Narben als seine Zeichen

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      Narben als seine Zeichen

      Ihr Lieben

      Seitdem ich werdende Sub bin und er mein werdender Dom und sich unsere DS und partnerschaftliche Beziehung mehr und mehr entwickelt, entwickeln sich auch seine Spuren auf meiner Haut immer mehr. Im Sommer 2012 haben wir uns kennengelernt und dann war auch fast die Bikini-Saison zuende, bevor seine Zeichen überhand nehmen konnten.

      Ich habe eine helle Haut und schnell bilden sich dunkle Stellen nach Verletzungen, d. h. Narben. Oberflächliche verblassen mit der Zeit, d.h. nach Monaten oder Jahren. Grösse Hämatome lassen auch dunkle Flecken in der Haut zurück, so dass meine Haut insgesamt sich dauerhaft nach und nach verändert. Blaue und grüne und gelbe Flecken habe ich ja inzwischen ständig.Es heilt was, es kommt neues hinzu. Wozu ich einen Rückspiegel brauche schaue ich inzwischen kaum noch an. Ich sehe es am nächsten Tag, um mich über das Ausmass zu informieren, für den Fall, dass ich z. B. zur Massage gehen, ansonsten verfolge ich den Verlauf inzwischen kaum noch.

      Was ich jedoch verfolge und was mich auch etwas nachdenklich stimmt, sind seine Fingernagel"kratzer" auf meinem Rûcken. 1-2 x wôchentlich kommen sicher neue hinzu. Die Kratzer sind so tief, dass er teils blutet. Duschen daraufhin ist schlecht, da es brennt und Nässe die Heilung nicht fördert. Die Folge sind inzwischen lange Striemen am Rûcken, die deutlich sichtbar sind. Meine Masseurin ist informiert und sie massiert mich dann einfach und gut is.

      Sieht es hübsch aus? Mmmh. Eigentlich nicht. Will ich, dass er es nicht mehr tut. Ja und nein. Will ich Narben von ihm? Ja und nein. Nein, weil ich immer eine Erinnerung an ihn haben werde, auch wenn es ihn für mich irgendwann nicht mehr geben wird und Liebesbeziehungen sind ja so oft endlich. Da weiss man nie. Ja, weil er mit seinen Zeichen mich markiert wie eine Stute, die gebranntmarkt ist und dem Besitzer x gehört. Das mag ich dann wieder sehr, da ich ja zu ihm gehören will.

      Jetzt stellt sich nur die Frage nach Schwimmen im Sommer oder auch kurze Rôcke usw. Mein neuer Springstock hinterlässt wenig Spuren. Aber ich entscheide ja sowieso nicht, womit er mich schlägt. So ist das eben bei uns und das will ich ja auch so. Schwimmen gehen werde ich. Ich wohne an einem superschönem See und da geht man im Sommer eben schwimmen und wenn wir evtl einen Segel-Tauch-Urlaub in der Karibik dieses Jahr machen, laufe ich ja auch nicht in der Burka rum. Und aufhören mit Schlagen usw will ich nicht und er ganz sicher auch nicht. Was mach ich also damit?

      Wie ist es mit euch? Ich werde gezeichnet. Mein Rücken bekommt mehr und mehr Narben. Seine Zeichen. Ich bin ambivalent. Ich schwanke zwischen Ablehnung und Glückseligkeit. Es ist wie ein Tatoo von ihm. Und die Narben auf dem Rücken werden bleiben, evtl länger als er, wer weiss das schon.

      Dann kommen noch die anderen Menschen hinzu. Was sage ich ihm Frûhjahr zu den blauen Flecken? Es gibt ja auch welche an Oberarmen und Unterschenkeln. Ich kann es nicht ândern. Für mich gehört es dazu. Es gehört zu unserer BDSM Beziehung. Wenn er bei mir ist, gefällt es mir sogar sehr. Wer fragen würde, würde schon die richtige Antwort bekommen. Je nach Fragenden und Situation mehr oder weniger ehrlich. Wenn mir ein Typ dumm käme und mein Dom kâme dazu, würde er schon den richtigen Spruch parat haben. Das gefällt mir dann wieder.

      Also, ich bin ambivalent. Ein Brandzeichen wünsche ich mir von ihm auf eventuell mal. Aber das soll dann nicht sorfort jedem ersichtlich sein und auch an einer Kôrperstelle, die man nicht so ohne weiteres sieht....

      Wie geht ihr mit v.a. Narben, aber auch blauen Flecken um?

      Lg v Anaisa

      Wie seht ihr das?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Anaisa ()

      hmm, bin mir grad nicht sicher wieviel ich hier verraten möchte...vielleicht lösch ichs gleich wieder. bin hier ja eher pseudo inkognito. ;)
      also ich ärger mich ziemlich über die sichtbaren spuren an den armen. damals hab ich da nicht so drüber nachgedacht. die kann man halt nicht so doll verstecken. deshalb werd ich dann schonmal für labil gehalten oder so...hmpf...die wahrheit behalt ich dann aber meistens lieber für mich.
      an stellen, die man gut verdecken kann mag ich spuren aber, auch wenn se nicht mehr weggehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von püppi ()

      dazu fällt mir spontan ein: Ich las gerade das Buch "Ich trage meine Striemen wie andere ihren Ehering" - Der Titel verführte mich zum Kauf. Ich kann das Buch empfehlen.

      So wie ich das sehe Anaisa, brauchst du es. So wirst du damit leben und umgehen lernen. Behaupte ich jetzt Mal ohne Anspruch auf Richtigkeit - Ist mein Gefühl beim lesen deines Textes.

      Ob die Verletzungen jetzt so sein müssen dass sie doch längere Zeit bleiben..... weiß nicht.

      WAS MACH ICH DAMIT? - Ganz einfach wenn du drauf stehst - dann steh dazu und sei stolz die Striemen zu tragen

      Ich selber steh auch auf Striemen am Rücken und am Hintern sind sie mir egal, auch wenns mal blau oder lila wird. Bluten solls nicht, das würd mein Frauchen auch nicht machen - aber gut rot darfs schon sein die Haut - Meine Frau bekommt SEHR leicht blaue Flecken - da versuch ich es ebenso an sichtbaren Stellen zu verhindern.

      Anaisa, ich hoffe ich habe mich nicht zu direkt ausgedrückt.
      Spuren sind okay,wie Striemen auf Rücken und Hintern,Narben möchte ich nicht haben.Damit hätte mein Mann auch ein Problem.Ich bekomme schnell blaue Flecke,die dann sehr dunkel werden.Jetzt kann ich sie noch gut verstecken,aber wenn´s wärmer wird..Demnächst habe ich einige Arzttermine,da muss ich mich schon mal freimachen.Ich will da nicht mitleidig angestarrt werden,man kennt sich schon Jahre.Also,werden wir uns vorsehen müssen.Ist ja bis jetzt planbar.

      Wenn das meine Mutter sehen würde,sie würde das nie und nimmer verstehen.Ich hatte vor meiner Ehe einen Partner,der gewalttätig war,das würde sie sofort an diese Zeit erinnern.Ist schon sehr lange her.

      Einen schönen Abend noch,liebe Grüße

      Elaine
      Spuren in Form von Blutergüssen und Striemen gehören für mich dazu.
      Jedoch sind bleibenden Spuren für mich eine Kennzeichnung des Doms, die ich mir sehr intensiv überlegen würde.
      Die Kennzeichnung stellt für mich persönlich den intimsten Akt dar und ich würde auch nicht aus purer Verliebtheit oder Geilheit, diese zulassen.
      Dazu gehört für mich weit mehr, schließlich würde mir diese "Spur" ein Leben lang erhalten bleiben.
      Es wäre eine bewußte Entscheidung, wenn ich dies zulassen würde.
      Liebe Gast 125

      danke für deine Meinung. Ich denke, du hast recht damit. Das ist für mich auch genau der Punkt, um den es geht. Ich könnte es ja als Tabu definieren. Damit habe ich aber wirklich Mühe. Ich kann das nur auf der Beziehungsebene thematisieren. Irgendwie habe ich aber dann das Gefühl, ich stelle ihn nicht zufrieden. Es ist ja auch nicht etwas, was ich nicht aushalten könnte, wie ein Schmerz z. B., sondern wäre nur etwas, was ich nicht will. Solche Sätze wie, ich habe nicht zu wollen, das entscheidet alles er und mein Körper ist sein Körper, machen natürlich psychisch was mit mir. Alleine das Wiederholen solcher Sätze lôst etwas in mir aus und es macht es mir schwerer ganz klar wie in einer normalen Beziehung zu sagen. Stopp. Nein. Will ich nicht. Ich ordne mich ihm ja gerne unter und ich will ja zu ihm gehören und dabei ist eine Kennzeichnung seines Besitzes auch etwas, was ich mag. Nur mag ich es immer noch, wenn plötzlich die Beziehung aus welchen Gründen auch immer ein Ende hat? Ich sehe dieses Ende zwar gerade nicht, aber dadurch ist es ja nicht ausgeschlossen.

      Bin ambivalent und merke einfach, dass er und BDSM mich verändert. Das sind vielerlei positive Veränderungen, aber eben auch schlechte.

      Anaisa
      OK dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu ;)

      Über 90% der BDSM Beziehungen scheitern... klar denkt jeder die Aktuelle würde natürlich niemals dazu gehören... es gibt nur sehr sehr wenige Subs die mit einem neuen Partner in den Bereich eingestiegen sind und für den dieser Partner der letzte Dom war...
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      90% oder mehr ;)

      Ich bin seit 13 Jahren dabei, habe einen großen Bekanntenkreis, kenne die Beziehungssituationen bei meinem Stammi (etwa 25 Subs) aus vielen Jahren, hatte selber Beziehungen und Affären und halte mit einigen davon noch immer den Kontakt... wenn ich es richtig überblicke kenne ich weit über 100 BDSMler persönlich, die einen mehr die anderen weniger intensiv. Dennoch kenne ich keine Sub bei der folgende Voraussetzungen gegeben sind 1. sie und ihr Dom/Herr hatten nicht schon vorher eine Beziehung bevor sie zusammen den Bereich BDSM erkundet haben 2. die Beziehung dauert bereits seit mehr als fünf Jahren an.

      Das ist ähnlich wie beim ersten Mal, die wenigsten Menschen heiraten und bleiben danach für immer (monogam) zusammen. Es gibt diese Ausnahmen und das ist wunderschön aber sicher nicht der Normalfall.

      Wer sich mit älteren BDSMlern unterhält kann diese ja mal fragen wie viele Affären und Beziehungen sie in der Zeit hatten (Affären und besonderes Spielbeziehungen sind für mich auch Beziehungen wenn auch ohne den Faktor der Liebe) und zumindest in meinem Bekanntenkreis sind einige BDSMler inzwischen mit NichtBDSMler liiert eben weil das dann trotz der fehlenden Neigung einfach besser gepasst hat...

      BDSM Beziehungen scheitern an dem selben Punkt wie andere Beziehungen auch, es passt einfach nicht auf Dauer zusammen... Um auf die Hintergründe einzugehen fehlt mir derzeit aber die Zeit...
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Wegen der 90% ...

      Eventuell mag es ja auch daran liegen, dass oft die Beziehung zu stark nur auf BDSM fokussiert ist. Wie immer im Leben sollte eine möglichst
      breite Basis für das langfristige Zusammenleben von Menschen existieren. Die gezielte Suche nach "Nur" einem Dom oder einer Sub stellt Dinge
      in den Fokus die in normalen Beziehungen ein "auch" sind aber nicht der Nukleus um den sich alles dreht.

      Ich glaube, dass BDSM eine unglaubliche Ergänzung für zwei Menschen sein kann und grosse Nähe kreiert, allerdings sollte man sich hüten
      die Beziehung nur auf diese Ebene aufzubauen.... das ist zu kurz gesprungen....
      @Gentledom

      Das hört sich nicht gut an, was du schreibst. Vielleicht hängt es auch an etwas anderem als BDSM. Die Auswahl deiner Gruppe - Doms und Subs - die du betrachtest, könnte ja auch andere Verhaltensweisen haben, die zu einer geringen Dauer an Beziehung führen. Nichts gegen deine Erfahrung, jedoch stellt sich mir die Frage, WARUM diese Beziehungen offensichtlich häufiger scheitern sollten, als andere Beziehungen.

      Ich glaube eher, dass eine BDSM Beziehung länger hält als eine Vanilla-Beziehung. V.a. wenn der BDSM Bereich in die Beziehungsebene weit hereinragt. Ab einem bestimmten Alter will man vielleicht auch weniger suchen und lieber finden und hat auch verstanden, dass es die eierlegenden Wollmilchsau nicht gibt. BDSM mit seinem Machtgefälle eröffnet auch durchaus sexuell mehr Raum, auch hinsichtlich Teilen des anderen, wozu ich gerade als neue Erfahrung machen darf oder muss. Viele hier fragen sich wenig WARUM
      oder WOZU sie diese Neigung haben. Wenn das einigen klarer wäre, würde auch die Beziehung evtl länger halten.

      Ich bin mir bewusst darüber, dass ich etwas einmaliges gefunden habe mit meinem Dom, weil er umgekehrt proportional mir gegenüber tickt. Dass man so einen Menschen, der intellektuell auf einer Hôhe mit einem ist, mit dem man lachen kann, der attraktiv ist und der mit einem noch die gleiche sexuelle Neigung verbindet, nicht an jeder Strassenecke findet... und manchmal kommt ja noch mehr hinzu, sollte klar sein und wenn man das weiss, wertschätzt man vielleicht mehr, was man hat, als das was man gerne AUCH NOCH hätte und ist vielleicht toleranter, was m. E. dann eine BDSM Beziehung langlebiger macht.

      Aber das ist nur graue Theorie. Ausser eine BDSM geprägte Affäre, hatte ich bislang keinen Dom. Das ist somit der erste. Bei uns entsteht Beziehungsebene gleichzeitig mit BDSM. Für mich findet BDSM vielmehr im Kopf statt, als am Andreaskreuz oder sonst wo, sofern es eine BDSM-Beziehung ist und hiermit meine ich keine Spielbeziehung. Das ist dann etwas sehr intimes und besonderes.

      Interessant wâre für mich, woran deiner Meinung nach gerade BDSM scheitern.

      @Gizmo

      Ich glaube nicht, dass BDSM, nur wenn man es als eine Spielform der Sexualität lebt, besser die Beziehung bereichert als wenn man es in den Beziehungsalltag hineinragend lebt. Es kommt darauf an, was der-/ diejenige braucht. Natürlich KANN es so sein, aber das hat keine generelle Gültigkeit. BDSM als Basis der Machtverteilung in der Beziehung zw den Partnern finde ich sogar eine gute Möglichkeit. Für micg beinhaltet eine BDSM Beziehung auch einige Pflichten für den Dom. Eben dass er Sub beschützt, ihr Sicherheit gibt, Dinge, die als Mann seine mânnliche Aufgabe sind für sie erledigt, für sie kämpft,... das aber ist dann wieder stark mit einer devoten Sub vergesellschaftet, was sicherlich die Dauer einer Beziehung verlängern kann. Eine v.a. masochistisch geprâgte Sub hat da andere Präferenzen. Mein Dom hatte eine v.a. maso-Sub mal. Auf der Beziehungsebenr kam es häufiger zu Streitereien als z. B. zwischen uns. Wenn einer die Beziehung führt und es im Zweifel keinen Streit gibt, sondern einer entscheidet, ist alles viel harmonischer und gehorchen will ich ja als devote Sub, selbst da, wo es weh tut. Psychisch und physisch. Wo ich wieder bei meinem Thema bin:

      Ich will gehorchen und mich seiner Zeichen nicht verwehren, aber die Zeichen ansich will ich in dem Ausmass nicht. Ich habe mir überlegt, ihn darum zu bitten, weniger Zeichen dort zu hinterlassen. Das steht nicht meinem Sinn nach gehorchen entgegen.

      A.
      Ich habe hier im Forum bisher nur gelesen und alles mitverfolgt. Aber jetzt muss ich etwas loswerden.
      Ich finde Gizmo und Gentledom haben Recht und was sie schreiben ist einfach nur ehrlich.
      Vielleicht empfindet jemand, der frisch verliebt ist, das anders...
      Ich gehöre hier im Forum ja nicht gerade zu den Jüngsten und habe schon einige Beziehungen hinter mir.
      Die Basis einer Beziehung kann weder BDSM noch "normaler" Sex sein, da dies aus meiner Erfahrung meistens bzw. immer zum Scheitern der Beziehung führt.
      Ich bewundere die Paare hier im Forum, die nach einer langjährigen Beziehung ihre Neigung erkannt haben und diese nun ausleben - sie haben eine Basis...
      Noch ein kurzes Statement zu den Narben/Spuren die mein Dom auf meinem Körper hinterlässt: Niemals würde ich es zulassen, dass es soweit geht, dass bleibende Male auf meinem Körper zurückbleiben - ich habe habe nur diesen einen Körper und wer weiß was in ein paar Jahren ist.......
      @ Emily

      Emily schrieb:

      Noch ein kurzes Statement zu den Narben/Spuren die mein Dom auf meinem Körper hinterlässt: Niemals würde ich es zulassen, dass es soweit geht, dass bleibende Male auf meinem Körper zurückbleiben - ich habe habe nur diesen einen Körper und wer weiß was in ein paar Jahren ist.......


      Ja, Emily, verstehe ich. Ich habe darüber auch nachgedacht. Ich habe eine OP-Narbe. Das war ein einschneidenes Erlebnis im übertragenen und tatsächlichen Sinn für mich. Ich will und werde mich immer daran erinnern und das ist auch gut so. Die Narbe ist dafür das Zeichen. 
      Mein Freund ist im Prinzip mein 1. Dom und obwohl es genau das ist, was ich brauche - BDSM - ist es auch sehr an seine Person gekoppelt. Ich glaube nicht, dass ich jemanden wie ihn ein 2. Mal in meinem Leben treffen. Ich glaube auch, dass es damit - wenn es mit uns vorbei wäre - mit BDSM für mich vorbei wäre, weil es für mich viel mehr als eine sexuelle Neigung ist und eher eine Lebensphilosophie darstellt. Es ist für mich eine andere Art der Beziehung, die ich so noch nie hatte und erst ganz langsam begreife, wie gut es mir tut. Ich ordne mich ihm unter und ich tue es um ihm zu gefallen und das tut MIR gut, aber nur, weil er damit so umgeht, wie er damit umgeht. Er führt mich, dringt in meinen Kopf an und macht mich zu SEINER Sub, er bildet mich aus und ich gehorche und lasse es zu. Ich lerne Verhaltensweisen und Worte, die er will. Ich gebe ihm mein volles Vertrauen und mein Vertrauen gibt mir die Stärke meine Angst zu überwinden, die er mir ab und zu einflösst. Ich gebe mich ihm völlig und er missbraucht mein Vertrauen nicht, sondern beschützt seinen kleinen Vogel, hält ihn in der Hand, das Herz pocht zwar laut, aber es ist sicher und das weiss es auch und es gehört zu ihm. 

      Ich verändere mich gerade stark in meinem Denken und Verhalten. Manches was für mich früher undenkbar war, gewinnt nun eine ganz andere Relevanz und ich merke überrascht, dass Verhaltensweisen, die ich aufgrund meiner Sozialisation und Emanipation normalerweise ablehne, mir dennoch gut tut und es mich sehr viel ruhiger, ausgeglichener, zufriedener, glücklicher macht.  Ich denke durch ihn über den Sinn von vielem nach und stelle immer mehr die Welt, in der ich lebe in Frage. Ich frage mich, was BRAUCHE ich und nicht, was wollen andere, dass ich brauche. Nur Stichworte: Medien, Eltern, Freunde, "1. Welt". Und ich stelle immer mehr fest, dass ich da oft ganz anders bin. Ich bin nie mit dem Strom geschwommen. Das meiste davon war zwar ungewöhnlich, aber nie ganz ausserhalb dieser Welt. Inzwischen frage ich mich jeden Tag mehr, was will ich und was vor allem nicht und sage ich auch meine Meinung, auch dort, wo ich dadurch evtl anecke oder stelle unangenehme Fragen, die derjenige ungern hört. Das tu ich aus einer Authentizität heraus, weil ich gemerkt habe, dass schonungslose Ehrlichkeit wie klares Wasser ist. Es spült den Dreck weg und man sieht, was WIRKLICH darunter ist. Dass das nicht immer und für jeden angenehm ist, dürfte klar sein. Auch für mich nicht und wer mich erkennt und mir meine Wahrheit sagen kann, dem bin ich dankbar dafür, wenn er es wirklich SIEHT und nicht nur meint etwas zu sehen, wenn er nicht dabei verletzend wird, wobei auch mal eine Verletzung etwas ist, was gesundes Fleisch wieder zutage fördert. Schwellende, eitige Wunden sind nicht für mich. Da nehme ich auch inzwischen gerne selbst die Küvette und schneide es raus...

      Es tut sich also was in meinem Leben. Ich werde eine andere. Parallel entwickele ich mich beruflich durch eine Weiterbildung in den nächsten Jahren sehr viel weiter und auch mein Berufsumfeld wird in den nächsten Jahren ein anderes sein. Das Land habe ich schon gewechselt... nun auch die Einstellung zu Liebe, Sex, Partnerschaft und was eine "schöne" Beziehung ist. 

      Mein Dom tritt durch unsere Gespräche und sein Verhalten da unglaublich viel in mir los. Beruflich im Rahmen meiner Weiterbildung kann ich genau diese Dinge dann mit einer neutralen, an die Schweigepflicht gebundene Person diskutieren. Idealer geht es kaum. 

      Die Zeichen auf meinem Rücken werden mich mein Leben lang an diesen Prozess erinnern. Ich begreife immer mehr, was da überhaupt in mir passiert und ich bin froh darum, weil es mich immer mehr zu der macht, die ich wirklich bin und ich immer strikter meinen Weg umd lasse mich nicht abhalten von meinen Wünschen, Zielen und meiner Lebensweise. 

      Es ist wie Aufwachen aus einem langen Schlaf und die Sonne scheint blendend ins Gesicht. Ich erkenne mich selbst und ER weiss um mich...

      A.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Anaisa ()

      @ Emily

      Ja, das kann sein, es ist auch eine Gabe.... ER hat etwas, was ich nicht in Worte fassen kann und DAS zwingt mich in due knie - eine Frage mal von Gentledom "Was zwingt euch in die Knie..?" soweit ich mich erinnere.
      Narben möchte ich nicht, Spuren ja und dies immer intensiver. Als Neuling erstaunt es mich wie viel ich ertragen möchte und kann. Auf dem Rücken, Innenseite der schenkel und Po wünsche ich mir sogar blaue Flecken und Striemen. Was mir aktuell in den Kopf gekommen ist und was ich nicht mehr los bekomme : ich möchte ein Tattoo, mein erstes und zwar auf dem Venushügel, mit einem Symbol, dass ich immer mit ihm, verbinden werde.
      Das erschreckt mich ein bisschen aber mein Bauch sagt : ja
      LG
      Gio
      ’’Bloß jene Herrschaft ist von Bestand, die freiwillig zugestanden wird.‘‘
      Machiavelli

      @ Georgina:

      Tatoo ist dann wie ein Narbe. Bleibt ebenso unlöschbar. V.a. in dem Intimbereich....

      Blaue Flecken an Schenkelinnenseiten usw habe ich stândig. Was ist für dich das besondere? Dort tut es nur vielmehr weh....