Wer hat das Sagen? Dom oder Sub?

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      Wer hat das Sagen? Dom oder Sub?

      Eine Freundin hat mir folgendes geschickt und mich als Sub hat es sehr verwirrt.

      Diese Freundin hat mir folgendes geschrieben...

      "Mir wurde von jemandem gesagt, das ich die falsche Sicht auf das Verhältnis Dom und Sub habe, nicht Dom sondern Sub hat die Fäden in der Hand. Die Sub sollte in einer funktionierenden Beziehung zu ihrem Dom immer die Macht über das Spiel haben."


      Mir hat diese Aussage sehr viel Grübelstoff gegeben. Ich würde mich über eure Meinungen freuen.
      Ich denke die Person hat damit einfach gemeint, dass Sub das Spielfeld absteckt in dem sich Dom anschließend frei bewegen darf. Und das kann sich natürlich mit der Zeit erweitern. Was Sub nicht gewillt ist zu erleben wird eben auch nicht passieren.

      Vielleicht geht es aber auch darum, dass z.B. Subs Tagesform das Spielfeld eben heute enger steckt als sonst. Als "Macht" würde ich das dann aber nicht direkt bezeichnen.

      LG
      Es kommt auf das jeweils gelebte BDSM an.

      Bei meinem BDSM ist es rech ausgewogen.

      Sub gibt mir mit ihren Tabus die Grenzen vor, in diesem Grenzen bestimme ich aber. Wer hat nun das Sagen, der der die Grenzen durch seine Tabus gezogen hat oder der der sich innerhalb dieser Grenzen frei bewegen kann. In meinen Augen hat in diesem Fall keiner allein das Sagen, es ist ein Konsensspiel :) Sollte Sub aber wollen, dass Sachen die vorher gingen plötzlich ein Tabu wären, dann würde ich da grds. nicht mehr mitmachen, denn dann wäre sie die Bestimmerin, Ausnahmen kann es hingegen auch dabei geben, sie müssen aber sehr sehr gut begründet sein.

      Beziehungen sind sehr unterschiedlich ich sehe mich da in der Mitte, es gibt aber genug Beziehungen in der Dom oder auch Sub mehr zu sagen haben und dann mag die Aussage, wer denn nun das Sagen hat, eine ganz andere sein.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Meine persönliche Ansicht:

      Sub gibt den Rahmen vor, in dem Dom sich bewegt.
      Innerhalb dieses Rahmen hat Dom das sagen. Bei uns ist es auch gewollt, das mein Dom immer mal versucht,
      diesen Rahmen zu erweitern.
      Ich möchte mich ja auch weiter entwickeln wollen dürfen. :D

      Klar, ist vieles auch tagesformabhängig, manches kann an einem Tag eine Grenze darstellen. Dann wird eben darüber geredet.
      Ich käme aber nicht auf die Idee, willkürlich ein Tabu festzulegen. Dafür muss es auch nach meinem Empfinden immer nachvollziehbare und triftige Gründe geben.
      Also aus Sicht einer selbst dazu unfähigen :pardon: .. wie das hier ja gerne ma hin und wieder genannten "Bilderbuch-Sub" (ist die Definition denn wenigstens inzwischen schon ins Subhandbuch aufgenommen damit mal weiß was das sein soll? *lol*)
      Ich zb. will ja eben gar nicht das sagen haben..also so gar gar gar nicht..auch möchte ich das Dom sich nicht subtil manipulieren lässt...
      ja ich neige leicht zum..ähhm..nenn es mal frech oder so..ein Engel halt :pardon: aber letztendlich gehts mir zb darum das Dom die Grenzen setzt im Rahmen von den Tabus und auch UMsetzt (wie Gentle da oben so passend beschrieben) und sich nicht von mir auf der Nase rum tanzen lässt...dat kann ich gut und ist mir zu langweilig und will ich nicht können/dürfen haben wollen etc pp....
      mal ein bissl durchgreifen hilft -Überraschung- auch bei mir oder gegen mich *lol*...aber er muss sie auch haben wollen oder besitzen und umsetzten können weil ich halt der Meinung bin das es in der Persönlichkeit verankert sein sollte um nicht nur so zu tun :S sondern auch wirklich die Ausstrahlung für mich zu haben..
      Sooo..und bevor hier wieder Text zerfetzt wird..ich rede über das was ich erwarte dabei..also was ich für mich möchte wer das Sagen hat und meine Einstellung dazu ... da müssen wir also nich drüber diskutieren.. :rolleyes:
      - Ich kann jetzt auch nur vermuten was ich meine... -
      Das kommt auch sehr auf den Dom an finde ich.
      Also wenn er unerfahren und noch sehr unsicher ist,
      dann muss man ja noch ganz viel reden und absprechen.
      Und vielleicht auch etwas steuern?

      Bei einem erfahrenen Dom würd ich gar nix bestimmen wollen.
      Nur wie @Kat1384 schon sagte, den äußeren Rahmen.
      Meine Grenzen, die nicht diskutierbar sind.
      I´m not perfect - but atleast i´m yours.
      Na ich hab das Sagen als Dom das ist doch so klar wie Kloßbrühe :lesen:
      Oder doch nicht? ?(

      Okay ich hab einen von meiner Sub und mir durch Tabus und Grenzen abgesteckten Bereich innerhalb dessen was alles unter BDSM fällt oder fallen kann (bei manchen Sachen bin ich selbst manchmal erstaunt das so etwas dazu gehören kann 8| )

      Wenn jetzt meine Sub und ich in diesem Bereich agieren, dann sag ich wo und wie. Ich hab das Sagen. :old:
      Unsere Grenzen sind dabei ähnlich wie Absperrband. Wir können uns dagegen lehnen und den Bereich vielleicht etwas vergrößern ohne das es reißt. An anderen Tagen weh ein kräftiger Wind und verkleinert oder vergrößert den Bereich in dem wir uns bewegen können, indem es das Band umherweht. Hängt von der Tagesform ab.
      Und ja ich rede hier von unseren Grenzen und Tabus hab als Dom nämlich auch welche :secret:
      Dagegen sind Tabus eher sowas wie massive Mauern. Wenn ich da versuche mit meiner Sub als Rammbock durchzubrechen, dann geht Subbie kaputt und damit Wir.

      So jetzt bin ich kein Gedankenleser :pardon: und hab auch oft genug :bahnhof: im Kopf. So dass ich bei einem Rundgang in unserer BDSM-Welt, auch darauf verlassen muss das Sub mir sagt wie heute der Wind weht.


      Es ist also wie in fast jeder guten Ehe. Der Mann hält sich für den Bestimmer :pump: und Herr im Haus, aber eigentlich hat die Frau das sagen :LA1: wenn man mal genau hinschaut. :golly:

      Da kommt in mir die Frage auf ob wir BDSMler nicht sogar normaler sind als die Vanillas :gruebel: Aber das gehört hier nicht her.

      LG
      McG

      Dragrace schrieb:

      Mir wurde von jemandem gesagt, das ich die falsche Sicht auf das Verhältnis Dom und Sub habe, nicht Dom sondern Sub hat die Fäden in der Hand.
      Das ist ja einmal eine “lustige“ Aussage Wie kann man denn bitte die “falsche“ Sicht auf etwas haben?

      Muss ich es von unten anschauen oder von oben? Von der Seite, von vorne oder hinten? Und welche ist dann falsch und welche richtig und warum?

      Ich würde es zum Beispiel grundsätzlich gar nicht gerne haben, wenn auch nur irgendjemand die Fäden in der Hand hätte, denn das hört sich nach Marionettenspiel an und manipulativ. Gibt es sicher. Wäre nicht meines und nicht die von mir gewählte “Sicht“. Ich sehe es lieber so:

      Im Gespräch, im aufmerksamen Beobachten ergibt sich, wo die Schnittmenge zwischen Dom und Sub ist. Die kann ganz klein sein oder auch ganz groß (wenn man, wie ich, Glück hat und GENAU sein passendes Gegenstück trifft :D ).

      Bei mir würde es z.B. nicht sehr gut kommen, wenn Sub beginnen würde, irgendwelche Tabus, Grenzen oder Spielfelder abzustecken. Das würde wahrscheinlich eher eine Diskussion in der Art provozieren: “woher willst Du wissen, ob Du das magst oder nicht oder wie ich Dich dahin führen will?“.

      Also nein, eine Sub, die auf diese Weise “die Fäden in die Hand nimmt“, würde ich für mich nicht wollen.

      Genauso würde ich das aber auch andersherum sehen. Ich würde mich nicht innerhalb eines Spielfeldes “austoben“ wollen ohne die permanente Kommunikation (verbal oder nonverbal), was das jetzt gerade mit ihr macht.

      Und ob das jetzt “gut“ ist oderdas nicht, ob oder wie wir es weiter machen, kann je nach Situation besprochen werden. Entweder (natürlich einfacher für mich) entspannt auf der Couch oder aber (da ist dann mehr Empathie oder Mitdenken) nötig, durch mich alleine, wenn sie z.B. grade unansprechbar irgendwo “fliegt“. Aber es “zählen“ da immer beide Gefühlslagen. Ob sie sie nun gerade aussprechen kann oder nicht ...

      Wer hätte da “die Fäden in der Hand“? Aus meinem Blickwinkel niemand, denn da gibt es keine “Fäden“. Höchstens ein “Datenkabel“, oder altmodischer gesagt, ein unsichtbares Band, über das wir uns gegenseitig austauschen, nicht “steuern“ ... Alles andere fände ich auch (siehe oben) nicht gut.

      Und so ist auch die Frage, wer die “Macht über das Spiel“ haben sollte, wenn, dann höchstens mit “beide“ zu beantworten. Denn eines ist sowieso klar: trivial gesehen muss jeder es auf irgendeine Art für sich selbst beenden können (und hat allein dadurch Macht darüber), sonst wären wir im non-consent Bereich, der wieder eine ganz andere Sache und sicher kein Spiel und nicht BDSM wäre. Weniger trivial gesehen geben, aus meinem Blickwinkel, immer zu jeder Zeit beide den Rahmen vor, ich durch das, was ich tue, sie dadurch, wie sie darauf reagiert.

      Mir ist schon klar, dass das nicht so einfach und allgemein tauglich ist, ist aber ja auch nur meine Sichtweise. Und es gibt ja eben auch so viele andere ...

      Allgemein kann ich daher nur sagen, ich fühle mich mit jenen Blickwinkeln, wo beide Partner gemeinschaftlich über die weitere Entwicklung, den Umfang oder Fortgang des Spiels entscheiden wohler als mit jenen, wo das nur einer der beiden ist, egal welcher ...
      Wer lächelt, statt zu toben, ist immer der Stärkere. Laotse

      Ylva schrieb:

      Dom hat das sagen. Sub sagt aber auch viel.
      Das gefällt mir! Und es trifft auch sehr gut zu.

      Bei @Phylax und mir ist es so, dass ich ja ganz unerfahren und er schon sehr erfahren waren, als wir zusammen kamen. Vielleicht, nein ganz bestimmt hatten wir großes Glück, denn ich war sozusagen nicht "vorgeschädigt" und konnte mich von Anfang an mit relativ viel Vertauen in diese Beziehung fallen lassen und dass ich mit meinem Herrn sowieso den Jackpot gewonnen habe, sage ich ja eh immerzu.
      Ich habe mich von Anfang an Phylax gegenüber geöffnet und war bereit mich führen zu lassen. Er hat das Feingefühl und die Empathie einer Anfängerin die richtigen Fragen zu stellen und die Zeit zu geben, sich an ihre Rolle, an die sie herangeführt wird, zu gewöhnen.
      Da ich keine Ahnung hatte, was sollte ich für Grenzen ziehen? Ich habe wirklich Glück, denn mein Herr spürt meine Grenzen, die ja auch jeden Tag anders sind, sehr gut.


      Bei uns ganz eindeutig: Dom hat das Sagen!
      Aber: Sub muss auch reden und auch gehört werden!

      PS: Ich brauche eindeutig zu lange zum Schreiben. Hätt ich mir alles sparen können, da mein Liebster es schon so schön geschrieben hat. :love:

      Dragrace schrieb:

      Mich hat die Aussage sehr zum nachdenken gebracht. Ich hatte immer den Standpunkt mein Dom entscheidet und damit fühle ich mich gut. Genau das hat mir immer eine Gewisse Sicherheit gegeben, nur hat die Aussage meine Welt etwas auf den Kopf gestellt und ich hinterfrage gerade meine Einstellung.
      Lass Dir doch von einer unbedachten und klischeehaften Meinung nicht Dein Wohlbefinden kaputt machen.
      Mich erinnert das an eine Folge von CSI im BDSM-Milieu, wo die professionelle Domina den Ermittlern erklärt, wie denn das mit der Unterwerfung so ist.

      Dragrace schrieb:


      Mich hat die Aussage sehr zum nachdenken gebracht. Ich hatte immer den Standpunkt mein Dom entscheidet und damit fühle ich mich gut. Genau das hat mir immer eine Gewisse Sicherheit gegeben, nur hat die Aussage meine Welt etwas auf den Kopf gestellt und ich hinterfrage gerade meine Einstellung.
      Ja, dreartige Fragen können im ersten Moment unangenehm sein. Für mich persönlich habe ich aber festgestellt, dass sie auch sehr wichtig sind. Denn wenn ich mit derartigen Statements konfrontiert werde, bin ich gezwungen, über mein Verhalten oder meine Einstellung nachzudenken. Und in den meisten Fällen bin ich mir dann hinterher noch viel sicherer, auf dem richtigen Weg zu sein ... oder dass ich vielleicht doch an der einen oder anderen Stellschraube nachjustieren sollte ;)

      Es gibt zwei Tragödien im Leben eines Menschen: Wünsche, die sich nicht erfüllen ... und Wünsche, die sich erfüllen!
      (frei nach Oscar Wilde)
      Meine Sicht der Dinge, entnommen aus meinem Lieblingsbuch Pflaumenlila. Danke nochmal @Cat

      Man stelle sich vor eine Spielwiese eingezäunt, dieser Zaun stellt die Grenzen, Tabus, No Goes wie auch immer der Sub oder auch Dom! dar.
      Der Zaun ist verschiebbar und Dom darf auch daran rütteln oder verschieben, je nach Situation, Befinden oder Absprachen der Beiden.

      Auf der Wiese finden sich verschiedene Spielsachen, Situationen oder Kopfkinos, die von beiden besprochen und als machbar befunden wurden und vor allem auch mal Spaß machen, oh Gott :monster: :ironie:

      Nur welche Spielsachen etc und in welcher Reihenfolge und wann, bestimmt ausschließlich mein Master, ich darf natürlich Wünsche äußern, ob diese berücksichtigt werden bestimmt alleine er.
      If people criticize you, hurt you or shout at you. Don't bother just
      remember that in every game, audience make the noise not the players." -- :engel:
      ICH finde das lustig.
      Gleiches habe ich mal zu Gabryel gesagt.
      OHlala, da war er aber ganz anderer Meinung.

      Nee im Ernst, ich rede viel und sag dann schonmal....das will ich so....und das doch lieber so....könntest Du aber auch so....blahblahblah.

      Im entscheidenden Moment sagt er wo, wie, was ....und genau das will ich auch so.
      Also grundsätzlich haben Beide das Sagen. Denn man legt gemeinsam die Regeln fest, die "Art des Spiels", die Intensität, die Grenzen, die Tabus.
      Nichts geschieht gegen den Willen der Sub und auch nicht des Doms. Abseits des Spiels gilt für mich Augenhöhe. Regeln ändern sich mit der Zeit, werden neu verhandelt, neu definiert, erweitert, auf Augenhöhe!

      Innerhalb dieser Regeln hat dann nur einer das Sagen. Der Dom und nicht die Sub. Fin.
      Other than death all failure is just psychological.