Feste Beziehungen und BDSM - Unterschiede je nachdem, was zuerst kam?

      Feste Beziehungen und BDSM - Unterschiede je nachdem, was zuerst kam?

      Hallo Liebe Forengemeinde,

      meine Frage richtet sich an diejenigen, die BDSM mit ihrem Partner ausleben; also nicht an diejenigen, die neben ihrem eigentlichen Partner noch eine Spielbeziehung haben, um die Neigung auszuleben.

      Was mich interessieren würde ist, inwiefern es einen Unterschied gibt zwischen Beziehungen, bei denen erst die Beziehung bestanden hat, und dann nachher beide Partner zusammen ihre BDSM-Neigungen erforscht haben, und Beziehungen, bei denen beide von vornherein voneinander wussten, dass sie die Neigung besitzen.

      Die erste Konstellation scheint ja ein Sechser im Lotto zu sein, nachdem es ja genug Personen gibt - mich eingeschlossen - die mit einem Vanilla eine Beziehung eingegangen sind, diesen dann versucht haben, an die Thematik heranzuführen und letztlich - nach viel Hoffnung und viel beiderseitigem Bemühen - gescheitert sind.

      Bei meiner aktuellen Beziehung war es so - ich hatte das an anderer Stelle im Forum schon geschrieben - dass wir uns aus einem nicht-BDSM-Umfeld kannten, aber voneinander gewusst haben, dass wir komplementär ticken. Aus einer Affäre wurde dann eine echte Beziehung inklusive Liebe und dem ganzen Mist :D

      Ich frage mich nur, ob es Unterschiede in der "Qualität" der Beziehungen gibt. Basieren die erstgenannten Beziehungen stärker auf Liebe, Zuneigung und Kompatibilität im Alltag - schließlich war erst das da; der BDSM-Aspekt kam erst später? Sind die letztgenannten Beziehungen eventuell im BDSM-Bereich erfüllender, da hier die Leidenschaft und perverse Lust aufeinander ( :D ) von Beginn an klar war? Oder erreichen die ersteren Beziehungen eine größere Tiefe im BDSM, da man hier Dinge gemeinsam entdeckt und dadurch die Eindrücke stärker hängen bleiben (allem Anfang wohnt ein Zauber inne und so)? Fehlt vielleicht in den letzteren Bezehungen die Tiefe in den Empfindungen füreinander, da man eventuell eher bereit war, "Kompromisse" einzugehen, weil man einen Menschen mit kompatibler Neigung gefunden hat, den man auch im Rest "ganz gut" fand?

      Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen.
      Wahrscheinlichkeitsfaktor 1 zu 1. Wir haben Normalität erreicht, ich wiederhole, wir haben Normalität erreicht. Alles, womit Sie jetzt noch immer nicht fertig werden, ist folglich Ihr Problem.
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      Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind.'
      Ich denke jede Beziehung ist inviduell und ob die Liebe/der Sex nun mehr oder weniger intensiv ist, dürfte kaum etwas damit zu tun haben, wann man zusammen angefangen hat BDSM zu betreiben. Für die meisten von uns ist BDSM guter und erfüllender Spaß/Sex, das sollte man aber ab einer gewissen Lebenserfahrung nicht mit Liebe verwechseln. Liebe beruht bei mir zumindest sehr wenig auf dem Faktor BDSM, daher würde ich hier keine großen Unterschiede machen wollen. Ist A nun erfüllender oder emotional tiefergehend als B, kann sein, kann gleich sein, kann anders herum sein... lieben und geiles BDSM haben kann man in beiden Konstellationen :) Bei der Partnerwahl spielt die BDSM Neigung für mich eh eine geringe Rolle, ich habe kein Problem eine Beziehung mit jemandem einzugehen der mit BDSM nichts am Hut hat, daher setze ich bei jemand der BDSMler ist und für den ich mich partnerschaftlich interessiere auch den gleichen Maßstab wie sonst an... zumindest an dem Punkt habe ich aber durchaus das Gefühl, dass viele bei jenenn bei denen es ein BDSM Partner sein muss man kompromissbereiter zu sein scheint, als in den Fällen bei denen es nicht zwingend ein Partner mit BDSM Neigung sein müsste. Geht man davon aus, dass bei sehr vielen die Neigung wichtig ist, dann könnte man daraus ableiten, dass BDSM Partnerschaften öfters scheitern, da zu viele Kompromisse im nicht bdsmrelevanten Bereich eingegangen werden... wobei ich immer denke, wem BDSM so wichtig ist, der hat dann ja durch BDSM einen Mehrwert die gewisse Abstriche auf anderer Seite kompensieren sollte.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      also ich denke, dass jede Beziehung ihre ganz eigene Dynamik hat und man schwer sagen kann, welche Faktoren für was verantwortlich sind.

      Ich habe meinen Partner hier in der Gentledom Com kennen gelernt. Und ich kann sagen, dass wir dadurch, dass wir uns von Anfang an mit dem Thema BDSM auseinandergesetzt haben, sehr offen mit unseren Bedürfnissen und sexuellen Wünschen umgegangen sind. Außerdem sind wir sehr bewusst damit umgegangen, was es heißt Vertrauen aufzubauen und so... Ich denke, dass BDSM sozusagen eine Hilfe war, wie wir uns unsere Beziehung aufgebaut haben.
      Die Tiefe und die Liebe waren von Anfang an unglaublich groß. Wir als Menschen haben uns gefunden unabhängig von unseren sexuellen Bedürfnissen.
      Tja,
      Als glücklicher Teilhaber einer 6er-im-Lotto nicht nur Beziehung sondern Ehe (ist für mich nochmal ein Unterschied in der Bedeutung/Wichtigkeit) kann ich zwar sagen, dass ich wirklich und ehrlich dankbar dafür bin.
      Und meinen Göttergatten damit schon fast nerve, dass ich ihm dauernd sage, wie dankbar.

      Aber Vergleiche zu der anderen Version (erst BDSM, dann Liebe) kann ich halt nur theoretisch ziehen, da fehlt mir Erfahrung
      :pardon:

      Wenn man jetzt als Vergleich aber theoretisch eine Beziehung ranzieht, die als BDSM Spielbeziehung anfing und in der Liebe und Partnerschaft dazugekommen sind, sehe ich da eine Parallele.

      In beiden Fällen hab es vorher ein stabiles Partnerschaftskonstrukt, dass verändert/erschüttert wurde durch das Neue, die Liebe oder den BDSM. Also bräuchte es in beiden Fällen erwachsene, reflektierte und sich ehrlich zugetane Partner, die diesen neuen Weg mitmachen wollen und Veränderungen nicht scheuen.

      Ein amerikanischer Kollege von mir hat dazu mal "Embrace the change" gesagt (natürlich auf Business gemünzt). Also denke ich, wenn die Offenheit da ist und der Wille, mit dem Anderen zusammen zu bleiben auch wenn sich was fundamental ändert, dann kann von beiden Seiten der Medaille eine Partnerschaft wachsen, die alles enthält: erfüllendes BDSM und klassische Liebe mit Herz, Haus, Hof , Kindern und Gedöns
      :thumbsup:
      Ich lebe erstere Variante.
      Also verheiratet, wenig BDSM bezogenes Sexleben, dann mein nicht mehr zu bremsendes Verlangen nach D/S und S/M.
      Also als Sechser im Lotto hätte ich das anfangs sicher nicht bezeichnet.
      Es war eine richtige Krise und unklar ob wir als Paar weiter leben können.
      Der Anfang war holprig.

      Irgendwie hat es dann aber den Schalter umgelegt und seitdem würde ich das mit dem Lottosechser durchaus unterschreiben

      Für mich ist es eine unglaublich schöne Erfahrung, dass mein Mann sich mittlerweile rausnimmt dominant, etwas sadistisch, streng und pervers mit mir umzugehen.

      Für ihn war es zuvor irgendwie nicht denkbar der Frau, die er im Alltag auf Augenhöhe kennengelernt hat "mit sowas" zu kommen.
      Unsere Kommunikation was Perversitäten und Fantasien und Neigungen betrifft war früher wirklich nicht die Beste.

      Ob es nun so ist, dass wir im Vergleich zu Paaren bei denen der BDSM primärer Kontaktpunkt war eine tiefere Liebe, einen harmonischeren Alltag und dafür aber weniger geilen BDSM leben maße ich mir nicht an zu sagen.

      Dazu müsste man dann wahrscheinlich erstmal definieren was Zuneigung, Liebe, Alltagskompatibilität und Tiefe für den Einzelnen so bedeutet.

      Tendenziell kann ich mir schon vorstellen, dass unsere Konstellation bedeutet im BDSM Bereich mit einigen Kompromissen zu leben, für mich zum Beispiel mit dem, als Anfängerin eben auch auf einen Anfänger zu treffen, da spüre ich längerfristig schon auch eine gewisse Lust mich mal in erfahrene Hände zu begeben.
      Kommunizieren wir auch offen.

      Dafür lebe ich im Alltag mit wenig bis gar keinen Kompromissen, was wirklich ein grosses Glück ist.
      Tiefe Liebe. Angekommen sein.

      Ja doch, ein bisschen kann ich deine These also von meiner Seite aus bestätigen ...
      Interessante Frage. :yes:

      Ich vergleiche mal meine letzten beiden Beziehungen:
      Beziehung A. war vanilla. Er ist ziemlich selbstbewusst, hat Erfahrung im Leben und mit Frauen. Er weiß, welche Knöpfe er drücken muss, und genau das hatte mich angezogen.
      Unser Sex wurde dann immer heftiger, zum Ende hin mit Ohrfeigen und Würgen. Aber: da war mir nur bewusst, dass ich das mag - ich hatte aber keine Worte dafür.
      Nach der Trennung hatten wir noch Kontakt, und ich fand dieses Forum und einige Antworten. Wir wollten es mal ausprobieren - ging schief. Ich mag es und brauche mehr, ihn stößt es ab. Naja, wir hätten sowieso nicht zusammen gepasst. :pardon:

      Meine jetzige Beziehung fing auf der Hauptseite von GD an. Wir wussten übereinander Bescheid, haben endlos geredet (und tun es noch).
      Für mich ist es so leichter. Für mich gehört ein Teil von D/S zum Leben dazu. Seit ich das weiß, kann ich geziehlter suchen. Ich weiß jetzt, warum viele Beziehungen vorher in die Brüche gegangen sind, oder warum ich mich nie zuhause fühlte.
      Jetzt aber kann ich nach bestimmten Männern suchen, mit bestimmten Verhaltensmustern. Und ich habe sogar einen gefunden, der perfekt passt. :love:

      Wir wachsen aber trotzdem beide in unser BDSM hinein. Da macht es keinen Unterschied, dass wir unsere Neigungen vorher kannten.
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:
      Eine interessante Frage @Nom_de_guerre.
      Ich wäre dann wohl eine mit diesem "Sechser im Lotto". ;)
      Aber ob das wirklich so ist? Das kann wohl nur jemand beurteilen, der auch tatsächlich BEIDE Situationen durchlebt hat. Ansonsten bleibt die Betrachtungsweise doch recht einseitig, da ein Vergleichen gar nicht möglich ist...

      Nom_de_guerre schrieb:

      Was mich interessieren würde ist, inwiefern es einen Unterschied gibt zwischen Beziehungen, bei denen erst die Beziehung bestanden hat, und dann nachher beide Partner zusammen ihre BDSM-Neigungen erforscht haben, und Beziehungen, bei denen beide von vornherein voneinander wussten, dass sie die Neigung besitzen.
      Hmmm, ich glaube, hier gibt es keine pauschale Antwort und auch kaum eine Tendenz.... aber ich kann zumindest meine persönliche Erfahrung teilen, denn ich habe beides bereits erlebt in 3 unterschiedlichen Konstellationen.

      Meinen Ex-Mann habe ich kennengelernt, als ich nicht einmal genau wusste, dass ich diese Neigung habe.... bzw. war es mir immer irgendwie klar, aber ich konnte es nicht benennen oder wirklich ausleben.
      Als ich meine Neigung entdeckte und ihm offenbarte.... funktionierte das leider gar nicht, denn er konnte und wollte damit nichts anfangen.
      Da gibt es sicher Partner die dem eher offen gegenüber stehen und das kann sicher auch funktionieren, bei mir hat es das allerdings nicht. Ich habe mir etwas gewünscht, was er mir nie geben konnte.
      Die Beziehung ist allerdings an anderen Dingen gescheitert muss ich dazu sagen.

      Bei meiner letzten Beziehung war das Machtgefälle weit vor der Beziehung da. Es war zunächst nur eine Spielbeziehung angedacht, aus der sich mehr entwickelte.
      Wo ich hier das große Problem sehe... das Machtgefälle kann im Zentrum stehen, statt der Beziehung. Natürlich muss das nicht immer so sein, kann aber eben passieren. Man zentriert leicht seine Beziehung um das Machtgefälle, um sein BDSM herum.
      Hier muss man eben dann den Spagat schaffen Liebesbeziehung und Machtgefälle in Einklang zu bringen und zu gewichten.

      Bei meiner jetzigen Beziehung, war definitiv zuerst die Beziehung da. Dennoch merkte ich sehr schnell, dass er eben gar kein Vanilla ist, wie ich ursprünglich dachte (denn ein Machtgefälle wollte ich eigentlich gar nicht mehr).
      Allerdings muss er sich hier ja nunmal nicht ändern oder mir zuliebe sich ab BDSM herantasten, er war ja immer schon so, konnte es eben nur nicht immer leben. Es war also zunächst die Beziehung da, die gegenseitige Neigung wurde dann aber mit der Zeit offenbart....
      Das funktioniert bislang unglaublich perfekt und sorgt dafür, dass wir beide wissen wir hätten den Anderen auch ohne diese Neigung genommen.... sie ist also nur das I-Tüpfelchen. Und es sorgt dafür, dass man seine Neigung einfach gemeinsam lebt, ohne viel darüber zu reden oderes kompliziert zu machen. Herrlich!


      Aber letztendlich glaube ich, kann jeder Weg funktionieren, wenn die beiden Menschen zueinander passen und gemeinsam ihren Weg gehen.
      So jetzt muss ich doch auch mal meinen Senf da lassen .

      Mir geht es ähnlich wie vielen hier , meine letzte Beziehung war rein vanilla , was derzeit auch total in ordnung war ,wusste ich selbst noch nicht wirklich von meiner Neigung und das man diese dem BDSM unterordnen kann...

      Nun ja .. als die Beziehung zu Ende ging fing ich an mich intensiver mit mir und meinen wünschen auseinander zu setzen , ich lernte auch jemanden kennen , mit dem sich eine reine spielbez.entwickelte. Für mich war es das größte , denn endlich wusste ich was doch die ganze Zeit im argen lag und gefehlt hat. Gut eins führt bekanntlich immer zum anderen . Ich landete schließlich hier und hatte etwas gefunden was mir Orientierung möglich machte. Und ich merkte schnell dass der weg der richtige ist.

      Meinen jetzigen Partner habe ich hier in der GD Com kennengelernt ,und ja es ist die erste Partnerschaft die von vorn herein mit BDSM Einfluss läuft. Aus einem anfänglichen "spielen" hat sich eben mehr entwickelt .
      Nun,Was unterscheidet sich von meiner letzten ?
      Ich würde sagen ,dass wir viel offener Mit unserer Sexualität umgehen als ich es je gewohnt war.
      Ob es einfach daran liegt dass ,mein ex und ich einfach nicht kompatibel waren in der Hinsicht ,oder ob es doch an der Grundlage BDSM liegt lässt sich bestimmt nicht sicher sagen ,aber ich glaube dass es schon eine kleine Hilfe bietet was diesen Bereich betrifft.
      Im großen und ganzen sind die Unterschiede nicht riesig , die Beziehung ist für mich einfach grundlegend erfüllender , weil man einfach weiß dass man sich mit seinen wünschen nicht zurück halten muss.Und auch wenn wir uns hier kennengelernt haben ,mit dem anfänglichen Bewusstsein dass wir ja eigentlich 'nur spielen' wollten muss ich sagen, dass wir auch unglaubliches Glück haben beide von vornerein, nicht schon fest eingefahren gewesen zu sein . Ganz im Gegenteil wir erforschen beide gemeinsam "unser" BDSM . Das ist wundervoll. Das ist aber sicherlich nur der" Bonus" .
      Dass wir dadurch größere Kompromisse in unserer "Beziehung" eingehen glaube ich nicht ...
      Denn bekanntlich fällt die liebe wo sie hinfällt . :yes: Auch wenn ich davon noch nicht zu sprechen wage , denn diese entwickelt sich ja . :rot:

      Aber wo fängt die liebe Liebe an ?:)
      Sicherlich ein anderes Thema . Um es kurz zu machen, es ist gut wie es ist und darf gerne so bleiben :love: .
      Wenn ich mal zurückdenke, reflektiere, meine langjährige Ehe und meine jetzige Beziehung, kann ich folgendes sagen.

      In meiner Ehe (20 Jahre, beendet durch Tod), bestand ein Machtgefälle. Wir lebten jedoch nicht von Beginn so, er war aber später immer sehr dominant, aber nicht beim Sex.
      Was mich aber hinderte mich ganz fallen zu lassen und über meine wirklichen Bedürfnisse zu sprechen, war mangelndes Vertrauen. Ich traute mich nicht, kann das gar nicht begründen, alles lief nach seinem Willen, ich liess es zu, es war schön, aber mich selbst stellte ich zu sehr in den Hintergrund. Mir fehlte vieles in der ganzen Zeit, Trennung stand oft im Raum, aber ich beliess alles so wie es war, auch der Kinder wegen. Er hatte es nie geschafft, meine Seele zu berühren, bis an mein Innerstes vorzudringen. Es begann als Vanillaehe und ich schaffte es nicht, oder wir schafften es nicht, eine Weiterentwickling zu leben.

      Meinen jetzigen Partner lernte ich in einer stinknormalen Partnerbörse kennen.
      In seinen Augen sah ich alles, und kaum hatten wir Kontakt, schriftlich, fragte ich ihn nach einer Woche, ob ich richtig sehe, ob er dominant ist, ob ich das Dunkel in seinen Augen richtig deute.
      Ja, und dann begann es, er wollte alles wissen, meine Neigung, meine Grenzen, mein Leben, alles.
      Anfangs als Freundschaft+ gedacht, und bitteschön keine tieferen Gefühle, wir haben schliesslich beide negative Erfahrungen, die uns prägten und Angst usw.
      Ich fand Halt, Vertrauen, vollkommene Befriedigung meiner Bedürfnisse, meiner Neigungen, Ausleben von Phantasien, Nähe die ich nie so gespürt habe.
      Und dann liess es sich nicht mehr unterdrücken. Innerer Kampf auf beiden Seiten gegen tiefere Gefühle. Schreien, Wehren, Weinen, die ganze Palette, jeder für sich.
      Wir haben beide den inneren Kampf verloren.
      Tiefere Gefühle wie zu ihm hatte ich nie zuvor zu einem Mann. Nie so ein Vertrauen, er nahm mir meine Scham, meine Zurückhaltung, verstand es, meine ureigenen Triebe zu erkennen und zu befriedigen.
      Ich liebe ihn. Und selbst, wenn es eines Tages vorbei sein sollte, aus welchen Gründen auch immer, ihm verdanke ich "Ich" sein zu können, für mein ganzes Leben.

      BDSM hat mich begleitet seitdem ich Mitte 20 war. Aber noch nie durfte ich es in einer Liebe erleben. Und möchte es auch in Zukunft nicht mehr.
      Bin auch der Überzeugung, dass wenn man wirklich seine Seele öffnet, alles bekommt was man braucht und wünscht, die Gefühle nicht mehr zu kontrollieren sind.
      Eine Beziehung in der beide ihre Neigung leben können, hat imho eine wesentlich breitere Basis, die ein Miteinander erleichtern, selbst wenn es im Alltag Reibungspunkte gibt.

      Wie war die Frage? :whistling:
      Unterschied in der Qualität der Beziehung.
      Ja, für mich eindeutig ja. BDSM von Beginn an, hineinwachsen in Gemeinsamkeiten was die Neigungen betrifft verbunden mit entstehender Liebe.
      "Flectitur obsequio curvatus ab arbore ramus; frangis, si vires experiere tuas."
      Mein Mann und ich haben auch vanillig angefangen, bis ich ihm eines Tages gesagt habe, daß ich drauf stehe, gefesselt zu werden. Da war ich mir meiner Neigung allerdings noch nicht in Gänze bewußt, wir haben uns also irgendwie gemeinsam rangetastet.

      Inzwischen ist uns beiden wohl klar, daß meine Neigung doch sehr stark ausgeprägt ist, inkl Masochismus, er aber eigentlich keine Neigung hat, außer daß es ihm Spaß macht mich zu zu vertüddeln und zu verhauen. *grins*
      Er gibt sich allerdings wirklich Mühe und ich habe die Hoffnung, daß er sich das eine oder andere einfach angewöhnt und irgendwann selbständig macht, ohne drüber nachzudenken. Gewisse Ansätze lassen mich in diese Richtung hoffen. Und wer weiß, was die Zukunft noch bringt. Vielleicht hab ich ja eines Tages, in ferner (oder näherer) Zukunft nen liebevollen Dom zuhause. *grins*

      Und wenn nicht, fällt uns sicher gemeinsam auch ne Lösung ein. Zumindest an eins werde ich mich garantiert halten: Keine Alleingänge! Nur mit ihm gemeinsam was auch immer! <3
      vor meinem jetzigen herren hatte ich keine bdsm beziehung und wir beide fingen auch vanilla an. nun wo ich wirklich versuche die beste sub für ihn zu sein und wir uns immer mehr aus dem bdsm, little, caregiver, 24/7, usw usw universum nehmen was zu uns passt, denke ich schon, dass die beziehung intensiver ist als vorher.
      dadurch dass ich quasi parallel in eine freundin verliebt bin und mit ihr es noch nix mit bdsm zu tun hat und wir 3 erkunden wie wir zurechtkommen, reden wir vielmehr, machen uns mehr gedanken und das verstäkrt wahrscheinlich es noch mehr.

      außerdem war ich bei meinen ex freunden/innen weniger darauf bedacht ihnen wirklich zu gefallen....nun denke ich fast nur noch daran wie ich besser dienen kann und das fühlt sich für mich nun richtig an
      Freut sich immer über liebe PM.s... :)
      Mir lief gerade ein Schauer über den Rücken, @'XsuesseX' - so tief hat mich deine wunderbare Schilderung eurer Entwicklung berührt!
      Meine serva @carbarella und ich stimmen mit dir darin überein, dass BDSM erst in einer echten und tiefen Liebesbeziehung zur vollen Entfaltung kommen kann - das ist zumindest unser Erfahrungswert...

      XsuesseX schrieb:

      Bin auch der Überzeugung, dass wenn man wirklich seine Seele öffnet, alles bekommt was man braucht und wünscht, die Gefühle nicht mehr zu kontrollieren sind.
      Eine Beziehung in der beide ihre Neigung leben können, hat imho eine wesentlich breitere Basis, die ein Miteinander erleichtern, selbst wenn es im Alltag Reibungspunkte gibt.
      "Die üste hat die freie Wahl,
      wählt sie ein W, dann bleibt sie kahl,
      wählt sie ein K, dann wird sie nass,
      die freie Wahl macht keinen Spaß!" (Robert Gernhardt)
      ...wählt sie ein Br, macht sie MIR Spaß!!! (Carmantus) ;)