schliessen sich Egoismus und Devotation, Submissivität aus ?

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      schliessen sich Egoismus und Devotation, Submissivität aus ?

      Da würden mich mal die Ansichten interessieren.
      Egoistisches Handeln für nicht negativ besetzt, denn ich bin der Meinung dass Egoismus nicht bedeutet nen Arschloch zu sein.

      Ich selbst ja nach meiner eigenen Definition devot, submissiv veranlagt bin durchaus egoistisch in meinem tun.
      Ich möchte einen Nutzen aus allem was ich mache ziehen.

      Ich bin weder selbstlos noch tue ich Dinge nur für andere , denn wirkliche Selbstlosigkeit gibt es nach meinem dafürhalten nicht.
      ich weiss, dass ich mit dieser Aussage oft einen empfindliechen Nerv treffe, und ich möchte auch niemanden der aufopfernd , scheinbar immer für andere da zu sein scheint damit etwas absprechen, noch sehe ich deswegen solches Handeln als weniger wertvoll, egal in welchem Kontext es geschiet

      Aber ist es nicht so, dass alles was wir so tun, ob nun in einer Beziehung oder auch im Umgang mit anderen immer auch aus einem gewissen Egoismus besteht.

      Warum will ich mich einem Dom unterwerfen, weil ich daraus Befriedigung ziehe, also aus einem mir wichtigen Bedürfnis heraus, dieses ist in gewisser Weise meinem Egoismus geschuldet.

      ich bin gespannt
      Ich sehe das ähnlich wie du, würde mich auch nicht als völlig selbstlos beschreiben. Es kommt schon vor das ich etwas mache für andere OHNE das ich etwas davon habe. Aber nicht die ganze Zeit. Aber ich analysiere mich auch nicht pausenlos - daher kann ich es jetzt nicht mit Beispielen belegen :D
      ich denke man muss differenzieren zwischen Egoismus im Sinne von ich mache etwas, was etwas in mir selber bedient, dann geht es wunderbar. Und die (eine von vielen) andere Interpretationsmöglichkeit von Egoismus, die von selbstsüchtigem Verhalten ohne Rücksicht auf mein Gegenüber spricht, das würde sich klar ausschließen.

      bastet schrieb:

      Aber ist es nicht so, dass alles was wir so tun, ob nun in einer Beziehung oder auch im Umgang mit anderen immer auch aus einem gewissen Egoismus besteht.
      Das hoffe ich doch nicht ^^ ...
      Ich tue viele Dinge, die ich aus dem Antrieb heraus mache, etwas Sinnvolles, Gutes, Nützliches damit zu tun. Klar könntest du erwidern, dass dies eben Dinge sind, die MIR etwas bedeuten, ergo wieder aus einem "egoistischen Grund" passieren. Eigentlich tut man alles aus irgendeinem Grund ... Egoismus, auch wenn oft von dem "positiven Egoismus" die Rede ist, ist für mich ganz persönlich negativ besetzt. Er betont nach meinem Verständnis die eigenen Belange im Übermaß - und beschneidet natürlich gleichermaßen die "Lebensräume" und Belange anderer.
      Im D/s-Verhältnis liegt die Sache meinem Empfinden nach etwas anders - hier wird der Egoismus "spielerisch" instrumentalisiert, und es kommen dennoch beide Partner auf ihre Kosten.

      Aber prinzipiell sind mir materiell- oder emotional-egoistische Menschen zutiefst zuwider.

      Myshanah schrieb:

      .. Ich frage mich gerade ob es nicht auch Egoismus ist, weil ich mich dann gut fühle, wenn ich quasi helfe oder Menschen (Tieren auch) etwas Gutes tue...
      Mich in einer Form aufopfere.
      Dass ist eben die Frage die ich mir auch stelle, weswegen mache ich das.
      natürlich muss man nicht alles hinterfreagen, aber mir erleichtert es mich selbt besser warnehmen zu können, wenn ich auch erkenne das einiges was vileicht als aufopfernd empfunden wird , doch unterbewusst geschiet.

      Mich gut fühlen, ein gutes Gefühl zu haben, vileicht eine Art Anerkennung zurück zu bekommen, nicht Materiell, oder in Form eines Ordens, sondern es meiner Seele gut tut.

      Ok, Egoismus in der Art jemand geht über leichen, ohne Rücksicht auf die Gefühle, dass Leben anderer , den lehne ich auch ab.
      @Sir_MarcO Einerseits gebe ich dir recht, und teile deine Einstellung...
      Andererseits gibt es meines Erachtens nach aber durchaus einen "gesunden" Egoismus, der einen sich eben nicht ständig für andere und anderes einspannen lässt, der sicherstellt, dass man ausreichend Selbstfürsorge betreibt und auf sich achtet, der für eine gesunde Balance sorgt. :)

      Ich selbst bin mit recht wenig Egoismus ausgestattet und schon desöfteren völlig untergegangen, habe mich aufgerieben physisch-emotional-finanziell für sowas wie beispielsweise den Tierschutz, ohne auch einen "Benefit" für mich ausser dem Wissen, dass ein paar Katzen weniger qualvoll im Dreck verreckt sind. Meine Selbstfürsorge war in diesen Phasen im Urlaub, nicht existent, ich ging bis deutlich über meine Grenzen in jeder Hinsicht.
      Ich denke, die Mehrzahl hier wird nun wahrscheinlich milde lächelnd den Kopf schütteln, es sei euch zugestanden. Auf Kommentare hierzu möchte ich bitte verzichtet wissen, es ist ein für mich sensibles Thema - danke. :blumen:

      Ich glaube, die eigene Wertung zu "Egoismus" hängt sehr stark davon ab, was man vorrangig damit assoziiert abhängig von den gemachten Erfahrungen. Ich bin zwar jemand, der weiss, was er will, muss aber nicht alles unbedingt durch drücken, stelle meine Wünsche nicht automatisch vor die anderer. Diese Art Egoismus geht mir sehr gegen den Strich, um Menschen, die dies an den Tag legen, mache ich gerne einen Bogen.

      Im BDSM-Kontext (nicht zwangsläufig Fokus DS) sehe ich ebenfalls eher den spielerischen Zusammenhang und finde diesen Ausdruck "Egoismus" hierfür eigentlich zu hart. In meiner Devotion/Unterordnung/Hingabe sehe ich eigentlich nur wenig Verbindung zu einem egoistischen Ansatz. Ich tue es, weil es mir eben ein Bedürfnis ist, ich mich darin wohl fühle, aber dies als Egoismus zu bezeichnen... Nein, fühlt sich für mich nicht passend an. :huh:
      Passend sind für mich aber egoistische Tendenzen beim Dom, ich denke aber, dass diese sowieso vorhanden sind, die gehören da doch irgendwie einfach dazu. ^^

      Wir haben zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.
      ~ Mario de Andrade :coffee:

      Myshanah schrieb:

      ... Ich frage mich gerade ob es nicht auch Egoismus ist, weil ich mich dann gut fühle, wenn ich quasi helfe oder Menschen (Tieren auch) etwas Gutes tue...
      Mich in einer Form aufopfere.
      Würde ich zu 99% unterschreiben...bis auf das aufopfern...

      Ich denke zwischen "selbstlos" und "egoistisch" liegt nur ein schmaler Grad.

      Egoismus liegt mE immer vor. Aber in verschiedenen Versionen. Tue ich etwas, meiner Selbstbefriedigung zuliebe (heißt ich erwarte nichts dafür sondern fühl mich einfach nur gut es getan zu haben) oder tu ich etwas in Erwartung einer Gegenleistung (kann materieller Natur sein oder auch nur ein Lächeln oder ein Danke).

      Selbstlos wird es doch erst dann, wenn ich Dinge für jemanden tue, die ich normal nicht/nie tun würde, mir vllt sogar gegen den Strich gehen.

      June schrieb:

      Ich glaube, die eigene Wertung zu "Egoismus" hängt sehr stark davon ab, was man vorrangig damit assoziiert abhängig von den gemachten Erfahrungen
      Für mich ein ganz wichtiger Punkt.
      Ich musste lernen egoistischer zu sein, um nicht kaputt zu gehen, und deswegen ist der, den ich jetzt habe mir so wichtig, für mich positiv behaftet.
      na wie alles im leben ein geben und nehmen sein sollte, so ist auch ein gewisser egoismus wichtig. auch mir soll es gut gehen, nicht nur anderen. alles übersteigerte ist ungesund, selbst beim essen und trinken, so auch bei egoismus oder das nur an andere denken.
      Ach @bastet, dich würde ich soooo gerne mal kennen lernen. :)

      Ich bin genau deiner Meinung. Es gibt sehr wenig selbstlose Taten. Die meisten Dinge, die wir tun, machen wir, weil sie uns weiterbringen oder gut tun, weil wir dadurch einen Vorteil erlangen oder uns einfach danach ein gutes Gefühl geben.
      Ganz und gar selbstlose Taten geschehen meiner Meinung nach ausschließlich reflexartig. Man denkt noch nicht mal eine Millisekunde nach und handelt einfach.

      Schade ist nur, dass das Wort Egoismus in unserer Gesellschaft schon fast geächtet wird. Egoismus an sich ist eine überlebenswichtige Notwendigkeit. Das vergessen viele.
      Leider muss man mittlerweile betonen, dass es sich um "gesunden" Egoismus handelt. Wobei ich ja der Meinung bin Egoismus ist grundsätzlich gesund.
      Wenn man schon abgrenzt, dann sollte der "kranke" Egoismus abgegrenzt werden.
      Hi@'bastet' sag mal hast Du Urlaub :D , solch viele schönen Themen und Fragen die Woche :blumen: .

      Ich hielt mich lange Zeit für selbstlos und war und bin immer da wenn jemand Hife oder sonst etwas braucht, ich tue dies gerne und auch aufopfernd gerne, auch wenn ich weiß dass es viele Menschen ausnutzen. Manche regen sich auf, weil ich mein letztes Hemd für andere gebe und meinen mich schützen zu müssen.

      Nun könnte ich ja denken ich habe keinen gesunden Egoismus, weil ich zuletzt an mich selbst denke, aber das stimmt so nicht ganz, weil ich das Gefühl brauche und genieße "gebraucht" zu werden. Hängt viel mit meiner Kindheit zusammen, war ich hilfsbereit oder habe mich über die Maaßen engagiert, bekam ich das Gefühl man ist "stolz auf mich" und "liebt mich" vermittelt und das ist bis heute geblieben.

      LG Agi
      Altruismus oder auch umgangssprachlich Selbstlosigkeit genannt, besitzt bis zum heutigen Tage keine allgemeingültige bzw. einheitliche Definition, hier scheiden sich sozusagen immer noch die Geister.

      Devotion ist NICHT gleichbedeutend mit Selbstlosigkeit aber auch nicht mit Egoismus. Beides ist jedoch durchaus ein Teil davon.

      In meinen Augen gibt es nicht viel was man wirklich als selbstlos bezeichnen kann, zum einen liegt das am Menschen selbst und zum anderen an der Welt wie sie heute ist. Selbstlosigkeit verschwindet immer weiter im Untergrund, an ihrer Stelle wächst der Egoismus.

      Um das Ganze etwas zu verdeutlichen mal ein paar Synonyme:

      Selbstlosigkeit: Uneigennützig, Barmherzigkeit, Nächstenliebe

      Egoismus: Eigennutz, Ichsucht, Eigenliebe, Selbstsucht

      Um also deine Frage zu beantworten, nein, nichts davon schließt sich gegenseitig aus sondern alles zusammen ergibt sich.


      Beispiel: Sklavenmarkt

      Ausgangssituation = Dom ohne Sklave spaziert Eis essend und nichts ahnend durch die Gegend und stolpert zufällig über einen geheimen Sklavenmarkt.

      Egoismus = Dom schmeißt sein Eis ins nächste Gebüsch, geht auf den Markt, ignoriert das Elend was sich dort zeigt, sucht und kauft sich einen Sklaven, nimmt ihn mit damit er endlich wieder einen besitzt.

      Selbstlosigkeit = Dom geht auf den Markt, nimmt das Elend was sich dort zeigt wahr, sucht und kauft sich einen Sklaven, nimmt ihn mit ABER schenkt ihm anschließend, ohne eine Gegenleistung zu verlangen, seine Freiheit.


      :coffee:
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


      Nosce te ipsum!
      (Erkenne dich selbst)

      Hallo Rozabel,

      wenn ich Dein Beispiel weiterspinne ....

      dieser Dom wird den Sklaven nicht aus Selbstlosigkeit kaufen und in die Freiheit entlassen, sondern weil
      1. es ihm das das Gefühl gibt, ein guter Mensch zu sein (er also durchaus einen Nutzen davon hat, nämlich sich gut zu fühlen, stolz auf sich zu sein u. ä.), oder
      2. er sich Dankbarkeit o. ä. des Sklaven erwartet/ erhofft, oder
      3. er grundsätzlich gegen Sklaverei ist und etwas tut, um die Welt nach seiner Vorstellung ein Stück besser zu machen, um sich selbst darin wohler zu fühler.
      4. ... .


      Nichts davon ist verwerflich.... jedoch verstehe ich unter Selbstlosigkeit wirkliche Selbstlosigkeit und die gibt es in meinen Augen nicht. Zumindest nicht in Reinform. Hinter ihr stecken meiner Meinung nach immer egoistische (nicht negativ wertend gemeint) Gefühle/ Wünsche.

      BB, Louise
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]
      Bevor ich die Eingangsfrage beantworte, antworte ich auf die Frage ob sich Dominanz und Egoismus in meinem Fall ausschließen:

      Nein tut es nicht. Ich bin dominant aus einem gewissen Egoismus heraus. Mir gefällt es Dominant zu sein und Sub zu unterwerfen. Und weil es mir Spaß macht, mache ich es gerne. Deswegen bin ich auch zu einem gewissen Grad egoistisch.

      Dasselbe würde ich zu der Frage ob sich Egoismus und Submissivität ausschließen antworten. Nein es schließt sich nicht aus, sondern das eine macht man wegen dem anderen.

      Und auch umgekehrt. :yes:

      Dom sein macht Spaß, daraufhin bin ich egoistisch was das Dom sein angeht. Bin ich aber ZU sehr egoistisch, dann verliere ich Sub und kann dann nicht mehr Dom sein, also bin ich weniger egoistisch um Dom zu bleiben. Was wiederum egoistisch ist. Und so weiter.....

      LG
      McG
      @Louise :)


      Nun es verlangt auch niemand das was ich geschrieben habe als DIE Erklärung anzusehen. Mein erster Satz in meinem Post lässt eigentlich erkennen wie es ist, jeder Mensch versteht etwas anderes darunter, jeder empfindet es anders. Mein Beispiel bezieht sich auf meine Sicht und wie ich Selbstlosigkeit sehe.

      Ich versuche aber auch gerne meine Sicht noch weiter zu erklären damit man vielleicht besser versteht was ich meine.

      In meinem Beispiel spielen ein paar Faktoren eine ausschlaggebende Rolle. Es ist purer Zufall das Dom den Markt "findet", es liegt also keine Absicht oder Planung zu Grunde. Beim Egoismus ist es speziell die Ignoranz des Elends auf dem Sklavenmarkt, Dom ist es auf deutsch gesagt scheiß egal ob es den Sklaven gut geht oder nicht. Das einzige was ihn in dem Augenblick interessiert ist das er die perfekte Gelegenheit ergreifen kann sich endlich wieder einen Sklaven anzuschaffen. In meinen Augen eben das beste Beispiel für puren Egoismus.

      Bei der Selbstlosigkeit greift auch der Zufall, hier nimmt Dom allerdings sehr wohl das Elend wahr, es entsetzt ihn, aber anstatt das es ihm egal ist oder das er sich umdreht und geht macht er etwas in meinen Augen selbstloses. Er kauft einen Sklaven und nimmt diesen mit, schenkt ihm dann aber seine Freiheit und zwar OHNE eine Gegenleistung zu erwarten oder zu verlangen. Er kaufte den Sklaven nicht weil er von diesem Dankbarkeit erwartet, auch nicht weil er sich damit gut fühlen will sondern er hat ihn gekauft weil er damit wenigstens dem einen Sklaven helfen will. Er gibt also Geld aus für etwas wovon er danach nichts hat, er ist weiterhin ohne Sklave.

      Was ich damit meine ist das dieser Zufall eine spontane Reaktion ausgelöst hat. Somit ist eine vorherige Planung, egal für was, nicht möglich.


      Letztlich aber, aufgrund der immensen jeweils sehr persönlichen Ansichten und Meinungen, steckt meiner Meinung nach in jeder davon ganz sicher auch ein Stück Wahrheit und Realität. In deiner, in meiner und in der der anderen ^^
      Komm zu mir in die Hölle :evilfire: und ich zeige dir das Paradies... :domina:


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      Hallo,

      sehr schönes Thema...

      Wie wäre es, wenn man das Wort "Egoismus" durch "Eigeninteresse" ersetzt? "Egoismus" ist so wertend...

      Und ich finde, dass der Wunsch, submissiv zu sein und das auszuleben, so UNBEDINGT sein kann, dass es selbstbezogen, selbstsüchtig wirken kann. Aber letztlich handelt es sich doch um mein Bedürfnis, und ich sollte interessiert daran sein, es auszuleben.