Ein herzliches Hallo an alle Leserinnen und Leser,
dies ist meine erste Kurzgeschichte die ich veröffentliche. Da ein Post auf 10.000 Zeichen
limitiert ist kann ich meine Geschichte nicht am Stück präsentieren. An dieser Stelle frage
ich mich, ob ich den zweiten Teil später in diesem Thread folgen lassen soll, oder
doch einen neuen Thread erstellen soll. (Admins? wie schaut es aus?)
Die Geschichte "Der Besuch" ist rein fiktiv, jedoch haben alle meine Geschichten eine
gewisse Wahrheit in Bezug auf mich. Welche Wahrheiten das sind überlasse ich der
Phantasie meiner Leser/innen.
Ich bin zwar kein Lektor aber immerhin kritikfähig. Also haltet euch nicht zurück wenn es sein muss.
Viel Spass beim lesen!
Der Besuch (Teil I)
In jedem von uns schlummert ein Geheimnis. Irgendwo in verborgenen Schatten unserer Seele
lauert ein Verlangen das darauf wartet entfesselt zu werden. Ein mächtiger Dämon der, sollte
er von uns Besitz ergreifen, dein Leben für immer verändern und sogar zerstören kann. Er kann
dir alles nehmen und es gibt nichts was du dagegen tun kannst. Du glaubst mir nicht, richtig?
Dann laß dir meine Geschichte erzählen.
Es ist schon eine Weile her doch ich erinnere mich noch daran als wäre es letzte Nacht gewesen.
Ich saß vor meinem Schreibtisch und grübelte über meinem Manuskript. Es war schon Nacht geworden,
nur die Schneeflocken durchbrachen in ihrer Vielzahl die Dunkelheit. Ich blickte aus dem Fenster und
sah wie der Wind den Schnee herumwirbelte, es sah aus als würde er tanzen. Ich war nur eine
Fensterscheibe von dem kalten Schneegestöber entfernt doch es war angenehm warm in meiner
sonst dunklen und gemütlichen Kammer. Ein Feuer im offenen Kamin loderte vor sich hin. Ich versuchte
meine Gedanken zu Papier zu bringen als es plötzlich klopfte.
Es war meine Frau Anette. Sie war eine gute Frau, möchte ich sagen. Ich nuschelte ein lauteres
„herein“ und Anette öffnete die Tür. Sie blieb an der Türschwelle stehen und trat aber nicht hinein,
wenn ich mich recht entsinne tat sie es eigentlich nie. „Ich werde jetzt kochen. Kommst du diesmal
mit runter oder isst du wieder alleine“ fragte sie mich mit einer Spur Gleichgültigkeit in ihrer Stimme
„Bring mir mein Essen, Schatz. Ich habe zu schreiben, noch soviel zu schreiben“ antwortete ich und
wandte mich von ihr ab. Ich hörte nur noch wie das Türschloss einschnappte, von Anette jedoch
keinen Ton.
Das Schreiben war für mich ein Abenteuer, ich konnte sein wer ich wollte doch ich hing an einer
bestimmten Stelle fest. Irgendwie kam ich nicht weiter, irgendetwas blockierte meine Gedanken.
Es war eben dieser Moment in dem sich alles änderte. Ich kann es nur schwer beschreiben,
ich fühlte das sich etwas verändert hatte. Ich fühlte eine Präsenz, die vorher nicht da war.
Es war noch jemand in diesem Raum, ich konnte es fühlen auch wenn mein Blick den tanzenden
Schneeflocken galt. In diesem Moment hörte ich ihre Stimme. Eine Stimme die derart durchdringend
war das ich zunächst zusammenzuckte. Kristallklar und ohne jeden Akzent.
„Guten Abend.“ Vor Schreck fuhr ich herum und es schien als würde ich träumen. Ich blickte zurück
zum Fenster, rieb mir die Augen und drehte mich wieder um. Dieser Anblick! Dieser Anblick! Währet
ihr doch nur dabei gewesen. Da saß sie nun auf meinem, mit Nieten beschlagenen Ledersessel am Kamin.
Lässig saß sie in dem Sessel, ihre grünen Augen fixierten mich. Niemals sah ich ein schöneres Gesicht
als in diesem Moment. Ihr blondes Haar viel locker auf ihre Schultern die durch einen roten Mantel
verborgen waren. Ungläubig starrte ich meine Besucherin an und hielt kurz inne bevor ich meine
Worte wiederfand. „Wer sind sie, Wie sind sie hier hereingekommen? Hat meine Frau sie hereingelassen?
Eigentlich erwarte ich heute keinen Besuch.“ Eigentlich erwartete ich niemals Besuch.
„So viele Fragen auf einmal. Nun du solltest doch wissen warum ich hier bin, nicht wahr?“ Ich stutzte
und antwortete, „Nein ehrlich gesagt nicht. Ich könnte mir denken dass sie hier eingebrochen sind.
Sie wissen schon dass das Hausfriedensbruch darstellt?“
Die mysteriöse blonde Dame in dem roten Mantel überschlug ihre Beine und ließ sich in die Sessellehne
fallen. Sie faltete ihre Hände und musterte mich von oben bis unten und sagte kein Wort. Erst in diesem
Moment fielen mir ihre Stiefel auf. Der hohe Absatz, das schwarze Leder das sich um ihre Waden schmiegte
als wäre es maßgeschneidert worden. Der Sitz war tatsächlich perfekt. Sie bemerkte meine Blicke und lehnte
sich nach vorne. „Wir müssen reden, deswegen bin ich hier. Oder glaubst du ich möchte dich bestehlen?
Sehe ich etwa wie eine Diebin aus?“
Ich wehrte ab und sagte „Nein, das habe ich nicht vermutet aber sehen sie es mir nach wenn ich mich über
ihren Besuch nur wundern kann. Außerdem haben wir uns noch garnicht vorgestellt. „
Ich wollte gerade meinen Namen nennen als sie mich plötzlich unterbrach, „Ich weiß wer du bist, ich kenne
deinen Namen. Ich weiß sehr viel über dich. Doch dazu kommen wir später. Gestatten, ich bin Miss Celestine.
Dabei richtete sie sich auf und sah mich an. Ich ging einen Schritt auf sie zu um ihr die Hand zu reichen.
In diesem Moment setzte sich Miss Celestine wieder, ohne auf meine Geste einzugehen. Unsicher zog ich
meine Hand wieder zurück. Sie schlug wieder ihre Beine übereinander, diesmal fiel mir die rote Sohle ihrer
Stiefel auf. Sie schien genau zu wissen wo ich mit meinen Gedanken und Blicken haften geblieben war.
„Gefallen sie dir?“ Fragte Miss Celestine. Dabei wippte sie leicht mit dem überschlagenen Fuss hin und her.
„Ihre Schuhe sind handwerklich gut gemacht, das muss ich schon sagen. Sind sie denn auch bequem?“
Eine dümmere Frage viel mir nicht ein.
Sie lächelte mich an und wanderte mit ihrem Blick zu ihren Stiefeln. „Sie sind perfekt für mich.“
Entgegnete sie knapp. Ihr entging nicht das ich meine Blicke nicht von ihren Stiefel lassen konnte.
„Sie gefallen dir, nicht wahr? Möchtest du sie einmal anfassen?“ fragte sie mich und lächelte. Was war
das für eine Frage, ich war total überrumpelt. „Hören sie, ich denke nicht das jetzt hier der richtige
Zeitpunkt ist um mir Avancen zu machen.“ stellte ich selbstbewusst klar und fügte hinzu,
„ Zumal sie bei mir eingebrochen sind!“ Celestine senkte den Kopf wobei sie sichtlich schmunzeln
musste dann richtete sie sich auf. „Möchtest du einer Dame nicht aus ihren Mantel helfen?“ Fragte sie
mich und blickte mich erwartungsvoll an. Es war eher ein aufforderndes Blicken, das bemerkte ich
in diesem Moment jedoch nicht. Ich half ihr also aus dem Mantel und hängte ihn an meiner Garderobe
neben der Tür.
Unter ihrem Mantel trug sie ein schwarzes Kleid mit langen Ärmeln und hochgeschlossenem Kragen.
Oberhalb des Knies endetet der edle Stoff mit feiner Spitze. Ihr Kleid schmiegte sich eng an ihren
Körper und betonte ihre weibliche Figur. Es fiel mir natürlich sofort auf doch ich bemühte mich,
es mir nicht anmerken zu lassen. Miss Celestine machte es sich bequem und lächelte mich an,
dann ergriff sie das Wort, „Dein Buch, du kommst nicht wirklich voran, nicht wahr?“
Ich machte eine abwehrende Handbewegung und runzelte die Stirn, „Nur eine kleine Kreativitätsflaute,
mehr nicht. Das haben alle Schriftsteller einmal. Das legt sich wieder.“ Miss Celestine legte neigte
ihren Kopf leicht zur Seite, „Nun mir scheint das deine Kreativitätsflaute in letzter Zeit immer öfter
zu Tage tritt. Dabei hast du doch soviel Phantasie. Oder sollte ich sagen Phantasien?“
Während sie mich dies fragte beobachtete sie mich wie ein Raubtier auf der Lauer, das nur darauf
wartet zuzuschlagen. Es schien als würde sie jede kleinste Regung registrieren, nichts blieb ihr verborgen.
„Entschuldigen Sie, ich glaube nicht, das ihnen dies etwas angeht. Was meinen sie eigentlich mit
Phantasien? Es ist nur ein kleines Tief, das wird schon wieder. Es gibt sonst nichts was mich vom
Schreiben abhält“ antwortete ich. „Das dich etwas vom Schreiben abhält habe ich nicht gesagt,
das kam aus deinem Munde. „ entgegnete Miss Celestine und fügte hinzu „Aber ich habe es mir schon gedacht.“
„Was haben sie sich schon gedacht?“ Fragte ich genervt. In diesem Moment stand meine ungebetene
Besucherin auf und kam auf mich zu. Sie führte ihren Mund an mein Ohr und flüsterte mir zu, „Es sind
die Bilder die dich nicht los lassen. Es ist die Sehnsucht die deine Sinne betäubt. Ich weiß was du begehrst,
wonach du dich sehnst.“
... Fortsetzung folgt!
dies ist meine erste Kurzgeschichte die ich veröffentliche. Da ein Post auf 10.000 Zeichen
limitiert ist kann ich meine Geschichte nicht am Stück präsentieren. An dieser Stelle frage
ich mich, ob ich den zweiten Teil später in diesem Thread folgen lassen soll, oder
doch einen neuen Thread erstellen soll. (Admins? wie schaut es aus?)
Die Geschichte "Der Besuch" ist rein fiktiv, jedoch haben alle meine Geschichten eine
gewisse Wahrheit in Bezug auf mich. Welche Wahrheiten das sind überlasse ich der
Phantasie meiner Leser/innen.
Ich bin zwar kein Lektor aber immerhin kritikfähig. Also haltet euch nicht zurück wenn es sein muss.
Viel Spass beim lesen!
Der Besuch (Teil I)
In jedem von uns schlummert ein Geheimnis. Irgendwo in verborgenen Schatten unserer Seele
lauert ein Verlangen das darauf wartet entfesselt zu werden. Ein mächtiger Dämon der, sollte
er von uns Besitz ergreifen, dein Leben für immer verändern und sogar zerstören kann. Er kann
dir alles nehmen und es gibt nichts was du dagegen tun kannst. Du glaubst mir nicht, richtig?
Dann laß dir meine Geschichte erzählen.
Es ist schon eine Weile her doch ich erinnere mich noch daran als wäre es letzte Nacht gewesen.
Ich saß vor meinem Schreibtisch und grübelte über meinem Manuskript. Es war schon Nacht geworden,
nur die Schneeflocken durchbrachen in ihrer Vielzahl die Dunkelheit. Ich blickte aus dem Fenster und
sah wie der Wind den Schnee herumwirbelte, es sah aus als würde er tanzen. Ich war nur eine
Fensterscheibe von dem kalten Schneegestöber entfernt doch es war angenehm warm in meiner
sonst dunklen und gemütlichen Kammer. Ein Feuer im offenen Kamin loderte vor sich hin. Ich versuchte
meine Gedanken zu Papier zu bringen als es plötzlich klopfte.
Es war meine Frau Anette. Sie war eine gute Frau, möchte ich sagen. Ich nuschelte ein lauteres
„herein“ und Anette öffnete die Tür. Sie blieb an der Türschwelle stehen und trat aber nicht hinein,
wenn ich mich recht entsinne tat sie es eigentlich nie. „Ich werde jetzt kochen. Kommst du diesmal
mit runter oder isst du wieder alleine“ fragte sie mich mit einer Spur Gleichgültigkeit in ihrer Stimme
„Bring mir mein Essen, Schatz. Ich habe zu schreiben, noch soviel zu schreiben“ antwortete ich und
wandte mich von ihr ab. Ich hörte nur noch wie das Türschloss einschnappte, von Anette jedoch
keinen Ton.
Das Schreiben war für mich ein Abenteuer, ich konnte sein wer ich wollte doch ich hing an einer
bestimmten Stelle fest. Irgendwie kam ich nicht weiter, irgendetwas blockierte meine Gedanken.
Es war eben dieser Moment in dem sich alles änderte. Ich kann es nur schwer beschreiben,
ich fühlte das sich etwas verändert hatte. Ich fühlte eine Präsenz, die vorher nicht da war.
Es war noch jemand in diesem Raum, ich konnte es fühlen auch wenn mein Blick den tanzenden
Schneeflocken galt. In diesem Moment hörte ich ihre Stimme. Eine Stimme die derart durchdringend
war das ich zunächst zusammenzuckte. Kristallklar und ohne jeden Akzent.
„Guten Abend.“ Vor Schreck fuhr ich herum und es schien als würde ich träumen. Ich blickte zurück
zum Fenster, rieb mir die Augen und drehte mich wieder um. Dieser Anblick! Dieser Anblick! Währet
ihr doch nur dabei gewesen. Da saß sie nun auf meinem, mit Nieten beschlagenen Ledersessel am Kamin.
Lässig saß sie in dem Sessel, ihre grünen Augen fixierten mich. Niemals sah ich ein schöneres Gesicht
als in diesem Moment. Ihr blondes Haar viel locker auf ihre Schultern die durch einen roten Mantel
verborgen waren. Ungläubig starrte ich meine Besucherin an und hielt kurz inne bevor ich meine
Worte wiederfand. „Wer sind sie, Wie sind sie hier hereingekommen? Hat meine Frau sie hereingelassen?
Eigentlich erwarte ich heute keinen Besuch.“ Eigentlich erwartete ich niemals Besuch.
„So viele Fragen auf einmal. Nun du solltest doch wissen warum ich hier bin, nicht wahr?“ Ich stutzte
und antwortete, „Nein ehrlich gesagt nicht. Ich könnte mir denken dass sie hier eingebrochen sind.
Sie wissen schon dass das Hausfriedensbruch darstellt?“
Die mysteriöse blonde Dame in dem roten Mantel überschlug ihre Beine und ließ sich in die Sessellehne
fallen. Sie faltete ihre Hände und musterte mich von oben bis unten und sagte kein Wort. Erst in diesem
Moment fielen mir ihre Stiefel auf. Der hohe Absatz, das schwarze Leder das sich um ihre Waden schmiegte
als wäre es maßgeschneidert worden. Der Sitz war tatsächlich perfekt. Sie bemerkte meine Blicke und lehnte
sich nach vorne. „Wir müssen reden, deswegen bin ich hier. Oder glaubst du ich möchte dich bestehlen?
Sehe ich etwa wie eine Diebin aus?“
Ich wehrte ab und sagte „Nein, das habe ich nicht vermutet aber sehen sie es mir nach wenn ich mich über
ihren Besuch nur wundern kann. Außerdem haben wir uns noch garnicht vorgestellt. „
Ich wollte gerade meinen Namen nennen als sie mich plötzlich unterbrach, „Ich weiß wer du bist, ich kenne
deinen Namen. Ich weiß sehr viel über dich. Doch dazu kommen wir später. Gestatten, ich bin Miss Celestine.
Dabei richtete sie sich auf und sah mich an. Ich ging einen Schritt auf sie zu um ihr die Hand zu reichen.
In diesem Moment setzte sich Miss Celestine wieder, ohne auf meine Geste einzugehen. Unsicher zog ich
meine Hand wieder zurück. Sie schlug wieder ihre Beine übereinander, diesmal fiel mir die rote Sohle ihrer
Stiefel auf. Sie schien genau zu wissen wo ich mit meinen Gedanken und Blicken haften geblieben war.
„Gefallen sie dir?“ Fragte Miss Celestine. Dabei wippte sie leicht mit dem überschlagenen Fuss hin und her.
„Ihre Schuhe sind handwerklich gut gemacht, das muss ich schon sagen. Sind sie denn auch bequem?“
Eine dümmere Frage viel mir nicht ein.
Sie lächelte mich an und wanderte mit ihrem Blick zu ihren Stiefeln. „Sie sind perfekt für mich.“
Entgegnete sie knapp. Ihr entging nicht das ich meine Blicke nicht von ihren Stiefel lassen konnte.
„Sie gefallen dir, nicht wahr? Möchtest du sie einmal anfassen?“ fragte sie mich und lächelte. Was war
das für eine Frage, ich war total überrumpelt. „Hören sie, ich denke nicht das jetzt hier der richtige
Zeitpunkt ist um mir Avancen zu machen.“ stellte ich selbstbewusst klar und fügte hinzu,
„ Zumal sie bei mir eingebrochen sind!“ Celestine senkte den Kopf wobei sie sichtlich schmunzeln
musste dann richtete sie sich auf. „Möchtest du einer Dame nicht aus ihren Mantel helfen?“ Fragte sie
mich und blickte mich erwartungsvoll an. Es war eher ein aufforderndes Blicken, das bemerkte ich
in diesem Moment jedoch nicht. Ich half ihr also aus dem Mantel und hängte ihn an meiner Garderobe
neben der Tür.
Unter ihrem Mantel trug sie ein schwarzes Kleid mit langen Ärmeln und hochgeschlossenem Kragen.
Oberhalb des Knies endetet der edle Stoff mit feiner Spitze. Ihr Kleid schmiegte sich eng an ihren
Körper und betonte ihre weibliche Figur. Es fiel mir natürlich sofort auf doch ich bemühte mich,
es mir nicht anmerken zu lassen. Miss Celestine machte es sich bequem und lächelte mich an,
dann ergriff sie das Wort, „Dein Buch, du kommst nicht wirklich voran, nicht wahr?“
Ich machte eine abwehrende Handbewegung und runzelte die Stirn, „Nur eine kleine Kreativitätsflaute,
mehr nicht. Das haben alle Schriftsteller einmal. Das legt sich wieder.“ Miss Celestine legte neigte
ihren Kopf leicht zur Seite, „Nun mir scheint das deine Kreativitätsflaute in letzter Zeit immer öfter
zu Tage tritt. Dabei hast du doch soviel Phantasie. Oder sollte ich sagen Phantasien?“
Während sie mich dies fragte beobachtete sie mich wie ein Raubtier auf der Lauer, das nur darauf
wartet zuzuschlagen. Es schien als würde sie jede kleinste Regung registrieren, nichts blieb ihr verborgen.
„Entschuldigen Sie, ich glaube nicht, das ihnen dies etwas angeht. Was meinen sie eigentlich mit
Phantasien? Es ist nur ein kleines Tief, das wird schon wieder. Es gibt sonst nichts was mich vom
Schreiben abhält“ antwortete ich. „Das dich etwas vom Schreiben abhält habe ich nicht gesagt,
das kam aus deinem Munde. „ entgegnete Miss Celestine und fügte hinzu „Aber ich habe es mir schon gedacht.“
„Was haben sie sich schon gedacht?“ Fragte ich genervt. In diesem Moment stand meine ungebetene
Besucherin auf und kam auf mich zu. Sie führte ihren Mund an mein Ohr und flüsterte mir zu, „Es sind
die Bilder die dich nicht los lassen. Es ist die Sehnsucht die deine Sinne betäubt. Ich weiß was du begehrst,
wonach du dich sehnst.“
... Fortsetzung folgt!
Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können,
und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker