Reaktions / Emotionswahrnehmung im Spiel

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      Reaktions / Emotionswahrnehmung im Spiel

      Uiuiui nun starte ich doch nochmal ein eigenes Thema.
      Und zwar eines, was mich seit längerem begleitet, mir aber erst seit kurzem bewusst ist.

      Vorwissen:
      Zum einen ist wichtig zu wissen, für die, die es noch nicht wissen, um zu verstehen, warum ich dies frage, dass ich das Asperger Syndrom ( ? -> in den Spoiler schauen) habe.

      Spoiler anzeigen
      Für alle, die Asperger nicht kennen.

      Als Asperger-Syndrom wird eine eher milde Variante innerhalb des Autismusspektrums bezeichnet.
      Die Variante ist besonders durch Schwächen in den Bereichen der sozialen Interaktion und Kommunikation gekennzeichnet sowie durch eingeschränkte und stereotype Aktivitäten und Interessen.Beeinträchtigt ist vor allem die Fähigkeit, nichtsprachliche Signale (Gestik, Mimik, Blickkontakt) bei anderen Personen zu erkennen und selbst auszusenden. Das Kontakt- und Kommunikationsverhalten von Asperger-Autisten kann dadurch merkwürdig und ungeschickt erscheinen. Da ihre Intelligenz in den meisten Fällen normal ausgeprägt ist, werden sie von ihrer Umwelt leicht als wunderlich wahrgenommen. Gelegentlich fällt das Asperger-Syndrom mit einer Hoch- oder Inselbegabung zusammen. Es gilt als angeboren, nicht heilbar, und es macht sich etwa vom vierten Lebensjahr an bemerkbar. Das Asperger-Syndrom ist nicht nur mit Beeinträchtigungen, sondern oft auch mit Stärken verbunden, etwa in den Bereichen der Wahrnehmung, der Selbstbeobachtung, der Aufmerksamkeit oder der Gedächtnisleistung. Ob es als Krankheit oder als eine Normvariante der menschlichen Informationsverarbeitung eingestuft werden sollte, wird von Wissenschaftlern und Ärzten sowie von Asperger-Autisten und deren Angehörigen uneinheitlich beantwortet. Uneinig ist sich die Forschergemeinschaft auch hinsichtlich der Frage, ob man im Asperger-Syndrom ein selbständiges Störungsbild oder eine graduelle Variante des frühkindlichen Autismus sehen sollte.
      (Frei nach Wikipedia)

      Dieses wirkt sich bei mir besonders auf die Beobachtungsgabe, das Gedächtnis, die Lernfähigkeit und Aufmerksamkeit und Selbstreflexion im positiven aus und auf die "gestörte" Aussendung von Mimik und Gestik, sowie manches Kommunikationsverhalten im Zwischenmenschlichem Rahmen (gerade bei nicht persönlichen Gesprächen) im "verbesserungswürdigem Maße" (negativ klingt so negativ) aus und sicher noch einigen Dingen die mir noch nicht recht bewusst sind.
      Da es relativ spät entdeckt wurde, habe ich über die Zeit eigene "Wege" entwickelt, wie ich die "verbesserungswürdigen Dinge" umschiffen oder ausbügeln kann.

      Einleitung:

      In Gesprächen mit befreundeten SMlern ist mir aufgefallen, oder besser ihnen ist aufgefallen, dass ich ihrer Meinung nach mit sehr intensiver Verbindung spiele, worauf hin es mir dann im Verlauf der Selbstbeobachtung auch aufgefallen ist.

      Für mich war jeher gerade Mimik und Gestik sowie Emotionen anderer Menschen zum einen ein Rätsel und zum anderen hochgradig interessant.
      Ich habe mit 18 dann im BDSM einen Rahmen für mich gefunden, wo starke Emotionen zum Ausdruck gebracht werden, wo Tiefe er- und gelebt wird und Menschen sich (meiner Meinung nach) mehr öffnen und weniger verstellen. (Zumindest unter 4 Augen)
      Und seit ich 18 war, habe ich mich auf diese Tiefe fokussiert.

      Ich habe mich sehr lange intensiv mit BDSM beschäftigt, mit Sicherheit, mit allem möglichen Aspekten, hatte mal Pausen und weniger aktive Zeiten und mal gegenteiliges.
      Aber was mich am meisten "gekickt" hat, waren und sind diese Tiefen Momente und diese puren Emotionen, gerade Orgasmen *schwäm* so klar und wenn sie echt sind, so authentisch.
      Deshalb hat sich bei mir auch (meine Schlussfolgerung) außer diese Emotionen und Reaktionen zu erzeugen, nie ein benennbarer Fetisch eingestellt (ggf. eine Möglichkeit diese Reaktionen und Emotionen besser zu erzeugen) und ich kann über eine breite Palette von Spielarten gehen, sofern sie mir zusagen und mache dies auch sehr gerne und auch anpassungsfähig, sie machen mir Spaß und ich genieße Sie, aber ich muss nicht alle zwingend bei jedem Partner dabei haben. (Was mir auch als nicht "normal" rückgemeldet wurde)

      Ich habe Bücher und Kurse über Körpersprache und non verbale Kommunikation gelesen, aber der BDSM Bereich war immer interessanter, weil es real war, weil es Erfahrungen generiert hat.

      Frage:
      Durch diese Faszination ist es für mich natürlich geworden, meine Spielpartner zu lesen, die Emotionen so bewusst wahrzunehmen, nicht über den Instinkt sondern über das Bewusstsein, man könnte sagen es sind positive Eindrücke, die nicht zur Überforderung führen. Und die ich immer wieder neu und auf unterschiedlichste Art erleben kann und will.

      Um mal zum Fragezeichen zu kommen.

      1. Wie nehmt ihr das Thema Reaktionen und Emotionen für euch und in eurem Spiel wahr?
      2. Ist das was ich beschrieb wirklich so "anders" als bei euch oder Menschen die ihr kennt?
      3. Gerade wenn es darum geht wenig Routine im Spiel zu haben, also einer besonderen Spielart nicht speziell zu fröhnen, sondern mehr dem "Ergebnis": Wäre das für euch (Subs) verwirrend?
      4. Wie wichtig sind euch Reaktion und Emotionsausdruck beim Spiel.

      5. Mir fällt so schwer eine konkrete Fragestellung ein, mich interessiert einfach wie das ganze bei euch (bzw. bei anderen) ist, wie ihr das beim Partner wahrnehmt, wie wichtig euch das ist, wie wichtig oder beängstigend das für die andere Seite ist, derart "gelesen" zu werden..
      :)
      Wenn ihr erzählen mögt gerne, hauts raus! :thumbup:

      Und entschuldigt den extrem langen Post :sofa: ..

      Ich freu mich auf eure Ansichten, Meinungen und dergleichen!

      Best wishes!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von SirElijah ()

      Ich weiß nicht ob die das jetzt so weiterhilft, aber bei mir sind autistische Züge diagnostiziert also irgendwo bewege ich mich ebenfalls im Autismusspektrum. Ich weiß nicht wie schwer es dir fällt Emotionen und Subtexte zu deuten. Ich habe auf jeden Fall hin und wieder Probleme damit. Evtl ist es mir Deshalb so wichtig mein gegenüber zu lesen. Einerseits will ich natürlich absichern alles richtig zu deuten andererseits kickt es mich. Habe das bisher aber nie in Verbindung mit autistischen Zügen gesehen. Daher sollte sich jetzt mal ein nichtautist äußern :D
      Wow.. toller Thread, zuerst mal danke dafür .. @SirElijah :blumen: Ich finde Mimik und Gestik auch sehr interessant bei Menschen. Auch deshalb, weil man bei Mimik und Gestik nicht tricksen kann. Es ist die pure Emotion auf Geschehens.

      Im Spiel macht es uns Spaß die Emotionen des anderen zu sehen und auch zu spüren. Ein kleines Bsp. dazu: Mein Mann wollte, das ich etwas mache, was mich hin und wieder etwas Überwindung kostet. Die Folge davon war, das ich knallrot wurde.. :rot: allein diese Reaktion gefiel ihm so gut, das wir nachher beide lachten.

      Oder, wenn ich mal etwas angestellt habe, es ihm sage, schaue ich ihn an. Allein sein Blick reicht, das ich am liebsten vor Scham und Reue im Erdboden versinken möchte.
      Lieber @SirElijah,
      zuerst einmal Danke für diesen Thread.
      Ich habe darüber nachgedacht ob oder inwieweit sich Deine Wahrnehmung von Reaktionen und Emotionen von meinen eigenen unterscheiden und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass dem nicht so ist. Für mich sind genau die selben Dinge bei einer Session oder in einer BDSM-Beziehung existenziell. Es sind genau diese Dinge, die BDSM erst zu MEINEM BDSM machen.
      Ich bin eine sehr emotionale und intuitive Frau bzw. Sub.
      In meinen Augen bist Du durch Dein "Handicap", wenn man es überhaupt als solches bezeichnen will, ein ganz besonderer und wertvoller Mensch, von dem wahrscheinlich viele Subs träumen, ihn als Herrn zu haben.
      Und nun bin ich - ebenso wie Du - gespannt auf weiter Sichtweisen derjenigen, die Deinen Thread kommentieren.
      LG Kira2206
      Genau das macht BDSM für mich auch aus:
      Eine gefühlsmäßige Tiefe und eine Stärke von Emotionen, die ich nie anders erreichen könnte. Wobei das mit dem Lesen des anderen während des Spiels für mich schwierig ist: Erstens schließe ich dann gern die Augen, um mich noch tiefer fallenlassen zu können, noch stärker meinen Körper, mich zu spüren; zum anderen, weil ich oft dann so weit weg bin, dass ich nichts mehr richtig wahrnehme, :rot: .
      Insofern nehme ich auch die Reaktion meines Gegenübers nur noch begrenzt wahr.
      Aber einen klassischen Orgasmus brauche ich dann auch nicht, das Empfinden reicht mir meist, da es für mich...hmmm...wie soll ich es am besten erkklären... :gruebel: ...so ähnlich ist, wie ich mir zB eine Trance bei Schamanen vorstelle.
      Was ich jedoch nicht so ganz verstehe, ist, was Du mit "3. Gerade wenn es darum geht wenig Routine im Spiel zu haben, also einer besonderen Spielart nicht speziell zu fröhnen, sondern mehr dem "Ergebnis": Wäre das für euch (Subs) verwirrend?" meinst, @SirElijah.
      Könntest Du das etwas näher erläutern?
      Denn ich denke nicht, dass jemand hier jedes Mal dasselbe macht. Ist es nicht normal, wenn man versucht, möglichst wenig Routine zu haben? Wäre es sonst nicht langweilig? Oder gibt es tatsächlich hier Mitglieder, die ihre Sessions immer gleich ablaufen lassen?
      Ich zB muss sagen, dass mich natürlich manche Sachen mehr triggern als andere, das bedeutet aber nicht, dass ich jede Session gleich haben will.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Auch von mir erstmal ein Danke @SirElijah für diesen Thread. :blumen:
      Ich habe mir genau wie @Kira2206 Gedanken darüber gemacht, wie sich unsere Wahrnehmungen unterscheiden. Auch ich habe festgestellt, dass wir keine Unterschiede haben. Da ich eine sehr emotionale und gefühlsbetonte Person bin, achte ich auf jedes Detail bei meinem Herrn und Schatz.
      Genauso ist es umgekehrt. Mein Herr und Schatz kann mich sehr gut "lesen" und weiß anhand meiner Reaktionen und Emotionen
      genau wie es mir geht. Und das nach schon nach so kurzer Zeit. :love:
      Ich bin dankbar und schätze mich glücklich das mein Herr und Schatz so ist. :love: Ich finde genauso wie @Kira2206 das Dich das
      zu einem besonderen Menschen macht und die Sub die Dich als Herrn bekommt,glücklich schätzen kann.
      Desweiteren finde ich es nicht verwirrend, wenn man nicht nur einer Spielart fröhnt. Die Welt des BDSM ist bunt und jeder macht sich in seiner Beziehung seine eigenes BDSM. Deswegen ist jede Beziehung , egal ob Partnerschaft oder Spielbeziehung in meinen
      Augen einzigartig.
      Ich kann mich den anderen nur anschließen :yes:
      ...allerdings werde ich mehr gelesen, als das ich lese... bin wohl meistens etwas abgelenkt. :saint:

      SirElijah schrieb:

      5. Mir fällt so schwer eine konkrete Fragestellung ein, mich interessiert einfach wie das ganze bei euch (bzw. bei anderen) ist, wie ihr das beim Partner wahrnehmt, wie wichtig euch das ist, wie wichtig oder beängstigend das für die andere Seite ist, derart "gelesen" zu werden..

      Es ist mir sehr wichtig, denn beim BDSM lebe ich mich auch auf einer sehr offenen und verletzlichen Ebene aus. Es ist nicht wirklich beängstigend gelesen zu werden, es ist vielleicht manchmal unangenehm, weil ich mich nicht "verstecken" kann, aber das finde ich grade reizvoll.
      Wie du schon sagst, es ist echt.

      Es ist auch eine gute Eigenschaft als Dom lesen zu können, da manche Subs beim Spielen sehr schweigsam werden.
      Auch von mir ein Dankeschön für dieses schöne und interessante Thema.
      Ohne den Spoiler bisher gesehen zu haben, dachte ich kurzfristig...hm, vielleicht mal schauen, ob wir sowas auch haben..., also wenn DAS, was Du geschrieben hast, letztlich mit die Auswirkungen davon sind.
      Das kann ich aber total falsch verstanden haben und gleich schaue ich mir den Spoiler an.

      Bis dahin möchte ich damit aber sagen (und ich hoffe, ich habe das nicht dämlich ausgedrückt oder oder oder), dass ich mich sehr in dem von Dir Geschriebenem wieder finde und und auch meinen Partner.

      SirElijah schrieb:

      1. Wie nehmt ihr das Thema Reaktionen und Emotionen für euch und in eurem Spiel wahr?
      Ich würde sagen, es besteht fast nur daraus- also "nur" daraus, besteht bei uns die Faszination. Denn ohne dies, wäre manches eben nicht, was es ist. Ein bißchen auch von "der Weg ist das Ziel" und auf diesem Weg, sind halt diese Wahrnehmungen, die Spiegelungen, das Lesen, das Erkennen, das Gelesen Werden, die Aktion, die Reaktion.
      Es ist nie der Schlag, es ist das Genießen dessen, dass er weiß wie hart, dass er hinsieht, dass er es erkennt und liest. Es ist emine Reaktion, dass ich erkenne, verstehe, was es bedeutet, wenn es nicht meiner Wohlfühlzone entspricht etc.
      Ein Schlag mit dem Gürtel ohne das, was Du beschreibst, wäre eben für uns nur ein Schlag mit dem Gürtel, der uns weder als Ausführender, noch als Empfangender irgendwie kicken würde ohne all diese Wahrnehmungen.
      Ich hoffe, Du verstehst mein Wirr-warr. Auch mir fällt es schwer das in Worte zu fassen.
      Das mit dem "Schlag" ist auch natürlich ein Stellvertreter für jede andere Handlung.

      SirElijah schrieb:

      2. Ist das was ich beschrieb wirklich so "anders" als bei euch oder Menschen die ihr kennt?
      Die Frage habe ich, denke ich, eingangs bereits beantwortet. Nein. Es entspricht voll unserem "sein". Andere Erfahrungswerte habe ich aber nicht, da ich es noch nie mit jemand anderem so lebte.

      SirElijah schrieb:

      3. Gerade wenn es darum geht wenig Routine im Spiel zu haben, also einer besonderen Spielart nicht speziell zu fröhnen, sondern mehr dem "Ergebnis": Wäre das für euch (Subs) verwirrend?
      Auch NEIN. Jemand anders bat darum, ob Du die Frage nochmals anders stellen kannst oder erläutern kannst. Ich kann sie nur so beantworten, wie ich sie verstehe...
      Hast Du keine besonders bevorzugten Spielarten oder kommt es bei dem Gegenüber so rüber, wenn Du versuchst zu erklären, wie "Du funktionierst oder was Dir wichtig ist"?
      So verstehe ich das nämlich.

      Und SO wäre oder ist es auch bei uns. In unserer Kommunikation erscheint es uns gegenseitig manchmal komisch, dass der andere jetzt keine speziellen Wünsche oder Dinge auf der To-Do Liste hat, auch keine allzu klar genannten No-Go's oder besser: Eine hohe Offenheit.
      Das mag aber daraus resultieren, dass das "wie" oder "wodurch" bei uns eben sekundär ist.
      Ich kann nicht sagen, ich stehe drauf yx. Also schon, ich kann das sagen, in unserem Fall, weil es um UNS geht, wir uns kennen. Aber würde ich einen neuen Menschen kennen lernen, könnte ich vermutlich nicht viel als eindeutige Vorliebe oder Abneigung definieren- denn an erster Stelle erhält jegliche Handlung Ihren Wert/ Ihren Kick durch das Lesen und Gelesen werden, durch das Erkennen und das sein in seiner Tiefe ohne Masken.

      SirElijah schrieb:

      4. Wie wichtig sind euch Reaktion und Emotionsausdruck beim Spiel.
      Na ja, eben SEHR wichtig. Das IST bei uns das Spiel.
      Deshalb sage ich manchmal: Mein BDSM ist stark "personengebunden". Ich weiß auch immer nicht, wie ich das richtig erklären soll.

      SirElijah schrieb:

      5. Mir fällt so schwer eine konkrete Fragestellung ein, mich interessiert einfach wie das ganze bei euch (bzw. bei anderen) ist, wie ihr das beim Partner wahrnehmt, wie wichtig euch das ist, wie wichtig oder beängstigend das für die andere Seite ist, derart "gelesen" zu werden..
      Da verweise ich mal auf meine andere Antwort zu 4.
      Ich hätte keinen Plan, was ich tun würde, gäbe es meine Beziehung nicht mehr. Würde ich klar nach BDSMlern suchen? Vermutlich. Denn auch ich würde genau nach dieser Tiefe suchen, die ich nie anders bisher erreichte.
      Aber mir wäre es eben dann wichtig, jemanden zu finden, der das eben auch genau SO erlebt wie wir.

      WENN mich das ängstigen würde, dann würde das für mich bedeuten, dass es der falsche Partner ist. Da kommt emotionale Bindung und Vertrauen ins Spiel, das Maßgebliche, dass wir MENSCHEN sind zuerst.
      Will ich mich dem Menschen nicht öffnen, würde es mich vermutlich ängstigen, dass Dom mich lesen will oder kann- also wäre es in dem Moment falsch. Denn das eine geht irgendwie ohne das Andere nicht.

      Ich weiß nicht, ob ich das verständlich ausdrücken kann... Hier gehe ich übrigens auch schwanger mit einem Thema, welches ich als tolle Ergänzung zu Deinem sehen würde.
      Das alles hat dann unterm Strich auch viel mit Nähe zu tun, mit Intimität. Ich weiß nicht, wie ich persönlich die Zulassen sollte, ohne weiterführende Emotionen oder wie ich es "trennen" sollte vom Alltag. Ein Mensch, dem ich nah genug sein kann, dass ich ihn lesen kann, seine Reaktionen, Aktionen, und umgekehrt, würde ich dem dann nicht auch nah sein wollen, außerhalb der Session...?! Oder könnte ich das Abkoppeln?
      Aber da bin ich schon in der Weiterführung... das lasse ich mal ;)

      Also ich hoffe, ich habe Dich richtig verstanden und bin hier nicht voll auf dem Holzweg :engel:

      Unterm Strich sind eben die Sinne extrem geschärft bei uns. BDSM ist für uns der Weg, dies am meisten zu zeigen, wahrzunehmen und gleichzeitig mit einem anderen zu teilen. Die Praktiken etc sind daher bei uns sekundär und auf keinen Fall "feste Größen" einer "Hitliste" oder so, die wir einem anderen mitteilen könnten, vermute ich. Ähh ja, ob das jetzt klar formuliert ist oder verständlich, weiß ich auch nicht ;)

      Alles Liebe,
      BlackWings

      p.s.: Und auch ich kann lang, wie Du siehst :saint: :whistling:
      ...zwischen Schwarz und Weiß liegen 254 Graustufen - und wenn nicht, noch mehr :saint:
      Hier wurde schon sehr viel geschrieben, dem ich mich nur anschließen kann.
      Ich denke nicht, dass es da Unterschiede gibt.

      Für mich ist es ein sehr schönes Gefühl, wenn mein Dom mich so lesen kann. Er kann tiefer blicken, sieht Dinge in mir, die andere nicht sehen können, versteht mich und meine Reaktionen besser. Manchmal liest er Dinge, die ich in diesem Moment gar nicht bewusst vermitteln wollte und wenn wir später darüber reden, ist es doch irgendwie das gewesen, was sich mein Innerstes wünschte. :yes:

      Und natürlich sollte man nicht außer Acht lassen, was Beziehungen - vor allem im BDSM Bereich - für enormes Vertrauen als Grundlage haben. Wem sonst gegenüber möchte und kann ich Reaktionen zeigen, die so echt und unverfälscht sind? Wen sonst kann ich so tief in meine Seele blicken lassen?
      Vielleicht suchen wir auch genau diese Ausdrücke von Emotionen in unserem Gegenüber. Sie sind wertvoll, weil sie uns so viel tiefer zu ihm vordringen lassen.


      LG
      bee
      Whui, soviele Antworten, vielen Dank soweit! :)
      Die Antwort auf die Antworten könnte ggf. lang werden ^^

      norim schrieb:

      Ich weiß nicht wie schwer es dir fällt Emotionen und Subtexte zu deuten. Ich habe auf jeden Fall hin und wieder Probleme damit.
      Hey @norim :)
      Mittlerweile fällt es mir nicht mehr schwer. Bzw, wenn dann fällt es mir schwer es aus reinem Text zu ziehen also ohne andere Eindrücke zu bekommen.
      Als Beispiel: Wenn ich rein schriftlich mit jemanden schreibe, kann ich Emotionen und Subtexte kaum wahrnehmen.
      Wenn ich hingegen telefoniere, gelingt dass anhand der Stimmlage schon besser.
      Aber wirklich befriedigend gelingt es, wenn ich jemanden persönlich sehe und erlebe und "lesen" kann. Deshalb ist mir persönlicher Kontakt auch unendlich viel wichtiger als zu schreiben.

      Trotzdem nehme ich es auf einer "bewussten" Ebene wahr, also nicht intuitiv, sondern durch Beobachtung, eher intellektuell über die bewusste Wahrnehmung.
      Das macht es für mich aber auch teilweise sehr spannend und manchmal anstregend, weil ich dafür nicht zwangsweise Kontakt brauche. Das heisst, wenn ich unter Menschen bin, bekomme ich mehr die kleinen Momente mit, die Gefühle die unter den "Masken" liegen, die manche mit sich herum tragen, welche ab und zu für einen kurzen Augenblick sich im Gesicht oder der Körpersprache darstellen.

      Früher konnte ich das nicht gut steuern und habe Menschen direkt darauf angesprochen. Und das mögen Menschen nicht, wenn man ihnen nicht nahe ist. :D

      Aber mit ein wenig Zurückhaltung und Offenheit, haben mir Menschen oft zurückgemeldet, dass sie sich gut fallen lassen und sein können wie sie sind, was ein sehr schöner und positiver Aspekt dieser Entwicklung aus einem "fehlendem" oder "gestörtem" intuitiven Wahrnehmungsvermögen ist.

      Kat1384 schrieb:

      Ich finde Mimik und Gestik auch sehr interessant bei Menschen. Auch deshalb, weil man bei Mimik und Gestik nicht tricksen kann. Es ist die pure Emotion auf Geschehens.
      Hey @Kat1384 :)
      Ja aus dem Grund finde ich es auch so spannend und auch erfüllend.
      Und manchmal bedarf es auch viel Taktgefühl oder Akzeptanz manche Dinge "sein" zu lassen ohne sie zu thematisieren.
      Auf der anderen Seite wird jedes Gespräch "echter" und ich zumindest erlebe es klarer.
      Und im Spiel.. sowieso :)

      Kat1384 schrieb:

      Im Spiel macht es uns Spaß die Emotionen des anderen zu sehen und auch zu spüren. Ein kleines Bsp. dazu: Mein Mann wollte, das ich etwas mache, was mich hin und wieder etwas Überwindung kostet. Die Folge davon war, das ich knallrot wurde.. allein diese Reaktion gefiel ihm so gut, das wir nachher beide lachten.
      *lach* Ja, erröten oder auch der Ausdruck des Unglaubens, wenn man etwas derartiges Verlangt, sind sehr tolle Emotionen, ich kann da wunderbar mit deinem Mann mitgehen :).
      Und wenn man es zulassen kann, dann kann es auch, wie du beschreibst, zu sehr lustigen Momenten führen.

      Mich hat auch mal jemand total Fassungslos nach dem Stellen einer Aufgabe angesehen und auch als sie realisiert hat, dass ich das ernst meine, hat sie sich extrem geschämt, was sie ziemlich erregt hat, dies Szenario war ein sehr sehr intensives und hat noch Tage danach immer wieder seinen Weg in Ihr und dadurch auch mein Bewusstsein gefunden.

      Kira2206 schrieb:

      Für mich sind genau die selben Dinge bei einer Session oder in einer BDSM-Beziehung existenziell. Es sind genau diese Dinge, die BDSM erst zu MEINEM BDSM machen.
      Sehr schön beschrieben, habe dem nichts hinzuzufügen :)

      Kira2206 schrieb:

      In meinen Augen bist Du durch Dein "Handicap", wenn man es überhaupt als solches bezeichnen will, ein ganz besonderer und wertvoller Mensch, von dem wahrscheinlich viele Subs träumen, ihn als Herrn zu haben.
      :rot: Dankeschön.
      Tatsächlich erleben mich viele zuerst schriftlich und dann meist in meiner normalen, höflichen, freundlichen Art. Viele meinen immer ich würde kein BDSM machen^^
      Aber vielleicht ist es auch gut, dass es sich auf ein zufriedenstellendes Maß reduziert und am Ende die übrigbleiben die ebenso mich erleben und erleben wie ich bin, mit allen Facetten.

      Feuerpferd schrieb:

      so ähnlich ist, wie ich mir zB eine Trance bei Schamanen vorstelle.
      Hey @Feuerpferd :)
      Ich glaube ich verstehe was du meinst.
      Ich verstehe es so, dass die Emotionen und Gefühle dir reichen und würde es für mich so erklären, dass es bei all den anderen Dingen im Leben eine Zeit ist in der man ganz genießen kann ohne "etwas sein" oder "jemand sein" zu müssen, sondern einfach mal "sein" kann und dass ist ein sehr toller Zustand.
      Ich hoffe, ich habe dich nicht falsch verstanden.

      Feuerpferd schrieb:

      Was ich jedoch nicht so ganz verstehe, ist, was Du mit "3. Gerade wenn es darum geht wenig Routine im Spiel zu haben, also einer besonderen Spielart nicht speziell zu fröhnen, sondern mehr dem "Ergebnis": Wäre das für euch (Subs) verwirrend?" meinst, @SirElijah.
      Könntest Du das etwas näher erläutern?
      Denn ich denke nicht, dass jemand hier jedes Mal dasselbe macht. Ist es nicht normal, wenn man versucht, möglichst wenig Routine zu haben? Wäre es sonst nicht langweilig? Oder gibt es tatsächlich hier Mitglieder, die ihre Sessions immer gleich ablaufen lassen?
      Hm, tatsächlich habe ich schon viele Erzählungen von Sesseions gehört, die sich sehr stark wiederholt haben in dem was gemacht wurde, auch durch verschiedene Partner hindurch.

      Ich versuche mal es näher zu erläutern.
      Bei mir kann ich keinen speziellen Fetisch angeben oder keine Spielart die ich machen muss, sprich wenn mich jemand kennenlernen würde und nach gleichheit in den Vorlieben sucht, wäre dies eine sehr lange Suche.
      Für mich ergeben sich Vorlieben von Mensch zu Mensch, durch das erleben und das entwickeln.
      Ich habe seltenst einen "Plan" im Sinne von einem "Drehbuch" bei Sessions.
      Es ergibt sich alles aus dem Moment und aus den Faktoren die in dem Moment vorhanden sind.

      Mir wurde berichtet es gibt oft Menschen wo sowas wäre "Treffen - ausziehen - spanken - sex haben - ggf. flauschen - gehen", sowas wäre für mich total schwer bis unmöglich.

      Bei mir ist es " Treffen - ggf. mit einer Gundstimmung in ein Spiel gehen (also locker oder ernst, falls sowas der Wunsch voneinander ist) und dann ergibt es sich aus den Signalen und meiner Spontanen Fantasie".
      So habe ich bisher fast jedes Treffen gehabt und jedes wurde dadurch einmalig und auf eine oder sehr viele Arten sehr intensiv und schön.
      Jedoch scheint dieses Konzept auch für Verwirrung zu sorgen, da es so wandelbar ist.
      Klar, Ort, Stimmung, etc. stehen manchmal fest oder auch wenn man eine Sache anstrebt zu machen, aber sonst..
      Ich hoffe, dass hat es deutlicher gemacht :)

      shortcake schrieb:

      Auch ich habe festgestellt, dass wir keine Unterschiede haben. Da ich eine sehr emotionale und gefühlsbetonte Person bin, achte ich auf jedes Detail bei meinem Herrn und Schatz.
      Hey @shortcake :)
      Das klingt toll, dass es andersrum genauso ist oder sein kann, ich weiß gerade garnicht was man bei mir wahrnimmt, aber habe einige Situationen oder Feedbacks im Kopf wo es durchaus sehr spannend zu sein schien.

      shortcake schrieb:

      Ich finde genauso wie @Kira2206 das Dich das
      zu einem besonderen Menschen macht und die Sub die Dich als Herrn bekommt,glücklich schätzen kann.
      :rot: Auch dir vielen Dank für diese Einschätzung :).

      shortcake schrieb:

      Desweiteren finde ich es nicht verwirrend, wenn man nicht nur einer Spielart fröhnt. Die Welt des BDSM ist bunt und jeder macht sich in seiner Beziehung seine eigenes BDSM. Deswegen ist jede Beziehung , egal ob Partnerschaft oder Spielbeziehung in meinen
      Augen einzigartig.
      Definitiv!
      So sehe ich das auch.
      Mit jedem Menschen ist es neu, spannend und einzigartig. Egal ob er neu, erfahren oder was auch immer ist.
      Ich kenne es auch, dass manche mich fragen, warum ich gerade mit ihnen Spiele, wegen zahlreicher Gründe, die sie als negativ sehen, Neu sein z.B.
      Dabei kommt es mir darauf schlicht nicht an, sondern auf den Menschen, auf genau diese Person und was das Zusammenspiel zwischen mir und ihr für Erfahrungen ergibt und die sind meistens toll und intensiv, egal wie die Person ist. (Schwer zu beschreiben)

      Thera schrieb:

      Es ist mir sehr wichtig, denn beim BDSM lebe ich mich auch auf einer sehr offenen und verletzlichen Ebene aus. Es ist nicht wirklich beängstigend gelesen zu werden, es ist vielleicht manchmal unangenehm, weil ich mich nicht "verstecken" kann, aber das finde ich grade reizvoll.
      Wie du schon sagst, es ist echt.
      Hey @Thera :)
      Manche Menschen haben ja eine Höllenangst davor, das man sie "sieht" wie sie wirklich sind. Oder auch davor dass man sie nicht annimmt, wie sie wirklich sind.
      Ich persönlich habe da die Erfahrung gemacht, dass es wenig gibt was die richtigen Menschen mehr anzieht als Authentizität.
      Schön, dass du dich Offen und Verletzlich ausleben kannst, wenn dass sich nicht "verstecken" können dann gerade angenommen wird, ist das ein wunderbares Gefühl.
      Genau aus dem Grund ermutige ich auch zur Offenheit.
      Und auch weil man viel kleinreden kann, was der eigenen Weltsicht nicht schmeckt, aber diese Gefühle, die nach meiner Erfahrung direkt den "wahren" Selbstwert ansprechen und heben, die kann man nicht wegreden, warum weiß ich nicht genau, aber sie wirken und wirken sehr schön.
      Es kommt aus einem selbst, würde ich sagen.

      Thera schrieb:

      Es ist auch eine gute Eigenschaft als Dom lesen zu können, da manche Subs beim Spielen sehr schweigsam werden.
      Das stimmt.
      Was aber auch nicht schlimm ist.
      Ich erinnere mich an ein paar Situationen, wo so ein Mini Ausdruck in den Augen zu einer komplett anderen Richtung im Spiel geführt haben ohne das Worte nötig waren und manchmal, z.b. bei einer unangenehmen Erinnerung, kann das Potenzial der Erfahrung die dadurch entstehen kann, so maßlos hoch sein und die Verbundenheit immens steigern.
      Und es ist schön, wenn Worte manchmal garnicht nötig sind.

      BlackWings schrieb:

      Bis dahin möchte ich damit aber sagen (und ich hoffe, ich habe das nicht dämlich ausgedrückt oder oder oder), dass ich mich sehr in dem von Dir Geschriebenem wieder finde und und auch meinen Partner.

      Hey @BlackWings :)
      Ich finde das, was du geschrieben hast, garnicht dämlich.
      Es freut mich, wahrsinnig, wie viel positive Resonanz hier kommt. Nach dem schreiben dachte ich erst "na ob das nun gut war", weil es ja immer eine Sache ist, wenn man etwas anspricht, was potentiell anders ist als bei anderen.
      Das ihr euch da wiederfindet und auch all die anderen, gibt mir ein sehr guten Gefühl, vielen Dank

      BlackWings schrieb:

      Ich würde sagen, es besteht fast nur daraus- also "nur" daraus, besteht bei uns die Faszination. Denn ohne dies, wäre manches eben nicht, was es ist. Ein bißchen auch von "der Weg ist das Ziel" und auf diesem Weg, sind halt diese Wahrnehmungen, die Spiegelungen, das Lesen, das Erkennen, das Gelesen Werden, die Aktion, die Reaktion.
      Genau, es kommt nicht immer auf den Großen Knall an. Also auch ein Orgasmus muss es nicht zwingend sein, weil der Weg dahin soviele schöne Wahrnehmungen und Momente hat, wie du es auch beschreibst, dass es sich zu etwas besonderem entwickelt.
      Etwas, was zwischen 2 (oder auch mehr) Menschen stattfindet und nicht verständlich für andere sein muss, was keine Bühne braucht sondern was Besonders ist, ohne Besonders sein zu müssen.
      Voll toll beschrieben :) Dankeschön

      BlackWings schrieb:

      Und SO wäre oder ist es auch bei uns. In unserer Kommunikation erscheint es uns gegenseitig manchmal komisch, dass der andere jetzt keine speziellen Wünsche oder Dinge auf der To-Do Liste hat, auch keine allzu klar genannten No-Go's oder besser: Eine hohe Offenheit.
      Das ist für mich immer sehr schön, weil gerade aus einer solchen Offenheit oder auch mit wenig speziellen Wünschen sich tolle Erfahrungen ergeben können.
      Und wenn dann Wünsche kommen, können diese auch meist gut eingebaut werden, weil man weiß, dass man auch ohne Wünsche eine Erfüllung hat.

      BlackWings schrieb:

      Deshalb sage ich manchmal: Mein BDSM ist stark "personengebunden". Ich weiß auch immer nicht, wie ich das richtig erklären soll.
      Ich mag deine Art zu schreiben und kann dem nur zustimmen. :)
      Exakt. Ich würde es auch so sagen und habe es oben ja auch ein wenig versucht zu beschreiben. Vielleicht passt die Beschreibung ja auch für dich.

      BlackWings schrieb:

      WENN mich das ängstigen würde, dann würde das für mich bedeuten, dass es der falsche Partner ist. Da kommt emotionale Bindung und Vertrauen ins Spiel, das Maßgebliche, dass wir MENSCHEN sind zuerst.
      Will ich mich dem Menschen nicht öffnen, würde es mich vermutlich ängstigen, dass Dom mich lesen will oder kann- also wäre es in dem Moment falsch. Denn das eine geht irgendwie ohne das Andere nicht.
      Das stimmt, ich würde mich auch nicht jedem öffnen. Tatsächlich wohl eher wenigen als vielen, wobei ich jedem das Potenzial gebe, mich ihm zu öffnen wenn es passt.

      BlackWings schrieb:

      Ein Mensch, dem ich nah genug sein kann, dass ich ihn lesen kann, seine Reaktionen, Aktionen, und umgekehrt, würde ich dem dann nicht auch nah sein wollen, außerhalb der Session...?! Oder könnte ich das Abkoppeln?
      Hm.
      Gute Frage.
      Ich kann meine dominante Ader oder wie auch immer man es bezeichnen mag auf ein Alltagsniveau herunterschrauben, bzw. ihm einen Raum geben ohne dass sie allgegenwärtig ist.
      Aber die Nähe zu einem Menschen, gerade wenn es "passt" würde mir schwer fallen abzukoppeln.
      Es verbindet eben direkt und kann sich sehr toll entwickeln, ich glaube dem Schranken zu setzen wäre schwer.
      Machbar schon, aber sinnvoll und schön? Ich weiß nicht.
      Ich glaube das hat viel mit beiden Seiten zu tun und auch beiden "Beziehungen" zu sich selbst. Wenn ich z.B. in einer eher emotionsarmen Phase bin, kann ich es leichter abkoppeln, allerdings auch nicht so sehr genießen.

      Mal davon ab, wenn es passt, wenn es sich gut anfühlt, wenn es tolle Erfahrungen generiert, wieso sollte ich es dann abkoppeln wollen?
      Es bedeutet ja nicht dass man gleich heiraten muss, es ist eine Verbindung zu jemandem und die kann auch über Sessions hinaus sehr gut sein und gut tun.
      Deshalb begrenze ich meine Treffen auch ungern auf Sessions.
      Vielleicht bin ich dafür einfach nicht der richtige Mensch bei jedem Menschen.
      Was aber auch gut so ist.

      BlackWings schrieb:

      p.s.: Und auch ich kann lang, wie Du siehst
      Ich bin nicht allein, yay :D

      bee246 schrieb:

      Für mich ist es ein sehr schönes Gefühl, wenn mein Dom mich so lesen kann. Er kann tiefer blicken, sieht Dinge in mir, die andere nicht sehen können, versteht mich und meine Reaktionen besser. Manchmal liest er Dinge, die ich in diesem Moment gar nicht bewusst vermitteln wollte und wenn wir später darüber reden, ist es doch irgendwie das gewesen, was sich mein Innerstes wünschte.
      Hey @bee246
      Das ist schön, gerade wenn man dadurch Erkentnisse über sich selbst gewinnt, die man vielleicht garnicht so wahrnimmt, die aber vorhanden sind und einem durch den anderen gespiegelt werden. Das kann sehr viel geben.

      bee246 schrieb:

      Und natürlich sollte man nicht außer Acht lassen, was Beziehungen - vor allem im BDSM Bereich - für enormes Vertrauen als Grundlage haben. Wem sonst gegenüber möchte und kann ich Reaktionen zeigen, die so echt und unverfälscht sind? Wen sonst kann ich so tief in meine Seele blicken lassen?
      Definitiv.
      Wobei ich einen Freund habe, der mich so tief erlebt wie kein anderer, aber das ist auch ein anderer Kontext und tief erlebt kann da grad argh seltsam doppeldeutig klingen o.o.
      Ich fang nochmal an.
      In dem Kontext, definitiv :)
      Man kann sein wie man ist und wird so hoffentlich angenommen und das ist eines der schönsten Gefühle, die es gibt.


      Uroboros schrieb:

      Es scheint mir so, als wenn "Sadisten" die letzten Romantiker sind.
      Hey @Uroboros
      Wenn ich mir die Beiträge so durchlese und es mit dem allgemeinen Bild vom BDSM vergleiche, dann ist es tatsächlich so, als würden viele die Tiefe, die für manche dahinter steht garnicht sehen oder sehen wollen/können sondern nur die Peitsche.
      Aber vielleicht ist das auch ganz gut so, dann bleiben großteils die richtigen über :)


      Vielen Dank nochmal an alle bisherigen Antworten, sie waren sehr schön zu lesen :)

      Können wir die maximale Zeichenzahl auf 20.000 erhöhen :P?
      @SirElijah
      Du hast mich genau richtig verstanden, ^^
      Ich kann mit einem Drehbuch iü auch so gar nichts anfangen. Einmal war ich mit einem Dom am Schreiben, der wollte EXAKT von mir beschrieben haben, was ich genau in einer Session haben möchte oder wünschen würde. Das fand ich furchtbar (davon abgesehen, dass ich es undommig fand und ich das auch überhaupt nicht könnte, da mir die Erfahrung fehlt). Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht nur Sex möchte, sondern eine Verbindung zum Gegenüber suche. Die kann ich aber nur dann finden, wenn ich merke, dass es auch für ihn nicht nur darum geht, ein Programm abzuspulen, um zur Befriedigung zu kommen.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud