Samstag

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      Ich traue mich auch mal und stelle meinen ersten Text hier rein. Über Rückmeldungen jeglicher Art freue ich mich. :D

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      Ich wache auf, und das, obwohl mein Wecker nicht geklingelt hat. Vermutlich habe ich verschlafen. Vor Panik, ich könnte zu spät sein, bin ich sofort hellwach und schaue dann erst auf mein Handy, um zu sehen, wie spät es ist. Ich hätte noch zwei Stunden schlafen können, es ist viel zu früh. Die Aufregung, Vorfreude und die Nervosität hatten anscheinend das Gefühl, im Schlaf nicht genügend beachtet zu werden. Ich überlege, aufzustehen und schon was zu machen, aber meine Vernunft bringt mich dazu, mich nochmal hinzulegen und noch etwas zu schlafen oder es zumindest zu versuchen. Ich bin mir sicher, dass es ein langer Tag für mich werden wird. Und dass er anstrengend wird. Ziemlich anstrengend. Also liege ich wieder im Bett und döse ein bisschen. Zwischendurch schaue ich aber immer wieder ängstlich auf die Uhr, ich will ja nicht zu spät oder unvorbereitet kommen. Immer wieder gehe ich durch, was ich noch machen will. Duschen, Frühstück, Anziehen, noch ein paar Dinge in meine Tasche packen. Tausendmal überlege ich, wo mein Fehler liegen könnte. Aber Rasiergel müsste ich noch genug haben.

      Nachdem ich mit jedem Durchgang, den die Gedanken durch meinen Kopf gemacht haben, etwas wacher geworden bin, beschließe ich, das mit dem Schlafen gar nicht mehr zu versuchen, sondern einfach wach zu bleiben. Ich wünsche ihm einen guten Morgen und teile ihm per WhatsApp meine Nervosität mit, wohlwissend, dass jede Nachricht von ihm sie Stück für Stück bis ins Unermessliche steigern wird. Es ist eine andere Nervosität als beim letzten Mal. Obwohl wir damals wie heute vorher viel darüber gesprochen haben, was passieren kann, konnte ich mir letztes Mal ja nicht mal seinen Gesichtsausdruck vorstellen. Da war die Nervosität vor allem deswegen da, weil ich nicht wusste, wie sich das ganze gestalten würde, wie er mich angucken würde, wie er mich anfasst, wann… Diesmal kenne ich diese Seite von ihm zumindest. Und ich habe einfach nur höllische Angst vor dem, was passieren wird. Wohlige Angst. Ich freue mich darauf.

      Nachdem nach einigen Minuten noch keine Antwort kam, stehe ich allmählich auf, futtere zuerst ein bisschen Schokolade, um den gröbsten Hunger zu stillen und suche dann noch alles zusammen, was ich brauche. Aber eigentlich brauche ich nicht viel. Ich packe noch das Minzöl und den Plug ein, auch wenn ich befürchte (und vielleicht sogar hoffe), dass letzterer gar nicht zum Einsatz kommen wird, weil es eine größere Alternative gibt. Anschließend hole ich noch das Kleid aus dem Schrank, das ich anziehen werde, dazu den BH und den Slip, den ich diesmal schon ein paar Tage vorher herausgesucht habe.

      Weil es noch zu früh ist, um mit meiner Familie zu frühstücken, beschließe ich, zuerst für einige Zeit das Bad zu blockieren und zu duschen. Ich nehme den Kleiderstapel unter den Arm und schleiche mich die Treppenstufen hinunter ins Bad. Nachdem ich alle Utensilien zum Rasieren in der Dusche bereitgestellt habe und das Wasser warmgelaufen ist, stelle ich mich in die angenehmen Wasserstrahlen und genieße das beruhigende Plätschern und Rauschen. Nach einigen Minuten, die ich dort einfach in der Wärme stehe, ist meine Aufregung ein bisschen abgeklungen und ich werde ruhiger. Mit der nachlassenden Anspannung spüre ich aber auch wieder deutlich, wie wenig ich geschlafen habe… Ich beginne, leise vor mich hin zu singen, auch wenn ich genau weiß, dass ich trotz des Plätscherns zu hören bin.

      Vorsichtig setze ich mich auf den Boden und beginne damit, meinen linken Oberschenkel mit Rasiergel einzuschäumen. Ich mag das Gefühl. Es ist so weich und anschmiegsam. Vorsichtig und konzentriert ziehe ich mit dem Rasierer meine Bahnen. Es ist fast schon meditativ. Das Plätschern, die Wärme, die Konzentration, die gleichförmige Arbeit. Nach meinem Unterschenkel folgt der obere und schließlich das rechte Bein. Ganz zum Schluss wende ich mich den Haaren zwischen meinen Beinen zu. Ich habe mich ein paar Tage lang nicht rasiert, damit es jetzt nicht unangenehm ist und ich es gründlicher hinbekomme. Ich beginne auf den Schamhügel und arbeite mich dann immer weiter nach hinten. Das Zeitgefühl habe ich mittlerweile komplett verloren. Je weiter ich nach hinten komme, umso schwieriger wird es, alle Härchen zu erwischen, aber nach einiger Zeit bin ich mit meinem Ergebnis zufrieden.

      Ich sorge noch dafür, dass sich das Duschen auch Duschen nennen darf, indem ich von Shampoo und Duschgel Gebrauch mache, bevor ich mich aus der Dusche in das deutlich kühlere Zimmer traue. Schnell kuschle ich mich in ein Handtuch, mache mir, nachdem ich trocken bin, damit einen Turban und fange damit an, mich überall einzucremen. Wie immer habe ich zu viel Creme aus der Tube genommen und jetzt braucht sie noch etwas Zeit, um einzuziehen. Also ziehe ich mich noch nicht an, sondern nehme den Turban ab und kümmere mich dann um meine Haare. Ich bürste sie und überlege dann, ob ich noch etwas damit mache. Aber nicht zu viel, ich möchte, dass sie noch nach „offen“ aussehen. Ich beschließe, sie erstmal offen zu lassen und nochmal zu schauen, wie es aussieht, wenn sie trocken sind.

      Mittlerweile ist die Creme eingezogen und ich höre draußen auch schon meine Familie rumoren, von daher sollte ich mich langsam mal in die Kleidung werfen. Ich finde es fast schon etwas schade, ich genieße es, nichts anzuhaben und nur die leichten Luftzüge auf meiner Haut zu spüren. Ich beginne mit dem BH, zupfe ein bisschen daran rum und kürze die Träger, nur um das Gefühl zu haben, es würde hinterher besser aussehen. Danach kommt der Slip. Dunkelblaue Spitze, die Qualität ist allerdings nicht vom Feinsten. Ich habe aber nichts Besseres, von daher muss ich mich mit dem nicht ganz so schmeichelnden Gefühl auf meiner Haut abfinden. Zum Schluss das Kleid. Er wollte, dass es sexy ist. Das hat mir im Vorfeld etwas Kopfzerbrechen bereitet. Auch ohne, dass er explizit was gesagt hat, war mir klar, dass er etwas gegen eine Jeans hätte. Nur was für ein Kleid? Ich habe eigentlich keins, dass ich wirklich als sexy bezeichnen würde. Mir waren im Vorfeld vier Kleider eingefallen, die grob infrage kamen. Das eine kannte er schon, das wollte ich nicht nochmal anziehen. Ein weiteres war zwar elegant und sehr schön, aber bodenlang und jetzt wirklich nicht sexy. Zwischen den letzten beiden konnte ich mich dann gar nicht mehr entscheiden, deswegen hatte ich ihm die beiden Kleider im Vorfeld beschrieben und ihn aussuchen lassen.

      Ich schlüpfe also in das Kleid und spüre immer das angenehme Gefühl, wenn der Saum des Rockes meine frisch rasierten Beine berührt. Fürs erste bin ich im Bad fertig, räume alles auf und bringe dann anschließend meine Sachen hoch in mein Zimmer, als ich auch schon von meiner kleinen Cousine ungeduldig zum Essen gerufen werde. Also gehe ich runter in die Küche und bekomme auch schon den ersten Kommentar zu meinem Aussehen zu hören. Normalerweise schlafe ich am Wochenende immer ewig. Dass ich jetzt schon wach bin, ist schon verwunderlich, aber dass ich auch noch geduscht und vernünftig angezogen bin… Ich habe erzählt, dass ich mich mit jemandem treffe und anschließend bei ihm schlafe, aber nur meine große Cousine weiß genau, worum es geht. Meine kleine Cousine zieht mich aber schon gewaltig auf, fragt, ob ich verliebt bin und ob ich ihn heiraten möchte. Sie ist halt erst zehn.

      Langsam werden die Gespräche unverfänglicher und meine Gedanken schweifen ab. Wenn ich morgen nach Hause komme, werde ich Grenzen überwunden, Schmerzen ertragen haben und gedemütigt worden sein. Aber vor Allem werde ich mich rundum wohl fühlen und am Ende stolz sein auf das, was ich erreicht habe. Es erscheint mir auf einmal alles so unwirklich. In gut zwei Stunden werde ich ihn treffen und vor Nervosität nicht wissen, wo ich hinschauen soll. Ich werde herausfinden, wie sich Einläufe anfühlen. Schläge. Schmerzen. Dehnung. Und heute Abend werde ich mit mindestens einem Dildo ausgefüllt in einem Restaurant sitzen, auf dem Stuhl hin und her rutschen und mein wertes Gegenüber wird mich angrinsen und so tun, als wüsste er von nichts. Oder genau das Gegenteil. Er redet ganz direkt und offen darüber, was gerade passiert und ich schäme mich und hoffe, dass kein anderer es mitbekommt. Ich weiß nicht, was schlimmer wäre, was ich besser fände.

      Irgendwie esse ich ziemlich wenig. Mein Kopf ist einfach zu abgelenkt, um die Nahrungsaufnahme zu koordinieren. Vermutlich wird er später meinen Bauch grummeln hören. Ich werde dann auf den Boden blicken, als ob dort etwas zu essen gegen das Grummeln gäbe. Langsam neigt sich das Frühstück seinem Ende entgegen. Ich denke an die Härchen, die ich eben auf meinem Bein entdeckt und beim Rasieren wohl übersehen haben muss. Nachdem also alles Essen und Geschirr in Kühlschrank und Spülmaschine verschwunden ist, mache ich mich wieder auf den Weg in mein Zimmer. Ich habe noch zwei Stunden, bis wir uns sehen. Das Bad ist erstmal besetzt und diese Tatsache macht mich minimal nervös. Ich muss noch Zähne putzen, meine Beine nachrasieren und wenn ich in den Spiegel schaue, fällt mir bestimmt auch noch was ein.

      In meinem Zimmer habe ich irgendwie nicht viel zu tun. Ich packe noch das andere Kleid in meine Tasche, vielleicht kommt das ja auch noch zum Einsatz. Danach setze ich mich aufs Bett. Habe ich noch was vergessen? Ich glaube nicht. Wenn ich nicht so aufgeregt wäre, wäre mir langweilig. Nachdem ich ein paar Treppenstufen hinuntergegangen bin, um festzustellen, dass das Bad immer noch belegt ist, gehe ich wieder hoch und setze mich erneut aufs Bett. Um etwas zu tun, fahre ich meinen Computer hoch und gehe ins Internet. Im Forum stöbere ich durch verschiedene Threads, aber ich behalte den Inhalt nicht. Ich lese einen Satz und an dessen Ende habe ich den Anfang wieder vergessen. Eine gute halbe Stunde lese ich so allerlei Dinge und es stört mich nicht mal, dass mein Hirn nichts aufnimmt.
      Zweiter Teil

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      Endlich ist das Bad frei. Meine Zähne werden sauber, die Utensilien dazu landen in meiner Tasche, ich rasiere meine Verfehlungen von vorher weg, allerdings verzichte ich auf viel Feuchtigkeit und mache es schnell im trockenen Zustand. Auch mein Rasierzeug wandert mit in die Tasche. Jetzt müsste ich alles haben. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass ich auch bald los muss. Es ist kurz nach zwölf. Ich müsste um 12:25 Uhr die Bahn nehmen, um pünktlich da zu sein. Bzw. eine Viertelstunde vorher. Aber ich halte es nicht mehr aus, im Bett rumzusitzen und nichts zu tun. Also beschließe ich, kurzerhand aus dem Haus zu verschwinden und eine Bahn früher zu nehmen. Ich verabschiede mich hastig und laufe dann zügig zur Haltestelle. Gerade, als ich in die Bahn einsteige, vibriert mein Handy. Er ist im Hotel angekommen. Und mein Puls rast.

      Ich setze mich auf einen freien Platz und versuche, ruhig zu atmen. Dann antworte ich, dass ich auch schon auf dem Weg bin. Unsere Unterhaltung ist nicht besonders aufregend, enthält nicht sehr viel wirklich emotionalen Inhalt. Trotzdem wühlt sie mich auf – macht sie mir doch bewusst, was auf mich zukommen wird. Die ganze Zeit überlege ich, was ich vergessen haben könnte. Es kann eigentlich nicht sein, dass ich alles dabeihabe, was ich brauche. Das würde nicht zu mir passen. Aber mir fällt nichts ein. Naja, ich werde es vermutlich im Hotel merken. Noch drei Haltestellen. Ich schreibe ihm, dass ich mich freue. Seine Antwort: Er auch. Und als ich diese Antwort lese, frage ich mich, wieso ich mich trotzdem freue, auch wenn er so viele hinterhältige Gedanken im Kopf hat, die ihn freuen. Wenn ich ehrlich zu mir bin, freue ich mich gerade wegen dieser Ideen. Ich muss verrückt sein.

      Zwei Haltestellen. Ich greife in meine Tasche und esse den letzten Rest Schokolade, der dort noch zu finden ist. Normalerweise habe ich mehr dabei, aber wenn ich aufgeregt bin, neigt sich mein Vorrat schneller dem Ende entgegen. Als ich aufgegessen habe, weiß ich nicht mehr, was ich tun soll. Habe ich schon erwähnt, dass ich aufgeregt bin? Ich schreibe es ihm. Und auch, dass ich mittlerweile ziemlich feucht bin. Schön, schreibt er. Die Nachricht durchfährt meinen Körper. Dabei hat er noch nicht mal was Fieses geschrieben. Die Bahn hält an. Bei der nächsten Station muss ich raus. Mhm, schön, schreibe ich. Zurückhaltende Zustimmung. Ja, es ist schön. Es ist so schön, dass es mich fast schon quält. Ich stehe viel zu früh von meinem Platz auf und stelle mich vor die Tür. Nicht, dass ich die Station noch verpasse, das wäre ja schön blöd. Die Bahn wird langsamer, mein Herz schneller. Jetzt hält sie an und ich betätige den Knopf, damit die Türen sich öffnen.

      Als ich draußen in der Sonne stehe, beschließe ich, den restlichen Weg zu laufen. Es ist noch etwa ein Kilometer, davon könnte ich theoretisch 400m durch eine Straßenbahnhaltestelle einsparen, aber viel Zeit gewinne ich dadurch auch nicht. Und durch den kurzen Spaziergang hoffe ich, den Kopf noch etwas frei zu bekommen. Ich schreibe ihm, dass ich in etwa zehn Minuten da bin, dann stecke ich mein Handy in die Tasche, auch wenn ich die restliche Zeit mit ihm weiterschreiben könnte. Ich brauche noch ein bisschen Zeit für mich selbst. Ich laufe zügig. Beinahe renne ich. Als ich bei der Hälfte bin, fange ich tatsächlich an, zu rennen, ich kann es einfach nicht abwarten, diese paar Minuten sind noch viel zu lang. Ich spüre, wie die Luft durch meine Haare und in mein Gesicht weht. Ich bin glücklich und fühle mich gerade so lebendig wie schon lange nicht mehr. Als ich von Weitem das Hotel erblicke, bremse ich mich und gehe wieder langsamer, damit ich nicht völlig außer Atem bin, wenn ich bei ihm ankomme. Ich zupfe etwas an meinem Kleid und meinen Haaren herum, um sie wieder in Form zu bringen, sollten sie durch das Rennen durcheinandergebracht worden sein.

      Langsam erkenne ich einige Silhouetten vor dem Hotel. Ist er schon dabei? Er hat gesagt, er wartet dort auf mich. Als ich näherkomme, kann ich ihn in dem Grüppchen ausmachen. Er raucht eine Zigarette und lässt sich nicht anmerken, ob er mich schon entdeckt hat oder nicht. Meine Schritte werden langsamer, vorsichtiger. In mir kämpft die Angst vor dem Ungewissen gegen die Neugier und die Freude. Natürlich ist klar, wer gewinnt. Mittlerweile muss er mich gesehen haben, ich kann es mir gar nicht anders vorstellen. Noch circa 50m. Ja, jetzt blickt er mich an. Lässt mich nicht mehr aus den Augen. Auf einmal ist es egal, dass er mich später in extrem beschämenden Situationen sehen wird. Ich habe gerade nur Angst, zu stolpern. Total bescheuert. Wir blicken uns in die Augen, ich komme näher, er bleibt einfach ruhig stehen. Jetzt geht die Beute auch noch freiwillig zum Jäger. Ein paar Schritte, bevor ich bei ihm bin, schaue ich nur noch auf den Boden. Seinem Blick halte ich nicht stand.

      Jetzt stehe ich ganz dicht vor ihm, den Blick immer noch nach unten gerichtet. Bisher hat noch niemand was gesagt. Vorsichtig hebe ich den Kopf, schaue ihm zögerlich in die Augen und höre: „Schön, dass du da bist.“ Ja. Sehr schön. Ich nicke, kann noch nicht reden. Dann nimmt er mich in den Arm. Und ich fühle mich einfach nur gut.