Sklavin als Geschenk

      Sklavin als Geschenk

      Habe ich einfach nur das passende Pardon zu meiner Neigung gefunden?

      Häufig lese ich, dass die Sub sich ihrem Dom geschenkt hat.
      Das kann ich sehr gut verstehen, denn ich habe so ein Geschenk erhalten.
      Aber was heißt Geschenk?
      Ein Geschenk ist eine Sache, die ich von einer anderen Person freiwillig bekomme. Aus welchen Motiv-Gründen auch immer.
      Es ist sowas einfaches zu sagen, "Ich habe mich dir zum Geschenk gemacht."
      Doch meist kommt dann das "Aber"."Du bekommst mich nur unter bestimmten Bedingungen".
      Ist es dann noch ein Geschenk, wenn es an Bedingungen geknüpft ist, wenn man vorschreibt wie damit umzugehen ist?
      In meinen Augen nicht, dann ist es für mich ein Geschäft/ bzw. eine Leihgabe. Das heißt der Schenker weicht das Geschenk auf.
      Es ist zwar ein gutes Gefühl, ein Geschenk zu verschenken, doch für den Empfänger ist es nur ein Kompromiss, etwas Illusorisches.

      Auch ist mir wichtig.
      Das der/ die Schenker-in sich darüber im klaren ist, was sie ab/auf-gibt.

      Ich habe das für mich, größter aller Geschenke erhalten, meine Sklavin,Ergeben, Gehorsam, Unterwürfig

      Diese hat ihr Leben in meine Hände gelegt, dass ich bedingungslos über das erhaltene Geschenk verfügen kann.
      Ich bin der Eigentümer!

      Wie seht ihr das, als Beschenkte/r? Oder als Schenkende/r?
      Die im Dunkeln sieht man nicht.
      Bertolt Brecht

      Nero-D/s schrieb:

      Diese hat ihr Leben in meine Hände gelegt, dass ich bedingungslos über das erhaltene Geschenk verfügen kann.
      Ich bin der Eigentümer!
      Bedingungslos bedeutet für mich in letzter Konsequenz: Wenn Du es wünschst, wird sie auch ihr Leben hergeben.
      Wenn Du es wünschst, haut sie sich einen Arm ab oder erlaubt Dir, ihr ein Bein abzuschlagen.
      Tja...und spätestens da ist für mich die Grenze.
      Mein Geschenk an den Herrn mag dann nicht mehr bedingungslos sein, aber das ist mMn auch nicht erstrebenswert.
      Jedenfalls nicht für mich.
      Denn welcher Herr möchte nur eine Marionette haben? Ein Ding, das sich nicht einmal um seine Gesundheit und sein Leben schert?
      Beinhaltet das Geschenk nicht auch, dass man etwas sehr Wertvolles hergibt, das es wert ist, erhalten zu bleiben?
      Jemand, der das nicht zu schätzen weiß, sollte ein solches Geschenk nicht bekommen.
      Insofern ist das Geschenk meiner Hingabe nicht bedingungslos.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ich bin die Sklavin meines Herrn..Ich bin sein Eigentum....bedingungslos....insoweit, dass ich weiß, dass mein Herr mit diesem Geschenk sorgsam umgeht, es nicht beschädigt oder wegwirft.

      Wenn ich nicht dieses Verzrauen darauf hätte, dass ich für ihn das kostbarste auf der Welt bin, dass er bewahrt und schützt wie seinen Augapfel, dann wäre er des Geschenkes nicht würdig gewesen.

      Natürlich verschenkt man etwas (oder sich) bedingungslos, sonst wäre es kein Geschenk, sondern ein Geschäft, eine Vereinbarung, Bestechung.....was auch immer.
      Aber man beschenkt ja auch auch nicht wahllos irgendjemanden, oder?

      Und zur hirnlosen Marionette macht es mich ganz sicher nicht, wenn ich mich absolut meinem Herrn unterordne. Ich bin immer noch ein eigenständiger Mensch mit Selbstverantwortung und Verantwortung für meine Kinder.
      Aber ich lerne, dass ich meine Entscheidung nicht ohne Absprache mitmeinem Herrn treffen darf.

      Feuerpferd schrieb:

      Bedingungslos bedeutet für mich in letzter Konsequenz: Wenn Du es wünschst, wird sie auch ihr Leben hergeben.
      Wenn Du es wünschst, haut sie sich einen Arm ab oder erlaubt Dir, ihr ein Bein abzuschlagen.
      Tja...und spätestens da ist für mich die Grenze.
      Das ist eines der typischen Klischees...
      Da wird Dom wieder als verantwortungslos und machtmissbrauchend da gestellt.
      Ich säge doch den Ast nicht ab, auf dem ich sitze.
      Vielleicht siehst du es anders aber ich mache meine Geschenke nicht kaputt, sondern erhalte und pflege sie.

      Was hältst du von Verantwortung und Vertrauen?
      Die im Dunkeln sieht man nicht.
      Bertolt Brecht

      Nero-D/s schrieb:

      Vielleicht siehst du es anders aber ich mache meine Geschenke nicht kaputt, sondern erhalte und pflege sie.
      Oh, das glaube ich Dir sogar.
      Ich wollte Dir damit auch nichts unterstellen, sondern nur erläutern, warum es bei mir kein Bedingungslos gibt.
      Denn theoretisch beinhaltet bedingungslos eben genau das, was ich beschrieben habe.
      Und daher würde ich mich nie bedingungslos zum Geschenk machen. Oder, anders ausgedrückt, mein Geschenk würde halt nur bestimmte Dinge beinhalten. Nicht mich komplett in jeder Weise.
      Dazu kommt natürlich auch noch, dass ich Kinder habe (und mir den Umgang mit ihnen nie vorschreiben und verbieten lassen würde) und andere soziale Kontakte, ich einen Beruf habe, den ich weiter ausüben muss (schon wegen einer wenigstens geringen Absicherung im Alter).
      Insofern schenke ich mich nicht bedingungslos.
      Wenn das jemand machen möchte: Bitte! Soll er gern machen, wenn es ihn glücklich macht.
      Ich habe Dir nur geschildert, wie ich es als Schenkende empfinde. ^^
      .
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Frl. Naseweis schrieb:

      Ich bin sein Eigentum....bedingungslos....insoweit, dass ich weiß, dass mein Herr mit diesem Geschenk sorgsam umgeht, es nicht beschädigt oder wegwirft.
      Ich glaube Dir, dass Du denkst, Du seist bedingungslos sein Eigentum.
      Nur Du selbst schränkst es selbst insofern ein, als Du sagst, dass Du es nur bist, als Dein Herr damit sorgsam umgeht.
      Das ist jedoch bereits eine Bedingung.
      Bedingungslos geht für mich viel, viel weiter und bedeutet wirklich ohne jegliche Einschränkung.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      In sehr schönes Theama wie ich finde.

      Frl. Naseweis schrieb:

      Natürlich verschenkt man etwas (oder sich) bedingungslos, sonst wäre es kein Geschenk, sondern ein Geschäft, eine Vereinbarung, Bestechung.....was auch immer.
      Aber man beschenkt ja auch auch nicht wahllos irgendjemanden, oder?
      Das spiegelt auch meine Empfindung wieder.


      Feuerpferd schrieb:

      Denn welcher Herr möchte nur eine Marionette haben? Ein Ding, das sich nicht einmal um seine Gesundheit und sein Leben schert?
      Liebe @Feuerpferd
      Das sind die klassischen Vorurteile, die es zu mindest mir mittlerweile schwer machen, auf einige Themen hier einzugehen.

      Ich habe auch nicht mehr die Lust solcher Ignoranz immer und immer wieder entgegen zu treten.

      Eventuell sollte man sich mit der Thematik auseinandersetze und nicht mit "Stammtischparoĺlen" auftrumpfen.


      Zum Thema:
      Würde ich meinem Herrn ein Auto schenken, wer käme auf die Idee, zu Fragen ob er ihn an einer abschüssigen Strasse, ohne Handbremse und Gang rein abstellt? Könnte ja passieren, wenn er ihm gehört, damit er sehen kann wie er unten in seine Einzelteile zerfällt.
      Anmerkung:
      Dies ist lediglich meine Meinung und nicht für die Allgemeinheit gültig.

      Nero-D/s schrieb:

      Doch meist kommt dann das "Aber"."Du bekommst mich nur unter bestimmten Bedingungen".

      Nero-D/s schrieb:

      ich mache meine Geschenke nicht kaputt, sondern erhalte und pflege sie.

      Nero-D/s schrieb:

      Was hältst du von Verantwortung und Vertrauen?
      Genau das ist doch auch eine Bedingung "Ich schenke mich aber nur solange der Beschenkte sorgsam und verantwortungsvoll mit diesem Geschenk umgeht"

      Mal ganz weg vom BDSM ein Beispiel aus dem Alltag, wenn ich meiner Tochter ein Meerschweinchen schenke, dann nur weil ich ihr soweit vertraue das sie verantwortungsvoll und liebevoll damit umgeht, es versorgt und seine Bedürfnisse im Blick hat.
      Kümmert sich meine Tochter nun doch nicht angemessen um ihr Geschenk, vernachlässigt es muss ich einschreiten, sie an ihre Verantwortung erinnern und ihr gegebenenfalls das Geschenk auch wieder wegnehmen. Wenn es bei einem Geschenk um ein Lebewesen geht, steht immer im Vordergrund das dieses Lebewesen durch das vorliegende Besitzverhältnis keinen Schaden erleidet.

      Und nein Sklaven/Sklavinnen sind natürlich keine Meerschweinchen, bitte nicht falsch verstehen! Ich hoffe ihr versteht was ich sagen will :rot:

      Nero-D/s schrieb:

      Da wird Dom wieder als verantwortungslos und machtmissbrauchend da gestellt.
      So war es auch nicht gemeint von mir.
      Ich habe lediglich darrgestellt, was ich unter bedingungslos verstehe. Nicht, dass Dom das dann auch verlangt.
      Nur, wenn ich mich tatsächlich bedingungslos schenken würde, dann würde ich wirklich alles (!) tun, was er möglicherweise irgendwann einmal verlangen könnte. Oder was auch nur theoretisch möglich wäre, selbst wenn ich das nie von meinem Dom erwarten würde.
      Ich wollte lediglich sagen, dass es für mich kein bedingungslos gibt. Weil es für mich immer Grenzen gibt, an denen ich nicht gehorchen würde.
      Vielleicht bin ich einfach mit der Definition von "bedingungslos" zu pingelig oder zu extrem und andere sehen das weicher.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Bedingungslos gibt es nicht.

      Selbst wenn Sub Bedingungslosigkeit verspricht.

      Du kannst Sub nicht das Recht nehmen, sich in Zukunft anders zu entscheiden. Dieses Recht kann Sub immer und jederzeit später wahrnehmen, auch wenn Sub jetzt verspricht, es nicht zu tun.
      "I don't exist when you don't see me
      I don't exist when you're not here"
      Ich hab auch an Haustiere gedacht. ;) Und an Geld. Ja, das klingt absurd, aber lasst es mich erklären.

      Wenn mir meine Oma zum Geburtstag 20,- in die Hand drückt, ja, dann seh ich es als Geschenk.
      Wenn sie mir einen Dauerauftrag einrichtet um mir monatlich 20,- zu überweisen, seh ich es nicht mehr als Geschenk, sondern als Unterstützung oder als Möglichkeit ihr Erbe vorzeitig auszuzahlen oder was auch immer. Aber "Geschenk" passt dann nicht mehr so richtig. Wenn meine Oma nun das Gefühl hat, ich weiß ihr Geld nicht zu schätzen und schmeiß es zum Fenster raus, wird sie zwar mein Geburtstagsgeschenk nicht zurückfordern, aber gut möglich, dass sie den Dauerauftrag einstellt.
      Ich denke, Liebe, Vertrauen und von mir aus Devotion sind eher wie ein Dauerauftrag.^^

      Allerdings würde ich persönlich sogar sagen, dass ich Liebe und Vertrauen einfacher vergebe, wohingegen ich das mit der Devotion schon irgendwo als Handel betrachte, denn sobald es um die Handlungsebene geht und nicht mehr rein um Gefühle, kann ich Kontrolle ausüben. Ich kann jemanden lieben, der mich nicht liebt, aber mich freiwillig jemandem Unterwerfen, der mir dafür nicht Stabilität und Sicherheit gibt, seh ich nicht wirklich ein.

      kitten schrieb:

      wenn ich meiner Tochter ein Meerschweinchen schenke
      Das ist doch eine eher erzieherische Massnahme. Aber du würdest doch deiner besten Freundin das Tier schenken, wenn du nicht sicher wärst, das sie sorgsam damit umgehen würde. Somit erhielt sie doch das Geschenk ohne Bedingung, oder?
      Meine ist doch keine Marionette, wie es @Feuerpferd meint, sondern steht mit beiden Beinen auf festen Füssen.
      Die im Dunkeln sieht man nicht.
      Bertolt Brecht
      Als Domme bekomme ich natürlich oft Anfragen, in denen sich der sich selber so bezeichnende Sklave
      *bedingungslos versklaven* möchte.

      Meistens kommt dann die Liste, was er gern alles machen würde. :rolleyes: Bedingungslos, klar.

      Meiner Meinung nach wächst das Vertrauen mit den Jahren (!). Ja, Jahre, nicht Tage oder Wochen.

      Auch als Domme muss ich vertrauen- und wenn es nur ist, dass Sub mich nicht
      wegen Körperverletzung anklagt.

      Für mich geht so ein *Geschenk* erst nach einiger Zeit. Erst dann, wenn man den Anderen etwas kennt
      und der erste Rausch verflogen ist.
      Man heiratet ja auch - normalerweise- nicht in der ersten Woche :fie:

      Schwarze Rose schrieb:

      Liebe @Feuerpferd
      Das sind die klassischen Vorurteile, die es zu mindest mir mittlerweile schwer machen, auf einige Themen hier einzugehen.

      Ich habe auch nicht mehr die Lust solcher Ignoranz immer und immer wieder entgegen zu treten.Liebe
      Liebe @Schwarze Rose, es tut mir leid, aber Du hast mich mißverstanden. Ich bin einfach der Meinung, dass es nie ein bedingungslos gibt. Auch, wenn man meint, es gibt ein bedingungslos.
      Das ist keine Ignoranz (ich wehre mich echt gegen diesen Begriff), sondern meine Auffassung.
      Darf ich die nicht haben?
      Ich verstehe sehr gut, was Ihr mit bedingungslos und Vertrauen meint. Meiner Meinung nach ist jedoch auch das nicht wirklich bedingungslos. Denn es wird davon ausgegangen, dass der Herr sich des Geschenkes für würdig erweist.
      Nur, was ist, wenn nicht? Gilt dann das bedingungslos weiter? Wäre es nicht auch nur dann bedingungslos? Auch, wenn das Vertrauen nicht mehr da ist?
      Meiner (vielleicht naiven und idiotischen) Meinung nach ist die Voraussetzung in dieses Vertrauen schon eine Bedingung. Und insofern ist es nicht bedingungslos.
      Bedingung ist zumindest, dass der Herr mit dem Geschenk sorgsam umgeht.
      Oder ist das etwa keine Bedingung?
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud

      Nero-D/s schrieb:

      Meine ist doch keine Marionette, wie es @Feuerpferd meint, sondern steht mit beiden Beinen auf festen Füssen.
      Das habe ich nie behauptet! :rot:
      Denn ich gehe davon aus, dass die Beziehung auch bei Euch nicht wirklich bedingungslos ist. Vielleicht so gut wie, aber nicht ganz.
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Nein @Nero-D/s das ist keine Erzieherische Maßnahme, das ist Verantwortung! Erziehung darf niemals auf dem Rücken eines Lebewesens ausgetragen werden. Und egal ob Freundin, Tochter, oder wem auch immer ich ein Lebewesen schenke, in dem Moment trage ich die Verantwortung das sorgsam damit umgegangen wird, ich übertrage diese Verantwortung auf den Beschenkten, aber wenn der Beschenkte dieser nicht gerecht wird ist Schluss und ich übernehme die Verantwortung was in letzter Konsequenz heißen kann ich fordere mein Geschenk zurück.

      Genauso ist es in meinen Augen wenn ich mich verschenke, wenn der Beschenkte mit dieser Verantwortung nicht sorgsam umgeht, ist das Geschenk im Ernstfall wieder weg!