Profiltexte und Sucherfolge

      Profiltexte und Sucherfolge

      Aus gegebenem Anlaß beschäftige ich mich wieder einmal mit der Frage, ob der Profiltext oder ein anderes Element eines zur Partnersuche angelegten Benutzerprofils eine direkte Auswirkung auf den "Sucherfolg" hat.

      Mit Sucherfolg meine ich in diesem Zusammenhang nicht nur den "positiven" Erfolg, also den gewünschten Partner zu finden, sondern auch den "negativen" Erfolg, z.B. mit besonders vielen DummDom/Sub-/SpamBot-/C&P oder sonstigen unerfreulichen Nachrichten zugeschüttet zu werden ...

      Man möge mir hier verzeihen, dass ich als "Blinder vom Licht rede", weil ich selbst ja ein bekennender "Nichtsucher" bin. Aber ich mache mir doch immer wieder Gedanken, weil ich einerseits (teilweise) mitbekomme, wer so im Schnitt welche Nachrichten erhält, ich manchmal aber (was für mich persönlich sehr, sehr traurig ist) auch erlebe, dass Leute beim Gedanken an ihre bislang erfolglose Suche verzweifeln oder an sich zweifeln. Wenn ich also auch selbst ins Blaue schieße, halte ich das Thema an sich doch für potenziell hilfreich und andere mögen auch bessere Ideen haben, die sie hier hoffentlich fleißig teilen und beitragen. In diesem Sinne:

      Zunächst erscheint es mir natürlich, dass der Umstand, ob entsprechende persönliche Informationen in einem Profil enthalten sind, Auswirkungen auf die Wahrnehmung des Profils durch "aussichtsreiche Kandidaten" hat. Ist ein Profil weitgehend "leer", suche ich andererseits aber jemand, der sich mit mir als Person beschäftigt, ist es klar, dass ich diesem "Suchziel" mit einem leeren Profil wenig Anreiz biete.

      Die Gießkannenanschreiber und SpamBots wiederum finden es nicht wichtig (oder haben gar nicht die Zeit oder den Intellekt, es überhaupt zu lesen), was im Profil steht. Steht im Profil nix, ist die Chance auf 100% "Nieten" daher relativ hoch. Klar.

      Also ist ein "ausgefülltes" Profil der Schlüssel zum Erfolg. Ist aber relevant, was genau ich von mir preisgebe? Wahrscheinlich! Gibt es ein Patentrezept, was das sein soll? Wohl nicht!

      Ich würde bei meinen Überlegungen nämlich zunächst davon ausgehen, dass es überhaupt nicht relevant ist, was ich im Profil genau von mir objektiv preisgebe, sondern dass es genau den Partner, den ich suche, konkret anspricht.

      Ich persönlich bin zum Beispiel überhaupt kein "optischer Typ". Für mich macht es bei der "Anziehungskraft" eines Profils keinerlei Unterschied, ob es überhaupt ein Bild enthält oder nicht. Bei vielen Menschen ist die Optik allerdings ein entscheidender Faktor: Dort werden Profile ohne Bild weniger stark wahrgenommen werden, als Profile mit Bild. Wäre mir selbst Äußeres sehr wichtig (suche ich z.B. ausschließlich einen für mich optisch attraktiven Partner) und würde ich davon ausgehen, dass das umgekehrt auch so ist, würde das Bild an Wichtigkeit gewinnen. Andersherum kann es mir aber eben auch wichtig sein, dass - warum auch immer - mein Partner eben kein optischer Typ ist und mein Inneres weit über mein Äußeres stellt. In diesem Fall würde ich erwägen, entgegen aller Empfehlungen von Suchportalen sogar bewußt kein Bild einzustellen oder ein solches, das mehr mein Seelenleben als meine Optik repräsentiert ...

      Daher wäre ein mögliches Zwischenergebnis, dass Profile, die deutlich ein Bild vom Profilbesitzer zeigen, eher "optische" Typen ansprechen während Profile ohne Bild oder mit einem Bild, dass den Profilbesitzer nicht oder nicht deutlich zeigt, mehr Leute, die primär auf "innere Werte" wertlegen, anziehen.


      Nicht vergessen werden darf in diesem Zusammenhang, dass auch diese Profile natürlich 100% aller Gießkannenbediener und SpamBots anziehen (weil die einfach ALLES anschreiben). Aber die Chance, den Gesuchten zu finden, wird hier nicht mehr 0% (sondern vielleicht 1%) betragen. Die 99% Idioten sollten getrost ausgefiltert und nicht weiter beachtet werden. Jedenfalls macht es keinen Sinn, sich wegen ihnen irgendwie einen Kopf zu machen ...


      Kommen wir zu den "heikleren" Dingen: Sehr beliebt bei vor allem einschlägigen Partnerbörsen sind "Neigungsangaben" bezüglich gewünschter oder ausgeschlossener Praktiken. Auch die sind ein zweischneidiges Schwert. Wer "nichts" oder "alles" angibt, signalisiert als sub Unerfahrenheit oder allgegenwärtige "Verfügbarkeit", als Dom "Notgeilheit". Die Chance, als Sub charakterschwache Personen, die "willige" oder "unerfahrene" Opfer suchen, anzuziehen oder als Dom schlicht als uninteressant ignoriert zu werden, wird sich dadurch möglicherweise erhöhen.


      Jetzt wird es allerdings kompliziert: Wenn man sich seiner Neigung mit großer Sicherheit bewußt ist, ist es natürlich einfach (und klug), genau diese und keine andere auszuwählen. Die Chance, einen genau kompatiblen Partner zu finden, kann das immens steigern. Aber seien wir uns ehrlich: Wer ist schon in dieser Situation? Müßte jedes Feld zum Ankreuzen nicht unendlich viele Graufstufen haben, von "um Himmels Willen sicher nicht" über "kann ich mir nicht vorstellen, aber wer weiß, wo die Liebe hinfällt ..." und "mit dem richtigen Partner, warum nicht" bis hin zu "ja bitte, unbedingt" ... Und was mit den vielen Dingen, mit denen man überhaupt noch keine persönliche Erfahrung hat. Da macht es doch den Reiz erst aus, sich mit dem richtigen Partner zu überlegen, ob sie was für einen sind. Richtig! Deshalb sind die Neigungsangaben ja das erwähnte "zweischneidige Schwert". Ich glaube aber, das das wichtigere Signal hier sein kann, eben einige wenige (mehr als eine, aber deutlich weniger als die Hälfte) bewußt auszuwählen und im Text zu erwähnen, dass man einer Horizonterweiterung offen gegenübersteht. Ich glaube, dass sich dadurch derjenige, der eine "nicht ausgewählte" Eigenschaft sucht, weniger abgeschreckt fühlt, als wenn sicherheitshalber "alles" ausgewählt ist. Denn jeder wird in Erwägung ziehen, dass sich ein potenzieller Partner bei entsprechender Zuneigung weiter entwickeln kann ...

      Und wieder bin ich ein Opfer der 10.000 Zeichen-Grenze ... :(
      Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere. Laotse
      Zum Schluß der heikelste Punkt: Der freie Profiltext.

      Ich denke, dass die Verlockung groß ist, möglichst genau zu beschreiben, was man sucht, wenn man denn das schon weiß. Das scheint logisch. Und ich halte es für grundfalsch.


      Jeder von uns ist (manche mehr, manche weniger) ein phantasiebegabtes Wesen, wir sind keine "Suchmaschinen", die auf der sturen und unabirrbaren Suche nach den "passenden" Begriffen sind. Natürlich ist es wichtig, keine falschen Angaben zu machen und keine falschen Erwartungen zu erwecken. Hat jemand, wie ich Frau und vier Kinder, für die er natürlich verantwortlich ist, wird er weder schreiben können noch dürfen, dass er die große Liebe für eine 24/7 Beziehung sucht. Wer aber sofort klarstellt, dass er sich auf Grund dieser Umstände emotional nicht einbringen wird (damit es nur ja zu keinen Mißverständnissen kommt), wird sich die Chance vergeben, eben diese große Liebe und 24/7 Beziehung entgegen aller Wahrscheinlichkeit trotzdem zu finden (was mir ebenso widerfahren ist).


      Die Kunst ist hier also eindeutig, nichts zu versprechen, was man nicht einhalten kann, aber dennoch nichts auszuschließen, was nur im Entferntesten denkmöglich ist. Speziell dann, wenn man einen phantasievollen Partner sucht.


      Ein solcher wird sich von allzu engen Vorgaben (egal in welchem Bereich) mit ebensogroßer Wahrscheinlichkeit abgestoßen fühlen, wie von einem "leeren" Text.


      Ist der Text also ein unmögliches Unterfangen? Nein, ist er nicht. Ich glaube, dass (bei mir würde das mit Sicherheit wirken) ein aus dem eigenen Inneren kommender, ehrlicher Text das ist, was dem potenziellen Partner am besten hilft, mich einzuschätzen. Und der Traumprinz oder die Traumprinzessin, der Topf für den Deckel, also der absolut kompatible Mensch, den es für jeden/jede gibt (und mehr oder weniger aber NUR dieser), wird sich davon am Meisten angesprochen fühlen.


      Dabei gibt es, so glaube ich, keine Regel, worüber man schreibt. Probiert es mit Katzen, Stricken, Autos, Kochen, Sex jeder möglichen und unmöglichen Art, Kaffee, Biersorten. Völlig egal, so lange es Euer Inneres reflektiert!


      Ich glaube, dass "Beziehungsdetails" in den seltensten Fällen über eine Kontaktaufnahme entscheiden. Dass mein Gesprächspartner eine andere Beziehungsform gesucht hätte als ich selbst hat mich (und auch meine Gesprächspartner) noch nie davon abgehalten, in näheren Kontakt zu kommen. Und ich habe diesbezüglich noch nie gefunden, was ich ursprünglich "gesucht" hätte, aber immer das, von dem es sich im Ergebnis erwiesen hat, dass ich es gebraucht habe. Wichtig ist doch, dass die Gefühlswelt passt, dass man sich "blind versteht". Wenn das gegeben ist (und nicht vorher), kann man versuchen, sich zu arrangieren, allfällig vorhandene Steine aus dem Weg zu räumen.


      Zusammengefaßt: Ich glaube, dass es wesentlich weniger "Filterkraft" hat festzulegen, dass man einen alleinstehenden Mitdreißiger mit eigenem Auto und Tagesfreizeit zwischen 11:30 und 14:00 Uhr im Umkreis von maximal 30km um X sucht, als dass man irgendetwas von sich zeigt, was dem Gegenüber die Möglichkeit gibt, einzuschätzen, wie es in einem drin aussieht. Gut möglich, dass der erste Profiltext 100 fünfunddreißigjährige arbeitslose Ekelpakete mit eigenem Maserati, die gleich nebenan wohnen, zutage fördert. Aber wer will die schon? Der Herzensmensch lebt vielleicht 500km entfernt (wie oft hatten wir das nicht schon, ich persönlich hatte sogar mal 13.000km), fährt Fahrrad und Bahn und ist 28 oder 42 Jahre alt. Vielleicht ist er verheiratet und kann nur Donnerstags zwischen 17:00 und 19:00 Uhr telefonieren. Und er wird so genau passen, dass man gemeinsam eine Möglichkeit finden wird, eine nie geahnte, nie bedachte. Und es wird ein Kampf werden, aber es wird sich möglicherweise (Glück braucht man immer) irgendwann fügen. Denn nur er/sie is der/diejenige, der Dich genau versteht, für den/die es sich alle Schwierigkeiten zu überwinden lohnt.


      Vielleicht ist er/sie auch wirklich 35 und hat ein Auto, lebt gleich im Nachbarhaus und hat immer zwischen 11:30 und 14:00 Mittagspause. Dann Glück gehabt. Aber das ist es doch nicht, worauf es ankommt.


      Ankommen tut es darauf, dass der zweite Text auch diesen "Glücksfall" ansprechen wird, der erste aber den/die, auf die Du schon immer gewartet hast, an einer Kontaktaufnahme mit Dir hindern wird.


      Der zweite Text hätte noch einen weiteren Vorteil: Er erspart Dir die 100 Ekelpakete. Denn sie werden nicht die Empathie aufbringen, zwischen Deinen Zeilen zu lesen und sich denken: "So ein Spinner". Gut so, das erspart Dir, genau diese Erkenntnis später über sie treffen zu müssen.
      Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere. Laotse
      Hallo @Phylax, ich mag jetzt gar nicht explizit auf jden einzelnen Punkt deines ET eingehen.
      Ich habe mir da noch nie so viele Gedanken gemacht.
      Bei der Erstellung meines Profils habe ich nicht nachgedacht, sondern spontan geschrieben. Das ist meine Art.

      Mir ist Authenzität wichtig! Nicht nur bei mir, sondern auch beim potentiellen Interessenten.

      Ich mag keine abgekupferten Phrasen, ich will ehrliche Worte.
      Am liebsten kurz und knapp. Aber bitte trotzdem in ganzen Sätzen.
      Bin ein Fan von Rechtschreibfetischisten.

      Ich bekomme relativ selten Anschreiben von potentiellen Kandidaten, die einfach jede anschreiben oder komische Anschreiben.
      Ich kann mit der art und Weise, wie ich suche sehr gut umgehen.

      Hat das deine Frage, die du ja gar nicht gestellt hst, beantwortet?
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Völlig richtig, liebe @topaz, keine Frage, nur Gedanken :).

      Aber eigentlich bestätigst Du meine Annahme, dass Authentizität ein guter Filter ist, oder?

      Je mehr man “man selbst“ ist (und das auch zeigt), desto weniger unpassende Anschreiben bekommt man ...
      Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere. Laotse
      Ich muss mich @topaz anschließen: Viele Gedanken habe ich mir da auch nicht gemacht, sondern mehr oder weniger runtergeschrieben, was mir wichtig war.
      Aber toll, dass Du Dir so viele Gedanken gemacht hast, @Phylax. Deine Überlegungen finde ich sehr interessant.
      Richtige Neigungsvorlieben habe ich zB in meinem Profil nicht angegeben, sondern nur allgemeine zu devot/masochistisch und Bondage. Also, dass ich stärker devot als masochistisch bin und Shibari mag.
      Mein Gefühl, da mich auch sehr nette Männer anschreiben, ist inzwischen, dass es zum großen Teil Zufall ist, wer einen anschreibt. @Rozabel hatte mal etwas sehr Komisches (und so wahres) dazu geschrieben. Das war mehr ein lustiger Ratgeber, was auf keinen Fall im Profil stehen sollte (und welche Fotos man meiden sollte).
      Ich persönlich finde es sehr wichtig, dass in einem Suchprofil (das hier ist ja etwas anderes) auch Fotos vorhanden sind. Also von mir. Damit hoffe ich, alle diejenigen im Vorwege auszusortieren, die auf Schlanke stehen. Davon gibt es ja mehr als genug...
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ich habe zwar selbst noch keine Erfahrung mit Partnersuchportalen bzw. den Profiltexten dort gemacht, aber beim Lesen deiner Zeilen kamen mir doch einige grundsätzliche Gedanken. Womöglich würden sich diese nach einigen Tagen auf solchen Portalen auch schnell ändern, aber gerade weil sie etwas unbedarft sind, möchte ich sie dir/euch nicht vorenthalten:

      Phylax schrieb: … ich manchmal aber (was für mich persönlich sehr, sehr traurig ist) auch erlebe, dass Leute beim Gedanken an ihre bislang erfolglose Suche verzweifeln oder an sich zweifeln.

      Ich bin mir sicher, für viele von uns gehört eine Beziehung zum persönlichen Glück. Wenn ich sowas aber höre, frage ich mich immer, ob manche von den Betroffenen ihre Suche womöglich etwas zu "verbissen" betreiben(oder womöglich sogar ihr Glück ausschließlich über eine Beziehung definieren). Für mich kann ich sagen: Gerade wenn ich nicht gesucht habe, habe ich bzw. wurde ich gefunden! … Ach ja, dann gibt es sicherlich auch noch die Suchenden, die glauben eine Beziehung sei die Lösung all ihrer "Probleme". Eine Freundin von mir hat auch jahrelang verzweifelt über diverse Portale einen Partner gesucht. Es wollte einfach nicht klappen. Erst als sie wirklich begann, all das andere in ihrem Leben zu ändern, mit dem sie unzufrieden war bzw. das sie belastete, klappte es plötzlich wie von selbst mit der Partnersuche.

      Phylax schrieb: Steht im Profil nix, ist die Chance auf 100% "Nieten" daher relativ hoch. Klar. Also ist ein "ausgefülltes" Profil der Schlüssel zum Erfolg.

      Grundsätzlich würde ich auch denken, dass ein ausgefülltes Profil die Erfolgschancen zumindest erhöhen sollte. Aber neben dem passiven "Gefundenwerden", gäbe ja auch die aktive Variante, du unter Umständen sogar wesentlich zeitressourcenschonender sein könnte: Ich mach ein leeres Profil, ignoriere alle Zuschriften und wäre dann erstmal bei 0% Nieten. Und die dadurch gesparte Zeit investiere ich ausschließlich in die "aktive" Suche und schreibe nur die Personen an, an deren Profil mich etwas anspricht - Mir ist schon klar, dass die meisten ohnehin aktiv und passiv Suchen, ich wollte hier wirklich nur auf des leere Profil eingehen.

      Zu den Gießkannen/C&P-Anschreibern halte ich mich jetzt mal etwas zurück, da mir hier einfach die Erfahrung fehlt. Deswegen kann ich auch nicht sagen, ob sie bei mir wirklich in einem "Nietentopf" landen würden. Denn könnte nicht auch eine vermeintliche Niete gerade der zu mir passende Partner sein?

      Bild vs. Ohne Bild – „Optischer Typ“ vs. „Innere Werte Typ“ (ich spare mir hier mal das zitieren)

      Deine Gedanken dazu wirken stimmig. Ich selbst würde mich aber nicht in eine der beiden Kategorien fest einordnen wollen. Für mich macht die Attraktivität eines (potentiellen) Partners immer der ganz eigene Mix(dazu gehören sicher auch die „Optik“ und die „inneren Werte“) des Menschen aus ... Ich selbst würde ein Bild von mir einstellen, da ja auch mein Aussehen ein Teil von mir ist und somit zum geschrieben Profiltext noch mehr von mir zeigt. Im Gegensatz dazu wäre es mir aber völlig egal, ob in einem Profil einer potentiellen Partnerin ein Bild wäre.

      Phylax schrieb: Wer "nichts" oder "alles" angibt, signalisiert als sub Unerfahrenheit oder allgegenwärtige "Verfügbarkeit", als Dom "Notgeilheit".

      Interessantes Statement. Da mag sicher etwas Wahres drann sein, aber ganz so extrem sehe ich das nicht. Insbesondere da man seine Neigungsangaben ja sicherlich immer auch mit einen Text im Profil ergänzen kann. Zusammen kann sich dann ja einiges relativieren ... Aber ansonsten kann ich dir hier nur zustimmen, auch ich würde mich da eher auf ganz wenige Neigungen konzentrieren. Ist „Küssen“ eigentlich auch in solchen Neigungslisten?

      Phylax schrieb: Der freie Profiltext. Ich denke, dass die Verlockung groß ist, möglichst genau zu beschreiben, was man sucht, wenn man denn das schon weiß. Das scheint logisch. Und ich halte es für grundfalsch.

      Soweit würde ich jetzt nicht gehen. Ich denke, wenn man selbst unverrückbare „Rahmenbedingungen“ kennt, muss es nicht grundfalsch sein, diese auch so zu formulieren. Und dies sehe ich auch nicht zu deinem folgenden Statement(dem ich voll zustimme) im Widerspruch:

      Phylax schrieb: Die Kunst ist hier also eindeutig, nichts zu versprechen, was man nicht einhalten kann, aber dennoch nichts auszuschließen, was nur im Entferntesten denkmöglich ist.

      Und jetzt kommt meiner Meinung der wirklich entscheidende Punkt. Und hier bin ich 100% bei dir:

      Phylax schrieb: Ist der Text also ein unmögliches Unterfangen? Nein, ist er nicht. Ich glaube, dass (bei mir würde das mit Sicherheit wirken) ein aus dem eigenen Inneren kommender, ehrlicher Text das ist, was dem potenziellen Partner am besten hilft, mich einzuschätzen … Dabei gibt es, so glaube ich, keine Regel, worüber man schreibt. Probiert es mit Katzen, Stricken, Autos, Kochen, Sex jeder möglichen und unmöglichen Art, Kaffee, Biersorten. Völlig egal, so lange es Euer Inneres reflektiert!
      Zwei mal drei macht vier, widewidewitt und drei macht neune ...
      Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump
      Lieber @HeulDoch,

      HeulDoch schrieb:

      Ich mach ein leeres Profil, ignoriere alle Zuschriften und wäre dann erstmal bei 0% Nieten.
      Tja, dann hätten Phylax und ich uns nicht kennengelernt ;(
      Ich denke schon alleine dadurch, dass sie ausgefüllt sind, fallen Profile auf. Denn sicher 85% sind es nicht - zumindest bei den Herrn.

      HeulDoch schrieb:

      Ich denke, wenn man selbst unverrückbare „Rahmenbedingungen“ kennt, muss es nicht grundfalsch sein, diese auch so zu formulieren.
      Unverrückbar - o.k. Aber das ist meist nicht viel.
      Als ich auf der Suche war und endlich einmal ein ausgefülltes Profil gefunden habe, dann dort unter "Was muss mein Partner jedenfalls mitbringen" gelesen habe: "hübsch" oder "attraktiv", war´s das für mich. Denn ich halte mich nicht für hübsch und schon gar nicht für attraktiv.
      Jetzt weiß ich, dass es im Auge des Betrachters liegt.
      Wann ist der Busen zu groß/zu klein, wann die Entfernung zu weit,.....


      HeulDoch schrieb:

      ... manche von den Betroffenen ihre Suche womöglich etwas zu "verbissen" betreiben(oder womöglich sogar ihr Glück ausschließlich über eine Beziehung definieren). Für mich kann ich sagen: Gerade wenn ich nicht gesucht habe, habe ich bzw. wurde ich gefunden!
      Da hast Du sicher recht. Manche.
      Auch ich hatte mich damit abgefunden, mein Leben alleine zu leben und suchte "nur" jemanden zur körperlichen Entspannung.... und hab die große Liebe gefunden. :love:
      So kann´s gehen!
      Also erstmal ein Lob für die Mühe diese Gedanken so ausführlich abzutippen @Phylax

      Im Prinzip muss ich nicht so viel dazu sagen, da ich finde, dass du dir deine Frage schon sehr gut selber beantwortest. Für jeden Topf gibt es den einen oder eben mehrere passende Deckel. Damit dieser aber zu dir findet oder eben andersrum, musst du dich in dem Maße darstellen, wie du dich wohl fühlst. Jeder von uns ist seine eigene Nische und die will von den Richtigen gefunden werden. Menschen die sich als Halbgötter darstellen oder Mrs. & Mr. Perfect, haben vielleicht deutlich mehr Anschreiben aber dort fällt die Qualität der Quantität zum Opfer. Einige mögen diese Art von Aufmerksamkeit bevorzugen, doch wie viel Substanz steckt da tatsächlich dahinter? Wir leben nun leider in einer "Sehen und Gesehen -Gesellschaft" Likes vor Persönlichkeit. Würden viele aufhören anderen gefallen zu wollen, dann wären sie auch mit sich selber glücklicher.

      Ich persönlich lese mir gerne Profile durch. Wenn ich bedenke, dass hinter jedem Text ein anderer Mensch steht und der seine ganz eigene Geschichte hat, umso spannender ist es doch herauszufinden, wer sich hinter diesem Text verbirgt und was in seinem Leben dazu geführt hat, dass er diese Worte genutzt hat. Das setzt natürlich Authentizität voraus und die kommt aus dem Inneren eines jeden Einzelnen. Dementsprechend finde ich aufgesetzte Profile unsympathisch. Je ausgeflippter und ehrlicher, desto wahrscheinlicher weckt diese Person mein Interesse. Niemand ist perfekt und gerade unsere kleinen Fehler oder sagen wir lieber Macken machen uns für andere sympathisch.

      Wenn mein Interesse dann geweckt ist, sind andere Angaben erstmal zweitrangig. Ein Foto erzeugt natürlich mehr Aufmerksamkeit. Es kommt ja auf die inneren Werte an, klar, aber was wir immer zuerst sehen ist das Äußere eines Menschen und ob wir wollen oder nicht, das spielt schon bewusst oder unbewusst in unserer Entscheidung eine tragende Rolle. Ich weiß aber auch, dass Personen mit denen man sich gut versteht auch attraktiver für einen selber werden. Wieso also Idealbildern von Menschen hinterherlaufen?

      Lange rede kurzer Sinn: Sei du selber, dann findest du oder wirst auch von den richtigen Menschen für dich gefunden. (Abgesehen von den Notgeilen Einzeilern oder sollte ich lieber Einzellern sagen? Diese kann man aber ganz gut herausfiltern ;)
      Lerne loszulassen, das ist der Schlüssel zum Glück