Werde ich durch BDSM "komplizierter"?

      Werde ich durch BDSM "komplizierter"?

      Nachdem ich nun gerade eine, für mich recht schmerzhafte, Trennung hinter mir habe, stelle ich mir mal wieder die Frage:
      Warum bin ich eigentlich alleine?
      Das soll jetzt kein in Selbstmitleid zerfliessender, von dramatischen Gefühlen gebeutelter Drama-Thread werden..keine Angst. :P
      Aber ich denke ein bisschen Selbstanalyse zwischendurch kann nicht schaden.
      Ausserdem bin ich nunmal furchtbar ungern alleine und möchte diesen Zustand gerne endlich mal dauerhaft geändert bekommen.

      Das wiederum führt mich zu der eigentlichen Frage hier:
      lässt mich diese "Neigung" immer inkompatibler und komplizierter werden?

      Es erklärt sich von selbst, dass man die gemachten Erfahrungen mitnimmt und sie sicherlich auch bei der weiteren Partnersuche eine Rolle spielen.
      Aber so langsam habe ich das Gefühl, es werden immer mehr "Voraussetzungen" an einen zukünftigen Partner die sich in meinem Kopf verankern.

      Wenn ich nun so an meine "Vanilla-Zeit" zurückdenke...auch da hielt meine längste Beziehung nur knappe 3 Jahre, aber ich glaube ich war offener für Neues.
      Da gabs ein paar Punkte die für mich stimmen mussten, natürlich musste eine gewisse gegenseitige Grund-Sympathie da sein, aber dann war ich mehr oder weniger einfach fürs Ausprobieren.

      Inzwischen habe ich im BDSM-Bezug viel ausprobieren und erleben können und habe hier eine Tiefe an Emotionen gespürt wie noch nie zuvor. Die positiven davon will ich wieder haben...logisch.
      Und da gibt es nun wirklich ein paar Dinge von denen ich sage...ohne Dies oder Jenes mag ich nicht mehr...das muss nun zu einer Beziehung dazugehören.
      Vielleicht empfinde ich es einfach so, weil sich hier so eine Fülle an Möglichkeiten bietet.
      Vielleicht liegt es an der Intensität der Gefühle.
      Ich hab keine Ahnung, aber passend zur kommenden Weihnachtszeit glaube ich so langsam, den passenden Mann für mich backe ich am besten.
      Inzwischen ist es sogar so, dass ich auf Profilen die eine oder andere Vorliebe lese und mir direkt der Gedanke kommt wäääh, nein, das mag ich ja gar nicht...also hat das schonmal gar keine Chance.
      Ganz schön doof eigentlich, aber ich kanns nicht abstellen.

      Sogar die Rigger-Bunny-Sache scheint schon kompliziert zu werden....obwohl es noch gar nicht so lange her ist, dass ich die Seile in mein Herz geschlossen habe.
      Kann ich nicht einfach mit einem Mann zufrieden sein der gerne fesselt und das dann auch noch an mir ausübt?
      Nein, selbst hier muss er möglichst diese und jene Eigenschaften haben, die gewisse Emotion mit dem Seil rüberbringen, selbstsicher und möglichst auch dominant sein...usw, usw.

      Was meint ihr dazu?
      Seht ihr hier keinen Unterschied zwischen Vanilla und BDSM?
      Dass es die Partnersuche nunmal von vorneherein etwas einschränkt mit einer gewissen Neigung ist mir klar, aber ich habe das Gefühl es werden immer mehr "Kleinigkeiten".

      Marie80 schrieb:

      Was meint ihr dazu?
      Seht ihr hier keinen Unterschied zwischen Vanilla und BDSM?
      Dass es die Partnersuche nunmal von vorneherein etwas einschränkt mit einer gewissen Neigung ist mir klar, aber ich habe das Gefühl es werden immer mehr "Kleinigkeiten".
      Um es kurz, ja sehr kurz zu machen: Ich sehe da absolut keinen Unterschied :) - und zwar keinen Unterschied in dem Sinn, dass Menschen mit gewissen Ansprüchen eben gewisse Ansprüche haben. Da bin ich selbst als Mensch vermutlich auch recht "kompliziert". BDSM ist nunmal hier ein markanter Pfeiler der Grundvoraussetzungen, die prinzipiell vorhanden sein sollten ...
      Aber da haben eben Vanillas wiederum andere Präferenzen, "Schwerpunkte", Wünsche. Ich sehe da keine signifikanten Unterschiede.
      Vielleicht ist bei uns die Partnersuche etwas komplexer, aber das macht uns zweifelsohne nicht per se zu komplizierteren Menschen.

      :coffee:

      PS: Ich bin mittlerweile auf dem Standpunkt: viel lieber keine Beziehung als eine solche mit zu vielen/großen Kompromissen. Das ist die Konsequenz aus der Vergangenheit.
      Ich glaube das hat einfach grundsätzlich mit einer persönlichen Weiterentwicklung zu tun. Man lernt sich selber immer besser kennen und will bestimmte Bedürfnisse befriedigt sehen und Anderes vielleicht auch nicht mehr ertagen müssen. Ich sehe das nicht so BDSM spezifisch.

      Allerdings ist das Becken indem man fischt sehr viel kleiner,das ist eher das Problem ,wenn man sich auf einen BDSM Partner versteift.

      Problematisch sehe ich ein bisschen die Neigungslisten u.ä.,diese schränken im Zweifelsfall extrem ein,wenn man sie 1:1 so nimmt,wie sie aufgeführt werden.Da liest man dann Latexfetisch und denkt sich nööö ist nciht meins. Wenn man dann aber ins Gespräch kommt,erfährt man entweder,dass es für den anderen gar nicht so wichtig ist oder das man selber vielleicht doch eine neue Tür findet,die man öffnen möchte.

      Ich denke man muss sich von diesen Details ein bisschen frei machen und dem Gegenüber auch eine Chance geben.
      Erster Gedanke:
      Nein SM macht einen nicht komplizierter.
      Nur wählerischer. Dabei nehme ich mich jetzt nicht raus.

      Diese Kleinigkeit, von denen du schreibst, spiegeln doch unter dem Strich betrachtet, deine Persönlichkeit wieder.
      Zumindest was die Neigung anbelangt.
      Und was spricht dagegen, in einer Partnerschaft seine Persönlichkeit einzubringen. Ich würde sagen: Gar nichts.
      Dies ist doch eben das Fundament, auf dem eine Partnerschaft aufbaut.

      Wie du selbst angeführt hast, ist die Partnersuche im SM-Bereich doch sehr eingeschrenkt. Möchtest du aus diesen Grund nur irgend eine Partnerschaft eingehen, damit du nicht alleine bist. Ich glaube du würdest daran eingehen.
      Was dein "wääh, das möchte ich nicht" anbelangt, so liest sich manches Profil, so zumindest meine Erfahrung, schlimmer, als es im realen ist.
      Du weist: Was der eine schreib ist nicht unbedingt das, was der andere liest.

      Wenn ich deiner Frage nach einem Unterschied zwischen Vanilla und SM sämtliche Makulatur abnehme, würde ich sagen: Nein.
      In beiden Bereichen, dies setze ich voraus, möchte man auf die reale (ehrliche) Gefühlswelt stoßen und diese finden, welche man sucht.
      Also ich stimme dir jetzt mal etwas zu. Mir ist es nämlich ähnlich ergangen. Da liest man Profile durch oder schreibt miteinander, dann stellt man fest sein Gegenüber mag ja das ein oder andere nicht, oder steht auf was womit man garnix anfangen kann, und schon ists dann nichtmehr so interessant.

      Es macht dich nicht komplizierter, aber je mehr du ausprobierst umso mehr weisst du ja was du genau willst. Das geht einem Vanilla ja genauso. Aber wenn der sich auf Partnersuche macht dann weiss er ja vorher nicht worauf sein Gegenüber so abfährt, gibt ja bei Friendscout und co keiner in seinem Profil an, und draußen rennt auch keiner mit nem Schild rum. Ergo lässt er sich drauf ein und findet erst später raus wie es denn sexuell so passt. Vielleicht geht man dann auch den ein oder anderen Kompromiss ein, weil man andere Dinge an ihm oder ihr sehr mag.

      Daher schließe ich mich da meinen Vorrednern mal an, nicht zu sehr auf die Neigungen versteifen, sondern den anderen erstmal kennenlernen. Vielleicht kann man was neues für sich entdecken oder merkt auch dass es dem anderen eben doch nicht so wichtig ist. Eine Beziehung ist ja immer auch ein Stück weit ein Kompromiß ;)
      Auch wenn ich verstehe dass es Dinge gibt auf die man wirklich nicht verzichten will.
      Ich bin z.B. auch recht sadistisch, und wenn jemand halt absolut nur devot ist und damit garnichts anfangen kann, dann passts halt leider nicht. Da hilft nur weitersuchen!

      Viel Erfolg!
      Nur ein kurzer Denkanstoß:

      Bezeichne es nicht als kompliziert(er), sondern als: Ich lerne mich besser kennen, achte auf meine Bedürfnisse, weiß was ich will und was ich nicht will – und ich habe eine klare Vorstellung, wie eine Beziehung aussehen sollte, damit ich darin glücklich sein und dies auch langfristig bleiben kann.

      @Rudolf nennt es wählerisch – das trifft es eigentlich auf den Punkt. Denn wenn man, wie Du sagst, Interesse an einer dauerhaften, beständigen Beziehung hat, muss man das vielleicht sogar sein. Natürlich kommt es auch vor, dass das Schicksal es gut mit einem meint und man das große Glück hat, dass es mit dem Erstbesten "einfach passt", aber so hoch schätze ich die Wahrscheinlichkeit nicht ein. Kompromisse muss man fast immer eingehen, aber wenn man was-auch-immer unbedingt braucht, um Erfüllung in einer Beziehung zu finden, ist es in meinen Augen völlig legitim, bestimmte Eigenschaften u.ä., die einem sehr wichtig sind, bei der Partnersuche / -wahl zu berücksichtigen.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Guten Morgen @Marie80 ich kann mich den Vorschreibern nur anschließen.

      Vor allem aber, weil ich es selbst auch so kenne. Einen Unterschied zwischen Vanilla und BDSM würde ich aber auch nicht ziehen.
      Verändert es einen? Kann es in der Tat, doch ist Veränderung mit etwas schlechtem assoziiert? Veränderungen können durchaus etwas positives sein. Man wird offener, aber auch klarer, ist sich seiner selbst mehr bewusst geworden und findet einen klareren Weg, den man gehen möchte, der aber auch breiter sein kann, dennoch klarer ist.

      Ich kenne das von mir auch, es ist schwierig Zugang zu mir zu finden, ich gewähre diesen auch nur sehr schwer und vor allem langsam. Das zeigt mir jedoch wie motiviert jemand ist, diesen Zugang zu erhalten. Das hat aber auch nichts damit zu tun, dass sich jemand in einer bestimmten Art und Weise anstrengen muss, da ich es einfach fühlen muss und strenge man sich zu sehr an, geht die Authentizität verloren, was dann wieder negativ wirken würde.
      Soll man Ansprüche haben? Natürlich soll man die, immerhin möchte man ja auch das maximale erleben, was man sich wünscht. Dabei gibt es aber durchaus auch Punkte, Wege, die man selbst schon weiter gegangen ist, diese aber mit jemanden entwickeln kann, der noch nicht so weit ist, aber da hin möchte.
      Bsp. wenn der Rigger noch etwas unerfahren ist, aber großes Interesse dahingehend hat und sich auch entwickeln möchte, gibt man ihm diese Chance? Tut man dies nicht, obwohl andere Faktoren gut passen, geht man der Chance aus dem Weg, etwas großartiges mit zu erleben, die Gefühle, die er bei Erfolgen dir vermitteln kann z.B.

      Daher, Ansprüche und Vorstellungen sind gut, doch es sollte da auch durchaus einen Spielraum geben, der entwickelt werden kann, gleich wo man selbst oder auch der potentielle Partner (ob im Spiel oder im Leben) steht.
      Denn, um sich selbst zu entwickeln, braucht man manchmal jemanden, der einen Weg schon weiter gegangen ist. Diese reichen uns die Hand, würden sie es tun, wenn sie nicht das Potential sehen würden und bereit wären, uns die Richtung zu zeigen?

      lg
      PA
      - Folge nicht einem Pfad, hinterlasse selbst einen -
      @Sir_MarcO
      Dein PS gibt mir zu Denken. Ich glaube selbst wenn ich wollte, könnte ich gar nicht mehr so viele Kompromisse eingehen.



      Viva schrieb:

      Ich glaube das hat einfach grundsätzlich mit einer persönlichen Weiterentwicklung zu tun. Man lernt sich selber immer besser kennen und will bestimmte Bedürfnisse befriedigt sehen und Anderes vielleicht auch nicht mehr ertagen müssen. Ich sehe das nicht so BDSM spezifisch.
      Klingt logisch.
      Ich versuche sozusagen ein bisschen Vergleiche zu meiner "Vanilla-Zeit" zu ziehen und habe eben das Gefühl, dass es damals einfacher und lockerer war...zumindest wenn es ums Kennenlernen ging. Da gab es einfach nicht so viele Details auf die ich schon im Voraus geachtet habe.
      Vielleicht ginge es mir ja auch so, wenn ich BDSM nicht entdeckt hätte...einfach aus den "normalen" Erfahrungen heraus, wer weiss.

      Ich mache meine Gedanken jetzt mal etwas überspitzt an kleinen Beispielen fest...

      Seilverliebt wie ich nun bin, macht sich bei mir schon erstes Desinteresse breit wenn ich in einem Profil nicht zumindest eine kleine Erwähnung von Bondage finde.
      Wie @JohnMcClane schrieb...es ist ganz schnell nicht mehr so interessant.
      Die Neigungen sind normalerweise das Letzte was ich mir in einem Profil durchlese...der Text ansich kann natürlich wesentlich mehr aussagen...aber am Ende gucke ich dann eben doch drauf.

      Oder z.b. ein Halsband...ich fand es bei meinem ersten Dom so innig und so toll wenn er mir mein Halsband angelegt hat.
      Und jetzt werde ich in Zukunft einem Mann der Halsbänder doof findet keine Chance mehr geben? :pillepalle:
      Das wäre schon echt seltsam, aber ich traue es mir inzwischen selbst zu.

      Ja, die schöne Seite ist, dass ich mich immer besser kennenlerne und mehr über mich erfahre.
      Aber wie sagt man so schön...die beiden Doms die mir bisher sehr viel bedeutet haben, haben die Messlatte doch recht hoch gelegt...und ich bin mir nicht sicher, ob ich die da liegen lassen sollte.
      Ich muss gestehen, seitdem ich einen Namen für meine Vorlieben bzw. Charakterzüge habe, (vor allem für meine Little-Seite) empfinde ich die Partnersuche (nicht das Finden eines Solchen!) einfacher.
      Früher dachte ich immer, ich passe nirgends rein, bin zu albern, nicht erwachsen genug usw.
      Ich war mit Männern zusammen, die mir nicht gut getan haben, oder wo es schlichtweg niemals passte, man es aber dank rosaroter Brille doch versuchte.
      Mittlerweile kann ich genauer definieren, warum ich wie bin und was ich mag, und vor allem: was ich nicht mag!
      Das erleichtert meiner Meinung nach die Suche. Die Kehrseite ist allerdings: es fallen recht viele Männer sehr früh durchs Raster, weil einfach grundlegende Dinge nicht passen. Das hat zur Folge, dass auf einmal gar nicht mehr so viele übrig bleiben...

      Fazit: Das Suchen ist leichter geworden - das Finden leider nicht. :pardon:

      Was mich komplizierter gemacht hat, war nicht BDSM, sondern mein 30. Geburtstag... irgendwie gab es an dem Tag einen Schalter, der umgelegt wurde. Ich habe früher über diese Klischees gelacht, dass man mit 30 auf einmal merkt, dass man doch nicht unsterblich ist und Grenzen hat, die vorher nicht da waren... :blah: Aber es stimmt tatsächlich... :rot:

      Wir werden mit jedem Lebensjahr, mit jeder neuen Erfahrung komplizierter. Das macht uns allerdings keineswegs "unvermittelbar" oder inkompatibel - es macht uns interessanter! :yes:

      Edit: zum Thema Messlatte:
      mein Ex hat die sexuelle Messlatte auch sehr hoch gelegt, so hoch, dass ich dachte, so guten Sex habe ich nie wieder.
      Mit meinem jetzigen Partner habe ich tatsächlich keinen Sex, der dem Sex mit dem Ex gleich kommt. Mein Ex war versaut, stand auf Dirty Talk und Erniedrigung - und das obwohl er sagte, er steht nicht auf BDSM... :huh:
      Mein jetziger Partner ist viel "zahmer", achtet viel mehr auf mich, hat mich bisher noch nicht an den Rand der Bewusstlosigkeit gebracht oder schafft es nicht, mich mit nur einem Wort sabbernd und nass niederzustrecken...
      Aber er gibt mir Nähe, Gefühl, ein bisschen Schmerz und wieder ganz viel Nähe - etwas, was der Andere nicht geben konnte.
      Ist der aktuelle Sex also besser oder schlechter? ?(
      Wir haben alle irgendeinen Knacks - der Unterschied ist: bei manchen ist er diagnostiziert... :monster:
      Wenn es um etwas Grundlegendes wie Bondage bei Dir oder meinetwegen D/s bei mir geht,dann kann ich schon verstehen, dass es zu spontanem Desinteresse führt. Allerdings handhabe ich es so, wenn mich ein Profil anspricht aus welchem Grund auch immer dann gehe ich in den Austausch um ein wenig abzuklopfen. Und nicht so selten, gibt es dann doch Interesse für das Ein oder Andere beim Gegenüber. Oder ich finde auf einmal Sachen doch ganz interessant,die mich vorher kalt gelassen haben. Es ist halt auch ein wenig die Frage lässt man sich auf ein Abenteuer ein mit einer Person vielleicht auch was Neues zu entdecken, evtl sogar als Ropebunny mit einem unerfahrenen Rigger,einfach "nur" weil es menschlich passt.

      Und was Du beschreibst mit Deinen Expartnern, das kenn ich auch. Da muss man sich ein wenig frei machen und auch immer vor Augen halten, warum es denn nun EX Partner sind ;)
      Huhu!
      Ich kann jetzt garnicht mehr viel "kluges" hinzufügen aber ich möchte dir
      @Marie80 für diesen tolle Post danken. Du sprichst mir so gut wie aus der Seele. Ich kenne diese Situation ganz genau!

      Also schauen wir mal was aus uns wird!
      Oder ebwn doch Backen ;)
      Das schönste was ein Dom für seine Sub tun kann, ist es ihre Gedanken zum schweigen zu bringen
      und ihr zu erlauben diese Welt loszulassen.
      Auf der einen Seite macht mich BDSM komplizierter, auf der anderen nicht.

      Komplizierter ist für mich die Partnersuche.
      Na klar wird es schwieriger, wenn aus einer Menge von 100 Männern, 5 als Partner in Frage kämen, wären das als Vanilla eben 5.
      Von diesen fünf.... bleibt nur ein geringer Bruchteil, der bei kompatiblen Neigungen eine akzeptable Schnittmenge bildet, auf der eine Partnerschaft gründen kann.
      Also bin ich schon immer aktiv gewesen, gucken, anreden, fragen.
      Und zwar bevor ich anfange irgendwelche Gefühle zu entwickeln.
      Habe es erlebt mich zu verlieben und am Ende fehlte ihm die Dominanz, ohne die ich nicht sein möchte und kann.

      Umkomplizierter ist für mich das Leben im allgemeinen geworden.
      BDSM hat mich selbstbewusster gemacht, die Freunde, die blieben, sind wahre Freunde, ich fühle mich freier, angstloser, kann bewusster geniessen.

      Kompromisse gehe ich keine mehr ein, entweder es passt oder es passt nicht. Wenn ich in einer Beziehung bin, dann muss es zwingend passen, ansonsten würde ich es vorziehen alleine zu bleiben und mir hin und wieder das zu nehmen was ich brauche nur eben ohne Beziehung.
      Das heisst aber nicht, dass ich nicht offen wäre für Neues, hinterfrage, mich selbst und ihn/sie, in einem abgesteckten Rahmen.

      Einer der für mich persönlich unpassendsten Sprüche ist: Der Weg ist das Ziel.
      Denn mein Ziel kenne ich. Immer. Ich weiss was ich will und was nicht.
      Was ich suche, ist der Weg dorthin.
      "Flectitur obsequio curvatus ab arbore ramus; frangis, si vires experiere tuas."
      Hier steht eh schon viel vernünftiges. :)

      Ergänzen möchte ich noch, dass a) die Masse an Profilen eben zu einer Supermarktmentalität führt, bei der man immer denkt, dass nächste Profil könnte noch besser passen und irgendwo wartet ein perfektes. Tut es aber wahrscheinlich nicht.
      und b), dass die fehlende Bereitschaft für Kompromisse mMn in erster Linie ein Selbstschutz ist, um sich nicht auf neue Menschen einlassen zu müssen und den Sehnsüchten nach einer Beziehung durch die "Suche" dennoch gleichzeitig Raum zu geben. Wenn man wirklich wieder bereit ist jemanden kennenzlernen, reicht mMn eine Kombination aus ein paar der vielen so geschätzen Eigenschaften um einen vom Hocker zu reißen und das Gefühl zu erzeugen, dass man nun den Richtigen vor sich hätte. Die Punkte, die nicht ganz so perfekt passen, rücken dann gedanklich in den Hintergrund.

      Unsere Flexibilität nimmt mit dem Alter ab und durch unsere Erfahrungen wissen wir natürlich mit dem Alter einfach mehr, was uns gefallen hat und was nicht. Ohne Frage schränken fixe Vorstellungen also die Partnerwahl ein. Schnelleres Aussortieren führt aber vielleicht auch zu weniger Herzschmerz und zu mehr Zeit, ein passendes Exemplar zu finden. :)
      Hallo,

      die Ausgangsfrage würde ich mit ja beantworten. In der Tat man wird komplizierter. BDSM ist ein komplexe Gefühlsmischung und wer Erfahrungen gemacht weiß auch mehr was er will.
      Irgendwann weiß ich, dass ich nicht darauf stehe das ich Frauen nicht beschimpfen will, dass ich ihren Rücken nicht mit Schlägen bearbeiten will, dass mir fesseln nicht genügt und ich kein Sklavenhalter sondern ein Ehemann aus dem Jahr 1850 bin, der das Weib züchtigt wenn es ungehorsam ist.

      Nach einer Phase des experimentierens hat sich das erwiesen. Das engt die Wahl ein.

      Horst
      Komplizierter würde ich es nicht nennen, eher hat es für mich mit den Erfahrungen zu tun die man im Laufe der Jahre gemacht hat. Man weiß genauer was man will und was nicht. Wie @Sir_MarcO schon schrieb, auch ich bin lieber alleine als (zuviele) Kompromisse einzugehen. Ich hatte immer mal wieder zwischendurch Beziehungen, die längste davon 4 Jahre, die nichts mit BDSM zu tun hatten. Es war immer unbefriedigend für alle Beteiligten und irgendwann kam immer der Punkt, wo ich nicht mehr wollte, weil mir einfach etwas fehlte. Heute bin ich auf dem Standpunkt, entweder es passt, die Chemie stimmt oder ich lasse es :pardon:
      Von Neigungslisten halte ich übrigens gar nichts. An erster Stelle kommt der Mensch für mich und wenn eine gewisse Sympathie vorhanden ist lässt sich alles andere nach und nach besprechen oder, im Idealfall, zusammen ausprobieren.
      Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen. Astrid Lindgren
      In aller Kürze meine Meinung:

      1. Es ist wurscht ob Vanilla, BDSM, od. was auch immer - diese Eindrücke des "schwierig seins/werdens" resultieren aus wachsender Lebenserfahrung, die meinungsbildend ist.

      2. Kompromisse finde ich in vielen Lebensbereichen durchaus wichtig und richtig. Für mich aber bei der SM-Partnerwahl nicht. Ich weiß was ich bin/brauche/suche. Als Maso suche ich mir also einen Sadisten. Punkt. Da nützt mir ein sympathischer, größerer, dunkelhaarigerer, ohne-Brille-erer, whatever-erer Daddy, Roper oder Schnuffel so gar nix. :) :)

      Mit anderen Worten: Das Grundgerüst dessen was ich suche und erwarte muss einfach gegeben sein; wenn also der gefundene Sadist statt des gesuchten "nur" 175 cm statt 185 cm groß ist, könnte das ein Kompromiss sein. Niemals jedoch würde ich -ohne es VORHER abzuklären, mich mit einem dominanten Mann treffen, der -da nicht geprüft- vielleicht ganz sympathisch, humorvoll, gut aussehend, etc. pp. ist, allerdings sich dann erst als D/S- oder Daddy-, oder oder Dom entpuppt.

      3. Ergo: Lieber gar keine Beziehung/sexuelle Aktivität als eine unbefriedigende!
      "Manche Leute denken, sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen - dabei war es in Wirklichkeit nur eine Buchstabensuppe"
      - Ernst Ferstel -