Kann es so einfach und locker sein? Ja, es kann!

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      Dann auch ich mal.
      Wie es momentan aussieht, habt ihr ja im Post von @Jinx gelesen.

      Für mich ist es nicht das erste Mal, in so einer Konstellation zu sein.
      Wie einige sicher gelesen haben, leben meine geliebte Frau und ich den Bereich BDSM seit vielen Jahren getrennt aus.
      Wir haben für UNS erkannt, daß wir diese Facette unserer Sexualität einfach nicht miteinander leben können.

      In all den Jahren war diese, unsere Form des Auslebens eine absolute Bereicherung. Jeder von uns hat/hatte eine SM-Beziehung.
      ABER... in all den Jahren haben wir auch UNS. Unser Leben. Auch unsere Sexualität. Was zwischen uns passt, leben wir miteinander aus, was nicht passt, können wir in unseren SM-Beziehungen leben.
      Es ist absolut bereichernd, denn so kommt nie Sehnsucht nach den Dingen auf, die man gemeinsam nicht erleben kann.

      In fast allen Fällen, wo wir eine langfristige SM-Beziehung hatten, haben wir den jeweiligen Partner auch real kennengelernt. Ohne jegliche Eifersucht.

      Eine ganz besondere Konstellation gab es vor ein paar Jahren:

      Meine Frau lernte ihren damaligen Dom kennen. Dieser war auch verheiratet und lebte SM getrennt von seiner Frau aus.
      Ich hatte gleichzeitig eine SM-Fernbeziehung, aufgrund der Entfernung sahen wir uns leider immer nur alle 4-6 Wochen.
      Ich lernte sowohl den Dom meiner Frau, als auch dessen Frau kennen. Wir trafen und ab und an ganz neutral. Mal was trinken gehen, mal zu einer Party, mal zum ungezwungenen Grillen.
      Es war ein absolut freundschaftlicher Umgang miteinander.

      Dann passte es mal an einem Wochenende, das auch meine damalige Sub zu uns stoßen konnte. Sohn war auswärts untergebracht, sodaß wir einen entspannten ( SM-freien) Abend verbringen konnten. Dieser wurde dann sogar zum spontanen Fotoshooting.
      Diese Konstellation gab es über 2 Jahre.
      Leider gab es dann irgendwann private und berfufliche Umstände, die diese besondere Konstellation enden lies.

      Und ja. Es kann absolut einfach und locker sein. Keinem von uns wird was genommen. Der Dom meiner Frau kann mir nichts wegnehmen, da ER eine andere sexuelle Ebene anspricht, die ich nicht ansprechen kann.. @Jinx kann meiner Frau nichts wegnehmen, weil Sie es von mir nicht annehmen kann.
      Es ist eine Art Poly, was wir leben. Keine Frage. Aber wie profitieren alle von dieser Konstellation.
      Und ich hoffe, das sich zwischen meiner Frau und meiner Sub eine tolle, reale Freundschaft entwickelt. Der Anfang ist ja gemacht und ich glaube, die beiden mögen sich auch.

      So. Das mal aus männlicher Sicht ;)
      Update :)

      Es war einmal... 1,5 Monate später. :D
      Im ersten Post schrieb ich ja, dass ich mich dazu entschloss diesen Bericht zu schreiben, weil es auch schon Fragen oder Berichte gab, wo es nach dem ersten Treffen mit dem Lebens-/Ehepartner mit der Affäre/SM-Beziehung nicht mehr weiter ging.
      Meine ersten beiden Posts bezogen sich damaaaals auf den aktuellen Stand: Unsere Beziehungsform, den ersten Kontakt zu Anxos Frau und unser erstes Aufeinandertreffen.
      In den letzten eineinhalb Monaten hat sich doch so einiges geändert und deshalb möchte ich doch noch ein Update da lassen.
      Zu allererst: Ich kann nicht mehr „Anxos Frau“ schreiben. Ich habe es versucht und es geht nicht mehr. Es fühlt sich zu distanziert an und das passt nicht mehr zu meinem Gefühl. Deshalb kam jetzt von Anxo die Idee, doch einfach den Nick zu nutzen, den sie im BDSM Bereich benutzt: Volupia.

      Ende Februar bin ich umgezogen und wohne nun 15 Gehminuten von meinem Dom und seiner Familie entfernt.
      Ich komme nicht umhin, dieses Umzug schon als Teamwork zu betrachten, denn eine andere Bezeichnung wäre für mich nicht treffend.
      Anxo half mir in der alten Wohnung, kam vorbei um Sperrmüll runter zu tragen, brachte Kisten. Volupia fand für mich derweil eine Umzugsfirma, die für mich bezahlbar und somit eine riesige Erleichterung war. (Umzug allein mit einer Dreijährigen und ich selber ohne Führerschein – das wäre nicht lustig gewesen). Am Umzugstag trafen Volupia und ich ein zweites Mal aufeinander. Ohne Anxo. Wir quatschen, mein Kind taute auf und schloss nach kurzer Zeit eine neue Freundschaft und nachdem all meine Möbel im Transporter waren, fuhren wir zusammen hinterher bzw. überholten und dann voraus. ;)

      In der neuen Wohnung wartete Anxo schon und einig Zeit später waren unsere beiden Familien da und alle packten mit an oder lenkten meine Tochter ab, die nach dem aufregenden Tag ebenso aufgedreht wie kaputt war.
      Beim Umzug war ebenfalls meine Mutter vor Ort – für den Fall das es zu viel wird für meine Tochter. Vor meiner Mutter hab ich mich nie geoutet und somit war, von den Kids mal abgesehen, noch jemand da, der nix wusste – und was soll ich sagen: Es geht. So lange wir alle da sind, sind wir Freunde. Leute, die sich gut leiden können, einander helfen. Es fühlt sich ebenso natürlich an freundschaftlich miteinander umzugehen, als auch die andere Seite auszuleben. Wie ich schon schrieb: Jeder weiß, wo sein Platz in der Konstellation ist. Jemand der nichts weiß oder wissen soll, wird es nicht ahnen. Da bin ich mir sicher. Einfach zwei befreundete Familien, die auch noch eine weitere Absprache und eine andere Basis haben.

      Hin und wieder schimmerte die andere Seite durch und Anxo zog mir, in einem unbeobachteten Momeent eins über, als ich - müde und genervt – langsam bei jedem Mist auf die Palme ging. Oder er nahm mich in die Arme, als der Umzugsstress zu groß wurde, ich glaubte im Chaos zu versinken oder es schlicht zu viel werden drohte den Umzug, Kind und Mutter als Gast zu haben.
      Aber es gab auch einen Lacher, als Volupia aus seinem Rucksack (wo eigentlich nach Kippen oder Werkzeug gesucht wurde) Panikhaken zu Tage förderte, mich mit dem Ellbogen in die Seite stupste und grinsend flüsterte: „Das ist aber ne andere Baustelle!“ :P

      Ja, es funktioniert noch immer und ich würde sagen, wir verstehen uns wirklich alle gut und sind Freunde. Da ich, wie schon erwähnt, kein Auto habe, nehmen mich beide oder nur einer von ihnen ab und an mit zum einkaufen. Oder sie bringen mir schwere Sachen mit dem Auto hoch (wohne auf nem „Berg“ ;) ). Wir texten, telefonieren... Volupia sorgt ebenso wie Anxo dafür, das ich am neuen Wohnort Anschluss finde und neue Leute kennen lerne. Wir treffen uns auf Kaffee und Kuchen, zum einkaufen usw. Die Pizza-Einladung steht noch aus und morgen gibt es Kuchenback-Teamwork mit Volupia. Obwohl sie einen Sohn im Teenageralter haben, ist nun wieder fest ein Kindersitz im Auto, den Volupia wieder zum Vorschein gebracht hat - für den Fall, dass ich und meine Maus mal wieder mit fahren.

      Und nein, unsere SM-Beziehung hat darunter nicht gelitten. Einfach jetzt mit kürzeren Wegen, Anxo hat den Zweitschlüssel zu meiner Wohnung (auch einfach weil es Sinn macht, da er so nah wohnt und ich sehr schusselig sein kann X/ ) und mit noch mehr Verständnis von meiner Seite, weil ich noch mehr sehe und erlebe, wie okay und locker es ist. Ich habe das Gefühl, es ist eher noch freier geworden. Sicher auch durch die kürzere Distanz aber vor allem auch dadurch, dass wir uns nun alle besser kennen. Diese Seite unserer Beziehung wurde auch dafür genutzt, dass ich in Rekordzeit eingerichtet war. Ich bin ein planloser Chaot und da mein Herr das wusste konnte er entsprechend für Ordnung sorgen. Das Umzugschaos ebbt immer mehr ab und diese Seite unserer Beziehung nimmt wieder zu. (so dankbar ich auch für die Hilfe von Freunden war – irgendwann kriegt man dann doch nen Rappel und fühlt sich „BRAV“ :D :love: ).

      Also auch eineinhalb Monate später kann ich sagen: Es funktioniert noch immer - wenn nicht sogar besser - und wir steuern mit unserer SM-Beziehung auf unser Einjähriges zu.
      Es darf weiterhin gerne alles so bleiben, wie es ist. :)
      Wow!

      Also, für mich wäre diese Konstellation nicht denkbar.
      Aber so wie du es schreibst, klingt es einfach wunderbar! Ich finde es wirklich beeindruckend und einfach schön, wie ihr da mit 2 Familien einen gemeinsamen Weg gefunden habt, bei dem tatsächlich jeder glücklich zu sein scheint - inklusive deiner Kleinen!
      Ich wünsche euch, dass es noch lange lange Zeit so bleibt wie jetzt! :blumen:
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:
      Hach wie schön es zu lesen @Jinx

      Ich drück euch weiterhin die Daumen ^^

      Und ja, auch bei mir kann es gerne so bleiben :whistling:
      Es geht nun auch ca. ein Jahr so in unserer Dreier Konstellation.

      Inzwischen kann ich ihn auch mein Schnuckelsubbi nennen :love:

      Ich genieße diese Unbefangenheit ihn auch in meinem Herzen zu haben & zu wissen das er auch glücklich damit ist.

      Ich möchte weder ihn noch seine Frau missen ♡♡♡
      Ich kann auch bestätigen das eine dreier Konstellation wunderbar funktionieren kann - also Freundschaft!
      Ich bin in dem Fall ja die Ehefrau, mein Mann hat noch eine (ich nenne sie liebevoll) Affäre ;)
      Ich sehe das ganz entspannt und freue mich so einen netten Menschen dadurch kennengelernt zu haben.
      Und ich bin erleichtert und freue mich das die 2 so super harmonieren und ich fühle mich dabei auch sehr wohl.

      @Jinx und @Anxo eine tolle Beschreibung und ich fühle und sehe das es noch mehr tolle Konstellationen gibt :) alles, alles gute - von Herzen
      „Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und dem Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist Sehnsucht.“

      Immanuel Kant