoto - verzaubern
      devotio - geloben, weihen, Opferbereitschaft (im Sinne von sterben um andere zu schützen) verehren, hingeben, Demut, Frömmigkeit, Ergebenheit, Andacht, Gottesdienst, absolute Selbstlosigkeit mit Bereitschaft zur Selbstaufopferung

      Am berühmtesten wurde das Wort durch die Devotio Romana - die absolute Hingabe an die christliche, römische Kirche wie etwa Jesus, oder die Opferbereitschaft auf dem Schlachtfeld um Kameraden zu retten.

      Im ursprünglichen Sinne war die Devotion Gott vorbehalten und ist noch heute die Grundeigenschaft von Nonnen und Mönchen.

      Es wäre also eine direkt religiöse Verehrung des Angebeteten, mit voller Hingabe ohne Vorbehalte. Devotion ist daher so, dass man das "Geweihte" nicht in Frage stellt und stets im Sinne des "Gottes" zu handeln versucht, sich selbst und seine Wünsche dabei ganz und gar zurück nimmt.

      Was nicht heisst, dass man nicht egoistisch sein darf - zeigt mir einen Christen der sich nicht zumindest das Paradies dafür erschleichen will, so wie Sub in den Himmel fliegen will ;)
      Also Egoismus und Devotion sind vereinbar solange der angebetete Dom stets Vorrang vor den eigenen Bedürfnissen hat.

      Devotion ist eben auch kein Wort das BDSM mal eben für sich beanspruchen kann, eigentlich ist es ein kirchlicher Ausdruck siehe Devotio Moderna.
      Im englischen finden wir auch, dass Devotions "Gebete" bedeutet - also eine Bitte beinhaltet. Die Bitte erhört zu werden - das passt auch wieder mehr ins BDSM.

      Im BDSM Kontext ist Devot wohl oft gleichgesetzt mit Submissiv obwohl es nicht das Selbe ist. Wer Devot ist ordnet sich zwar unter und unterwirft sich in gewisser weise, aber für mich bedeutet Submissiv eher eine generelle Unterwerfung gegenüber anderen Leuten, ob der eigene Dom oder andere Autoritätspersonen mit eher schüchternem Charakter, während Devotion einzig und allein "Gott" also dem eigenen Dom vorbehalten ist und niemand Anderem. Submissiv wäre also jemand der sich generell gerne unterordnet und sich wohl auch problemlos von mehreren Doms führen lassen würde während eine devote das nur für eine Person tut. So meine Auslegung

      surprise schrieb:

      solche ansprüche - wünsche um nicht erwartungshaltung zu sagen sind (so meine erfahrung) bezeichnend für eine unausgereifte persönlichkeit egal ob frau oder mann ob dom oder dev oder vanilla und/oder lesbischwul

      Dieser Aussage widerspreche ich vehement. Ich empfinde sie schon fast als Frechheit. Deine Aussage impliziert das jeder Mensch der an einen anderen Ansprüche egal welcher Art stellt oder aber einem anderen Menschen gegenüber eine wie auch immer geartete Erwartungshaltung hat... im Grunde keine Ahnung von gar nix hat. Nicht vom Leben, nicht von sich selbst, seinen Gefühlen und Empfindungen, nicht von dem was er sich innerlich wünscht.

      Wenn ich das schon lese... "unausgereifte Persönlichkeit" :pillepalle:

      Also bitte... wenn mein Sub vor mir kniet und mir diese Worte sagt dann ist das ein Geschenk. Und zwar von ihm an mich. Ein Geschenk seines Vertrauens in mich. In die Gewissheit das ich ihm geben kann was er braucht. Geborgenheit, Lust, Schmerz und all die anderen Dinge. Es ist kein Anspruch an mich als seine Lady. Es ist auch keine Erwartungshaltung. Es ist der Wunsch in ihm von mir an seine Grenzen und darüber hinaus geführt zu werden damit ich (mit) ihm Wege beschreite die seine (und meine) Lust ins Unendliche führt.

      Und dies zeugt mitnichten von einer unausgereiften Persönlichkeit. Dies zeugt eher von innerer Stärke, von Stolz, von Vertrauen und dem sich selbst bewusst sein. Alles Dinge die man nur entwickelt wenn man in der Lage ist sich fallen zu lassen, hinzugeben und zu empfangen was auch immer ich tue.


      :coffee:
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      surprise schrieb:

      solche ansprüche - wünsche um nicht erwartungshaltung zu sagen sind (so meine erfahrung) bezeichnend für eine unausgereifte persönlichkeit egal ob frau oder mann ob dom oder dev oder vanilla und/oder lesbischwul
      :golly:
      Yeah, dann gehe ich ab morgen wieder in den Kindergarten.... oder wie?

      Sorry, aber das ist doch Blödsinn.
      Ich weiß ja nicht, welche Personen du da so kennen gelernt hast, aber nur weil man einen inneren Wunsch hat zu dienen und sich hinzugeben (seeehr schön geschrieben @Rozabel ), kann man dadurch doch nicht einen Millimeter darauf schließen, wie reif / erwachsen/ intelligent/ selbstsicher eine Person ist.
      Das ist eine Neigung, ein tiefes Bedürfnis. Nicht an- und abstellbar, nicht erlernbar. Das ist so da, so selbstverständlich und natürlich wie wenn jemand hetero- oder homosexuell ist. Auch das lässt ja auf nichts anderes schließen, was die Person betrifft.
      Diese Neigung ist ein Teil einer Persönlichkeit. Aber du wirst weder mich noch sonst eine devote Person draußen rum rennen sehen, wo wir irgendwas davon zur Schau stellen.
      Diesen Teil meiner Persönlichkeit zeige und schenke ich nur den Personen, die es verdienen und nicht Hinz und Kunz.

      Rozabel schrieb:

      Wenn ich das schon lese... "unausgereifte Persönlichkeit"

      Rozabel schrieb:

      Dieser Aussage widerspreche ich vehement. Ich empfinde sie schon fast als Frechheit. Deine Aussage impliziert das jeder Mensch der an einen anderen Ansprüche egal welcher Art stellt oder aber einem anderen Menschen gegenüber eine wie auch immer geartete Erwartungshaltung hat... im Grunde keine Ahnung von gar nix hat. Nicht vom Leben, nicht von sich selbst, seinen Gefühlen und Empfindungen, nicht von dem was er sich innerlich wünscht.

      auch wenn der smiley der sich so vielsagend an den kopf tippt noch so süß rüberkommt, könnte er sein leben einem schlichten mißverständnis verdanken

      eine unausgereifte persönlichkeit ist jeder mensch mal in seinem leben, der eine länger der andere kürzer manche bis zur bahre - soweit so menschlich - im übrigen wenn du denkst ich wäre vor jahrzehnten nicht auch mal auf der suche nach der blauen blume gewesen, dann irrst du

      dass es für dich einer frechheit gleichkommt ist um es salopp zu formulieren dein problem, mein problem ist wahrscheinlich das eher nüchterne ausformulieren und auch dass ich nichts negatives in meinen ausführungen sehen kann
      in der nachschau betrachtet kann es natürlich auch anders empfunden werden

      dabei hat unausgereiftheit den vorteil den jugend hat, es kann sich immens viel entwickeln

      meine aussage impliziert aus meiner sicht, dass menschen mit übertriebenen erwartungshaltungen sich nicht wundern brauchen, wenn sie die blaue blume nicht finden, genauso wie menschen mit zu niedrigen erwartungshaltungen

      Helleschatten schrieb:

      Ich weiß ja nicht, welche Personen du da so kennen gelernt hast, aber nur weil man einen inneren Wunsch hat zu dienen und sich hinzugeben (seeehr schön geschrieben @Rozabel ), kann man dadurch doch nicht einen Millimeter darauf schließen, wie reif / erwachsen/ intelligent/ selbstsicher eine Person ist.

      mich würde interessieren wie du drauf kommst, dass reife im sinne von erwachsen sein automatisch auf den grad von intelligenz bzw. selbstsicherheit einer person schließen lassen kann

      ich kann nichts dergleichen in meinem beitrag finden
      Ach, Facebooksprüche! Die meisten machen keinen Sinn mehr, wenn man mal ne Minute drüber nachdenkt.

      Gentledom schrieb:

      Warum scheinen wir BDSMler das Wort devot teilweise so ganz anders zu definieren als es im Alltag definiert ist?

      Gentledom schrieb:

      Aber selbst wenn ich nun annehme, dass devot bedeutet zu dienen und damit dem Partner gefallen zu wollen, ihm sexuell viel Lust zu bereiten, ihm zuliebe auch Ungeliebtes tun,
      Also laut Duden, der ja wohl den allgemeinen Sprachgebrauch definiert heißt devot
      da steht nichts von "dienen" und den anderen genannten Formen. Ich finde auch nicht, dass das Gegenstück von Dominanz Dienen sein kann, auch nicht "gefallen wollen", von daher ist deine als "allgemein" anerkannte Definition (Zitat 2) mMn einfach falsch. Dass unten genannte "unterordnen" trifft den Kern deutlich besser.

      Gentledom schrieb:

      Wünsche wie

      - zu fliegen
      - an Grenzen geführt zu werden
      - oder auch allgemein geführt zu werden
      - diszipliniert zu werden
      - gedemütigt zu werden
      - benutzt zu werden
      - unterworfen zu werden (warum nicht direkt unterodnen, das wäre devot)

      sind mehr als nachvollziehbar aber wenn sie Wünsche sind ist es dann noch devot die Wunscherfüllung zu suchen? Wäre es nicht eher devot fremde Wünsche zu erfüllen ganz unabhängig von den eigenen...
      jedoch ist es wohl richtig, dass diese Wünsche höchstens mit der dritten Bedeutung zu tun haben, weniger mit den beiden außerhalb des BDSM-Kontextes.
      Jetzt ist es ja aber so "devot" ist ein Adjektiv und kein Verb "devot handeln" gibt es also so nicht und wenn nun jemand fremde Wünsche unabhängig von den eigenen erfüllt muss das weder demütig geschehen noch unterwürfig. Da dieser Umkehrschluss nicht möglich ist, finde ich aber sehr wohl man unterwürfig sein kann während man diszipliniert/benutzt/gedemütigt/unterworfen wird, genauso wie man sich gegen diese Handlungen auflehnen könnte. Kurz: Diese Formen haben für mich in diesem Kontext die gleiche Berechtigung wie das Dienen. Und auch hier sind es ja doch alles Tätigkeiten, bei denen man sich unterordnet.

      Gentledom schrieb:

      Kann man auch ganz ohne devot zu sein Sub sein? Wie ist Krawallsub, Little, Kämpferin mit einer devoten Neigung zu vereinbaren?
      Wir hatten in den aufgelisteten Themen schon heftige Diskussionen zum Thema "richtige Sub" vs. "falsche Sub", mit vielen verzweifelten Anfängern und ich empfinde auch diese Aussage hier als sehr anmaßend!

      Dominanz und Submission funktionieren doch nur gemeinsam. Beide Seiten sind voneinander abhängig und das ganze Machtgefälle ist letztendlich eine Illusion. Die Motivation ist in beiden Fällen in egoistischen Motiven zu suchen, denn wirklich altruistisch ist sie auf keiner Seite und egal für wie devot sich wer hält: Am Ende steht immer das "gute Gefühl", egal übe wie viele Umwege es gegangen ist. Eine Argumentation von wegen "ich würde alles tun, das meinen Herrn glücklich macht, auch wenn es mir nicht gefällt." ist in dem Moment in dem es mich glücklich macht, dass es für ihn getan habe genauso "echt devot" wie ein "ich würde nur Dinge für meinen Herrn tun, die mir selbst nicht zu sehr missfallen".
      Wenn man jetzt wieder den Begriff des Unterordnens hervorhebt könnte man vielleicht schon sagen, dass die Einordnung der beiden Partner mehr oder weniger weit auseinander liegen kann und dadurch die eigenen Bedürfnisse und die des Partners unterschiedlich gewichtet werden.
      Damit könnte ich persönlich jetzt gut leben, denn ja, ich fühle mich weniger devot als eine Sklavin. Ich lass mir meine Eigenschaften aber deshalb nicht gänzlich absprechen.

      Klar tun auch Vanillas mal was für ihren Partner, das sie nicht so gern machen. Dort ist das Machtverhältnis eben üblicherweise im Fluss, eine Schaukel bei der sich mal der eine, mal der andere durchsetzt. Wenn einer deutlich mehr liebt, kippt die Schaukel gerne mal auf eine Seite. Das geht üblicherweise nicht gut aus und in so einem Fall könnte auch eine nicht-devote Person zeitweilig Sub sein, nämlich dann, wenn sie sich in einen Dom verliebt hat, der sie dazu macht.
      Sub als Charakterbeschreibung jedoch, nein, dass kann man in meinen Augen nicht sein, wenn man nicht devot ist.

      Gentledom schrieb:

      Wie ist Krawallsub, Little, Kämpferin mit einer devoten Neigung zu vereinbaren? Ist devot einfach ein Modebegriff der nur ein attraktives Label darstellt?

      JamieLyn schrieb:

      Wir hatten in den aufgelisteten Themen schon heftige Diskussionen zum Thema "richtige Sub" vs. "falsche Sub", mit vielen verzweifelten Anfängern und ich empfinde auch diese Aussage hier als sehr anmaßend!
      An der Stelle will ich kurz einhaken. Ich habe eine Reihe von Fragen gestellt, die zitierten waren zwei davon. Eine Frage zu formulieren ist nicht das gleiche wie eine Aussage zu tätigen. Da meinerseits hier Diskussionsimpulse mittels Fragen gegeben wurden sehe ich in dem Zitat weder eine Aussage die ich aktiv hier propagiert habe noch eine Anmaßung meinerseits. Gerne und das ist auch durchaus beabsichtigt, kann man darüber diskutieren ob eine solche Aussage und nicht eben Frage anmaßend wäre. Meine inhaltlichen Aussagen stehen vor dem Fragenkatalog. Kritik an diesen nehme ich hingegen gern auf meine Kappe ;)

      Was für mich hingegen eine Aussage ist, wäre das hier:

      JamieLyn schrieb:

      Sub als Charakterbeschreibung jedoch, nein, dass kann man in meinen Augen nicht sein, wenn man nicht devot ist.
      Ist es denn OK jemandem abzusprechen Sub zu sein, weil es ihm oder ihr an einer devoten Neigung fehlt. Vielleicht definiert die Person die Begriffe "devot" und "Sub" ganz anders als ich, dass der Begriff devot sehr unterschiedlich verstanden wird sehen wir hier je gerade mehr als deutlich. Die Aussage Sub als Charakterbeschreibung kann nur jemand nutzen der devot ist geht doch selbst in die Richtung "was ist ein richtiger Sub".
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Gentledom schrieb:

      An der Stelle will ich kurz einhaken. Ich habe eine Reihe von Fragen gestellt, die zitierten waren zwei davon. Eine Frage zu formulieren ist nicht das gleiche wie eine Aussage zu tätigen. Da meinerseits hier Diskussionsimpulse mittels Fragen gegeben wurden sehe ich in dem Zitat weder eine Aussage die ich aktiv hier propagiert habe noch eine Anmaßung meinerseits.
      Stimmt, es ist weniger die Frage als die dahinter liegenden Hypothesen, die ich anmaßend finde. Aber es stimmt natürlich, wenn diese Schlussfolgerungen jemand zieht, sollte man darüber diskutieren dürfen. Peace.

      Gentledom schrieb:

      Ist es denn OK jemandem abzusprechen Sub zu sein, weil es ihm oder ihr an einer devoten Neigung fehlt.
      Aus meiner eigenen devoten Art heraus, gehe ich grundsätzlich nicht davon aus, dass ich irgendjemandem irgendetwas absprechen könnte. Ich würde nicht mal auf die Idee kommen, dass ich die Macht dazu habe.
      Demnach war das auch ganz sicher nicht meine Absicht. Im englischen hätte ich statt "in meinen Augen" vermutlich "to my best knowledge" geschrieben, das wäre wohl etwas deutlicher gewesen.

      Unabhängig davon was jemand unter "devot" versteht war ich weiterhin der Annahme die Begriffe "devot" und "submissiv" sind im Prinzip austauschbar. Die Idee war also nur "man muss submissiv sein um Sub zu sein." (Falls das auch noch jemand falsch findet, wär ich sehr auf Erklärungen gespannt, ich lern ja gern neues.) Aber das Wort submissiv gibt es eben in der deutschen Sprache nicht, devot schon.. ich erinner mich aber, dass diese Worte nicht jeder gleichsetzt.
      Hm... jetzt fände ich es ja schon spannend, ob es sie gibt, die Subs, die nicht devot sind.
      Das Thema ist interessant führt leider aber immer zu hitzigen Diskussionen.

      Und ich glaube das können nur die Herren der Schöpfung beurteilen. Man selbst sieht sich vielleicht als devot, aber die Erfahrung mit anderen Sub haben wir eher selten. Auch die dominante Seite beeinflusst, das "Subsein". "Wie soll sie sein, meine Sub", ändern wir unser Wesen, wenn etwas gefordert ist, ist das dann devot oder nur um mehr zu gefallen um eine innere (ich sage bewusst nicht sexuelle) Befriedigung zu erlangen? Ich bin mir nicht sicher. Ich durfte mir schon sagen lassen, dass ich sehr devot bin, glücklich war ich darüber nicht wirklich, da ich dachte ich mache etwas verkehrt. Ich hoffe ich schreibe jetzt nicht wieder etwas wo sich jemand angegriffen fühlen könnte. Es gibt Frauen, die werden beim Sex gerne geführt, weil es Ihnen schwer fällt von sich aus aktiv zu sein, unter dem Mantel der Devotheit lässt sich das schön kaschieren, sexuelle Passivität ist für mich nicht gleich devot. Andere finden es nur als Reiz, zu Ihrer Befriedigung. Was ich für mich persönlich nicht ganz verstehen kann, sind Menschen, die sagen ich würde es gern mal "ausprobieren", ich finde ein solches Wesen sollte in einem wohnen und nicht als Accessoires mal probiert werden. Und somit denke ich, ja es gibt Sub's die sich als solches bezeichnen und nicht devot sind, aber auch bei denen entscheidet ein Herr, ob es ihm gefällt.

      Und gleich in dem Zusammenhang meine Erfahrung:

      Es gibt auch Dom's, die nicht dominant
      :rofl: , aber das traut sich ja hier keiner in den Raum zu stellen. Da ist die Quote sicherlich um ein vielfaches höher.

      Ich persönlich würde mich eher submissiv einordnen, da ich meine Wünsche generell gerne unterordne und die Menschen in meinem Leben gerne glücklich und zufrieden sehe, egal ob männlich oder weiblich. Eine sexuelle Befriedigung erhalte ich von einem Mann sowie so nicht (Frau :whistling: auch nicht), aber es macht mich glücklich wenn er sich an mir erfreuen kann und seine Befriedigung findet. Ich umsorge gerne mein Umfeld und sollte mal etwas fehlen, reiße ich mir ein Bein aus um es zu geben. Manch einer sollte meinen das es nicht gesund ist, man ausgenutzt wird etc., aber genau das "gebraucht werden und andere glücklich machen" erfüllt mich. Im Bezug auf einen Mann den ich liebte, entstand bei mir auch eine gewisse Abhängigkeit und Hörigkeit, ob ich dieses in den Rahmen nochmal erlebe oder erleben möchte, ich weiß es nicht, aber wahrscheinlich könnte ich es nicht mal beeinflussen :pardon: .

      G8
      Hallo alle,


      ich habe mich gedanklich an dieser Thematik auch lange abgearbeitet um eine Lösung für das Dilemma der "devoten Forderungen" zu finden.
      Ich möchte gerne meine Überlegungen dazu mit euch teilen.


      Ich glaube, hier muss man zunächst einmal strikt trennen zwischen "devot" und "Wunsch". Das eine hat ja erstmal mit dem anderen nichts zu tun, beide stehen neutral für sich.
      Gegen keines von beiden ist etwas zu sagen, beide sind zunächst einmal wertfrei und legitim.

      Dem Devoten entspringt die Sehnsucht nach Selbstlosigkeit, vielleicht auch einer gewissen Selbstaufgabe, zumindest aber einer Unterordnung unter den Willen seines Gegenübers.
      Es bezieht sich eindeutig auf den andern Menschen, richtet sich von dem devot empfindenden Menschen nach aussen. Das dominante Gegenüber empfängt etwas und gibt im besten Fall das zurück,
      was der devote Mensch braucht.

      Der Wunsch, oder die gesteigerte Form, die Forderung, entspringt dem eigenen inneren Bedürfnis, eines oder mehrere bestimmte Gefühle hervorzurufen.
      Hier richtet sich der Wunsch nach innen, ist auf das eigene, innere Erleben gerichtet. Der devote, aber fordernde Mensch versucht, etwas zu bekommen.

      Wenn man nun beides in ungünstiger Weise vermischt - z.B. wie schon so oft erwähnt hat die devote Frau hat zwar devote Empfindungen, fordert aber auch von ihrem Herrn ein konkretes Erleben ein.
      Augenblicklich gelangt man in das paradoxe Gegenspiel beider Konzepte, das sich so zunächst nicht kräftefrei auflösen lässt.

      Nun ist aber niemand immer und zu jeder Zeit gleich stark devot, jeder ist jeden Tag anders.
      Das heisst im Umkehrschluss, daß eventuelle Wünsche und Forderungen ebenfalls jeden Tag anders sind.
      Hierin liegt meiner Ansicht nach die Chance zur friedlichen Koexistenz beider Empfindungen.

      Denn der Begriff des "Devotseins" ist zunächst nichts weiter als ein wunderbares Ideal, eine kristalline Ausformung von scharf umrissenen Ideen.
      Diesem Ideal wird niemand jederzeit vollkommen gerecht werden können. Was in meinen Augen unbedingt als grosse Erleichterung angesehen werden sollte,
      denn es muss niemand perfekt sein.

      Die Idealisierung des Devotseins kann man aber dennoch als eine Landmarke oder ein schönes, aber unerreichbares Ziel vor sich her tragen und sich daran orientieren.
      Zugleich kann ein devoter Mensch in der Praxis nun auch gerne Wünsche äussern und seine Sehnsüchte formulieren - solange er in Richtung der Landmarke blickt.
      Wenn man beim Äussern seiner Wünsche das Konzept "devot" nicht aus den Augen verliert, kann man meiner Meinung nach in der Praxis gar nichts mehr falsch machen.

      Die innere Einstellung ist nun das Entscheidende, und das eigentlich Schöne daran.
      Umgekehrt sind es die kleinen Fehler des Menschen, die uns aufzeigen, an welcher Stelle wir einem unerreichbaren Ideal folgen und ab wann man
      die Schwächen seines Gegenübers als Chance für das Spielen mit eben jenem schönen Ideal begreifen kann.
      Überall dort, wo man nicht vollkommen devot ist, da ist Platz für den fehlbaren Menschen mit seinen Wünschen und Sehnsüchten.

      Vielleicht empfindet der ein oder andere ja zu manchen Zeiten seine devote Einstellung so stark und intensiv, daß eine Unzufriedenheit, die mit Wünschen ausgeglichen werden will, gar nicht erst aufkommt.
      Am nächsten Tag ist der selbe Mensch etwas unzufriedener mit sich und der Welt und wünscht sich ein wenig mehr als er im Moment bekommen kann.

      Ein Ungleichgewicht entsteht natürlich in dem Moment, wo man man bewusst beginnt, seinen devoten Empfindungen mit Forderungen Ausdruck zu verleihen.
      Es ist ein leichtes, sein dominantes Gegenüber mit Forderungen so lange zu traktieren, bis man damit eine dominante Gegenreaktion hervorruft.
      Hauptsache, der andere verhält sich dominant und befriedigt das Bedürfnis des devoten Partners nach Führung und Dominanz.

      Dadurch kehrt sich plötzlich das Devote ins Gegenteil, man beginnt den Anderen für seine ganz eigenen Zwecke zu benutzen.

      Will man dieses Ungleichgewicht wieder ins Reine bringen, muss man Kraft aufwenden und beiderseits aneinander arbeiten.

      Der Ursprung von Wunsch und Forderung kann immer nur eine gewisse Unzufriedenheit oder ein Mangel ein.
      Wenn nun der devote Part sagt: "du bist mir nicht dominant genug" - ist dann der Devote nicht devot genug, oder der dominante Partner nicht dominant genug?
      Hier erkennt man deutlich, dass beide aufeinander zugehen müssen, um sich nicht länger der Unzufriedenheit des jeweils anderen aussetzen zu müssen.

      Aber ganz ehrlich: wer wünscht sich schon eine perfekte Sub, die niemals Anlass zu allerlei hübschen Strafen geben würde?
      Und wer möchte so durch und durch devot sein, auf daß man immerdar mit sich selbst zufrieden sei und niemals der Führung des Anderen bedarf?

      So viel zu meinen Gedanken bei diesem schönen und schwierigen Thema....
      Ein Interessantes Thema und ich kann die Gedankengänge nachvollziehen, doch eine endgültige Antwort habe ich für mich trotz Grübelns bisher noch nicht gefunden.

      Gentledom schrieb:

      Warum halten wir das beim DS und dem Begriff devot nicht ähnlich? Was ist für euch Ausdruck davon devot zu sein? Kann man auch ganz ohne devot zu sein Sub sein? Wie ist Krawallsub, Little, Kämpferin mit einer devoten Neigung zu vereinbaren? Ist devot einfach ein Modebegriff der nur ein attraktives Label darstellt?
      Wie schon von anderen gesagt wurde, ergeben Facebooksprüche meist keinen tieferen Sinn. Ich vermute das sollen sie auch gar nicht wirklich. Ein Dilemma unser heutigen Zeit. Über Oberflächlichkeit haben sich schon sämtliche Generationen seit der Antike aufgeregt, aber mit den heutigen Medien werden solche Sprüche schnell weiterverbreitet. So ein "Gefällt mir" Button ist schneller gedrückt als man denken kann. Meist wird nicht mal tiefer über den Spruch nachgedacht. Da geht es "Lesen-Klick-schon wieder vergessen" Es ist nicht bei allen Facebook-Nutzern so aber doch ein recht deutlicher Trend.

      Aber auf den Überlegungen aufbauend. In der ersten Verliebtheit basiert dieses dem anderen jeden Wunsch von den Augen ablesen zu wollen auf beiden Seiten. Egal in welche sexuelle Richtung die Beziehung geartet ist, ob Vanilla, BDSM oder was auch immer, das trifft psychologisch gesehen alle. Solange die Schmetterlinge im Bauch sind und das erste Kribbeln entsteht, ist das Objekt der Begierde unfehlbar und perfekt. Man ist auf einmal in der Lage über Dinge hinweg zu sehen die einen normalerweise stören und positive Eigenschaften werden in den Himmel gehoben. Erst wenn diese Phase vorbei ist geht es wirklich ans eingemachte. Daher ist der Gedankengang verständlich, aber irreführend für die Definition von dem Begriff Devot. Die offiziellen Definitionen wurden hier ja schon genannt mit Wortherkunft usw. Aber ich denke interessanter ist doch eher wie wir im Alltag ohne in der Wiki nachzulesen diese Begriffe verwenden. Denn die offizielle Definition stimmt öfter nicht mit dem endgültigen Einsatz des Wortes überein.

      Als devoten Menschen bezeichnen wir Menschen die eher einen ruhigen Charakter haben, sich eher Unterordnen und nicht so gerne selbst das Zepter in die Hand nehmen, die damit zufrieden sind wen sie jemanden haben der den Ton angibt, diesem zu folgen. Meistens suchen sie sich auch jemanden der ähnliche Interessen wie sie haben und diese vertreten. Im Gegenzug zu schüchternen oder harmoniebedürftigen Menschen, die sich oft nicht trauen ihre Meinung zu sagen und somit oft in Interessenkonflikte kommen. Da sie jemanden haben den sie favorisieren, aber ein andere sich an sie dran hängt und sie diesen nicht vor den Kopf stoßen wollen. Auch introvertierte Menschen passen nicht in dieses Muster. Sie sind einfach mehr nach innen gerichtet, so mag es manche Oberflächliche Gemeinsamkeiten geben, aber oft sind sie durchaus in der Lage für sich selbst zu sprechen, machen es nur nicht so gerne.

      Der Gegensatz, der dominante Mensch, setzt sich durch und hat auch kein Problem damit im Mittelpunkt zu stehen. Er klärt auch öfter mal die Rangordnung und steht nicht gerne unter einem anderen. Somit gibt es mit ihm häufig Machtkämpfe bis er an der Spitze der Gruppe steht, oder er verlässt und sich eine eigene Gruppe aufbaut. Er sucht sich häufig Menschen die ihm bedingungslos folgen und hört ungern Widerworte oder andere Ansichten. Aber auch hier ist vom extrovertierten Menschen zu unterscheiden, den diese Menschen sind nach außen gerichtet und stehen auch gerne im Mittelpunkt, dennoch geht es ihnen dabei oft nicht um die eigene Meinung, sondern sie machen das was andere sehen wollen, Hauptsache man schaut auf sie und nicht auf den Nachbarn.

      Das sind jetzt grobe Einordnungen. Ein dominanter Mensch kann genauso wie ein devoter Mensch extro- oder introvertiert sein. Das hat nichts mit der Grundgesinnung zu tun. Genauso haben diese Grundsätzlichen Eigenschaften noch nichts mit der sexuellen Ausrichtung zu tun. Es gibt im Alltag sehr dominante Menschen, die im privaten aber mehr Devot veranlagt sind. Und wenn man genauer hinschaut findet man in jedem Menschen beides mehr oder weniger stark vertreten, es kommt immer auf den Bereich drauf an und wie wichtig dem Menschen dieses Thema ist. Und ich glaube da liegt der Knackpunkt versteckt, wieso Definition und Ausleben nicht immer zusammen passen. Der Mensch ist ein Wesen das viele Facetten in sich trägt, der Charakter eines Menschen ist stark geprägt von sehr vielen Faktoren und somit ein schillernder Regenbogen in allen Farben. Es gibt keinen Menschen der NUR das eine oder das andere ist.

      Wenn ich das nun auf die Fragen anwende, ist alles möglich und die Definition von Devot für jedes Paar unterschiedlich. Am Ende ist BDSM oder auch D/S genauso Facettenreich wie es der Charakter des Menschen ist und ein jedes Paar handelt für sich selbst aus wie sie ihr Leben gestalten. So kann sich SUB unterordnen muss aber nicht Grundsätzlich Devot sein. Und so mancher Dom liebt es seine SUB immer wieder unterzuordnen. Es ist dann die persönliche Form der Dominanz in dieser Beziehung, das er eben einen auch dominanten Part unterwirft und macht für dieses Paar den reiz aus. Ich hoffe es ist verständlich was ich versuche zu verbildlichen.

      Sweetyconchita schrieb:

      Es gibt Frauen, die werden beim Sex gerne geführt, weil es Ihnen schwer fällt von sich aus aktiv zu sein, unter dem Mantel der Devotheit lässt sich das schön kaschieren, sexuelle Passivität ist für mich nicht gleich devot.
      Das hast du meiner Ansicht nach schön ausgedrückt. Häufig kommt diese Passivität auch aus der Unsicherheit Fehler zu machen. So kann sich manch passive Frau als dominant heraus stellen, wenn sie diese Unsicherheit überwindet und ihr Selbstvertrauen wächst.

      Das war jetzt ein langer Beitrag. :golly: Ich hoffe er ist trotzdem Interessant zu lesen.
      Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Silbermond ()

      Mein Credo: ich diene, also bin ich devot. Nein ich diene nur auf freiwilliger Basis. Unter Druck und Zwang macht es mich unglücklich.
      Ich finde nur Befriedigung wenn es meinen Vorstellungen entspricht. Gemerkt habe ich es nicht, bis Dom mich darauf ansprach.
      Natürlich hat es ihm nicht gefallen, das ich keinen vorrauseilenden Gehorsam habe.
      Durch die Form des devoten Verhaltens kam zuviel Stärke bei Dom an, ein Gefühl das er nicht akzeptieren konnte.
      Verstehen kann ich das allemal, nur bekomme ich es nicht ins Gefühl. So sehr ich mich bemühe, verzweifelt bemühe, ich kann gegen diese Gefühle nicht an.
      Ich will frei entscheiden. Damit wäre meine "Laufbahn" als Sub beendet.
      Diese vielen Meinungen zum Sub sein und devot sein, verwirren mich noch mehr.
      Wenn dieses Label den Namen verdienen soll, dann bin ich es nicht, obwohl ich so fühle.
      Nun habe ich es geschafft mich noch selbst zu verwirren. Ich lasse es einfach mal so stehen.

      JamieLyn schrieb:

      Sub als Charakterbeschreibung jedoch, nein, dass kann man in meinen Augen nicht sein, wenn man nicht devot ist.
      Hmm...?

      Versteh ich nicht ganz. Also ich versteh mich selbst nicht als devot.

      JamieLyn schrieb:

      Die Idee war also nur "man muss submissiv sein um Sub zu sein." (Falls das auch noch jemand falsch findet, wär ich sehr auf Erklärungen gespannt, ich lern ja gern neues.) Aber das Wort submissiv gibt es eben in der deutschen Sprache nicht, devot schon.
      Meine Gedanken dazu? Submissives Verhalten ist etwas das nicht unbedingt was mit dem Charakter zu tun hat, sondern entsteht viel mehr einfach aus einer Situation heraus. Es ist ein Moment. Dazu prinzipiell bereit zu sein sich auf Dinge ein zu lassen die zu solchen Situationen führen können ist für mich noch lange nicht devot.

      Devot im Sinne von Hingabe, Submissivität im Sinne einer situativen Unterordnung die auf viele Arten erzwungen werden kann.

      Ich möchte an der Stelle einfach mal consensual non-consent einwerfen, Überwältigung und "Krawallsub". Ich bin bereit Sub zu sein für Jemanden der sich mit mir auf eine Auseinandersetzung einlässt und dabei die Oberhand gewinnt. Aber freiwillig einfach so geben? Ist ziemlich langweilig und würde mir den ganzen Spaß daran kaputt machen. Wenn ich aus eigenen Stücken meine Unterwürfigkeit anbiete fehlt mir einfach der erzwungene oder erkämpfte Kontrollverlust.

      Die Submissive Seite bringt mir was, aber ich muss die Dominanz meines Partners vorher -ernsthaft- auf die Probe stellen und spüren dafür, und das geht nicht wenn ich mich einfach so unterwerfe. Das ist nicht besonders Devot glaube ich. Aber trotzdem ist es "Lustgewinn durch Submissivität". Der Weg dahin ist nur nicht der selbe.
      Nur mal so 5 Cent.

      lg
      Mia