Als das Taxi vor dem grossen, um die Jahrhundertwende errichteten,
mittlerweile aber fast ein wenig schäbig aussehenden Gebäude zum Halten
kam, kam es Nicole immer weniger wie eine ihrer besseren Ideen vor.
Die Strasse war menschenleer; der gleichmässig herabfallende Regen hatte
die Menschen in ihren Wohnungen gefangengenommen oder an Orte
vertrieben, in denen sie die Depression dieser Novembernacht mit
Alkoholika vergessen konnten.
Und sie ? Was tat sie in einer wildfremden Stadt, in einer Gegend, aus
der sie niemals mehr alleine zum Hauptbahnhof finden würde ?
Wie hatte sie sich nur überreden lassen können zu diesem Treffen ?
Tatsächlich schien es nun, da der Moment da war, als wäre das entspannte Gespräch im Chat schon Jahre her.
“Es ist und bleibt eine schwachsinnige Idee, Dich mit einem wildfremden Mann zu treffen….”.
Nicole kannte diese Stimme. In guten Momenten nannte sie sich
“Vernunft”, in weniger guten war es eher die “Verhinderin”, die ihr die
Chance auf ein Leben – richtiges, echtes Leben – nahm.
Niemand sonst hörte sie, sie war in ihrem Kopf und auf dem besten Weg, auch diesmal die Oberhand zu gewinnen.
Nicole tendierte dazu glauben, dass jeder – nun, jeder bei Verstand – eine solche Stimme sein eigen nannte, aber…
“Wie lange soll ich hier stehen, Frollein ?”
Natürlich. Klasse. Der Taxifahrer war mit seiner Geduld am Ende. Sie
konnte förmlich spüren, wie er sie durch den Rückspiegel musterte. Hatte
sich den Spiegel so eingestellt, dass er sie genau im Visier hatte.
Gab es ein Gesetz, nach dem immer sie genau den Taxifahrer bekam, der ihr schon vom Äusserlichen her zutiefst zuwider war ?
Dieses Exemplar hatte – nun, bisher – wenigstens nicht versucht, ihr ein Date auf`s Auge zu drücken, wie der letzte.
Bei der Vorstellung musste sie leise auflachen.
Der Fahrer sah ganz danach aus, als würde er sie mit in seine
Stammkneipe nehmen, ein paar Runden Elektro-Dart mit ihr spielen, vor
seinen Freunden mit ihr angeben, ein paar dreckige Zoten erzählen, ab
nach Hause, kurz die Missionarsstellung einnehmen, zur Seite drehen und
grunzend einschlafen.
Eine erbauliche Vorstellung.
Aber besser, als vergewaltigt zu werden.
Andererseits: hatte sie es besser verdient ?
Sie wusste, wie sie aussah.
ER hatte es verlangt.
High Heels, die – sie wusste es genau – der Belastung durch das
Kopfsteinpflaster niemals standhalten würden, so hoch waren die Absätze.
Strumpfhosen mit Naht, die von Strapsen gehalten wurden.
Die Strapse waren nicht zu verbergen, dafür sorgte der superkurze Lack-Mini.
Zur Krönung das Leder-Korsett und der dünne Stahlreif um den Hals.
Wieder musste sie leise lachen, diesmal aus Hysterie.
In dieser gottverlassenen Gegend auszusteigen hiess quasi, sich unter Wölfe zu begeben in diesem Outfit.
mittlerweile aber fast ein wenig schäbig aussehenden Gebäude zum Halten
kam, kam es Nicole immer weniger wie eine ihrer besseren Ideen vor.
Die Strasse war menschenleer; der gleichmässig herabfallende Regen hatte
die Menschen in ihren Wohnungen gefangengenommen oder an Orte
vertrieben, in denen sie die Depression dieser Novembernacht mit
Alkoholika vergessen konnten.
Und sie ? Was tat sie in einer wildfremden Stadt, in einer Gegend, aus
der sie niemals mehr alleine zum Hauptbahnhof finden würde ?
Wie hatte sie sich nur überreden lassen können zu diesem Treffen ?
Tatsächlich schien es nun, da der Moment da war, als wäre das entspannte Gespräch im Chat schon Jahre her.
“Es ist und bleibt eine schwachsinnige Idee, Dich mit einem wildfremden Mann zu treffen….”.
Nicole kannte diese Stimme. In guten Momenten nannte sie sich
“Vernunft”, in weniger guten war es eher die “Verhinderin”, die ihr die
Chance auf ein Leben – richtiges, echtes Leben – nahm.
Niemand sonst hörte sie, sie war in ihrem Kopf und auf dem besten Weg, auch diesmal die Oberhand zu gewinnen.
Nicole tendierte dazu glauben, dass jeder – nun, jeder bei Verstand – eine solche Stimme sein eigen nannte, aber…
“Wie lange soll ich hier stehen, Frollein ?”
Natürlich. Klasse. Der Taxifahrer war mit seiner Geduld am Ende. Sie
konnte förmlich spüren, wie er sie durch den Rückspiegel musterte. Hatte
sich den Spiegel so eingestellt, dass er sie genau im Visier hatte.
Gab es ein Gesetz, nach dem immer sie genau den Taxifahrer bekam, der ihr schon vom Äusserlichen her zutiefst zuwider war ?
Dieses Exemplar hatte – nun, bisher – wenigstens nicht versucht, ihr ein Date auf`s Auge zu drücken, wie der letzte.
Bei der Vorstellung musste sie leise auflachen.
Der Fahrer sah ganz danach aus, als würde er sie mit in seine
Stammkneipe nehmen, ein paar Runden Elektro-Dart mit ihr spielen, vor
seinen Freunden mit ihr angeben, ein paar dreckige Zoten erzählen, ab
nach Hause, kurz die Missionarsstellung einnehmen, zur Seite drehen und
grunzend einschlafen.
Eine erbauliche Vorstellung.
Aber besser, als vergewaltigt zu werden.
Andererseits: hatte sie es besser verdient ?
Sie wusste, wie sie aussah.
ER hatte es verlangt.
High Heels, die – sie wusste es genau – der Belastung durch das
Kopfsteinpflaster niemals standhalten würden, so hoch waren die Absätze.
Strumpfhosen mit Naht, die von Strapsen gehalten wurden.
Die Strapse waren nicht zu verbergen, dafür sorgte der superkurze Lack-Mini.
Zur Krönung das Leder-Korsett und der dünne Stahlreif um den Hals.
Wieder musste sie leise lachen, diesmal aus Hysterie.
In dieser gottverlassenen Gegend auszusteigen hiess quasi, sich unter Wölfe zu begeben in diesem Outfit.