Choreografie?

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      Choreografie?

      Sub möchte gerne einmal über längere Zeit gefesselt werden, heißt: über mehrere Stunden. Das ist natürlich ein Wunsch, den ich außerordentlich begrüße. :)

      Nun ist es aber so, dass Sub es einerseits liebt, recht streng, bewegungslos und eingeengt fixiert zu werden. Andereseits erlaubt der Körper das nur für eine manchmal eher kurze Zeit. Danach fangen die Gliedmaßen an zu kribbeln oder schlafen ein, insbesondere die Arme. Grund ist gerade die bewegungslose Fixierung, die sie so sehr mag. Dem könnte ich begegnen, indem ich rechtzeitig die Fesselung und damit die Stellung ändere, denke ich. Komplettes Abfesseln und neu ansetzen fände ich aber nicht so toll, das nimmt irgendwie die Intensität und den Fluß raus.

      Hat vielleicht jemand von euch Erfahrung damit, wie man von einer Stellung in die andere kommen kann, ohne alles aufzumachen? Was kann man machen um an einer Fesselung möglichst wenig zu ändern und trozdem eine ganz neue Stellung zu erzeugen? Quasi eine Fessel-Choreografie, in der eine Stellung ganz natürlich in die nächste übergeht, ohne dass man jeweils neu anfängt.

      Im Shibari habe ich bisher nur gesehen, dass es immer "mehr" wird, heißt eine Fesselung wird langsam aufgebaut. Ich suche aber etwas, mit dem man "umbauen" kann.
      "I don't exist when you don't see me
      I don't exist when you're not here"
      Wenn ich jemand noch nie gefesselt hab oder ich gesundheitliche Risiken nicht in letzter Konsequenz beurteilen kann,
      bevorzuge ich folgendes:
      Ich lege an den jedem der vier Gliedmaßen ein bis zwei lockere! "Fesselungen" an ohne diese zu verbinden oder irgendwo zu fixieren.
      Z.B. 1 Seil am Unterarm/Handgelenk mit 6-7- Wicklungen und ebenso ein Seil am Oberarm. Beine/Füße event. sogar drei Seile.
      Dann binde ich am Rumpf einen Harnisch unterschiedlicher Intensität. Anschließend kann ich dann die Gliedmaßen am Körper oder untereinander fixieren. Solange keine Suspension daraus wird sind die Gliedmaßen in Sekundenschnelle gelöst und für den Passiven frei beweglich.

      Es gibt sicher elegantere Lösungen, aber das ist die, die ich erprobt habe, kenne und sicher einsetzen kann.
      Danke @Cliffhanger für das spannende Thema der Langzeitfesselung. Ich bin eben erst auf diesen Thread gestoßen. :)

      Vorab: Der aktive Part trägt bei einer Langzeitbondage eine sehr große Verantwortung für sein gefesseltes Gegenüber, was die gesundheitlichen Risiken für den Gefesselten (z.B. Kreislauf) betreffen. Daher richten sich meine nachfolgenden Gedanken nicht an Bondage-Anfänger, sondern an Fortgeschrittene.

      Bevor man eine längere Fesselung über mehrere Stunden in Betracht zieht, sollte auf jeden Fall geklärt sein, dass das Bunny völlig gesund ist und sich dafür auch ausreichend fit fühlt. Am besten ist es natürlich, wenn man gemeinsam nach und nach bereits längere Fesselungen ausprobiert und mit der Zeit die Dauer der Fesselungen jeweils erhöht hat.

      Nun konkret zu Deinen Fragen: Ich finde als Ausgangspunkt für eine länger andauernde Fesselung eine gut angelegte Oberkörperfesselung geeignet, wie z.B. beim Takate Kote (TK). Durch diese Fesselung wird sich Dein Bunny einerseits schon sehr gefesselt fühlen, andererseits lässt sich diese Fesselung - wenn sie denn gut angelegt ist - auch über eine längere Zeit aushalten. Aufgrund dieser Eigenschaften ist die TK-Fesselung oft auch Ausgangspunkt für eine Suspension. Wenn Du z.B. bei youtube unter "Takate Kote" suchst, wirst Du recht schnell auf erste Anleitungen für diese Fesselung stoßen. Empfehlenswert ist zum richtigen Erlernen dieser Technik aber der Besuch eines professionellen Bondage-Workshops.

      Der Vorteil der TK-Fesselung liegt meiner Meinung nach darin, dass man ausgehend von dieser Oberkörperfesselung viel machen kann, ohne dass man die Hände und Arme jeweils wieder öffnen muss. So kann man das Bunny mit Hilfe der Oberkörperfesselung z.B. stehend an etwas fesseln. Danach kann man das Bunny z.B. in einen hogtie legen, indem man ein Verbindungsseil zwischen den gefesselten Füßen und der Oberkörperfesselung anlegt. Möglich wäre dann aber auch, das Bunny sitzend z.B. an einen Stuhl zu fesseln. Es wäre also auf diesem Wege möglich, viele verschiedene Fesselungspositionen auszuprobieren, ohne die Oberkörperfesselung aufmachen zu müssen. Ich finde sowieso, dass bei einer Langzeitbondage viel Abwechslung gefragt ist - Dein Bunny wird es Dir danken. ;)

      Als aktiver Part sollte man bei einer Langzeitbondage natürlich ein besonderes Auge für sein Bunny haben. Ganz wichtig ist, dass der aktive Part ständig in Kontakt mit seinem gefesselten Gegenüber steht und so schnell handeln kann, wenn das Bunny eine Pause braucht. Wenn man etwa den TK richtig angelegt hat, kann man durch Öffnen eines Knotens die Handfesselung schnell öffnen und auf diesem Weg dem Gefesselten schnell Bewegungsfreiheit verschaffen. Natürlich sollte ein Messer für den Notfall auch nicht fehlen - aber das ist ja selbstredend. ^^

      Viel Spaß beim Fesseln
      Sir Jovis
      Sehr schön geschrieben und beschrieben @Sir_Jovis. Ich sehe aber das Problem, das beim klassischen TK früher oder später die Hände einschlafen werden. Würde die Arme und Hände bei einer Langzeit-Fesselung entweder gar nicht in die Oberkörperfesselung mit einbeziehen und separat fixieren oder die arme nach unten hängend mit einbinden. Kommt natürlich immer auf den geplanten Ablauf und die Positionen an, welche Fesselung möglich und diesbezüglich auch sinnvoll ist.
      Alles andere hast du ja schon bestens geschrieben und formuliert. Einzig der letzte Satz mit dem Messer ist mir ein kleiner Dorn im Auge. Verwende besser eine Verbandschere, die schneidet das Seil mit einem Schnitt und man hat ein minimales Verletzungsrisiko im Vergleich wo Messer!
      Gruß Andreas
      Träume nicht dein leben, lebe deinen Traum!
      @Sir_Jovis @Theshadow12 Meine kleine schafft einen TK nicht so lange, wie ich sie fesseln möchte. Deshalb die Frage.

      Man kann den TK natürlich an den Armen öffnen und dann weitermachen. Da fallen mir ein paar Sachen ein, glaube ich. Den Oberteil von 'nem TK sollte sie lange hinbekommen. Mal ausprobieren... :gruebel:
      "I don't exist when you don't see me
      I don't exist when you're not here"
      .... oder Du knotest an kritischen Stellen ein paar Schleifen mit ein, die Du bei Bedarf im gefesselten Zustand aufziehen und so das Seil "verlängern" kannst.

      Das benutze ich regelmäßig bei einem "Karada" im Nacken, direkt am Seilanfang. Wenn es dann irgendwann zu sehr im Schritt drückt kann ich das einfach und schnell beheben, ohne sonst irgendwas an der Fesselung verändere.

      (Ich kann hier in den Beitrag kein Foto einstellen? Hoffe ich konnte mich auch so verständlich ausdrücken.)
      Mit grossen Fachbegriffen kann ich leider nicht dienen und eine Idee habe ich auch nur dafuer, dass eine Suspension moeglich ist.

      Ich habe mehrfach schon bei Workshops sehen koennen, dass ein Oberkoerperharness gemacht wurde, ohne die Arme einzubinden (an den Schultern festmachen ok, aber halt die Arme ansich frei). Dazu noch einen Harness auf Hoehe der Huefte.

      An den Armen und Beinen nun noch 1-2 Befestigungen, je nach Wunsch, schon kann das Bunny in nahezu jede Richtung gezogen & gehaengt werden ohne sie komplett abzufesseln.