Hi,

nachdem in dem Thema "absichtlicher Regelverstoss"... viele - naja eigentlich fast alle- geäussert haben, dass sie nicht oder eher weniger gegen eine Regel verstossen würden, um den Herrn nicht zu enttäuschen, stellt sich mir die Frage gilt diese Einstellung nur für Regeln... oder auch allgemein?

Also ich persönlich hab schon Spass daran herauszufinden wie weit man mit dem Zeh doch noch über die Linie kommt, ob sich Grenzen dehnen oder neu definieren lassen.. und ich spiel auch schon mal gern nen spasshaften Streich... oder geb schon ganz gern auch näckische, keke oder freche Antworten und Kommentare ab.. einfach um auch zu sehen, was als Reaktion kommt oder weil es schlicht meinem Humor entspricht.

Für meine Begriffe heisst das nicht notwendigerweise, dass damit der Dom jedes Mal prinzipiell enttäuscht sein muss.


Wie seht ihr das?..... Oder wie artig seid ihr als Subs bzw. wieviel Artigkeit erwartet ihr als Doms?

Euanthe schrieb:

wieviel Artigkeit erwartet ihr als Doms?

So viel, dass mir nicht die Lust an ihr vergeht (was ja von der Art und ihren anderen Qualitäten abhängt) und vor allem erwarte ich dann so viel Leidensfähigkeit, wie ich eben brauche um die Aktion, nach meiner Auffassung korrekt, zu sanktionieren. Wer also meint er müsse mich ärgern, der muss das Echo aushalten. Kann er das nicht macht es keinen Sinn mit dieser Person BDSM zu betreiben. Wer was anstellt muss entsprechend einstecken können und das muss ganz sicher nicht nur SM sein

Euanthe schrieb:

Oder wie artig seid ihr als Subs

Ich bin viel zu artig, .
Ich mag weder Grenzen austesten, noch spiele ich Streiche (egal ob scherzhaft oder nicht. Nicht einmal zum 1. April!) noch gebe ich freche Kommentare ab.
So war ich schon als Kind und so bin ich auch als Sklavin meines Herrn.
Ich habe schon Probleme, überhaupt Wünsche zu äußern. Alles, was ich möchte: Folgsam sein und dafür gelobt werden (und ab und an einen Orgasmus, ).
Das bedeutet nicht, dass ich nicht auch mal Dinge ausdiskutiere oder wissen möchte, warum der Herr das wünscht.
Aber grds. bin ich abartig artig, .

Ups, ich bin da wohl nicht brav genug. Ich gehorche schon, aber ich liebe auch den Reiz zu provozieren. Klar das ich dann mit Strafe rechnen muss. Die würde ich dann auch voll annehmen. Es kommt bei mir allerdings auch auf die Stimmung an und wie gestresst ich bin. Da brauche ich dann auch die Strafe, um wieder raus zu kommen aus den negativen Gefühlen und Gedanken. Leider fehlt mir da das ganz entscheidende etwas dazu.

offensichtlich bin ich auch zu artig. Kommt wohl nicht immer gut. Ich werde also an mir arbeiten , auch mal unartig zu sein. Einfach, um zu sehen, ob ich es auch kann

ich habe ja leider nur eine recht missglückte Starterfahrung hinter mir.
Ich spiele gerne mit dem Feuer, und ich glaube dass ich das Echo dann auch annehmen kann (ui, da lehne ich mich jetzt aber weit aus dem Fenster...)

Wobei richtig unartig ist dann auch nicht mein Ding, eher leicht provokativ um Grenzen zu testen, und Reaktionen hervorzurufen. Dass der Schuss nach hinten losgehen kann hab ich hier auch schon herausgefunden.

Tja, ich und artig. Schwierig. Ich bin sehr folgsam und stelle nie infrage, ob ich seinen Forderungen nachkomme oder nicht. Manchmal meckere ich vorher ein bisschen, aber mir ist dabei klar, dass das nichts bringt. Also: Regeln absichtlich brechen, Aufgaben boykottieren - nein.

Frech sein, provozierende Sprüche bringen, aufmüpfig sein - aber sowas von

Mein Herr hat nichts gegen diese Sprüche. Ich wurde noch nie wirklich dafür bestraft. Er mag diese Kommentare normalerweise, sieht sie als Zeichen dafür, dass ich mich wohlfühle. Sie greifen seine Position nicht an und untergraben schon gar nicht seine Autorität. Es reicht uns zu wissen, dass er jederzeit diese Frechheiten unterbinden könnte, wenn er es wollte. Wozu sollte er mich also bestrafen?

Was vorkommt ist, dass er auf solche Frechheiten meinerseits spielerisch reagiert. Das ist dann aber keine Strafe, weil es mir auch gefällt und er nicht das Ziel verfolgt, mir dieses Verhalten auszutreiben. Als Beispiel: Wir lagen morgens zusammen im Bett, haben rumgealbert. Irgendwann sagte er: "Wenn du so weitermachst, kniest du gleich vor dem Bett und bekommst 12 Schläge auf den A****". Und natürlich habe ich seine Einladung angenommen. Ich wäre schön blöd gewesen, hätte ich es nicht getan. Er meinte dann, ich solle ihn erst noch einen Kaffee trinken lassen, dann bekomme ich meine Schläge.

In letzter Zeit habe ich ein gesteigertes Bedürfnis danach, brav zu sein. Ich meckere weniger, halte mich mit spielerischen Beleidigungen mehr zurück als vorher und versuche, schneller zu folgen. Ich versuche weniger herumzustänkern, wenn ich nicht bekomme, was ich möchte.
Wenn er "brav" zu mir sagt oder mich sogar als "seine Brave" betitelt, dann erfüllt mich das mit großem Stolz... Und es animiert mich sehr, diesen Weg weiterzugehen.

Schön, daß du dieses Thema anschneidest, @Euanthe. Ich hatte mich in dem von dir genannten Thread ja schon dazu geäußert, daß für mich Redebedarf mit Subbie zu diesem Thema entstanden ist. Bisher konnte ich mit @Sabrina noch nicht darüber reden, da andere Dinge momentan noch Priorität haben. Gedanken habe ich mir natürlich schon dazu gemacht und mir genau die Frage gestellt, nämlich: "Wie artig erwarte ich eigentlich meine Sub?"

Bei der Beantwortung dieser Frage werden die Meinungen wohl weit auseinander gehen, da ich denke, daß es für jede Beziehungskonstellation individuell zu bewerten ist. Bei 10 Antworten wird es wohl 12 Meinungen geben.

Bei uns ist es bekanntlich so, daß wir kein TPE praktizieren. Aus diesem Grund sind die Grenzen zwischen romantischer Liebesbeziehung und D/S Machtgefälle oft fließend. Auch wenn es bei uns Trigger gibt, die ein Umschalten vom Einen zum Anderen auslösen, ist nicht immer deutlich, wohin die Gedanken von Subbie gehen, die sie gerade in Worte verpackt hat.

In deiner Aussage:

Euanthe schrieb:

Also ich persönlich hab schon Spass daran herauszufinden wie weit man mit dem Zeh doch noch über die Linie kommt, ob sich Grenzen dehnen oder neu definieren lassen.. und ich spiel auch schon mal gern nen spasshaften Streich... oder geb schon ganz gern auch näckische, keke oder freche Antworten und Kommentare ab.. einfach um auch zu sehen, was als Reaktion kommt oder weil es schlicht meinem Humor entspricht.

erkenne ich @Sabrina wieder, denn genau so hat sie sich bereits geäußert, daß sie "nur wegen dem Machtgefälle" nicht darauf verzichten will. Dieses Verhalten hat auch schon vor unserem BDSM zu ihr gehört und ich habe nicht wirklich vor, ihr Outside-BDSM-Verhalten "umzuprogrammieren".

Zum Teil stoßen mir ihre Streiche und Keckheiten aber doch etwas zu weit in den vereinbarten Rahmen unseres BDSM vor und dann äußere ich auch mein Mißfallen. Ich weiß nicht mehr, welche Sub diesen Ausdruck von ihrem Herrn hier im Forum erwähnt hat, aber es gefällt mir sehr, in solchen Momenten die Warnung "ganz dünnes Eis, auf dem du gerade gehst" ebenfalls zu verwenden. Für die Erwähnung dieser Redewendung nachträglich noch meinen herzlichen Dank an die unbekannte Posterin.

Wenn Sabrina es sehr übertrieben hat, reicht auch schon ein strenger Blick und sie reagiert entsprechend "erwischt".

Wenn es um die Folgen geht, kann ich die Aussage von @Gentledom
nur unterstreichen. Das wird von mir ebenso gehandhabt.

Um endlich deine Frage zu beantworten: Solange sie die Echos aushalten kann, soll sie ihre Streiche und frechen Sprüche ausleben und mit dieser Erkenntnis hat sich mein Redebedarf aus dem Regelverstoß-Thread auch schon wieder erledigt.

Ich versuche gar nicht erst meine Grenzen auszuloten.
Das Echo würde ich vermutlich sogar verkraften, aber ich möchte für meine Besitzer eine gute Sklavin sein und das widerspricht meinem eigenen Anspruch.
Artige Sklavinnen kriegen auch mehr Streicheleinheiten.

Japp, ich lotse aus, ganz klar.

Fang ein Wildpferd und stelle es auf eine Weide! Wird es da bleiben???? Nein.

Es/ich muss meine Grenzen spüren. Um zu begreifen, in welchem Rahmen ich mich bewegen darf.

Sind die Grenzen engmaschig, ohne Schlupflöcher, werde ich diese auch akzeptieren.

Bekomme ich keine Grenzen, laufe ich davon.

K.

PS: mein BDSM - Meine Meinung.

Artig sein ?!
Wenn die Regeln klar sind ist es mir ein Bedürfnis sie zu halten , zu respektieren , manchmal auch ein wenig die Grenze zu touchieren um zu sehen ob sie hält - die Grenze . Mir damit auch Sicherheit zu holen mit meinem Herrn , das alles noch so ist wie es sein soll . Manchmal kommt ein Widerhall , der alles wieder sicher macht , auch meine grenzakzeptanz . Manchmal lächelt er darüber und lässt es mich erarbeiten warum ich mal wieder die Grenze suche - zeigt mir diese .
Aber ich habe auch schon Spielbeziehungen geführt , wo die Dominanz so bröckelig war , das das dünne Eis vor dem Bruch schon schmolz und ich Micro damit nur Bestätigung für mein Bauchgefühl geholt habe und das Machtgefälle beendet habe .
Es ist mMn eine Frage der realen Dominanz meines Gegenübers wie artig ich bin und die Regeln akzeptieren kann als beziehungsweisend -bei sinnfreien Regeln entlässt mich schnell mein Kopf aus dem Machtgefälle und meine Artigkeit ist dann genauso flüchtig wie ein Reh beim Knacken des Zweiges .

Ich bin schon artig. Ab und an kommt zwar ein frecher Kommentar über meine Lippen aber Grenzen teste ich nicht aus. Ich halte mich auch an die Regeln und möchte diese auch nicht brechen. Er nennt mich immer seine brave Sklavin Anders möchte er mich auch nicht haben.

Meine Wünsche teile ich meinem Herrn auch mit ob diese dann umgesetzt werden weiß ich nie. Da lass ich mich überraschen. Ab und an kann ich meine Klappe nicht halten und erzähle ihm auch von meinen Phantasien. Er amüsiert sich dann immer köstlich darüber und ich liefere ihm lt. seiner Aussagen immer wieder Steilvorlagen für die Sessions

Artig. Ich bemühe mich aufrichtig, schon aus Eigeninteresse Allerdings habe ich auch 100% Vertrauen, dass meine Chefin weiss, was Sie tut und wann gut ist

Bei mir kommt es echt stark auf die Tagesform an. Eigentlich möchte ich auf jeden Fall brav und artig sein. Ab und zu geht es aber heftig mit mir durch. Da wird nicht etwa mit dem Zeh getestet, nein gleich mit dem ganzen Körper und mit Schmackes renne ich gegen die Grenze an.
Wird dan nicht sanktioniert, haben wir ein echtes Problem. Genau daran wären wir in letzter Zeit beinahe gescheitert.
Ich hab überhaupt nichts gegen jegliche Echos, ich hab schon immer die Suppe ausgelöffelt, die ich mir eingebrockt habe.

Ab und zu ist an mir wohl wirklich ne Kampfsub verloren gegangen. Gibt da aber so Blicke und Sätze die bringen.moch sofort wieder runter.
Das mit dem dünnen Eis kenne ich von meinem Dom, leider provoziert mich das eher den Einbruch herbei zu führen

Es gibt bei mir definitiv Worte und Blicke, die mich kämpfen lassen. Da werden dann fragen ganz brav verneint, ob man einen Orgasmus möchte: "Nö, warum sollte ich?" Je nachdem was er so treibt, bekommt er auch ein "Arsch" an den Kopf und ich das Echo.
Aber es gibt auch Sessions in denen ich lieb bin. Folgsam. Einfach weil ich dann gar kein Bedürfnis zum Kämpfen habe.
Egal wie ich mich in der Session gerade verhalte: Im Mittelpunkt steht mein Herr (für mich). Ich diene ihm so gut es geht und zu jeder Zeit mit Respekt. Und durch das unartige, erweitere ich sein (unser) Spielfeld. Er kann darauf reagieren und Dinge tun, die es ansonsten nicht gegeben hätte in der Session. Das ist auch kein Topping from the Bottom, denn alles was ich dann will ist meine Aussage tätigen. Der Rest ist mir egal. Er ist intentionslos. Und nach einigen Worten und Blicken, merke ich dann auch wieder, dass ich doch lieber brav bin

Außerhalb des Spiels bin ich aber auch nicht immer artig. Wenn er Bockmist baut, kriegt er auch da schon mal ein Idiot oder Arsch an den Kopf. Wenn es verdient ist, ist es verdient und da würde ich meine Wortwahl nicht ändern nur weil er jetzt nicht nur Kumpel sondern auch noch mein Herr ist. Wenn ich keine offene Worte, meine Worte, nutzen könnte, wäre ich hundsunglücklich. Natürlich könnte er das unterbinden. Aber in erster Linie sind wir immer noch Menschen. Ein "Arsch" oder "Idiot" tut meinem Respekt keinen Abbruch. Meinen Herrn respektiere ich. Mehr als jeden anderen Mensch auf der Welt. Das weiß er.

Am Ende des Tages bin ich dennoch seine brave Sub *grins*

Euanthe schrieb:

... oder geb schon ganz gern auch näckische, keke oder freche Antworten und Kommentare ab.. einfach um auch zu sehen, was als Reaktion kommt oder weil es schlicht meinem Humor entspricht.


Für meine Begriffe heisst das nicht notwendigerweise, dass damit der Dom jedes Mal prinzipiell enttäuscht sein muss.

Enttäuschung? Absolut nicht. Freche Kommentare signalisieren mir: Subbie hat gerade genauso viel Spaß wie ich. Und das ist mir auch sehr wichtig. Natürlich kann eine patzige Antwort auch zu Subventionen führen, ich unterstelle sogar, dass das gewollt oder zumindest in Kauf genommen wird.

Euanthe schrieb:

wieviel Artigkeit erwartet ihr als Doms?

Prinzipiell erwarte ich erst einmal, dass jeder Ansage unverzüglich nachgekommen wird. Wo komm´wir denn da hin, wenn nicht?

Ohne Vertrauen kein Spiel. Geben und Nehmen