Malesubs im Konflikt mit dem christlichen Familienbild (anonym)

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      Malesubs im Konflikt mit dem christlichen Familienbild (anonym)

      Ich stelle hier eine anonyme Frage von einem Malesub ein mit dem ich seit längerer Zeit auf einer anderen Plattform schreibe und damit er es lesen kann, poste ich es im öffentlichen Bereich.

      „ Ich bin seit sehr langer Zeit sehr glücklich mit meiner Frau verheiratet und wir haben gemeinsam vier wunderbare Kinder, die mittlerweile im Teenager Alter sind. Ich bin Mitte 40 und habe vor über einem Jahr für mich gemerkt, dass ich endlich meinen Wunsch nach Unterwerfung unter meine Frau leben möchte. Ich habe ein Großes Bedürfnisse von ihr dominiert zu werde, auch körperlich von ihr gemaßregelt zu werden. Mein Wunsch geht soweit, dass ich mir nichts mehr wünsche, als mit meiner Frau ein permanentes Machtgefälle aufzubauen, also auch im Alltag.
      Nun ist es so, dass wir beide einer sehr konservativen evangelistischen Freikirche angehören. Wir sind also praktizierende gläubige Christen. Das bedeutet auch, dass unsere Familie dementsprechend ist, ich bin das Familienoberhaupt, wobei ich es immer so formuliere: Sie gibt mir die Stellung als Oberhaupt der Familie und ich ordne mich in allem unter. ;) Das bedeutet ich bestimme und mach die Ansagen und trage die Konsequenzen. Aber es ist ein Geben und Nehmen. Es wird alles miteinander abgesprochen und bestimmt. Die endgültige Entscheidung fälle ich, aber in ihrem Sinne und in Liebe zu ihr. Eine starke Frau muss nicht auf ihre Macht bestehen, sondern gibt ihrem Mann das Gefühl, dass er der Chef ist, respektiert ihn und gibt ihm das Ansehen, das er braucht.
      Ich wünsche mir nun nichts mehr als meiner Frau zu dienen, mich unter sie stellen und alles für sie zu tun. Auch SM zu praktizieren.
      Wüsste meine Kirchengemeinde, was ich mir wünsche, würde ich womöglich sofort geächtet werden. Grundsätzlich ist es so, dass alles was Sexualität betrifft sowieso schmutzig ist und BDSM vom Teufel kommt. Darum fällt es mir nochmal schwerer mit meinen Wünschen umzugehen und auch ist es sehr schwierig mit meiner Frau darüber zu reden. Sie weiß mittlerweile von meinen Wünschen und ich merke, dass sie es bis zu einem gewissen Grad auch versucht, aber ich habe das Gefühl nicht voran zu kommen und andererseits bin ich innerlich zerrissen wie ich jemals meinem so großen Bedürfnis nachkommen soll. Ich habe das Gefühl der einzige christliche Mann auf der Welt zu sein, der so denkt und fühlt und fühle mich manchmal machtlos damit, auch wenn ich weiß ,dass ich mit meiner Frau, die beste Partnerin für diesen Weg habe fühle ich mich immer wieder einsam in diesem Kampf . Ich würde mich wirklich sehr über Erfahrungsberichte von anderen in einer ähnlichen Situation freuen oder einfach Denkanstöße, die mir helfen könnten!“
      Meinen größten Respekt vor Dir, Anonymer, dass Du uns Dein Problem unterbreitest. Ich stelle mir Deine Situation noch wesentlich schwerer vor als wenn man nicht einer Glaubensgemeinschaft angehört. Toll ist schon einmal, dass Deine Frau bereits von Deinen Wünschen weiß und sie scheinbar nicht völlig ablehnt.
      Leider kann ich Dir nichts direkt raten, da ich eine solche Situattion weder von Bekannten noch von mir kenne.
      Ich wünsche Dir aber viel Kraft und dass sich Dein Herzenswunsch erfüllt. :huggy:
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Als ich den Thread-Titel las, dachte ich zunächst, dass ich da weiterhelfen könnte, da ich mich mit dem Thema Christliche Religion ein bisschen auskenne.
      Es ist wohl am besten, wenn ich zwei Texte verfasse: Einen griffigen Teil, und einen komplizierteren, stärker argumentativ und am Bibeltext orientierten Teil.
      Die Lage ist allerdings schwieriger als angenommen. Ich versuche trotzdem mal, hier dogmatisch-sachdienlich zu argumentieren. Das größte 'Problem' aus meiner Sicht besteht in dem Begriff 'Freikirche'. Denn diese machen oft ihre eigenen Regeln und teilen die Standpunkte der 'üblichen' Kirchen nicht.

      Zur Lösung des Problems müsste man also zunächst einmal die gültige, das heißt von der jeweiligen Gemeinde/Religionsgemeinschaft akzeptierte, Argumentationsgrundlage kennen.
      Ich nehme an, dass es sich dabei gerade nicht um altkirchliche, katholische/evangelische oder ökumenische Konzilien handelt, sondern vorrangig um die Bibel.
      (Wobei noch die Frage wäre, welche: Die Vulgata, die Luther-Bibel, die 'Einheits-Übersetzung'... ?)
      Daher meine Frage: Ist das zutreffend?
      Wenn ja, kann man theoretisch Abhilfe schaffen...

      Viva schrieb:

      Nun ist es so, dass wir beide einer sehr konservativen evangelistischen Freikirche angehören. Wir sind also praktizierende gläubige Christen. Das bedeutet auch, dass unsere Familie dementsprechend ist, ich bin das Familienoberhaupt, wobei ich es immer so formuliere: Sie gibt mir die Stellung als Oberhaupt der Familie und ich ordne mich in allem unter. Das bedeutet ich bestimme und mach die Ansagen und trage die Konsequenzen. Aber es ist ein Geben und Nehmen. Es wird alles miteinander abgesprochen und bestimmt. Die endgültige Entscheidung fälle ich, aber in ihrem Sinne und in Liebe zu ihr.
      Zuerst ein paar grundsätzliche Gedanken: A) Die Frage ist doch, ob ihr nur auf diese Weise praktizierende gläubige Christen sein könnt, denn im schlimmsten Falle muss man sich auf ein 'Christsein' in einer anderen Gemeinde einstellen. Ich weiß nicht, ob das eine Option ist.
      B) Wenn du - formal - das Familienoberhaupt bist, dann bist du nach außen hin deiner Frau gegenüber 'weisungsbefugt' (Amts-Deutsch, nicht dogmatisch). Formal müssen das dann alle akzeptieren, Frau und Gemeinde. Aber du weißt natürlich selbst, dass es v.A. auf deine Frau ankommt: Ob sie es eigentlich möchte, ob sie damit nicht überfordert wird usw.
      C) Wenn die Entscheidung die du triffst, und zwar im Einvernehmen mit ihr, sich auf Liebe stütz - ich meine nicht die rosa-rote Liebe sondern v.A. die abstraktere Liebe - dann hast du schon mehr vom Evangelium und vom christlichen Leben nach Eph 5,21-33 (v.A. 5,21 und 5,25!) umgesetzt als viele die sich für besonders gläubig halten.
      Das sollte dir, deiner Frau, und notfalls der Gemeinde genügen - wobei es eure Gemeinde letztlich nichts angeht!
      Ich hoffe, dass das erstmal hilft, der komplexere Teil kommt im Anschluss.
      Lieber Anonymer, kann deine Situation in gewisser Weise nachvollziehen.
      Mein Mann und ich sind ebenfalls praktizierende Christen und auch in die Kirchengemeinde gut eingebunden.
      Aus diesem Bereich weiß absolut niemand, das wir BDSM-ler sind und das wird auch so bleiben.

      Ich kann nur aus unserer Beziehung etwas dazu sagen.
      Mein Mann hatte zu Anfang Schwierigkeiten mich zu schlagen. Was uns half, waren lange, intensive Gespräche, in denen
      auch mal Tränen (beiderseits) flossen.. auch war Geduld nötig...
      Veränderungen brauchen auch ihre Zeit... und langsames Herantasten ist eigentlich gut..

      Wünsche dir von Herzen alles Gute und darf aus eigener Erfahrung sagen:

      Es ist ein wunderbares Abenteuer, die Reise
      durch die Welt des BDSM gemeinsam mit seinem Partner erleben zu dürfen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kat1384 ()

      Hallo, lieber Anonymus,

      ja, die liebe Religion ... ich bin selbst ein gläubiger Mensch, aber ich glaube an Gott, nicht an eine Kirche. Gott oder Mutter Natur oder wer/was auch immer Mensch glauben mag, hat uns mit der Fähigkeit zu tiefen und intensiven Empfindungen ausgestattet. Ob es jetzt die größere Sünde ist, diese Fähigkeit, mit der wir beschenkt wurden, zu nutzen oder sie nicht zu nutzen, muss jeder für sich selbst entscheiden.

      Ich habe für mich entschieden, meine Gefühle zu leben und auszuleben, solange ich damit niemand anderen verletze. Und das ist jetzt der zweite schwierige Punkt, denn nicht nur Du stehst vor einer großen Herausforderung, sondern auch Deine Frau. (Deine Kinder natürlich auch, wenn Du die Neigung auch im Alltag mit allen Konsequenzen leben willst.)

      In meiner ersten festen Beziehung kam mein damaliger Freund nach sechs Jahren auf mich zu und fragte mich, ob ich ihm nicht mal den Allerwertesten versohlen könnte ... Und ich war völlig ahnungslos ... Er war zwar über die Jahre ein sehr kreativer Liebhaber mit großem Spieltrieb gewesen, aber da war nichts in Richtung Schläge oder Ähnliches.
      Mir hat seine Frage den Teppich unter den Füßen weggezogen. Mag sein, dass es an meinem Alter lag. Aber sicher auch an der Tatsache, dass ich absolut keine Neigung habe, einem anderen Menschen Schmerzen zuzufügen.

      Wie ich aus dem Post lese, hast Du mit Deiner Frau bereits gesprochen und sie versucht Dir und Deinen Gefühlen gerecht zu werden. Nur wenn sie bisher nicht die Neigung verspürt hat, Dich zu dominieren, wird sie sie, so fürchte ich, auch nicht entwickeln. Ich denke, sie geht soweit mit, wie sie kann, aber alles andere wäre sicherlich eine unüberwindliche Hürde für sie.
      Deine Frau lebt bestimmt mit den gleichen Verlustängsten wie Du und ich denke das Wichtigste ist, dass Ihr im Gespräch bleibt und Euch möglichst ehrlich über Eure Gefühle und Bedürfnisse austaucht. Und ansonsten gibt es natürlich auch Beratungsstellen (außerhalb Eures Ortes), die Ihr aufsuchen könntet.

      Denn nur gemeinsam mit Deiner Frau kannst Du herausfinden, ob es für Euch einen Weg gibt, wie Ihr weiterhin als Familie zusammenleben könnt. Es gibt ja beispielsweise auch Lebensentwürfe, dass man außerhalb der Ehe seinen Neigungen nachgeht und Zuhause weiter die Ehe pflegt.

      Welchen Weg Ihr auch geht, ich wünsche Euch viel Kraft, die Entscheidungen zu treffen, die für Eure ganze Familie eine gute Lösung bietet.

      LG Mirage

      Es gibt zwei Tragödien im Leben eines Menschen: Wünsche, die sich nicht erfüllen ... und Wünsche, die sich erfüllen!
      (frei nach Oscar Wilde)
      Liebe Forenmitglieder, lieber 'Anonym', das wird jetzt ziemlich lang. Das Wichtigste ist fettgedruckt, und nochmal im letzten Absatz zusammengefasst... (Zitiert nach Lutherbibel 1984)

      Ich kenne die Lage nicht aus eigener Erfahrung, sondern kann hier nur schrift-theoretisch argumentieren. Und durch nachdenken. Zunächst einmal solltet ihr mit euch selbst im Reinen sein (siehe auch letzten Absatz).

      Noch ein 'Fun-Fact': Nach dem 1. Buch Mose 1,27 werden die Menschen ohnehin "als Mann und Frau" geschaffen, eine Hierarchie ist nicht erkennbar. In dieser Darstellung erscheint der Mensch als 'höchstes irdisches Wesen' am Ende der Schöpfungsgeschichte. Wenn aber nach 1. Mose 2,20-23 die Frau erst nach dem Mann geschaffen wird, was sagt das dann über ihre Stellung aus? 'Rechnerisch' stünde sie dann noch höher.
      Ich bezweifle allerdings, dass euch das hilft, denn der Umstand, dass es sich um zwei verschiedene Schöpfungsberichte handelt, die zwei verschiedenen räumlichen und literarischen Traditionen entstammen, wird von vielen Glaubensgemeinschaften ignoriert...

      Trotzdem: Ausgangspunkt ist erstmal 1. Mose 1,27 ("er schuf sie als Mann und Frau...") dann auch 1. Mose 2,24 ("Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden sein ein Fleisch."). Letzterer wird immer wieder in den Apostelbriefen bemüht.
      Ein Fleisch, ein Organismus, ein Wollen, ein Miteinander.
      In diesem Zusammenhang werden oft der Kolosser-Brief und der Epheser-Brief genannt. Inhaltlich relativ ähnlich, aber der Kolosser-Brief gibt da nicht so viel her - er ist auch einfach kürzer. Nur soviel: Kol 3,18 könnte man dahingehend auslegen, dass deine Frau dich maßregeln muss, wenn du es von ihr verlangst, eben weil du es verlangt hast. Vor allem dann wenn es im Sinne der Liebe geschieht.

      Halten wir uns an den Epheser-Brief:
      Ich weise schon mal darauf hin, dass viele andere Bibelstellen, darunter auch Eph 5, dazu geeignet sind, auf einer sehr schwammigen Basis dagegen zu argumentieren... man sollte auch das kennen, was dagegen spricht - oder so gebraucht werden könnte!
      Gerade Eph 5,12-6,9 wird oft dazu gebraucht/missbraucht, um eine untergeordnete Stellung der Frau zu begründen. Dann z.T. auch unter dem Etikett 'Christian Domestic Discipline'...
      Aber wie gesagt, daraus kannst du auch deinen Nutzen ziehen.
      Wenn du deiner Frau sagst, dass sie dich bestrafen soll, und sie es aus Liebe zu dir tut, 'muss' sie es nac dieser Logik tun: Eph 5,22 "Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn."
      "...wie dem Herrn..." ist nicht ganz unproblematisch, aber 'der Herr' resp. der 'Sohn Gottes' hat seinen Jüngern auch nicht befohlen ihn vom Kreuz zu retten, sondern ihn dort leiden zu lassen.

      Wichtiger finde ich Eph 5,21: "Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi." Beide (bzw. alle) gegenseitig (bzw. einander). Das es in diesem Rahmen um die 'Haustafel' geht (Ehe und Familie) seid ihr eigentlich optimal beraten, wenn du 'offiziell' das Oberhaupt bist, und du dich privat deiner Frau unterordnest (sofern sie damit nicht überfordert ist und den Sinn des Ganzen anzweifelt).
      Hier noch mal Teile des Zitats weiter oben.


      Viva schrieb:

      Sie gibt mir die Stellung als Oberhaupt der Familie und ich ordne mich in allem unter. Das bedeutet ich bestimme und mach die Ansagen und trage die Konsequenzen. Aber es ist ein Geben und Nehmen. Es wird alles miteinander abgesprochen und bestimmt. Die endgültige Entscheidung fälle ich, aber in ihrem Sinne und in Liebe zu ihr. Eine starke Frau muss nicht auf ihre Macht bestehen, sondern gibt ihrem Mann das Gefühl, dass er der Chef ist, respektiert ihn und gibt ihm das Ansehen, das er braucht.
      Das wäre dann der Teil eurer Beziehung der am ehesten nach außen erkannbar wäre - und damit 'fahrt ihr gut', ihr seid also beide im Einklang mit der Schrift.
      Und wenn sie dir das Ansehen gibt das du brauchst, dann ebenfalls. Dies wird auch mehrmals in der Bibel gefordert, aber ich kenne die jeweiligen Stellen nicht.


      Eph 5,23-24 in Kurzform: Christus als Haupt der Gemeinde, Mann als 'Haupt' der Frau. Nicht nutzbar als Argument für euch...
      Eph 2,25-27: Zwiespältig... solange du deine Frau nicht dahingehend in Bedrängnis bringst, dass sie an dir oder ihrem Glauben zweifelt, geht es.

      Eph 2,28-29 ist wieder wichtig: "(28)So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst.
      (29)Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehaßt; [also auch du nicht!] sondern er nährt es und pflegt es, wie auch Christus die Gemeinde". Wenn das völlig klar ist zwischen euch, und dass es vielleicht auch eure Ehe festigt und nicht gefährdet dann - und leider nur dann - ist es auch vom 'christlichen' Standpunkt einwandfrei. ('Einwandfrei' ist natürlich das höchste der Gefühle, Gründe die für euch sprechen gibt es mehr als einen!)

      Eph 5,30-33 in Kurzform: Die Gemeinden als Glieder Christi, Zitat zu 1. Mose 2,24, Umdeutung zur o.g. Leibesmetapher: (32)"ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde"... also "ich" der Verfasser dort (Eph), und dieser muss nicht die einzig mögliche Deutung gefunden haben! Logisch betrachtet. (33) vgl 5,28!
      Eph 6,7-9 solltet ihr euch noch anschauen: Wenn ihr überzeugt seid, inander zu helfen indem ihr euch auslebt, dann ist es nicht nur o.k., sondern besser als das.
      Frei interpretiert: Wenn ihr beide damit zurecht kommt, und dem/der anderen gibt was er/sie braucht, dann ist es erlaubt und gut.

      Ich empfehle euch, diesen Textabschnitt (Eph 5,21-6,9) gemeinsam zu lesen (Du und deine Frau), und viellleicht lösen sich dann einige ihrer Bedenken auf. Soviel zur Religion.
      Ich wiederhole mich, und auch das was andere schon dazu gesagt haben, aber egal:
      Noch grundlegender ist natürlich, ob sie das tun will, was du erwartest. Aber wenn sie das tut, wie du es ja angedeutet hattest, passt es hoffentlich. Du solltest das aber mit ihr abklären, bevor ihr den o.g. Apostelbrief zeigst, weil sie das sonst beeinflussen könnte.
      @Viva, lieber Anonymus,Ich bin ebenfalls sehr gläubig, gehöre der sehr toleranten Alt-Katholischen Kirche und bewege mich Familie bedingt häufig im Umfeld einer gemäßigten Pfingstgemeinde.
      Hilfestellung kann ich dir nicht geben, nur meine Meinung/Ansicht:. Auch wenn gerade Freikirchen/Pfingstgemeinde ein sehr konservatives Lebens-/Familien-/Sexualbild haben und leben: Gott hat uns geschaffen, mit allen Anlagen, Facetten und Leidenschaften. Mit der Möglichkeit, zu Wählen, zu Lieben, zu Sein. Wenn er gewollt hätte, dass unsere Sexualität nur in eine Richtung geht, hätte ER das auch so geschaffen. Hat ER aber nicht.

      Ich wundere mich im freikirchlichen Kontext oft über die Arroganz zu wissen, was Gott gemeint hat. Hallo, kein Pastor steht über IHM!!! Er hat uns seinen Sohn geschickt, der gegen so ziemlich alle Konventionen seiner Gesellschaft verstoßen hat.
      1. @RitterSchlag hat das, was bei mir Überzeugung und Bauchgefühl ist, theologisch hinterlegt. Ich kämpfe selber noch mit der Vereinbarkeit Glauben und BDSM,daher nur noch sehr ernst gemeint: ich schließe dich, Anonymus, heute in mein Gebet ein und wünsche Euch von Herzen, dass Ihr einen Weg für Euch findet.


      Guten morgen,

      Ich kann deine Sorgen und Ängste verstehen, deine/eure Situation ist auf verschiedenen Ebenen kompliziert.
      Irgendwie beschleicht mich das Gefühl das du deine Frau dahin lenken möchtest, und sie die Richtung bemerkt.
      Meine Frage wäre hast du mit ihr schon klar gesprochen? Möchtest du das oder möchtest du sie da quasi reinwachsen lassen?
      Meine Sorge gilt ihr, ich kenne die Situation wo man mit einen führenden Mann zusammenkommt der einen nach und nach sein Leben überträgt. Ich konnte das zwar halten, aber es widerspricht eben mir und ist anstrengend.

      Natürlich kann man sich alles mögliche rechtfertigen,warum man wie handelt damit man was von anderen verpönt wird für sich rechtfertigt.
      Fakt ist doch, das in solchen Gemeinschaften nicht am Tisch über Sex direkt gesprochen wird, sondern eher übers Kinder kriegen und wann.Von daher denke ich das das outing nicht zwangsläufig das Problem ist ,solange ihr zwei darüber in der Gemeinschaft schweigt.
      Ich sehe mehere Hürden,
      einmal das dienen für deine Frau und wie sie dazu steht.
      Du liebst sie ja und möchtest ihr bestes, Ich finde den Ansatz das ihr es bespreche und du ihre Wünsche umsetzt sehr hingebungsvoll.
      Weisst du was sie sich in diesem Bereich wünscht?
      Dann den Austausch für sie, wer hilft ihr mit ihren Sorgen mit dir?
      Wer kann ihr noch erklären wie sich das anfühlt? Kann sie dir den Sm Teil überhaupt geben?
      Sie weiß um deine Wünsche...Ich weiß nicht ...gehst du davon aus? Sie versucht bis zu einem.gewissen Grad, vielleicht wächst sie dir nicht schnell genug. Hab Geduld, ich glaube gerade die führende Person braucht länger sich an diesen Gedanken zu gewöhnen und zuzulassen.
      Die Frage ist wie unterwirft man sich indirekt und ist das befreiend für einen selber?

      IcH weiß nicht ob ich auf ein falsches Pferd gesprungen bin, deshalb wäre ich dankbar über Informationen ob mit ihr gesprochen wurde, und was ist ihre Meinung dazu?
      Möchtest du klar mit ihr sprechen? Oder lieber nicht da du'ja rein theoretisch bestimmen kannst ihr zu dienen?



      Die Aussage Gott hat uns geschaffen also ist es gut so wie es ist, einerseits schreit mein Herz ja und dann sagt der Verstand ( Es gibt aber viele Dinge die geschaffen wurden, und es gibt ganz klar böse Menschen die nicht gut sind. Mit dieser Aussage müsste man ihre Existenz auch gut finden)

      IcH bin der Meinung solange ihr zwei damit glücklich seit und niemand anderen schadet kann Gott nichts dagegen haben.
      Ich wünsche euch viel Kraft und Geduld um in Liebe zu wachsen.
      LG Sonne

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sonnenkind ()

      lieber Anonymus,

      dein für mich absolut gut nachvollziehbares, allerdings rein mentales Problem hängt m.M. nach nur ganz peripher mit Deinem Dienst in der Kirche und mit Deinem Glauben zusammen. Deinen tiefsten Bedürfnissen spielen hier viel mehr unser aller Erziehung und die Wertekultur unser Gesellschaft ganz massiv entgegen. Du kannst mir glauben, dass vermutlich jeder Sub-Mann, der sich gerade am Beginn und im Aufbau einer solchen D/s-Beziehung befindet, fast unausweichlich mit den absolut gleichen Problemen und Gedanken beschäftigt und auch zu kämpfen hat.

      Den wesentlichen und absolut wichtigsten Schritt hast Du allerdings zusammen mit Deiner Frau bereit getan. Du kannst Dich daher mehr als glücklich schätzen, dass sie bereit ist, diesen höchst spannenden Weg mit Dir gemeinsam zu beschreiten. Dieser Schritt ist gerade in der Anfangszeit auch für eine Frau, die zu ihrem Mann aufsehen will, zumindest auf Augenhöhe begegnen will, ebenfalls extrem schwierig. Vermutlich hat Deine Frau derzeit daher mit ähnlichen Gedankenn zu kämpfen, wie Du selbst. Aber es wird eure Partnerschaft extrem bereichern und in ganz andere Dimensionen stellen.

      Beachte daher, dies ist Euer Weg, Euer Leben, Eure Beziehung, Euer Sex und Euer D/s. Das geht niemanden, außer euch Beiden, nicht auch nur das Geringste an, zumal es sich um eine für euch neue Lebenskultur ist, die nicht zwangsläufig auch für Außenstehende erkennbar sein muss.
      ... a proper spanking doesn't really start until i wish it was over :evil:
      Ich bin Atheistin, habe diesen Konflikt also nicht.

      Ich kann mir aber nicht vorstellen, das eine Gottheit wertend oder verurteilend wäre.

      Ich bin in einem katholischen Elternhaus groß geworden, bin auch zur Kommunion gegangen. Habe mich also durchaus mit dem Thema Glauben und Kirche auseinander gesetzt.

      Kirche und Glaube sind aus meiner Sicht differenziert zu betrachten. Die Geschichte hat uns deutlich gemacht, das die Kirche unter dem Deckmantel des Glaubens immer schon versucht hat, Menschen zu steuern, zu beeinflussen usw.

      Für mich steht es nicht im Widerspruch, wenn ein gläubiger Mensch seine Sexualität so auslebt, wie es seinem Wesen entspricht.
      Ich denke auch, das die Erziehung hier eine große Rolle spielt, denn ich weiss ja von mir selbst, wie schwer es für mich war, da Sexualität und "Anderssein" bei uns zu Hause Tabuthemen waren.

      Ich wünsche dir und deiner Frau, das ihr es schafft, entsprechend eurer Neigung, glücklich zu werden.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      nochmals Danke an auch an @Kat1384, @Feuerpferd und @Mirage denen ich bereits per pn geantwortet habe

      @Rinja : Deine Antwort hat mich sehr bewegt. Deine Bereitschaft meine Frau und mich in Dein Gebet aufzunehmen hat mich tief im Herzen berührt und dafür möchte ich mich bei Dir bedanken, be blessed dafür. Schön gibst Du mir das Gefühl nicht der einzige in der christlich „konservativen“ freikirchlichen Szene zu sein. Dies stärkt mich sehr und dafür danke ich Dir von Herzen. Ich wünschte mir alle Mitglieder meiner Kirchengemeinde wären so tolerant wie ihr, wie ich es von den Rücksendungen in diesem thread erfahren darf.


      Mit @RitterSchlag bin ich im Austausch und ich hoffe das dieser, sehr gewinnbringende Kontakt lange Bestand hat, denn seine Ansichten und der theologischen Austausch hilft mir sehr und es fordert mich heraus mich durch seine Gedankengänge hinterfragen zu lassen und argumentieren zu müssen, dafür danke ich ihm sehr

      @Sonnenkind Danke, öffnest Du mir die Augen für meine Frau und versuchst mir ihre Seite näher zu bringen. Meine Verlangen, ich nenn es jetzt mal so, ist mir erst seit Sommer 16 bewusst. Ich konnte es meiner Frau darlegen und wir haben einmal darüber gesprochen. Leider nicht in der Tiefe, wie ich es mir gewünscht hätte. Sie hat meine neu entdeckte Seite zur Kenntnis genommen. Darüber geäussert hat sie sie nur sehr spärlich. Sie sagt auch, dass sie Zeit brauche um dies zu verarbeiten. Dies ist gut so und ich gebe ihr alle Zeit der Welt, um sie nicht zu überfahren damit. Das Gespräch die immer wiederkehrenden Gedankenaustausche, welche stattfinden und ihr herantasten während der Zeit in der wir intim sind, zeigen mir, dass es sie in ihrem Inneren bewegt. Sie tastet sich an meine Schmerzempfindung heran, und sie sagt es gefalle ihr und es errege sie zutiefst. Ebenfalls erkennt sie esbei mir, bin halt Mann und bei denen ist es bekanntlich ersichtlich, was sie erregt (manchmal leiderJ), was mir gefällt und wie ich darauf reagiere, dies bewegt sie und es gefällt ihr. Dies werte ich als gutes Zeichen. Ebenfalls, aber evtl. bilde ich mir das auch nur ein, kommen doch je länger je mehr, Wünsche welchen einen bestimmter fein befehlerischer Unterton mitschwingt, was mich motiviert. Vor vielen Jahren versprach ich meiner Frau sie auf Händen zu tragen und ihr jenen Wunsch von den Augen abzulesen. Die versuche ich auch aktiv zu praktizieren und gebe mir grosse Mühe dabei diesem Versprechen zu entsprechen. Ich liebe meine Frau über alles und bevor ich etwas mache, was sie nicht bieten kann, verzichte ich darauf. Ich hoffe Du kannst meine Haltung nachvollziehen und ich konnte Deine Fragen beantworten.


      @hellboy Danke für Deine Worte aus denen ich viel Verständnis nehme. Kulturell sind wir durch Umgang in Gemeinde, Erziehung in Familien (konservativ religiös) sehr geprägt worden. Das diesbezüglich die Sexualität ein, eher schwieriges Thema ist, ist denke ich mir allen klar. Die Sexualität wurde nicht verteufelt, sondern tabuisiert. Was nicht normal ist, wurde als schmutzig bezeichnet und somit aus dem Kopf verbannt. Die Medien sind nicht gerade eine Hilfe, wenn es Themen geht welche zu bdsm gehören. Dies alles macht es mir, noch viel mehr meiner Frau schwer darüber unvoreingenommen zu diskutieren. Ich bin, was dies anbelangt neu und habe von vielem eine schlechte Kenntnis, aber genügen Neugierde um meine geprägten Vorurteile abzulegen. Für meine Frau ist das schwerer. Alleine die Begrifflichkeiten sind so, dass sie eine sehr ablehnende Haltung hat dazu. Meine Reaktion ist es diese Begrifflichkeiten nicht zu nutzen und von meinen pers. Gefühlen, Wahrnehmungen, Bedürfnisse zu sprechen. Dies in der Hoffnung ,dass es ihr so einfacher fällt und diese Vorbelastung uns nicht in die Quere kommt.

      Danke für Deine Worte und deinen Rat, welchen ich mir gerne zu Herzen nehme und mich motivieren um diesen Weg weiter zu gehen.
      Erstmal kurz einige Fakten zu mir: Christ. Aufgewachsen in einer kleinen katholischen Gemeinde in Bayern. Als Ministrant gedient. Theologen in der eigenen Familie.

      Und trotz dieser "Rahmenbedingungen" sah ich nie eine Diskrepanz zwischen meinem Glauben und meinen Neigungen. Manchmal denke ich sogar, mein Glaube hat seinen Teil dazu beigetragen meine Neigungen als Geschenk (Gottes) anzunehmen und unterstützt mich dabei verantwortungsvoll damit umzugehen.

      Natürlich stellte auch ich mir immer wieder mal Fragen dazu. Aber irgendwelche Bibelzitate oder die Dogmen meiner Kirche waren mir bei der Beantwortung dieser Fragen meist weniger hilfreich. Der gelebte Glaube und die Menschen meiner Kirchengemeinde dagegen schon.

      Wenn du jetzt schreibst:

      Viva schrieb:

      Wüsste meine Kirchengemeinde, was ich mir wünsche, würde ich womöglich sofort geächtet werden. Grundsätzlich ist es so, dass alles was Sexualität betrifft sowieso schmutzig ist und BDSM vom Teufel kommt.
      Dann wäre dies für mich ein Grund mir eine andere Kirchengemeinde zu suchen. Was sicherlich bei Freikirchen nicht ganz so leicht ist, da zum einen die Anzahl der Kirchengemeinden dort im Vergleich zu den Amtskirchen meist sehr gering ist. Zum anderen habe ich den Eindruck, dass einige Freikirchen und deren Gemeinden den Gläubigen oft sehr wenig Raum für das individuelle Leben ihres Glaubens lassen.

      Für mich kann ich nur sagen: In der Kirchengemeinde muss ich mich angenommen und gut aufgehoben fühlen. Und wenn mir meine Kirchengemeinde das nicht ermöglicht, ist sie vermutlich die falsche für mich.

      Grundsätzlich darf man sich dann natürlich auch die Frage stellen: Ist die gewählte (Frei)Kirche überhaupt die richtige für mich/uns. Aber das kannst nur du für dich selbst bzw. ihr zusammen entscheiden.

      Viva schrieb:

      Darum fällt es mir nochmal schwerer mit meinen Wünschen umzugehen und auch ist es sehr schwierig mit meiner Frau darüber zu reden.
      So schwierig das für euch auch sein mag, aber ohne offene Kommunikation wird sich daran auch nichts ändern. Hier ist für mich der Glaube grundsätzlich erstmal auch ganz außen vor.
      Zwei mal drei macht vier, widewidewitt und drei macht neune ...
      Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump
      Ja du konntest meine Fragen beantworten, danke dafür. Ich lese mit Freude was du berichtest ich denke dann , seit ihr auf einer schönen Reise.
      Genieße die feinen zarten Wurzeln, sie werden genährt von eurer Liebe.
      Ich bin vor Jahren davon abgegangen auf das zu hören was andere meinen, was richtig für mich sei.
      Seitdem geht es mir gut, ich bin ehrlich zu mir und ich finde das ist der wertvollste Schatz.
      Evtl. Hilfst du ihr indem du ihr auch sagst was das mit dir macht, ausser das sie es am Stand erkennen kann, es ist trotzdem nochmal schön es in einem ruhigen Moment zu hören, das bestärkt.
      Nut weil du mit den anderen ein Brot teilst müssen sie ja nicht zwangsläufig was über eure Art der Liebe erfahren.
      Dafür gibt es ja zum Glück auch solche Portale wie hier.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sonnenkind ()

      Ich weiss gar nicht, ob ich als überzeugte Atheistin hier mitschreiben darf.
      Ich war aber auch mal Mitglied einer Kirche, darin aktiv und gläubig.
      Das sich das so verändert hat liegt im wesentlich daran, das ich einen sehr ausgeprägten Freiheitsbedarf im Handeln und Denken habe.
      Dogmen lehne ich kategorisch ab. Ich frage heute eher nach dem Sinn und nach dem Inhalt meines Lebens.
      Und mein "Sinn des Lebens" ist glücklich zu sein und als Sub glücklich zu machen.
      Was ich eigentlich damit sagen will, ich würde versuchen Glaube und Kirche einen Raum zu geben, aber im Ausleben meiner Bedürfnisse und meiner Partnerschaft hätte Selbiges nichts, absolut nichts zu suchen.
      Ein Gedanke der mir bei Schreiben jetzt so durch den Kopf geht....warum haben Homosexuelle weniger Problem mit ihrer Lebensform, auch in Sachen Glaube und Kirche, als wir BDSMler?
      So jetz geb ich auch mal mein Senf dazu, Ich selbst bin ebenfalls Christ und auch aus der eher Evangelisch-konservativen Ecke.
      Für mich habe ich das Thema auch Lange bearbeiten müssen und einen "bogen" schlagen können den ich sogar mit der Schrift in Einklang bringen kann.

      Das größte Problem für mich war eigentlich der Spagat zwischen der Einigung das der Körper der Tempel des Hl. Geistes ist und diesen nicht zu "schänden" und auch das "Seelenheil" nicht zu gefährden. Hinzu kommt auch noch der allseits beliebte Spruch das der Mann das Oberhaupt der Familie zu sein hat.

      Sorry ich weis klingt extrem nach Relligon aber das ist oft genau das womit man konfrontiert wird von seinen "Glaubensgeschwistern".

      @Viva gerne kannst du oder wer auch immer das selbe Problem hat mir speziell Fragen stellen die ich gern beantworte..

      Ich denke 3 Jahre sich damit zu beschäftigen und Gespräche mit Pfarrern aus mindestens 5 Gemeinden sollten hoffentlich ausreichend genug sein um mit Rat beiseite zu Stehen.

      Ebenfalls gibt's auch ein christlichen Arbeitskreis der sich mit BDSM beschäftigt und da kenne ich zufällig auch noch jemand :D
      Träume sind da um gelebt zu werden, also stürze dich ins Leben und träume nicht nur davon ! :dance:
      @topaz Danke für Deine Antwort und Dein Zutun in diesem Thema. Ich gebe Dir absolut Recht, wenn Du sagst Kirche und Glaube seien getrennt und in gewisser Weise differenziert zu handhaben. Das sehe ich in etwa genauso. Ebenfalls denke ich, ist der Glaube eine persönliche Sache, welche sich zwischen mir und meinem Gott abspielt, und keinen anderen Menschen etwas angeht. Betreffend Erziehung und der gesellschaftlichen Aspekte lässt es sich leider nicht abstreiten, dass diese ihren Einfluss in der Auslebung der geschlechterspezifischen Rolle haben und sicher auch wegweisend sind.

      Worum es mir geht ist die persönliche Beziehung zu meinem Gott und die Anschauung des Menschen (Mann wie auch Frau) welches ich von Geburt an durch Erziehung, Vorbilder und Gesellschaft eingeimpft bekommen habe. Dieses Anschauungsbild ist im Wanken und ich suche einen Weg, wie ich da wieder eine Stabilisierung hin bekomme, welche für mich, wie auch meine Frau (insbesondere für sie) akzeptabel und praktizierbar ist.

      Das ist die zurzeit mein Arbeitsfeld an dem ich zurzeit arbeite. Danke für Deinen guten Input und Deine Wünsche.



      @HeulDoch

      Auch Dir möchte ich danken für Dein Mitwirken.

      Es geht mir nicht darum meine Gemeinde schlecht zu machen oder sie anzuklagen, denn ich denke in vielen staatlichen Kirchen wie auch Freikirchen ist das Thema BDSM und alles was dazu gehört, ein Tabuthema und wird meines Erachtens nach wenig bis niemals angesprochen. Wenn du andere Erfahrung gemacht hast, revidiere ich meine Meinung gerne.

      Ja ich habe bemerkte, dass ich den Hang, das Bedürfnis habe zu dienen und meiner Frau gegenüber devot in allen Lebenslagen zur Seite zu stehen. Ebenfalls entdeckte ich an mir eine leicht masochistische Neigung, welche ich gerne ausleben würde.

      Wie bringe ich dies im Kontext meines persönlichen Glaubenslebens unter einen Hut und wie lässt es sich mit dem biblischen Bild einer Ehe und von Mann und Frau vereinbaren. Das ist in Sachen Glauben der Punkt an dem ich arbeiten muss.

      In Sachen Gemeinde und Gerede kann ich nur sagen, dass dies etwas ist, das ich mit meiner Frau praktizieren möchte. Und falls es jemals ein Gerede drüber geben würde, ich bin nicht immer devot und sub und habe einen äußerst Breiten Rücken diesbezüglich und nicht nur meine Nehmerqualitäten sondern auch meine Fähigkeiten auszuteilen sind sehr ausgeprägt.



      @Sonnenkind Danke, Deinem Kommentar entnehme ich viel Empathie und Wohlwollen, was mich motiviert und mir Hoffnung ,wie auch Geduld gibt den Weg weiter zu gehen, den ich und meine Frau eingeschlagen haben. Ich versuche, und gebe mir wirklich grosse Mühe dabei, Ihr meine Gefühle und meine Wahrnehmung positiv zu spiegeln. Wann immer möglich bestätige ich ihr, dass das, was sie macht und mit mir anstellt gut ist, mir gefällt und erregt. Ebenfalls erkundige ich mich immer wieder bei ihr, wie es für sie ist, wenn sie mich schlägt, kratzt, kneift etc., da ich sie in keinster Weise überfordern möchte und sie zu etwas zwingen möchte, was sie nicht möchte. Ich habe das Gefühl nicht mehr sprechen zu müssen über das Thema, da sie mir dies auch signalisiert hat was ich akzeptieren muss. Es sind die kleinen, kaum merklichen Unterschiede gegenüber früher, die mir signalisieren, dass so, wie ich es mache es nicht verkehrt ist und sie Freude daran hat mit mir diesen Weg zu gehen.

      Betreffend Gerede, siehe Kommentar bei @HeulDoch



      @againstallodds Natürlich darfst Du mitschreiben und für Deine Meinung danke ich Dir auch. Es gelingt mir nicht Glauben und Religion von meinen Bedürfnissen zu trennen, würde das gehen hätte ich keine Probleme diesbezüglich. Auch gelingt es mir nicht, bin nicht im Stande, Liebe und Sexualität voneinander zu trennen. Darüber bin ich ganz froh denn es hat mich schon vor einigen Fehlern bewahrt.

      Ob Homosexuelle, wie du es erwähnst, weniger Probleme mit Trennung von Glaube und Sexualität haben, bezweifle ich, bin aber auch nicht in der Position dies abschliessend zu beantworten



      @initium novum Hallo initium novum, danke für Deine Angebot auf deine grossen Schatz an Erfahrung in Sachen Glaube, Religion, etc zurückzugreifen. Ich bin selbst freikirchlich aufgewachsen, bin bekennender gläubiger Christ und seit mehr als 35jahren in der Gemeinde gut verankert mit meiner Familie.

      Es geht mir, wie bereits oben bei Topaz und HeulDoch erläutert, nicht darum vor irgendwelchen Gemeindemitgliedern mein Verhalten zu rechtfertigen und zu debattieren, sondern um meine eigenen Stolpersteine, welche ich persönlich habe.

      Die Fragen, welche mich beschäftigen, auch diese, welche Du treffend ansprichst, sind Punkte, die mich sehr beschäftigen und für die ich einen Weg finden muss um mich neu zu orientieren und eine Antwort zu finden.

      Schlussendlich ist das Ganze etwas zwischen mir und meiner Frau und daran muss ich arbeiten.

      Ebenfalls ist die Sexualität mit meiner Frau, dass sich zwischen ihr und mir abspielt und auch dort diskutiert und ausgetragen werden muss. Dies Austragung und Diskussion versuche ich aktuell zu führen, was mir nicht wirklich zu meiner Befriedigung gelingt.

      Danke für Deine Gedankenanstöße und Dein Angebot mich zu unterstützen und falls es einen Link oder sowas gibt zu dem christl. Arbeitskreis zu BDSM, bin ich sehr interessiert (auch gern an viva per pn).



      Danke Euch für Eure Beiträge und ich hoffe auf weiteren Input
      Sagt dir der Arbeitskreis BDSMuC etwas? ist auch falls du bei der SZ bist als Zirkel vertreten..... bin da Mitglied nur wenig aktiv da ich dann doch lieber hier bei GD bin. falls du Bock hast können wir auch mal zu 3. oder 4 reden...via Skype was auch immer n Kumpel hat das auch durch. evtl kann er dir auch helfen.

      Du sagt richtig das du es nicht debattieren musst vor dein Glaubensgeschwistern... ist ne kann Bestimmung.
      Die Debatte wie erwähnt musst du mit dir selbst führen, wie du das rechtfertigen kannst vor dir selbst und deinen Glauben.

      Ich habe den "Bogen" bekommen in dem ich erst mal überlegt hab was ich da eigentlich mache oder will.
      Aaaaalso

      Switch was mache ich als Dom und als Sub ?
      Wo sind die Grenzen bezüglich meiner oben aufgeführten Überlegungen?
      (rezitat Einigung das der Körper der Tempel des Hl. Geistes ist und diesen nicht zu "schänden" und auch das "Seelenheil" nicht zu gefährden. Hinzu kommt auch noch der allseits beliebte Spruch das der Mann das Oberhaupt der Familie zu sein hat.)


      Die Einigung war nach ewig langen Beten und Bibel "studieren" als auch Gesprächen mit Parrern recht schnell getan, zumindest was kann ich verantworten?


      SSC besagt schon mal das man Sicher sein soll in den was man macht also wissen hat und auch auf Sicherheit bedacht ist, Einvernehmlich ist glaub logisch. Mit Verstand auch logisch also.....

      Meine Überlegung dies zu verbinden war:

      1.) Ich mache keine Praktiken die mich oder meine Partnerin Physisch in irgend einer weise schädigen (Branding, Cutting etc) also nix was irgend welche Spuren hinterlässt und wenn dann bitte nach 24H wieder verschwunden sind. Den Punkt nenne ich für mich "Keine Randale am Tempel (Körper)" denn der Körper ist der Tempel des Hl. Geistes.



      2.) Ich meide sämtliche Spielarten die die Psyche gefährden können, also absichtliche Spiele mit Angst zb. Watherboarding ....
      denn diese können die Seele schaden und somit das Seelenheil zerstören.

      3.) Devotion ist kein Grund das Gesicht zu verlieren, das ist stärke und als Sub oder Sklave hat man selbst in einer 24/7 noch was zu melden... Ich bleibe "Oberhaupt der Familie" da es in bestimmten Bereichen die diesen Punkt betreffen klare Absprachen gibt die das Machtgefälle ausklammern. Sprich die 24/7 nicht greift.

      Ich weis klingt extrem "Hu ich bin sau Fromm" aber das waren meine Überlegungen damals die mir geholfen haben das für mich vor Gott zu rechtfertigen. Evtl hilft dir das ja weiter als kleiner Anstoß in die für dich richtige Richtung.

      Übrigens bin der Meinung das Glaube und Kirche wie bereits erwähnt 2 verschiedene Schuhe sind
      Träume sind da um gelebt zu werden, also stürze dich ins Leben und träume nicht nur davon ! :dance:
      Liebe Forenmitglieder, es freut mich, dass meine Antwort auf 'Anonyms' Frage ein so positives Echo gefunden hat.
      Ich sehe außerdem, dass viele hier mit dem gesunden Menschenverstand argumentiert haben, und damit völlig in Übereinstimmung mit der gängigen Auslegungspraxis liegen. Manchmal ist die Auslegungspraxis gar nicht so weltfremd wie man glauben könnte.

      Ich muss allerdings hervorheben, dass die von mir angeführten Standpunkte 'nur' denen der heutigen evangelischen Theologie entsprechen (lutherisch, calvinistisch, zwinglianisch), und ich somit nicht sagen kann, inwieweit sie etwas für einen katholischen oder christlich-orthodoxen Standpunkt abgeben.
      Außerdem sind einige Argumente die ich angeführt habe ebenfalls durch Nachdenken entstanden und nicht allein durch die Kenntnis der üblichen Auslegung.

      Da der von Viva genannte Austausch mit 'Anonym' sehr fruchtbar war, und er von sich aus einige der wichtigen Stellen genannt hatte, möchte ich das Gespräch hier z.T. wiedergeben, in der Hoffnug, dass auch andere die ein ähnliches Problem haben, davon profitieren können:

      Für das christliche Familienleben ist der Textabschnitt Eph 5,21-6,9) eigentlich der Referenzpunkt schlechthin. Es gibt noch eine ähnliche Stelle im Kolosser-Brief (Kol 5,18-6,1), die aber kürzer, und für unsere Zwecke weniger ergiebig ist."Ordnet euch einander unter..." finde ich da besonders treffend. Mit den bereits genannten Begründungen und Grenzen, vor Allem in Hinsicht auf die 'Ein-Leib'-Metapher.
      Randnotiz: Wie schon erwähnt, werden die o.g. Stellen z.T. dazu verwendet, um die 'Herrschaft' des Mannes über seine Familie zu rechtfertigen und ein Züchtigungsrecht gegenüber der Frau und dem Nachwuchs zu etablieren - letzteres v.A. mit Hinblick auf Sprüche 13,24 u.A. Nun sagt aber Eph 6,4 bzw. Kol 3,19.21 zwischen den Zeilen das Gegenteil "(19) Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie. (21) Ihr Väter, erbittert eure Kinder nicht, damit sie nicht scheu werden."
      Womit dann auch klar wäre, dass Körperstrafen nur in die 'Erziehung' erwachsener Menschen gehören. :D Das der Vollständigkeit halber...
      Damit ist schon mal alles vom Tisch, was gegen den Willen des Partners oder der Partnerin geht; aber wenn es einvernehmlich geschieht, dann ist vieles erlaubt. Soll heißen: Der Mann darf die Frau normalerweise nicht züchtigen, aber wenn sie einen Bedarf anmeldet, gezüchtigt werden zu wollen, dann spricht nichts dagegen.
      Ebenso umgekehrt, das war ja die Ausgangslage für den hiesigen Thread.

      In diesem Kontext hatte 'Anonym' zwei sehr interessante Textstellen erwähnt: Römerbrief 14,20 ff. und 1.Korinther 10 bzw. 6. In 1. Kor. 6,12 heißt es: "Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen." Ich möchte den Inhalt dieser beiden Briefe nur abstrakt und vereinfacht wiedergeben:
      V.a. im Korintherbrief wird offen die Frage diskutiert, ob man Fleisch erwerben und essen dürfe, das deshalb auf dem Fleischmarkt verkauft wurde, weil es bei den Opferfeiern für die heidnischen römischen/griechischen Götter übrig geblieben war; einige Gemeindemitglieder fürchteten sich davor, sich daran zu verunreinigen, und daraus erging die Antwort des Paulus, dass sich zwar niemand gegen die Gebote Gottes versündige der davon äße, dass aber der 'im Glauben Schwache' sich zurückhalten solle wenn er sich unsicher fühlt, und der 'im Glauben Starke' Rücksicht auf die 'Schwachen' nehmen solle, um diese nicht zu verunsichern.
      Im Römerbrief (14,2 bzw. 14,20-23) ist die Ausgangslage etwas anders, aber das Beispiel des Opferfleisches wird hier zur selben Argumentation verwendet. Daraus hat 'Anonym' geschlossen - und da stimme ich ihm zu - dass diese Textstelle auch auf Sexualität anwendbar sei, BDSM hin oder her...
      Meine Antwort dazu fiel folgendermaßen aus:
      >> Die Textstellen Römer 14,20-23 und 1. Korinther 10,25-29 sind eigentlich auch die klassischen Beispiele der heutigen lutherisch-evangelischen Theologie, anhand derer das Thema "kritische, jedoch nicht verbotene Verhaltensweisen" bearbeitet wird. (Übrigens nimmt auch 1. Korinther 10,23-24 nochmal Bezug auf 1. Kor.6,12. Eines der wichtigen Themen dieses Briefes.) Wie ich es ja schon angedeutet hatte ("wenn es für sie o.k. ist"...) und wie du ja sozusagen 'intuitiv' die 'richtigen'
      Stellen gefunden hattest, so ist auch die gängige Auslegung...
      Strittiges ist erlaubt, sofern keiner zum Zweifel oder abfallen gedrängt wird. Da gehe ich unter theologischen Gesichtspunkten zu 100% mit.

      Ich würde mich allerdings ganz mit Korinther 6 und Römer 14 befassen, weil man viele Bibelverse nicht aus dem Kontekt herauslösen kann in dem sie stehen. Bei [i]anderen muss man es hingegen.[/i] <<

      Kurz gesagt: Sofern man das religiöse Weltbilder seiner Gemeindemitglieder oder 'Mitchristen' nicht erschüttert, darf man im Schlafzimmer, bzw. in den eigenen vier Wänden, eine ganze Menge. Damit das aber gar nicht erst zum Diskussionsthema in der Gemeinde wird, hatte ich Diskretion empfohlen.
      Dies ist jetzt eng an der üblichen Auslegung orientiert, wenn auch etwas erweitert.

      Noch zwei Dinge: A) 1. Kor 7,3-5 sagt etwas über den Nutzen der ehelichen Sexualität aus...
      B) Ich möchte euch noch Prediger 9,9 (Idee von 'Anonym'! :thumbup: Ähnlich wie Kor 7,3 ff.) und
      >> Prediger 9,1 ans Herz legen: "(1)Denn ich habe das alles zu Herzen genommen, um dies zu erforschen: Gerechte und Weise und ihr Tun sind in Gottes Hand. Auch über Liebe und Hass bestimmt der Mensch nicht; alles ist vor ihm festgelegt." << Hier ist meiner Meinung nach nicht viel Interpretationsspielraum, aber das ist hier ja auch nicht nötig.

      Ich hoffe, dass damit all denen geholfen ist, die ähnliche Bedenken haben. :empathy:

      @Rinja: Es freut mich sehr, dass du für dich schon zu diesem Ergebnis gekommen bist, und ich dich in deiner Deutung bestätigen konnte. :)

      @initium novum: Deiner Deutung kann ich mich vorbehaltlos anschließen. Sie geht ein wenig über das hinaus, was ich im Sinn hatte, aber im Kern laufen beide 'Fäden' zusammen: Den 'Tempel des heiligen Geistiges' bzw. den 'nach Gottes Abbild erschaffenen Leib' darf man nicht zu sehr beschädeigen, auf keinen Fall aber dauerhaft.

      @Alle die sich später 'eingeklinkt' haben: Es geht hier nicht darum was im BDSM erlaubt oder möglich ist, sondern darum, in wieweit man das mit einer christlichen Lebensführung verbinden kann.