Im inzwischen leider geschlossenen Thread Was ist euch in einer dauerhaften BDSM Partnerschaft wichtig? (finde ich übrigens schade, wenn auch nachvollziehbar. Ich hätte sehr gerne mehr über die Antworten und Erkenntnisse daraus diskutiert, als über die Fragen ...) ist die Frage aufgekommen, was denn unter "natürlicher Dominanz" zu verstehen wäre.
Als einer, der diesen Begriff durchaus gerne verwendet und als Verhaltensweise für sich selbst auch anstrebt (ich würde mir nicht anmaßen zu entscheiden, ob ich meinen eigenen Ansprüchen da gerecht werde - das müssen wohl andere tun), fühle ich mich hier berufen - aus meiner subjektiven Sicht - etwas zur Aufklärung beizutragen.
Ich kann dabei natürlich nur beschreiben, was ich unter natürlicher Dominanz verstehe, wenn ich diesen Begriff gebrauche. Das ist weder eine "allgemein gültige Definition" (die es ja sowieso nicht gibt), noch eine Erklärung, was allenfalls andere darunter verstehen, sondern einfach nur das, was ich darunter verstehe, wenn ich den Begriff verwende ...
Vorab: "Natürliche Dominanz" hat für mich nur indirekt mit BDSM zu tun. Nur soweit als jemand, der "natürliche Dominanz" ausstrahlt (sowas, wie ich das meine, kann man nicht "besitzen", sondern nur "ausstrahlen", weil es neben vielleicht einer "Geisteshaltung" primär eine Wirkung auf andere ist ...), sich wahrscheinlich leichter tut, auch in einem DS-Kontext dominant aufzutreten. Wobei das wahrscheinlich die wenigsten, die "natürliche Dominanz" ausstrahlen, das auch wirklich tun ...
In Summe ist "natürliche Dominanz" für mich die Gesamtheit der außenwirksamen Verhaltensweisen einer Person, die dazu führt, dass entweder einzelne Gesprächspartner, oder (deutlicher noch zu merken bei ganzen) Gruppen anderer Personen geradezu "zwangsläufig" Vertrauen in diese Person entwickeln und bereit sind, dieser Person in was auch immer für einer Weise zu folgen. Das kann (ganz unabhängig von einem BDSM-Kontext) Vertrauen in ganz verschiedenartige Kompetenzen der Person sein und sich ganz unterschiedlich äußern. Das kann reichen von "der/die weiß, wovon er/sie spricht" über "der/die kennt meine Bedürfnisse und kümmert sich um meine Interessen" bis hin zu (wieder in unserem einschlägigen Kontext) "von ihm/ihr möchte ich mich führen lassen" sein.
Das "Folgen" kann sich in ebenso unterschiedlicher Weise ausdrücken. Das kann sich darin äußern, dass diese Person im Job als "teamfähig" oder als "Führungspersönlichkeit" beschrieben wird. Das kann zu Erfolg in einem politischen Kontext führen (z.B. tun Parteien jeglicher Art gut daran, Personen mit "natürlicher Dominanz" in die "erster Reihe" zu stellen - nur solche werden vom Volk üblicherweise "gewählt") oder - wiederum in unserem Kontext - dass sub den Wunsch verspürt, sich dieser Person, die dann idealerweise die dominante Rolle einnimmt, unterzuordnen.
Wichtig bei all diesen Dingen ist, dass hier kein bemühtes oder bewußtes Verhalten der natürlich dominanten Person vorliegt, sondern das durch ihr gesamtes Verhalten einfach "so ist", ohne dass sie sich bewußt darauf konzentriert.
Der Begriff "natürliche Dominanz" ist dabei in absolut keiner Richtung wertend. Es ist also nicht per se gut oder schlecht, nützlich oder hinderlich oder was auch immer, wenn jemand "natürliche Dominanz" ausstrahlt. Das wird ebenso von Diktatoren und skrupellosen Verbrechern mißbraucht wie es Vor- oder aber auch Nachteile im Job bringen kann (beides schon erlebt ...). Für den Einen wirkt es selbstbewußt, für den anderen machtgierig ...
Was "bringt" die Erkenntnis über "natürliche Dominanz" dann? Zum Einen ist ein Hang dazu natürlich für einen Dom insofern verdammt nützlich, als er sich - vereinfachend gesprochen - nicht permanent darauf "konzentieren" muß, dominant zu sein. Denn er "ist" es ja ohnehin "von Natur aus". Das führt dann, glaube ich, schon manchmal dazu, dass sich eine solche Person auch weniger "beweisen" muß.
Wer zum Beispiel ganz laut brüllt, wie dringend sich alle anderen ihm/ihr unterordnen müssen (und das ist keineswegs ein auf BDSM beschränktes Phänomen ... ), dem/der fehlt meiner Meinung nach meist einfach die "Entspanntheit", die das Bewußtsein, die Dominanz ohnehin natürlich auszuüben, in einem entsprechenden Menschen auslöst. Das Phänomen ist ja an sich bekannt, dass wir ganz unbewußt eher jene Dinge "überbetonen", derer wir uns selbst nicht so ganz sicher sind ...
Insofern halte ich das Vorhandensein von "natürlicher Dominanz" auch bei einem Dom einfach insofern für förderlich, als es seine Gelassenheit und innere Ruhe steigern kann ...
Wo wir schon beim Herumbrüllen / Nicht-Herumbrüllen sind: Eine viel schönere Beschreibung für ein ganz ähnliches Phänomen liefert für mich der Begriff "stille Dominanz". Das ist ein Ideal, dem ich jedenfalls gerne entsprechen würde, bzw. dem ich mich bemühe zu entsprechen. Diese "stille Dominanz" setzt "natürliche Dominanz" geradezu voraus, geht aber über diese noch weit hinaus. Sie setzt die "Ruhe" und "Gelassenheit", die man aus natürlicher Dominanz schöpfen kann, zwingend voraus und drückt sich darin aus, dass sie sich eben gar nicht "sichtbar" ausdrückt. Sie wirkt, sozusagen, durch ein ganz intimes und intensives Vertrauensverhältnis zwischen den Beteiligten, ohne, dass sie sich nach außen sichtbar ausdrücken müßte.
Auch mein Signaturspruch ist - in meinen Augen - eine Ausdrucksform einer solchen "stillen Dominanz". Wer eine Situation unter Kontroll halten kann, ohne auch nur irgendetwas "aktiv" dafür tun zu müssen, hat für mich eben noch mehr Macht und Kontrolle darüber, als jemand, der sie nur mit äußerster (und vielleicht letzter) Kraft wie einen wilden Rodeo-Bullen" bändigen kann ...
Als einer, der diesen Begriff durchaus gerne verwendet und als Verhaltensweise für sich selbst auch anstrebt (ich würde mir nicht anmaßen zu entscheiden, ob ich meinen eigenen Ansprüchen da gerecht werde - das müssen wohl andere tun), fühle ich mich hier berufen - aus meiner subjektiven Sicht - etwas zur Aufklärung beizutragen.
Ich kann dabei natürlich nur beschreiben, was ich unter natürlicher Dominanz verstehe, wenn ich diesen Begriff gebrauche. Das ist weder eine "allgemein gültige Definition" (die es ja sowieso nicht gibt), noch eine Erklärung, was allenfalls andere darunter verstehen, sondern einfach nur das, was ich darunter verstehe, wenn ich den Begriff verwende ...
Vorab: "Natürliche Dominanz" hat für mich nur indirekt mit BDSM zu tun. Nur soweit als jemand, der "natürliche Dominanz" ausstrahlt (sowas, wie ich das meine, kann man nicht "besitzen", sondern nur "ausstrahlen", weil es neben vielleicht einer "Geisteshaltung" primär eine Wirkung auf andere ist ...), sich wahrscheinlich leichter tut, auch in einem DS-Kontext dominant aufzutreten. Wobei das wahrscheinlich die wenigsten, die "natürliche Dominanz" ausstrahlen, das auch wirklich tun ...
In Summe ist "natürliche Dominanz" für mich die Gesamtheit der außenwirksamen Verhaltensweisen einer Person, die dazu führt, dass entweder einzelne Gesprächspartner, oder (deutlicher noch zu merken bei ganzen) Gruppen anderer Personen geradezu "zwangsläufig" Vertrauen in diese Person entwickeln und bereit sind, dieser Person in was auch immer für einer Weise zu folgen. Das kann (ganz unabhängig von einem BDSM-Kontext) Vertrauen in ganz verschiedenartige Kompetenzen der Person sein und sich ganz unterschiedlich äußern. Das kann reichen von "der/die weiß, wovon er/sie spricht" über "der/die kennt meine Bedürfnisse und kümmert sich um meine Interessen" bis hin zu (wieder in unserem einschlägigen Kontext) "von ihm/ihr möchte ich mich führen lassen" sein.
Das "Folgen" kann sich in ebenso unterschiedlicher Weise ausdrücken. Das kann sich darin äußern, dass diese Person im Job als "teamfähig" oder als "Führungspersönlichkeit" beschrieben wird. Das kann zu Erfolg in einem politischen Kontext führen (z.B. tun Parteien jeglicher Art gut daran, Personen mit "natürlicher Dominanz" in die "erster Reihe" zu stellen - nur solche werden vom Volk üblicherweise "gewählt") oder - wiederum in unserem Kontext - dass sub den Wunsch verspürt, sich dieser Person, die dann idealerweise die dominante Rolle einnimmt, unterzuordnen.
Wichtig bei all diesen Dingen ist, dass hier kein bemühtes oder bewußtes Verhalten der natürlich dominanten Person vorliegt, sondern das durch ihr gesamtes Verhalten einfach "so ist", ohne dass sie sich bewußt darauf konzentriert.
Der Begriff "natürliche Dominanz" ist dabei in absolut keiner Richtung wertend. Es ist also nicht per se gut oder schlecht, nützlich oder hinderlich oder was auch immer, wenn jemand "natürliche Dominanz" ausstrahlt. Das wird ebenso von Diktatoren und skrupellosen Verbrechern mißbraucht wie es Vor- oder aber auch Nachteile im Job bringen kann (beides schon erlebt ...). Für den Einen wirkt es selbstbewußt, für den anderen machtgierig ...
Was "bringt" die Erkenntnis über "natürliche Dominanz" dann? Zum Einen ist ein Hang dazu natürlich für einen Dom insofern verdammt nützlich, als er sich - vereinfachend gesprochen - nicht permanent darauf "konzentieren" muß, dominant zu sein. Denn er "ist" es ja ohnehin "von Natur aus". Das führt dann, glaube ich, schon manchmal dazu, dass sich eine solche Person auch weniger "beweisen" muß.
Wer zum Beispiel ganz laut brüllt, wie dringend sich alle anderen ihm/ihr unterordnen müssen (und das ist keineswegs ein auf BDSM beschränktes Phänomen ... ), dem/der fehlt meiner Meinung nach meist einfach die "Entspanntheit", die das Bewußtsein, die Dominanz ohnehin natürlich auszuüben, in einem entsprechenden Menschen auslöst. Das Phänomen ist ja an sich bekannt, dass wir ganz unbewußt eher jene Dinge "überbetonen", derer wir uns selbst nicht so ganz sicher sind ...
Insofern halte ich das Vorhandensein von "natürlicher Dominanz" auch bei einem Dom einfach insofern für förderlich, als es seine Gelassenheit und innere Ruhe steigern kann ...
Wo wir schon beim Herumbrüllen / Nicht-Herumbrüllen sind: Eine viel schönere Beschreibung für ein ganz ähnliches Phänomen liefert für mich der Begriff "stille Dominanz". Das ist ein Ideal, dem ich jedenfalls gerne entsprechen würde, bzw. dem ich mich bemühe zu entsprechen. Diese "stille Dominanz" setzt "natürliche Dominanz" geradezu voraus, geht aber über diese noch weit hinaus. Sie setzt die "Ruhe" und "Gelassenheit", die man aus natürlicher Dominanz schöpfen kann, zwingend voraus und drückt sich darin aus, dass sie sich eben gar nicht "sichtbar" ausdrückt. Sie wirkt, sozusagen, durch ein ganz intimes und intensives Vertrauensverhältnis zwischen den Beteiligten, ohne, dass sie sich nach außen sichtbar ausdrücken müßte.
Auch mein Signaturspruch ist - in meinen Augen - eine Ausdrucksform einer solchen "stillen Dominanz". Wer eine Situation unter Kontroll halten kann, ohne auch nur irgendetwas "aktiv" dafür tun zu müssen, hat für mich eben noch mehr Macht und Kontrolle darüber, als jemand, der sie nur mit äußerster (und vielleicht letzter) Kraft wie einen wilden Rodeo-Bullen" bändigen kann ...
Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere. Laotse