Gedanken zur Nacht, Teil 3 - Devotion
Nach langer Zeit mal wieder was (vielleicht für manchen provokatives) zur Nacht.
Liebe Tops und Bottoms, liebe Doms und Subs, wie viele von uns sind wirklich dominant oder wirklich devot?
Ich muss gestehen, das Adjektiv "devot" geht mir inzwischen einigermassen auf den Zeiger. Genau wie das Adjektiv "dominant".
Als ich das erste Mal mit einer Spielart der Sexualität zu tun hatte, die sich damals komplett abseits jeglicher Konventionen bewegte, und allgemein als "pervers" bezeichnet wurde, nannte man es noch schlicht SM und es ging um Lust und Schmerz, um Ausgeliefert sein, um Kontrolle und Kontrollverlust. Das alles einvernehmlich, die Schwierigkeiten waren damals die selben wie heute. Dinge wie Überwältigungsfantasien und ähnliches spielten manchmal bis oft eine Rolle und beide Seiten taten sich schwer damit, damals wie heute.
Schmerzen setzten Endorphine frei, Hilflosigkeit gab einen Kick, wenn genug Vertrauen dabei war, genau wie heute.
Wenn man sich die Bedeutung des Begriffs "Devotion" mal anschaut, geht es darum, dass sich der passive Part dem aktiven Part unterwirft. Soweit die Fantasie. Und in der Realität? Mal ehrlich, wie viele Subs sind hier unter uns, die sich im echten Leben, und nicht nur in der Fantasie, tatsächlich und völlig unterwerfen würden? Ein Prozent? Weniger?
Freunde, wir leben im 21. Jahrhundert. Die moderne Sub-Frau, der moderne Sub-Mann sucht einen neuen Kick und der heisst Devotion. Das kann, in Abhängigkeit vom Partner, funktionieren. Aber ich behaupte mal, es gibt hier so gut wie keine Frau und keinen Mann, die/der den Partner jeden Tag zwei Mal befriedigt, sich dafür den Arsch versohlen lässt, nichts dafür zurück bekommt und trotzdem damit glücklich wird.
Und der dominate Part? Ist und bleibt Wunscherfüller der/des Sub. Vielleicht abgesehen von den 50-80% der (vermutlich vorwiegend männlichen) Online-Doms, in deren Fantasie ihnen die Sub zwei Mal täglich einen bläst und sich dafür den Arsch versohlen lässt.
Es gibt sie, die Masochisten, die durch Endorphine high werden, und es gibt sie, die Sadisten, die Spass daran haben jemandem weh zu tun, und die vielleicht ihren Kick daraus ziehen, dass es ihrem Partner den Kick gibt.
Und es gibt sie, die Menschen, die durch Erniedrigung geil werden, und die Menschen, die durch die Reaktion der Erniedrigten angeheizt werden.
Es gibt sie, die Menschen, die an ihre Grenzen geführt werden wollen und die, die es mögen Menschen an ihre Grenzen oder darüber hinaus zu führen.
Aber die, die wirklich glauben, jemand überlässt sich ihnen völlig und allumschliessend, ohne jede Gegenleistung, mit völliger Hingabe, also absoluter Devotion, die sollten vielleicht mal anfangen zu nachzudenken.
Und auf der anderen Seite die, die wirklich nur als reine Objekte jemandem gehören wollten, die mag es geben, aber ihre Anzahl steht bestimmt im krassen Gegenverhältnis zu den inzwischen 70-90% derer Subs und Bottoms, die sich als devot bezeichnen.
Wie ich darauf komme? Durch die verbreiteten BDSM Neigungstests, bei denen bei Beantwortung von einer Hand voll Fragen, von denen nur ein oder zwei wirklich etwas mit Devotion zu tun haben, eine Devotion von 80% oder mehr ausweisen.
Wozu das führt? Unter Umständen zu unschönen Situationen und fatalen Missverständnissen. Das mag der Dom sein, der denkt er wäre allmächtig und sich die Sub tatsächlich einfach gegen ihren (aus seiner Sicht vermeintlichen) Willen "nimmt". Und auf der anderen Seite vielleicht die Sub, die sich fragt, ob es wirklich eine gute Idee war, sich jemandem auszuliefern, der Devotion erwartet, obwohl sie einfach nur ihren Kink ausleben wollte.
Wie immer, nix für Ungut.
Easy
Nach langer Zeit mal wieder was (vielleicht für manchen provokatives) zur Nacht.
Liebe Tops und Bottoms, liebe Doms und Subs, wie viele von uns sind wirklich dominant oder wirklich devot?
Ich muss gestehen, das Adjektiv "devot" geht mir inzwischen einigermassen auf den Zeiger. Genau wie das Adjektiv "dominant".
Als ich das erste Mal mit einer Spielart der Sexualität zu tun hatte, die sich damals komplett abseits jeglicher Konventionen bewegte, und allgemein als "pervers" bezeichnet wurde, nannte man es noch schlicht SM und es ging um Lust und Schmerz, um Ausgeliefert sein, um Kontrolle und Kontrollverlust. Das alles einvernehmlich, die Schwierigkeiten waren damals die selben wie heute. Dinge wie Überwältigungsfantasien und ähnliches spielten manchmal bis oft eine Rolle und beide Seiten taten sich schwer damit, damals wie heute.
Schmerzen setzten Endorphine frei, Hilflosigkeit gab einen Kick, wenn genug Vertrauen dabei war, genau wie heute.
Wenn man sich die Bedeutung des Begriffs "Devotion" mal anschaut, geht es darum, dass sich der passive Part dem aktiven Part unterwirft. Soweit die Fantasie. Und in der Realität? Mal ehrlich, wie viele Subs sind hier unter uns, die sich im echten Leben, und nicht nur in der Fantasie, tatsächlich und völlig unterwerfen würden? Ein Prozent? Weniger?
Freunde, wir leben im 21. Jahrhundert. Die moderne Sub-Frau, der moderne Sub-Mann sucht einen neuen Kick und der heisst Devotion. Das kann, in Abhängigkeit vom Partner, funktionieren. Aber ich behaupte mal, es gibt hier so gut wie keine Frau und keinen Mann, die/der den Partner jeden Tag zwei Mal befriedigt, sich dafür den Arsch versohlen lässt, nichts dafür zurück bekommt und trotzdem damit glücklich wird.
Und der dominate Part? Ist und bleibt Wunscherfüller der/des Sub. Vielleicht abgesehen von den 50-80% der (vermutlich vorwiegend männlichen) Online-Doms, in deren Fantasie ihnen die Sub zwei Mal täglich einen bläst und sich dafür den Arsch versohlen lässt.
Es gibt sie, die Masochisten, die durch Endorphine high werden, und es gibt sie, die Sadisten, die Spass daran haben jemandem weh zu tun, und die vielleicht ihren Kick daraus ziehen, dass es ihrem Partner den Kick gibt.
Und es gibt sie, die Menschen, die durch Erniedrigung geil werden, und die Menschen, die durch die Reaktion der Erniedrigten angeheizt werden.
Es gibt sie, die Menschen, die an ihre Grenzen geführt werden wollen und die, die es mögen Menschen an ihre Grenzen oder darüber hinaus zu führen.
Aber die, die wirklich glauben, jemand überlässt sich ihnen völlig und allumschliessend, ohne jede Gegenleistung, mit völliger Hingabe, also absoluter Devotion, die sollten vielleicht mal anfangen zu nachzudenken.
Und auf der anderen Seite die, die wirklich nur als reine Objekte jemandem gehören wollten, die mag es geben, aber ihre Anzahl steht bestimmt im krassen Gegenverhältnis zu den inzwischen 70-90% derer Subs und Bottoms, die sich als devot bezeichnen.
Wie ich darauf komme? Durch die verbreiteten BDSM Neigungstests, bei denen bei Beantwortung von einer Hand voll Fragen, von denen nur ein oder zwei wirklich etwas mit Devotion zu tun haben, eine Devotion von 80% oder mehr ausweisen.
Wozu das führt? Unter Umständen zu unschönen Situationen und fatalen Missverständnissen. Das mag der Dom sein, der denkt er wäre allmächtig und sich die Sub tatsächlich einfach gegen ihren (aus seiner Sicht vermeintlichen) Willen "nimmt". Und auf der anderen Seite vielleicht die Sub, die sich fragt, ob es wirklich eine gute Idee war, sich jemandem auszuliefern, der Devotion erwartet, obwohl sie einfach nur ihren Kink ausleben wollte.
Wie immer, nix für Ungut.
Easy