...oder auch: Wie sich das eigene BDSM verändert
Ich habe meine alten Tagebücher wieder mal rausgeholt und kam darauf mal zusammen zu schreiben wie sie mein BDSM verändert hat, vom absoluten nackten Beginn und Unwissen bis heute. Ich werde den Bericht in mehrere Parts einteilen. Sie sind noch nicht alle geschrieben, aber die Vorgeschichte habe ich nun fertig und tippe sie gleich hier ins Forum ab, bevor mich der Mut verlässt.
Um anzukommen zum eigentlichen Teil muss ich ein wenig weiter ausholen, bevor unser eigentliches BDSM begann, da wir zuvor schon einmal einen missglückten Versuch hatten, aber zeitgleich gibt gerade diese Vorgeschichte auch wieder, wieso es so wichtig ist, das sich beide Partner einig sind. Mein Start war etwas holprig, bevor ich vor ca. 2 Jahren meine Leidenschaft dann entdeckte.
Wie alles begann:
Der Anfang ist etwa 4/5 Jahre her. Wir hatten damals große Beziehungsprobleme, es krachte an allen Ecken und Enden. Zum einen wurde uns der Autismus meines Herren bewusst, zum anderen hatten wir auch bedingt durch viele äußere Faktoren zusätzliche Belastungen, welche uns überforderten und zudem ein absolut unzufrieden stellendes Sexualleben.
Einerseits liebten wir uns von ganzem Herzen, aber es war auch sehr schwer diese Liebe zu spüren, durch die ganzen Schwierigkeiten.
Die Diagnose Asperger-Autismus war etwas endgültiges. Was bedeutete unsere Schwierigkeiten konnten nicht einfach mit einer Paar-Therapie aus dem Weg geräumt werden. Ich als Partnerin musste für mich entscheiden ob ich damit klar kommen würde und mir bewusst werden, dass ich eben auch viele Dinge auffangen und ausgleichen müsste, da meinen Herren die Fähigkeiten fehlten diese Dinge so wie andere instinktiv zu erfassen und zu verstehen. Wir legten eine Beziehungspause ein, damit wir uns bewusst werden könnten ob wir diese Beziehung weiter führen wollen, oder uns besser trennen. Aus finanziellen Gründen wohnten wir aber weiterhin als WG zusammen.
Die Fragen welche uns stellten waren eben "Würden wir es als Paar schaffen? Oder war es eigentlich schon vorüber und hingen wir alten Wünschen und Traumbildern nach?"
Es gab viele Streitthemen. Zum einen war der Jüngste ein Schreikind und nach einem Jahr permanenten Babygebrüll gehen allen Eltern die Kräfte aus. Vor allem weil uns keiner helfen konnte und weil es keine medizinischen Gründe für das Geschrei gab. Zum anderen waren viele emotionale Bedürfnisse nicht erfüllt. Ich als Mutter wünschte mir aufgefangen zu werden und war so platt, dass ich auch keinerlei Bedürfnis nach nähe hatte und ich war auch nicht in der Lage die Bedürfnisse meines Partners zu sehen und zu erfüllen. Mein Partner im Gegenzug hatte aufgrund des Autismus Schwierigkeiten den Stress zu verarbeiten und die Bedürfnisse der Familie zu erkennen. Zudem war er sexuell sehr frustriert und Sex für ihn ein sehr wichtiges Thema.
So wichtig der Sex für ihn war, so unwichtig war er für mich. Sex war für mich immer eher Nebensache. Wenn ich frisch mit einem Mann zusammen kam so hatte ich mit ihm viel Sex und Spaß daran, aber sobald die erste Verliebtheit vorüber war lies dies bei mir nach und ich brauchte von mir aus vielleicht ein bis zweimal im Jahr Sex.Ich war schon der festen Überzeugung frigide zu sein, da sich dieses Verhalten meinerseits durch alle Beziehungen zog, welche ich hatte.
Mein Herr wollte die Beziehung aber nicht einfach kampflos aufgeben und suchte nach Hilfe. Er meldete sich in diversen Foren an und unter anderem auch in deinem BDSM-Forum. (Wir wissen gar nicht mehr wie es hieß) Da er schon vorher Erfahrungen in dem Bereich gesammelt hatte und ihm das auch gefallen hatte, wurde ihm dort angeraten mit mir offen darüber zu sprechen, was er sich wünscht. Und zudem hatte sich bei ihm, angeregt durch die Erzählungen der anderen Mitglieder, der fixe Gedanke festgesetzt, das wir mit BDSM unsere Beziehung retten konnten. (Hat es nicht, aber dazu später mehr )
Er sprach also das Thema BDSM bei mir an. Ich erinnere mich noch gut, ich war das Wochenende mit den Kindern bei meinen Eltern gewesen und kam zurück, da begrüßte er mich in Hemd und Anzughose, die Wohnung war blitzblank auf Vordermann gebracht worden und er begrüßte uns mit einem strahlen im Gesicht, wie sehr er uns vermisst hätte und das er eben mit mir reden wollte. Als er mir erzählte was ihm auf dem Herzen liegt und was er sich wünscht war meine erste Reaktion: "Du willst bitte was?!?" Dann erklärte ich ihm das meine letzte Sorge unser Sexualleben sei und er nen Vogel hätte, wenn er meinte das sowas hilft unsere Beziehung zu retten. Er lies nicht locker und sprach das Thema immer wieder mal an über mehrere Tage hinweg und bat mich die Forenbeiträge doch selbst mal zu lesen usw. Irgendwann stimmte ich dann zu und lies mich belatschern es wenigstens mal zu versuchen.
Damals lag sein Fokus vor allem auf Dominance & Submission und so war auch dies bei unserem ersten Versuch das Hauptthema. Bevor wir begannen gab er mir noch einige Hinweise. Vom Safeword auf das er schon "eingestellt" war über bestimmte Regeln und den Hinweis das ich jederzeit abbrechen dürfte, wenn es mir zuviel würde. Er hielt die erste Session kurz und verlangte auch nicht all zuviel, es war ja ein vorsichtiges rantasten. dennoch ich war zwar Neugierig und brach auch nicht ab, aber zeitgleich führte ich die ganze Zeit einen inneren Kampf mit mir. Ich bin schließlich eine starke Frau und dann soll ich mich auf einmal einem Mann unterwerfen? Hab ich mir nicht als Teenie geschworen sowas niemals zu tun? Auch nach der Session die mit richtig gutem Sex endete machte ich mir weiter Gedanken und am nächsten Tag, als ich quasi wieder auf dem Boden ankam, fand ich es auch ziemlich widerlich was wir getan hatten.
Es war für mich ein ziemlich böses erwachen... Ich Fragte mich was ich da getan hatte und wieso? Ich wurde noch sensibler und dünnhäutiger als ich es eh schon war und so war es kein Wunder das der Tag in einem großen Krach endete. Ich weiß heute nicht einmal womit er begann. Aber es kam am ende auch wieder das Thema Sex zur Sprache. Ich schimpfte ihn das es eine bekloppte Idee von ihm war und das ich so was nicht mehr wiederholen werde. Er meinte nur das es mir doch scheinbar auch Spaß gemacht hätte so wie mein Körper reagiert hätte und ich Antwortete ihm "Meinem Körper hat es vielleicht gefallen, aber meine Seele ist dabei eingegangen" Er schaute mich nur verständnislos an, unfähig zu begreifen was in mir vor sich ging und meinte das ich dringend Hilfe bräuchte. Heute wissen wir beide es war eine dumme Idee. Die Beziehung stand mehr als nur auf der Kippe, das Verständnis für den jeweils anderen konnte gar nicht mehr aufgebracht werden, weil wir beide Kräftemäßig einfach nur am Ende waren. Und so konnte auch gar keine vernünftige Nachsorge geschehen. (Da haben wir den Grund wieso BDSM eben eine Beziehung unter Umständen nicht rettet)
So kam es wie es kommen musste, unsere Probleme wurden nur größer statt kleiner und schließlich trennten wir uns ganz. Er zog wieder zurück nach Österreich und wir hatten für 2 Monate keinen Kontakt mehr, bis ich wegen der Kinder von ihm etwas benötigte und mich bei ihm wieder meldete. Da wir beide Zeit hatten wieder bei uns anzukommen, konnten wir nun endlich mit einander reden, wie wir es schon viel früher hätten un sollen. (Also auch wieder den anderen sehen im Gespräch) Wir redeten lange und viel miteinander, stellten fest wie blöd die ganze Sache gelaufen war und hatten für die Kinder einmal die Woche eine Skypekonferenz, damit sie ihren (Stief-)Papa wieder sehen und hören konnten. Nach und nach näherten wir uns wieder aneinander an und ein dreiviertel Jahr später zog er wieder bei mir und den Kindern ein.
Ich kommunizierte ihm das ich verstehe das BDSM ein wichtiger Teil für ihn ist, aber aktuell dem Thema lieber aus dem Weg gehen möchte. Ich konzentrierte mich aufs Abi und dann darauf welches Studium ich denn machen wollte, bevor das Thema etwa 1,5 Jahre später wieder auf den Tisch kam. Diesmal meldete er sich hier an und las mit mir viel auf der Hauptseite und ein neuer Anfang war getan.
Darüber schreibe ich dann aber in einem anderen Teil. (Der noch nicht fertig ist)
War jetzt viel drumherum, aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen, den Bericht zu lesen.
Ich habe meine alten Tagebücher wieder mal rausgeholt und kam darauf mal zusammen zu schreiben wie sie mein BDSM verändert hat, vom absoluten nackten Beginn und Unwissen bis heute. Ich werde den Bericht in mehrere Parts einteilen. Sie sind noch nicht alle geschrieben, aber die Vorgeschichte habe ich nun fertig und tippe sie gleich hier ins Forum ab, bevor mich der Mut verlässt.
Um anzukommen zum eigentlichen Teil muss ich ein wenig weiter ausholen, bevor unser eigentliches BDSM begann, da wir zuvor schon einmal einen missglückten Versuch hatten, aber zeitgleich gibt gerade diese Vorgeschichte auch wieder, wieso es so wichtig ist, das sich beide Partner einig sind. Mein Start war etwas holprig, bevor ich vor ca. 2 Jahren meine Leidenschaft dann entdeckte.
Wie alles begann:
Der Anfang ist etwa 4/5 Jahre her. Wir hatten damals große Beziehungsprobleme, es krachte an allen Ecken und Enden. Zum einen wurde uns der Autismus meines Herren bewusst, zum anderen hatten wir auch bedingt durch viele äußere Faktoren zusätzliche Belastungen, welche uns überforderten und zudem ein absolut unzufrieden stellendes Sexualleben.
Einerseits liebten wir uns von ganzem Herzen, aber es war auch sehr schwer diese Liebe zu spüren, durch die ganzen Schwierigkeiten.
Die Diagnose Asperger-Autismus war etwas endgültiges. Was bedeutete unsere Schwierigkeiten konnten nicht einfach mit einer Paar-Therapie aus dem Weg geräumt werden. Ich als Partnerin musste für mich entscheiden ob ich damit klar kommen würde und mir bewusst werden, dass ich eben auch viele Dinge auffangen und ausgleichen müsste, da meinen Herren die Fähigkeiten fehlten diese Dinge so wie andere instinktiv zu erfassen und zu verstehen. Wir legten eine Beziehungspause ein, damit wir uns bewusst werden könnten ob wir diese Beziehung weiter führen wollen, oder uns besser trennen. Aus finanziellen Gründen wohnten wir aber weiterhin als WG zusammen.
Die Fragen welche uns stellten waren eben "Würden wir es als Paar schaffen? Oder war es eigentlich schon vorüber und hingen wir alten Wünschen und Traumbildern nach?"
Es gab viele Streitthemen. Zum einen war der Jüngste ein Schreikind und nach einem Jahr permanenten Babygebrüll gehen allen Eltern die Kräfte aus. Vor allem weil uns keiner helfen konnte und weil es keine medizinischen Gründe für das Geschrei gab. Zum anderen waren viele emotionale Bedürfnisse nicht erfüllt. Ich als Mutter wünschte mir aufgefangen zu werden und war so platt, dass ich auch keinerlei Bedürfnis nach nähe hatte und ich war auch nicht in der Lage die Bedürfnisse meines Partners zu sehen und zu erfüllen. Mein Partner im Gegenzug hatte aufgrund des Autismus Schwierigkeiten den Stress zu verarbeiten und die Bedürfnisse der Familie zu erkennen. Zudem war er sexuell sehr frustriert und Sex für ihn ein sehr wichtiges Thema.
So wichtig der Sex für ihn war, so unwichtig war er für mich. Sex war für mich immer eher Nebensache. Wenn ich frisch mit einem Mann zusammen kam so hatte ich mit ihm viel Sex und Spaß daran, aber sobald die erste Verliebtheit vorüber war lies dies bei mir nach und ich brauchte von mir aus vielleicht ein bis zweimal im Jahr Sex.Ich war schon der festen Überzeugung frigide zu sein, da sich dieses Verhalten meinerseits durch alle Beziehungen zog, welche ich hatte.
Mein Herr wollte die Beziehung aber nicht einfach kampflos aufgeben und suchte nach Hilfe. Er meldete sich in diversen Foren an und unter anderem auch in deinem BDSM-Forum. (Wir wissen gar nicht mehr wie es hieß) Da er schon vorher Erfahrungen in dem Bereich gesammelt hatte und ihm das auch gefallen hatte, wurde ihm dort angeraten mit mir offen darüber zu sprechen, was er sich wünscht. Und zudem hatte sich bei ihm, angeregt durch die Erzählungen der anderen Mitglieder, der fixe Gedanke festgesetzt, das wir mit BDSM unsere Beziehung retten konnten. (Hat es nicht, aber dazu später mehr )
Er sprach also das Thema BDSM bei mir an. Ich erinnere mich noch gut, ich war das Wochenende mit den Kindern bei meinen Eltern gewesen und kam zurück, da begrüßte er mich in Hemd und Anzughose, die Wohnung war blitzblank auf Vordermann gebracht worden und er begrüßte uns mit einem strahlen im Gesicht, wie sehr er uns vermisst hätte und das er eben mit mir reden wollte. Als er mir erzählte was ihm auf dem Herzen liegt und was er sich wünscht war meine erste Reaktion: "Du willst bitte was?!?" Dann erklärte ich ihm das meine letzte Sorge unser Sexualleben sei und er nen Vogel hätte, wenn er meinte das sowas hilft unsere Beziehung zu retten. Er lies nicht locker und sprach das Thema immer wieder mal an über mehrere Tage hinweg und bat mich die Forenbeiträge doch selbst mal zu lesen usw. Irgendwann stimmte ich dann zu und lies mich belatschern es wenigstens mal zu versuchen.
Damals lag sein Fokus vor allem auf Dominance & Submission und so war auch dies bei unserem ersten Versuch das Hauptthema. Bevor wir begannen gab er mir noch einige Hinweise. Vom Safeword auf das er schon "eingestellt" war über bestimmte Regeln und den Hinweis das ich jederzeit abbrechen dürfte, wenn es mir zuviel würde. Er hielt die erste Session kurz und verlangte auch nicht all zuviel, es war ja ein vorsichtiges rantasten. dennoch ich war zwar Neugierig und brach auch nicht ab, aber zeitgleich führte ich die ganze Zeit einen inneren Kampf mit mir. Ich bin schließlich eine starke Frau und dann soll ich mich auf einmal einem Mann unterwerfen? Hab ich mir nicht als Teenie geschworen sowas niemals zu tun? Auch nach der Session die mit richtig gutem Sex endete machte ich mir weiter Gedanken und am nächsten Tag, als ich quasi wieder auf dem Boden ankam, fand ich es auch ziemlich widerlich was wir getan hatten.
Es war für mich ein ziemlich böses erwachen... Ich Fragte mich was ich da getan hatte und wieso? Ich wurde noch sensibler und dünnhäutiger als ich es eh schon war und so war es kein Wunder das der Tag in einem großen Krach endete. Ich weiß heute nicht einmal womit er begann. Aber es kam am ende auch wieder das Thema Sex zur Sprache. Ich schimpfte ihn das es eine bekloppte Idee von ihm war und das ich so was nicht mehr wiederholen werde. Er meinte nur das es mir doch scheinbar auch Spaß gemacht hätte so wie mein Körper reagiert hätte und ich Antwortete ihm "Meinem Körper hat es vielleicht gefallen, aber meine Seele ist dabei eingegangen" Er schaute mich nur verständnislos an, unfähig zu begreifen was in mir vor sich ging und meinte das ich dringend Hilfe bräuchte. Heute wissen wir beide es war eine dumme Idee. Die Beziehung stand mehr als nur auf der Kippe, das Verständnis für den jeweils anderen konnte gar nicht mehr aufgebracht werden, weil wir beide Kräftemäßig einfach nur am Ende waren. Und so konnte auch gar keine vernünftige Nachsorge geschehen. (Da haben wir den Grund wieso BDSM eben eine Beziehung unter Umständen nicht rettet)
So kam es wie es kommen musste, unsere Probleme wurden nur größer statt kleiner und schließlich trennten wir uns ganz. Er zog wieder zurück nach Österreich und wir hatten für 2 Monate keinen Kontakt mehr, bis ich wegen der Kinder von ihm etwas benötigte und mich bei ihm wieder meldete. Da wir beide Zeit hatten wieder bei uns anzukommen, konnten wir nun endlich mit einander reden, wie wir es schon viel früher hätten un sollen. (Also auch wieder den anderen sehen im Gespräch) Wir redeten lange und viel miteinander, stellten fest wie blöd die ganze Sache gelaufen war und hatten für die Kinder einmal die Woche eine Skypekonferenz, damit sie ihren (Stief-)Papa wieder sehen und hören konnten. Nach und nach näherten wir uns wieder aneinander an und ein dreiviertel Jahr später zog er wieder bei mir und den Kindern ein.
Ich kommunizierte ihm das ich verstehe das BDSM ein wichtiger Teil für ihn ist, aber aktuell dem Thema lieber aus dem Weg gehen möchte. Ich konzentrierte mich aufs Abi und dann darauf welches Studium ich denn machen wollte, bevor das Thema etwa 1,5 Jahre später wieder auf den Tisch kam. Diesmal meldete er sich hier an und las mit mir viel auf der Hauptseite und ein neuer Anfang war getan.
Darüber schreibe ich dann aber in einem anderen Teil. (Der noch nicht fertig ist)
War jetzt viel drumherum, aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen, den Bericht zu lesen.
Jeder neue Tag ist eine neue Chance, sich zu finden, in sich fündig zu werden, aus sich heraus zu gehen.