Der lustvolle und entspannte Umgang mit seiner sexuellen Neigung

      Der lustvolle und entspannte Umgang mit seiner sexuellen Neigung

      Hallo ihr,

      irgendwie kommt es mir im Moment so vor, als ob die sexuelle Neigung BDSM bei einigen ein recht unentspanntes Thema, sprich problembelastet ist.
      Für mich persönlich ist es doch einfach nur eine weitere Facette der sexuellen Spielart, die sich, wie andere Lebensbereiche, entwickeln kann.
      Ich frage mich, woran es liegt, dass in diesem Bereich so eine hohe Erwartungshaltung ist und die Unzufriedenheit so oft Einzug erhält?
      Der richtige Dom, die richtige Sub...was muss wer wann machen, wie kann ich meinen Dom dominanter machen, die Sub unterwürfiger etc....
      Manchmal kommt es mir einfach so vor, als ob BDSM ein Aufhänger ist, um beispielweise vorhandene Beziehungsprobleme zu kompensieren oder andere Unzufriedenheiten abzufangen.
      Das mag sich jetzt sehr provokant anhören, aber mir fehlt manchmal einfach die Gelassenheit, der lustvolle und entspannte Umgamg mit der sexuellen Neigung.
      Ist der Trend, "ich will alles und zwar sofort", auch in diesem Bereich angekommen?
      Nicht, dass es jetzt so rüberkommt, dass es keine Probleme mit der sexuellen Neigung geben könnte, auch ich bin nicht immer "grün" mit meinen Gelüsten und die Suche nach einem passenden Partner, ist ebenso anspruchsvoll, wie ohne BDSM, aber eine gewisse Portion an Gelassenheit und Humor sollte doch dabei sein, oder?
      Gast 125 -

      Dass so viele Menschen in Bdsm-Foren schreiben, wenn sie unzufrieden sind oder Probleme mit ihrem Partner haben, liegt wohl daran, dass allein die Neigung SM/ Bdsm so facettenreich ist. Vermute ich mal. Zudem kommt die Erwartungshaltung, die man sich selbst oft stellt, sowie gegenüber dem Partner. Hinzukommen die geschlechtlichen Unterschiede der Lust. Frauen empfinden anders als Männer, ich meine u.a. der Weg zur Lust, zum Höhepunkt. Dann haben wir noch den Umgang offen über die eigene Lust zu sprechen, da sind Frauen viel natürlicher als die Männer. Nein, ich möchte die genannten Eigenheiten von Frauen und Männer nicht pauschalisieren, aber die Tendenz können wir in Foren ablesen.

      Ich glaube, die innere Einstellung zu sich selbst und dem Partner gegenüber, wie ich mich zeige, ist wohl der Schlüssel offener in einer Beziehung umzugehen. Dazu gehört für mich u.a. hemmungslos mit dem geschenkten Vertrauen meine Lust sagen zu können, ohne das Gefühl zu besitzen, dass ich meine Partnerin bedränge, nötige usw. Notfalls verpacke ich ganz lustvolle Perversitäten mit Humor ggg* Die Menschen komplizieren sich selbst so sehr. Ich erzähle Dir mein Kopfkino, oder Du erzählst mir Deinen Film... und fragen dann, ob wir heute Abend ins Kino gehen :) Es ist die Leichtigkeit, die zum Glück führt.

      In anderen Foren fällt mir immer wieder auf, wie die einzelnen Neigungungen den Menschen einengt, weil ein Dom oder ein Sub so sein muss. Fremdgängerei auf dem Pfad der Neigungen sind nicht erlaubt. Es ist Lust und warum wird Lust oft eingeengt. Ich lese einerseits SM-Neigungen geben mir das Gefühl von Freiheit, anderseits werden Eingrenzungen vorgenommen. Ehrlich gesagt, diesen Widerspruch verstehe ich nicht. Das hat nichts damit zutun, wenn ich die Dominanz spüre, mag, ich in der submissiven Rolle bin. Es hat nichts damit zutun, wenn ich ihre devote Aura liebe und spüren möchte. Aber in all der Lust sind Spielräume, Möglichkeiten etwas neben der Bdsm-Bibel sich gegenseitig zu genießen. - Vielleicht bin ich auch zu verswitcht? Ich mag nicht nur im SM die Vielfältigkeit, sondern überhaupt in meinem Leben. Ich liebe die Einsamkeit, mal das Menschengetümmel, ich mag den Norden, die Fjorde, die Holzhütte an der Klippe, ich mag Italien und das Mittelmeer, die Klöster und die Städte und auch mal den Luxus. Ich bin ein Egoist, ich möchte Alles kennenlernen, besonders Sie, diese verflucht schöne Frau mit ihren Gedanken, weil sie die Welt etwas anders sieht als ich :)

      Vielleicht liegen die Probleme darin, dass der Eine etwas neugieriger ist als der Andere *schmunzel* Wenn ja, dann reiße ich sie mit, oder sie mich. Dazu gehört das Zuhören können, die Leichtigkeit... und manchmal auch der Mut.

      Liebe Grüße,
      tantalus
      ...der aus dem Bauch herausgeschrieben hat.
      Danke für diesen sehr schönen Beitrag tantalus :) .

      Für mich war es vor ein Paar Jahren eine Erleichterung, dass meine Gelüste einen Namen bekamen und ich dann wusste wonach ich suche. Ich frage mich allerdings ob das immer so eine Erleichterung ist, oder ob das nicht manchmal die Probierlust erschlägt. Mir scheint es manchmal so als wäre das Spielzimmer zu dem die Tür da aufgestoßen wird einfach zu groß, zu unübersichtlich und mit zu vielen Falltüren und noch mehr Warnschidern vor den Falltüren ausgestattet.

      Ich finde es total wichtig und befreiend dem Partner sagen zu können worauf man steht, hat es doch letztlich so viel mit der eigenen Identität zu tun. Aber es ist so schade und so lustlos, wenn sich das darauf beschränkt zu sagen ich steh auf BDSM und Punkt. Mir scheint als würde diese vier Buchstaben die Problemkiste gleich inklusive haben.
      Warum nicht beim Liebesspiel eine Kerze nehmen Wachs zwischen die Brüste laufen lassen und aufstöhnen? Ich vermute mal ganz stark der Partner greift in vielen Fällen zur nächsten Kerze und macht es nochmal. Das ist einfach weitaus geiler und weniger Furcht einflößend als ein(e) Partner(in) der/ die sagt, ich steh auf BDSM jetzt sei bitte mein xyz.

      lg redcat

      redcat schrieb:

      Aber es ist so schade und so lustlos, wenn sich das darauf beschränkt zu sagen ich steh auf BDSM und Punkt. Mir scheint als würde diese vier Buchstaben die Problemkiste gleich inklusive haben.


      Treffer, Schiff versenkt ggg*

      Ich kann mich gar nicht erinnern jemals gesagt zu haben, dass ich auf Bdsm stehe? Und wenn ich mir recht überlege, so habe ich nie eine Partnerin gesucht, die auf Bdsm /SM steht. Bei mir ist auch die Reihenfolge anscheinend ganz anders gelagert: ich möchte sie kennenlernen, dann kommt erst die sexuelle Neigung, wobei dann evtl. meine Lust vielleicht bei SusiSorglos anders ist als bei RabiataBerta ist :D Weiß ich ja nicht vorher? - Genau wie Du beschrieben hast, redcat: machen, vorleben, das Tun und nicht das Reden. Gefühle sollte man zeigen und nicht beschreiben.

      Meine erste Berührung mit SM, da wusste ich überhaupt nicht, was die Frau wollte von mir. Sie war älter und fragte mich, ob ich weiß was SM bedeutet? Ich dachte "Na Himmel, sie zeigt mir jetzt ihre königliche Marine-Sammlung"... SM Bremen oder so. Schwieg aber, weil ich Bedenken hatte, ob ich richtig liege. Ich, völlig ahnungslos, legte sie mir ein Pferdegeschirr an... Jessas, SM... Schöner Mist, mit mir gingen die Pferde durch ggg* Es war danach ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit, Hemmungslosigkeit, ich durfte meine Lust ausleben ohne gesellschaftliche Zwänge. Es war einfach toll! Danach hatte ich Vanilla- und SM-Beziehungen, ohne das Gefühl mir fehlt etwas. Nur eines habe ich immer beibehalten, nämlich offen zu bleiben, so wie ich bin, wie meine Lust ist. - Einmal ploppte ich einen Riesendildo an die Fliesen in meinem Bad, darüber lag ein Handtuch. Eine Freundin, die mich besuchte, kam verwundert aus dem Bad und fragte mich nach dem Dildo. Ich sagte "das ist meine Prothese, aber da ich Dich nicht abschrecken möchte... Kunst. Ich bin verklemmt und versuche meine sexuellen Komplexe in den Alltag einzubauen, damit ich lerne, dass Sex was ganz normales ist. Kannst zu mir Woody Allan sagen" :D


      Ich danke Dir redcat, ist so schön unkompliziert mit Dir :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von tantalus ()

      Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins....

      Gast 125, ich denke, dass das hier einfach die falsche Stelle ist eine solche Frage zu stellen. ( Abgesehen, dass das Thema echt gut, ist wie ich finde )
      An und in so einem Forum finden sich doch gernau vermehrt auch die Menschen die auf welche Art auch immer Probleme mit dieser Seite von sich haben.
      Will nicht heissen, dass hier jeder einen haufen an Komplexen mit sich rumträgt.
      Was aber sicherlich bemerkenswertist, ist dass hier viele sind die sich erst noch finden oder zurechtfinden müssen...
      Daher glaube ich, dass das "problematisieren" hier einfach pauschal stärker vertreten ist.. Liegt in derNatur der Sache irgendwie.

      Auf einer anderen Seite gebe ich Dir aber ohne Einschränkungen recht.
      Menschen scheinen irgendwie jedes Ihrer "Hobbies" schnell in einen Leistungssport ausufern zu lassen.. Auf der Suche nach noch mehr Befriedigung eventuell ?... Oder einrfach nur um jemanden zu übertrumpfen, mit der ach so grossen eigenen Fähigkeit .... Besser, höher, schneller, weiter... das macht generell das Leben etwas unenspannter scheint unserer Spezies aber irgendwie angeboren zu sein... und wird gerne mal in alle Lebensbereiche also auch die Sexualität übertragen.
      Ohne diese "Attitüde", würden wir aberwahrscheinlich alle noch in Höhlen wohnen und es wäre voll normal, unsere Weibchen an den Haaren in die Höhle zu zerren....
      Gelassenheit und Humor.... tja ... ich für meinen teil kultiviere viel von meinem Humor und vorallem eine grosse Portion eigen Ironie hier und auch im Thema BDSM... entspannt mich das ?...Hmm auf jeden Fall...allerdings bin ich derzeit auch nicht darauf nachirgendwelchen Probleme zu suchen wo keine sind... ich gehöre da eher zu Genussfraktion und geniesse ohne Leistungsdruck ..... Was solls auch bringen, wenn ich übersteigerte Erwartunghaltungen habe die eh nicht befriedigt werden können... Carpe diem.... vorallem in BDSM...
      Eine gewisse Gelassenheit und Humor - ganz genau so schaut das aus.

      Vor allem mit Humor versuche ich, auch schwere Zeiten im Leben durchzustehen.

      Nur... ganz so einfach ist das halt nicht immer. Das weiß jeder, der sich mit dem Thema BDSM auseinandersetzt.

      Und klar, Menschen schreiben hier eher Threads rein, in denen sie Rat suchen oder ihre Neugierde stillen wollen. Threads in denen nur vom Glück und vom Sonnenschein die Rede ist, sind hier sehr selten.

      Würde ich hier nur noch Threads einstellen, in denen ich beschreibe, wie glücklich ich darüber bin, dass mein Ehemann auch mein Dom geworden ist, und wie alles nur noch eitel Sonnenschein ist und alles prima und rosa ausschaut...

      wer von Euch würde mir das abkaufen?

      Wer würde das hören bzw. lesen wollen?

      Und zu guter letzt: Würde jemand, der permanent sein Glück nach außen trägt, nicht schlicht den Neid mancher Zeitgenossen auf sich ziehen? Und dann damit rechnen müssen, dass versucht wird, eben dieses Glück zu zerstören oder eben den oder die gar zu unerträglich Glücklichen hier raus zu ekeln?

      Zugegeben, diese Fragen sind auch recht provokant. Aber ich denke, sie passen doch irgendwie zum Thread.

      BDSM ist eine Facette der Sexualität des Menschen. Es geht also um Urtriebe und -bedürfnisse. Und wenn solche ungestillt bleiben, dann kommen zwangsläufig Probleme auf den Menschen zu.

      Ich bin froh, dass ich hier Menschen gefunden habe, mit denen ich mich austauschen kann, wenn es auch nicht mal so rund läuft.

      Und mit denen ich ab und an Schabernack treiben kann, damit das Leben wieder ein wenig bunter wird und der eine oder die andere auch wieder Lachen kann.

      In diesem Sinne

      liebe Grüße vom Spätzle
      Liebe Nachbarn, Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen, Familie: Ich bin entsetzt, auf was für Seiten ihr euch rumtreibt! :frech:

      Lernen durch Schmerz ist nicht angenehm, aber unglaublich effektiv... :evilfire:
      Vielleicht weil die Stelle nicht ganz so unpassend ist?
      Das ein Forum dem Ausstausch dient, egal in welcher Form, sei es um Rat zu fragen oder um sich auszutauschen, versteht sich doch wohl von selbst. Jedoch darf es doch auch erlaubt sein, mal anzumerken, dass BDSM nicht zwangsläuftig problematisiert werden muss, denn es gibt mindestens so viele positive Beispiele, wie weniger positive. Aber vielleicht ist es ja so, dass wir Menschen uns gerne vermehrt dem Negativen zuwenden, wie dem Positiven....siehe Berichterstattung in den Medien.
      Aber zumindest freue ich mich, dass ich mit dem Thread zu deiner Belustigung beitragen durfte, Gizmo ;)
      Liebe Gast 125,

      irgendwie habe ich mich in deinem Beitrag wiedererkannt. Auch ich wollte nach meiner "Beichte" das, das und das und am besten sofort. In meiner ganzen Euphorie hab ich fast nicht gemerkt, dass ich meinen Partner schlichtweg überfordere. Jetzt tasten wir uns Schritt für Schritt mit kleinen Spielchen heran. Es sind genau diese Spielchen, die alles so leicht und entspannt machen. Alles kann - nichts muss.

      LG sweet_poison
      Mich gib's nicht in lieb :evildevil:
      Nein belustigt hat mich das nicht ich finde das Thema wirklich gut, und genau das meinte ich ja.
      Wir neigen dazu unsere Probleme in den Vordergrund zu stellen, weil wir uns dafür natürlich auch Antworten und Lösungen erhoffen...
      Wenn es uns gut geht, dann geht es uns halt gut... fertig.
      Ich behaupte einfach mal..es gibt deutlich mehr Menschen die diese fast unerträgliche Leichtigkeit des Seins spüren mit BDSM als die, die Probleme damit haben.
      Aber wir sprechen halt auch hier mehr über unsere Probleme als die Wolke 7 zu beschreiben ... liegt in der Natur eines Forums... glaube ich zumindest
      So recht wollen mir nicht die passenden Worte einfallen, aber ich versuche es mal.
      Das hohe Niveau dieses Forums und der respektvolle Umgang miteinander macht es denen leichter, die Probleme haben, darüber zu sprechen. Es sind viele unerfahrene hier und ich erinnere mich wie durcheinander ich vor 20 Jahren war, als mir meiner Neigung bewusst wurde. Mit dem Bewusstsein kommen bei vielen natürlich auch Zweifel auf, was vorhandene Beziehungen anbelangt. So groß wie die Bandbreite in diesem Bereich ist, kommt es auch immer mal zu Selbstzweifeln und dann folgt natürlich die Frage, bin ich ein/e gut/er xy.
      Wo soll denn gefragt und sich ausgetauscht werden, wenn nicht hier.
      Ich habe mir hier auch schon Tipps geholt oder Brainstorming gemacht und war dankbar für die Antworten, auch wenn meine Ehe unabhängig vom BDSM kaputt gegangen ist. Nur weil sie kaputt ist, habe ich einen neuen Weg für mich gesucht und einen Weg für mich gefunden, der jetzt nach Jahren der Verdrängung wieder meine Neigungen enthält. Perfekt ist das noch nicht alles, aber vieles hier hat mir geholfen diesen Weg zu finden.
      Alles was mit Zwischenmenschlichkeit zu tun hat, kann auch Probleme beinhalten und ich denke nicht, dass es mit einem Trend zu hat.
      BDSM oder sonst ein Thema, es sei mir mal ein banaler Vergleich gestattet: ist es nicht normal, dass einem der Anzug nach Jahren aufgrund von liebgewordener Vertrautheit oft besser passt als neu und direkt aus dem Laden? Heißt, kann ich mich selbst und meine Neigung mit der Zeit aufgrund von Erfahrung und innerer und äußerer Beschäftigung damit besser fassen und in mein Selbstbild integrieren, tritt ein entspannter Umgang leichter von selbst ein. Wobei ich jetzt keineswegs sagen möchte, dass es anfangs unentspannt sein muss. Nein, ich finde es nur - ähnlich wie gizmo - völlig normal, dass Menschen, die sich da auf den Weg machen, immer eher ihre Unsicherheit zu einzelnen Punkten thematisieren als das, was ihnen schlichtweg gelungenen Spaß bereitet. Und obwohl ich selbst da von Anfang an recht entspannt und genussorientiert auch an diese neue Seite meines Lebens rangegangen bin, frage ich logischerweise auch eher nach dem, was ich entweder nicht so recht einordnen kann oder wo ich mir eben noch unsicher bin, egal warum. Es scheinen ja auch wirklich viele "Neulinge" in diesem Bereich auch hierher zu finden, klar wollen die ihre vielen unbeantworteten Fragen, Sorgen und vielleicht auch Nöte loswerden und erhoffen sich ein bisschen Hilfe und Klarheit.

      Darüberhinaus kann ich zumindest für mich sagen, dass ich das hier gar nicht als problemlastig empfinde. Zum Einen lerne ich auch durch Sorgen/ Probleme anderer dazu, und zum anderen gibt es für meine ganz persönliche Wahrnehmung genug Leichtigkeit in den Beitragen, und man erfährt genug von Momenten, in denen es den Beteiligten einfach nur göttlichen Spaß und Wonne bereitet, was sie tun.

      Und eins seh ich genauso wie gizmo: wenn es uns Menschen gut geht, einfach nur gut, haben wir selten das Bedürfnis, das mit anderen ausgiebig zu thematisieren, sondern sind höchst zufrieden damit, es zu genießen. Erst wenn es nicht so rund läuft, steigt der Bedarf an anderen Meinungen rapide an. Für mich ist das in Ordnung, zumal ich glaube, dass wir Menschen für sowas auch füreinander da sind.

      Spätzle schrieb:

      Würde ich hier nur noch Threads einstellen, in denen ich beschreibe, wie glücklich ich darüber bin, dass mein Ehemann auch mein Dom geworden ist, und wie alles nur noch eitel Sonnenschein ist und alles prima und rosa ausschaut...

      wer von Euch würde mir das abkaufen?

      Wer würde das hören bzw. lesen wollen?


      Liebe Spätzle -

      Ich kaufe Dir das ab und lese und höre auch das Positive gerne. Wir leben heute be- und unbewusst im täglichen Konkurrenzkampf, dass das Negative anscheinend zur Normalität geworden ist. Natürlich gibt es Schwierigkeiten überall und gehört auch dazu, dass wir Menschen darüber reden können. Zur sozialen Kommunikation gehören beide Seiten, das Tief und das Hoch.

      Gast 125 schrieb:

      Aber vielleicht ist es ja so, dass wir Menschen uns gerne vermehrt dem Negativen zuwenden, wie dem Positiven....siehe Berichterstattung in den Medien.


      Liebe Gast 125 -

      Wohl wahr! Die Konsumenten der Medienlandschaften begnügen sich mit dem wenigen Erfreulichen, wenn Hochzeiten in den Königshäusern stattfinden, das arme Würmchen von Baby von Prominenten zur Welt kommt, Siege im deutschen Fußball und.... ja, das war auch schon alles. - Ich habe heute auf das Anliegen von KImberly geantwortet und sehr ernst genommen. Ich finde dieses Thema von Dir, Gast 125, deshalb gut, weil vielleicht der eine oder andere User hier etwas mehr Leichtigkeit sieht und möglicheweise gelassener an ein partnerschaftliches Problem herangehen kann.
      Tantalus, und genau dieser defizitäre Blick macht es meist noch "schlimmer", wie es eigentlich ist.
      Es geht mir ja nicht darum, dass man sich nicht bei Problemen und Unsicherheiten austauschen und auseinandersetzen sollte, dies wäre nie meine Intension....im Gegenteil.
      Manchmal tut aber ein Blick auf das bereits positiv Vorhandene einfach nur gut und läßt einen nicht so schnell in Unsicherheiten oder Verweiflung geraten.
      Ich glaube adena, diesen Effekt den du siehst, ist einer, den man in den Anfangsstadien auf jedenfall durchmacht. Erst ist BDSM neu interessant, dann will man mehr und mehr, dann wird es zu viel, man merkt es nicht und dann verliert die Leichtigkeit und letztendlich wird es einfach nur kompliziert. So das dann Themen aufsteigen, was ist gute Sub oder guter Dom usw. Man wird dabei so unsicher, das man eigentlich nur noch Mist von Stapel lässt.
      An dem Punkt, da man das selbst mitbekommt, sollte man selbst Stopp sagen oder mal wirklich einen Knüppel zwischen die Beine bekommen, das man hinfällt und anfängt etwas klar zu denken. Es mag sein, das es vielen "älteren" nicht mehr so bewusst ist, oder sie haben es mehr oder minder stark ausgeprägt erlebt, doch ja ich denke, das Forum sollte eben als Platform dafür auch dienen. Denn wenn man bereit ist sich damit auseinander zu setzen, dann ist man bereit auch etwas zu ändern. Natürlich kommen viele Neulinge hier her, dafür ist GD seine Seite doch der perfekte Anfang. Was natürlich auch mit der Zeit nervig sein kann, zu sehen das erst der eine , dann der andere in diese Spirale kommt. Doch ich denke wenn immer mehr davon berichten oder aufschreiben, dann können es andere lesen und müssen nicht unbedingt, neu darüber schreiben oder einfach nur ergänzen.
      Weiterhin, wenn neue Gelüste in einem hochschwillen , muss man sich austauschen bzw. in den meisten Fällen es versuchen zu verstehen, die einen können es besser vielleicht ausdrücken, was sie meinen, die anderen eher weniger (aus Scham zB). Natürlich bin ich mir in meinen Gelüsten manchmal auch nicht so sicher, doch ich habe den Weg gefunden, wie ich selbst sicherer werde, ich rede mit meiner Partnerin darüber und das befreit ungemein. Aber an diesen Punkt muss man erstmal kommen und da gehört für mich diese Anfangsphase mit all ihren Etappen auf jedenfall dazu. Erst dann kann eine gewisse Leichtigkeit, Gelassenheit und Humor wieder aus einem ersprießen.

      SICHERHEIT!

      Genau zu wissen, dann man zu dem gegenüber immer kommen kann und sich austauschen kann, ohne eine Abweisung zu erhalten. Was nicht unbedingt bedeutet, dass es dabei nur um Zusagen geht, sondern der ungezwungene Austausch, ohne sich auf die Lippe beißen zu müssen. Dann denke ich, wird BDSM zu dem was es sein sollte, die Freude am Spaß und zwar dem, der einem einfach gefällt und auch vielleicht etwas losgelöst von moralischen Grundsätzen :-).
      Klar muss man immer die Umstände betrachten, ob man BDSM in einen normalen Beziehung (monogam) oder in einem Polyumfeld betrachtet. Mit dem Aufruf, das es zur Kompensation dient, Probleme die eh schon da sind zu minimieren, ja das scheint bei manchen so. (Also ich spreche jetzt keinen hier an!) Doch dazu fällt mir ein, wer seine Probleme nur mit Sex löst,wird irgendwann alleine im Bett sein.

      Ansonsten alle die diesen Fall überlebt habe, sage ich nur ja es wird wieder besser und ein Lächeln kann einem viel mehr geben als gedacht bzw. Die Sonne wird immer wieder scheinen!

      Lieben Gruß epi :-)
      Epi hat viele Dinge bereits angesprochen und der Mensch ist von Natur aus unzufrieden und strebt nach dem Glück...

      Schau ich mir die Medien so an, so sind es auch meist negative Schlagzeilen, das ist hier kaum anders....

      Eine Steuersenkung, prima darüber wird irgendwo berichtet und es wird schnell wieder vergessen... eine Steuererhöhung ab damit auf die erste Seite und das Thema ist einige Zeit in den Medien... Eine neue Reform, schauen wir uns doch an was es zu kritisieren gibt, das ist viel interessanter als zu loben... Wenn hier etwas schönes geschieht und davon berichtet wird freut sich jeder der das liest, manch einer schreibt ein Glückwunsch... geht es um etwas negatives wollen alle helfen und schreiben daher viel... ein Teil ist auch das natürliche Interesse und ein anderer Teil die Hilfsbereitschaft die zu mehr negativen denn positiven Beiträgen beisteuert...

      Ich nehme mich nicht davon aus... ich habe hier Umfragen eingestellt und mir die beiden Punkte ausgesucht die ich kritisieren will, ich hätte aber auch einen Punkt heraussuchen können den ich gut finde... treffen wir uns real wie beim Forumstreffen überwiegen deutliche die positiven Themen und das finde ich schön :)
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff

      Paradebeispiel

      für gelassenen Umgang mit BDSM/etc... ist für mich Tantalus. In seinen vielen Beiträgen schwingt immer eine erfrischende Leichtigkeit mit :hail: Auch wenn ich nicht immer alles lese, weil´s sooo lang ist ;) sorry

      Für mich passt alles hier geschriebene. Negative Schlagzeilen sind wohl interessanter als Positive.... liegt in der Natur des Menschen denke ich...

      Viele wollen oft Probelme sehen wo gar keine sind.... Liegt es uns im Blut? BDSM ist für mich einfach mit intensiveren Gefühlen verbunden. Diese sind aber nicht negativ, selbst beim Absturz nicht zwangsweise negativ... aber ANDERS und intensiv. Natürlich kann ich die Gefühle negativ auslegen und tagelang in meinem Gefühl sulen.... Vielleicht mache ich das auch weil mir gerade Selbstmitleid "gut steht"... weiß nicht...

      Aber egal was es ist.... ich werde mittelfristig immer versuchen das Positive an einer negativen Situation zu suchen - da gibt´s IMMER was zum Finden! So komme ich dann zu MEINER Gelassenheit gegenüber BDSM oder auch allen anderen Dingen im Leben.

      Meine Worte zum Donnerstag ;)

      Liebe Grüße&baba
      Mr.P
      Wenn ich auch nicht alles begreife, so hat doch alles einen Sinn....
      Liebe Gast 125,

      ich glaube wir sind im Allgemeinen hier im Forum immernoch entspannter als die Leute in z.B.Abnehm- oder Autoforen.
      :P
      Klar sollte man locker mit der ganzen Sache umgehen aber es ist nunmal nicht immer einfach. Zumal Alles was mit "Zwischenmenschlichkeit" zu tun hat gerne schnell kompliziert wird.
      Ich glaube nicht, dass hier vermehrt pessimistische oder sogar misanthropische Leute unterwegs sind.
      Dazu ist es viel zu lustig hier ;)
      Trotzdem find ich gut mal die Leute zu bestärken auch die positiven Sachen und "Erfolge" mehr zu posten, über funktionierende und schöne Sachen zu "berichten". Mit Humor und Zuversicht an das Thema ranzugehen. (Ich sollte mich selbst wohl auch dazu aufraffen ;))

      lg married