Wie stellt ihr sicher, dass Konsens existiert?

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      Wie stellt ihr sicher, dass Konsens existiert?

      Einen wunderschönen guten Morgen,

      ich habe mir die Frage gestellt, wie ihr sicherstellt, dass Konsens (für eine bestimmte Praktik/für eine Session/etc.) vorhanden ist. Zum einen mit festem (Spiel-)Partner - redet ihr darüber, reichen Zeichen oder Symbole, ist es unabgesprochen und hat sich das verändert im Laufe der Zeit? Aber es geht mir auch um das Öffentliche, wenn ihr auf einer Party z.b. mit jemandem interagieren wollt, mit dem ihr keine feste Beziehung habt. Sprecht ihr direkt an, was ihr wollt und was genau ihr vorhabt? Baut ihr auf nonverbale Kommunikation? Oder wie funktioniert das für euch am besten?
      Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. (Rut 1,16)
      Mein Dom und ich reden hauptsächlich. Wir tragen unsere Wünsche und Vorstellungen auch in eine Liste ein.
      Diese Liste ist aufgeteilt in zeitnah, später und no-go.
      Wenn wir miteinander reden, will mein Liebster genau wissen, warum und was ich will, und welche Erwartungen ich
      habe. Das trage ich dann im Tagesbuch ein, und zeige es ihm.
      Das machen wir erst seit kurzem. Mal sehen, ob und wie es sich verändert.
      da ich der bastler und tüfftler bin kurzum der kreative überrasche ich regelmässig meine kleine mit gemeinheiten :saint: . diese werden dann im testspiel mehr oder minder gegenseitig getestet. bei gefallen wird es eingebaut in eine session wenn nicht kommts in die kiste für mitbringsel :D . bei verhaltens- oder sonstigen regelungen wird normal gesprochen. ich sollte erwähnen das wir uns allgemein auf augenhöhe bewegen mit einer klaren rollen- bzw. aufgabenverteilung. da wir beide viel von einander wissen sind nogos bekannt und kaum diskussions würdig.
      Ich bin in einer festen Beziehung, würde anders auch nicht "spielen". Wir haben weder Safeword, noch Tabus, nicht mal Grenzen. Alles ist eher spontan und mit viel Vertrauen.

      Mein Herr sagt mir manchmal, was er mit mir vor hat. Und dann macht er es. Manchmal werde ich auch überrascht. So lange ich nichts dagegen sage oder deutlich zeige, macht er, was er möchte und für richtig hält. Es herrscht immer Konsens.
      Allerdings ist er der, der die Verantwortung hat. Deshalb ist er sehr aufmerksam und er kennt mich ja gut. Ich weiß, dass er mich nie wirklich verletzen würde.

      Natürlich kommt so etwas nicht bei einer Party oder ähnlichen Situationen in Frage!
      Sofern es sich um eine neue Praktik handelt, die eher spontan mit eingebaut wird, wird noch in
      der Session besprochen vorstellbar oder eher nicht. Ansonsten ist durch Gespräche im Vorfeld schon
      sehr viel klar, was geht und was nicht, sodass genügend Spielräume für diverse Spielarten bestehen.
      Safewords und Handzeichen sind besprochen, oft aber auch einfach nicht nötig, weil er mich so gut
      lesen kann, dass er merkt, wann es etwas weniger sein darf :) .
      Grüße

      Mrs. Mendor

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      Ich sage das, was ich denke, und nicht das was DU hören willst!
      (Verfasser unbekannt)
      Klare Absprache.

      Zuerst mal drüber reden - Nogo, Neigungs & Tabu Liste erstellen, sodass man schonmal n klaren Rahmen hat indem man sich bewegen darf, wenn die Liste dann von Beiden unterschrieben wird hat man ja einen gewissen Beweis für den Konsens.

      Ebenso unterschrieben werden sollte eine Art Spielvereinbahrung, die den Rahmen festlegt - kann man auch auf die Nogo Liste packen, jedenfalls sollten die geltenden Safewords auch dabei stehen.

      Hat man den Rahmen und die Safewords abgeklärt ist ja eigentlich klar, dass alles abgestimmt ist - sollte man etwas machen, was der Andere doch nicht will kann derjenige ja jederzeit abbrechen und da sind BDSMler eigentlich besser abgeklärt als Kampfsportler oder andere Extremsportler ^^
      Da wir klare Absprachen haben, die uns und unsere Sessionen betrifft, ist alles Neue wesentlich leichter.

      Wenn wir ein neues Spielzeug ausprobieren, testen wir es meistens an beiden. Es sind ein paar probe Schläge oder wie bei unserem "Greifer", ein paar probe Griffe, die außerhalb einer Session, meistens bei beiden, gemacht werden.
      Wir reden über die Wirkung. Reden darüber, wie stark oder wie häufig es wohl angewendet werden kann, in einer Session.
      Wenn es dann, das erste mal in der Session eingesetzt wird, ist @Entfesselt sehr aufmerksam und beobachtet mich sehr genau. Was er immer tut aber dann besonders. :love:
      Dadurch ist es mir möglich, vertrauensvoll, auch mit neuen Situationen, Spielsachen, what ever, mich gehen zu lassen. Mich ganz fallen zu lassen.
      Ich mache - er muss es aushalten :P

      Ne , nicht ganz , aber ungefähr. Mag ich nicht , gibts nicht .
      Kann ich nicht (mehr ) aushalten dagegen schon .

      Am Anfang haben wir viel gesprochen und probiert . Jetzt weiß ich was und wie mein Kleiner es verträgt und braucht .
      Wenn ich jetzt neue Sachen nutzen möchte , dann gibt es einen bestimmten Weg auf den wir uns geeinigt haben . Entweder auf die Brutale Art oder auf die sanfte . Erstere ist genau das wonach es sich anhört . Eignet sich bei neuen Schlag Werkzeugen oder Klemmen .
      Für Sachen die stillhalten erfordern oder die er bewusst erleben soll , nehme ich den sanften weg . Letzens waren es Nadeln , die ich so nutzen konnte .

      Bei auswärtigen Kandidaten hilft nur reden / schreiben , auf jeden Fall Worte .
      Die zwei Ladys die ich mal in meinem Refugium begrüßen durfte haben mir vorher viel erzählt , einen Neigungsbogen ausgefüllt . Und zu guter Letzt galt während dessen das Ampel System .

      Auf der Windel Fetisch Party habe ich mich auf das Wort des Gastgebers verlassen . Es war eine kleine, private Party und er hat mir gesagt wer von den anwesenden an einer Frau interessiert ist und in welchem Maße .
      Und er hat auch ein bisschen geführt , im Sinne von Blicken und Gesten zur Ermunterung . Hat mir geholfen ;)
      Und er lag nicht daneben .
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.

      triangel schrieb:

      Servus felin,

      gar nicht - innerhalb einer Metakonsensbeziehung wie CIS ist eine Übereinstimmung/ Zustimmung mit aktuellen
      Vorhaben nicht vorgesehen oder notwendig.

      als denn :)
      Kannst du das für mich etwas näher erläutern ? Danke :)
      Nie gezählte Tage liegen hinter dir,
      in denen der Moment, so oft,
      so wichtig für dich war.
      Es ist doch dein Traum,
      mit dem du diesen Weg gegangen bist,
      deine Gefühle, die dich haben glauben lassen
      und deine Sehnsucht, die dich noch immer
      nicht zu Ruhe kommen lässt.
      Es ist noch immer dein Weg,
      der zu dir gehört.
      Fang dir deine Träume - Staubkind.
      Einmal der Art der Beziehung und damit der maximal schieflastigen Rechteverteilung zugestimmt erübrigen sich für sklavin sämtliche weiteren Überlegungen ob Zustimmung gegeben würde ja oder nein, wie und ob kommuniziert wird und dergleichen.

      Bezogen auf felin's Beispiel:
      Wenn ich mit einem anderen Gegenüber als meinem Herrn zu tun bekommen würde - ginge das ohnehin nicht von mir aus und somit gäbe es auch keine Notwendigkeit, dass ich mit dieser Person Übereinkünfte träfe. Diese würden geschehen oder auch nicht durch die entscheidungsbefugte mit überstellte Person. "Was ich will", wie felin schreibt, wäre auch nicht Frage einer solchen Konstellation.

      Bei mir im speziellen haben sich auch keine Veränderungen , z.B. erwähnte Zeichen, Symbole, Wortwechsel, Codes etc. , mit Fortschreiten der Tragweite der Verbindung ergeben. Wer alles will muss bereit sein alles in Kauf zu nehmen und so und nicht anders macht es für meine Begriffe Sinn in solch eine Verbindung einzusteigen und sich mit ihr zu entwickeln. Loslassen um Entwicklung zu ermöglichen - quasi.

      Ob ich bereit bin dies in aller Konsequenz mit zu tragen muss ich vor der Beziehung für mich rausfinden. Hat wer Zweifel sollte er tunlichst die Finger davon weg lassen.

      :)
      <<<Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.>>>
      Johann Wolfgang von Goethe
      Ach @triangel, schön, wie Du das sagst.

      Gerade gestern erst habe ich meinem Herr alle Macht über mich gegeben. Natürlich muss man sich sicher sein, mit seinem Partner und es gehört - ja ich möchte fast sagen blindes - Vertrauen dazu. Wenn man Zweifel hat, dann wird das nichts.

      Ich finde es auch nicht erfüllend, wenn ich meinem Herrn eine Auswahl an "Spielen" vorsetze, von denen er dann einige spielen darf. Oder immer wieder Verhandlungen führen muss.

      Ich liebe es, wenn er einfach spontan immer alles machen kann, was er möchte. Er kann mich gut genug lesen, um zu wissen, wenn es wirklich zu viel wird. Und er reagiert immer darauf. Wenn nicht, wäre das zwar sein Recht, würde aber das Vertrauen stören und das will er nicht verlieren.
      So finde ich es gut und empfinde es viel natürlicher und freier.
      Erst reden vor der allerersten Session, und das lange und ausführlich. Alles, was danach und auch in den Folgesessions geschieht, wird nicht mehr abgesprochen. Ich tue, was ich für gut und richtig halte, und Sub hat mitzuhalten. Bei weiterem Redebedarf oder wenn es einfach nicht mehr geht, bremse ich mich eben ein, verbessere, wo eben Verbesserungen nötig sind, um es für Sub wieder erträglich zu machen, und weiter geht's. Einfache Beschwerden werden aber überhört. Das ist für mich noch kein Entzug der Einwilligung. Lag auch bisher nie falsch damit, es so einzuschätzen.
      Aber die Frage war ja, wie Konsens hergestellt und überprüft wird: Definitiv durch Reden am Anfang und während der Sessions dann meist durch Lesen von Körpersprache. Also die alte, bewährte Methode.
      gar nicht. ich weiß dass er mich achtet und respektiert und er weiß, dass ich damit klarkomme, wenn er sich zu weit aus dem Fenster lehnt. Hinterher reden tun wir, aber vorher eher nicht, weil es meist spontan aus uns rausbricht.
      Wir sind aber auch schon nen ticken länger zusammen und haben eher festgestellt, dass wir ja bdsm betreiben, als dass irgendwann der Wunsch danach aufkam. Das war eher so ein, lass uns das doch intensivieren und mal gucken was da noch so geht.
      Ich hab ihn aber gebeten nichts zu tun, was er nicht wirklich will, um mir eine Freude zu machen.
      Das war mir wichtig.
      Nach Bauchgefühl, ganz einfach. Wer unbedingt nen Safeword will kann eins haben. Geredet wird drüber, aber nicht im unmittelbaren zeitlichen zusammenhang zur session. Da beschränkt sich die kommunikation auf das sachlich notwendige (z.B. Ne kurze ernste Rückfrage wenn ernste Zweifel bestehen, ob gerade alles noch in den richtigen Bahnen verläuft). Alles andere berdirbt stimmung und Machtgefälle. Jammern, heulen und fluchen hingegen ist natürlich immer erlaubt
      Wenn ich etwas im Kopf habe, erzähle ich es ihm oft oder schreibe es auf und teile es ihm später mit.

      Mit meinem Partner verständige ich mich über kleine Anmerkungen à la "Weißt du, was ich nun schön fände/mir vorstelle?", sowohl von seiner als auch von meiner Seite aus. Ebenso durch Berührungen, Blicke, Gesten, ...
      Meist merkt er aber, ob es für mich gerade passt oder nicht, ginge es gar nicht (was bisher einmal vorkam) bitte ich ihn darum aufzuhören. Passt es für ihn nicht, so geht er nicht darauf ein.
      Zu Partys o.ä. kam es noch nie. Hier würde ich mich ganz simpel nach meinem Herrn richten, sofern er dabei ist und andernfalls durch Blickkontakt auf mich aufmerksam machen oder eben durch ablehnende Haltung abweisen. Alles Weitere steht in den Wolken ;)
      Mir geht es ähnlich wie rubbi. Mein Herr und ich leben halt zusammen, manchmal überrascht er mich, manchmal weiss ich vorher davon, manchmal bringe ich mich mit ein, auch das ist wichtig und okay, da auch ich Verantwortung trage...schwer zu erklären....mal schafft er etwas Neues an, manchmal mache ich Vorschläge, schaffe was Neues an nach Absprache mit ihm. Safewort brauche ich nicht und andere Sicherheiten auch nicht. Wenn etwas nicht geht, merkt er es entweder selber oder erwartet von mir, dass ich es ihm signalisiere.
      Auf Partys bestimmt er, was passiert, er passt auf mich auf, allein würde ich eh nirgendwo allein hingehen. Bin froh, dass ich das nicht muss :yes:
      Gerade am Anfang sollte man natürlich reden. Vorlieben und Wünsche besprechen, Zweifel und Grenzen klar machen. Gerade wenn man sich kennenlernt ist es ja auch wichtig zu gucken, ob man denn zumindest ähnlich tickt. Und dann tastet man sich ja langsam ran.

      Als ich meinen Partner/Dom kennenlernte, hatte ich nur ganz ganz wenig Erfahrung. Und weil ich meine Grenzen nicht mal selber kannte, aber natürlich heraufinden wollte, war es ihm wichtig, dass wir ein Safeword ausmachen. Wir haben dann auch öfters darüber geredet, wie die eine oder andere Praktik für uns war.
      Er hat aber schnell gelernt, mich zu lesen. Wenn ich an einer Grenze angekommen bin, kommuniziere ich das oft auch ganz bewusst durch Körpersprache. Das Safeword habe ich bisher nie benutzt. Wenn er das Gefühl hat, ich bin an meiner Grenze angekommen, fährt einen Gang runter oder bricht das Spiel ab (im Extremfall).

      Ansonsten, ist immer klar: Der andere kann einem nicht in den Kopf gucken. Ich hatte jetzt über mehrere Wochen eine Phase, in denen BDSM für mich psychisch gar nicht ging. Da haben wir natürlich drüber geredet. Auch um ihm klar zu machen, dass es nicht an ihm liegt. Als es dann wieder ging, habe ich ihm das aber auch gesagt. Das kann er ja sonst nicht wissen ;)


      Genauso ist es, wenn einer etwas neues ausprobieren will. Das sind auch oft Ideen, auf die der andere noch gar nicht unbedingt gekommen wäre. Die kann man schließlich oft nur verbal kommunizieren bzw. vorgeschlagen ("Ich würde gerne mal...", "Was hälst du von..." etc).
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)