“Aine, Aine Fuchs”, sagte Sie und schielte auf das Verzeichnis das auf einem Tisch vor ihr lag. “Das schreibt man so wie man es spricht.”, beantwortete sie sie nächste Frage der studentischen Fachkraft vor ihr. Angestrengt wanderte der Blick des jungen Mannes, der kaum älter war als sie selbst, über ein Blatt Papier auf dem tabellarisch unzählige Namen verzeichnet waren. Plötzlich entspannte sich sein Gesicht und er lächelte fast. “Da sind Sie ja!” Er machte einen Haken irgendwo auf dem Blatt und reichte ihr hoheitsvoll einen Stapel loser Blätter. “Einführung in die Geowissenschaften” stand auf der ersten Seite. Sie heuchelte ein freundliches “Danke”, verstaute gleichzeitig die Papiere in ihrer Tasche und eilte an ihren Studienkollegen vorbei zum Ausgang des Hörsaales. Sie war schon mit einem Schritt aus dem Hörsaal, als sie den Professor sagen hörte: “Vergessen sie bitte nicht die Vorlesungsmaterialien nächste Wochen wieder mit zu bringen.”
Erst als sie das Gebäude verlassen hatte entschleunigte sie ihren Schritt und genoss die Sonnenstrahlen des Spätsommers. An der Bushaltestelle hopste sie gut gelaunt in den ersten Bus, der in Richtung Altstadt fuhr. Auf dem Weg dorthin konnte Sie einen raren Sitzplatz ergattern, was ihre Laune weiter hob. Aine genoss die Fahrt, blickte aus dem Fenster auf das Treiben der Stadt und auf ihr Spiegelbild. Eine gute Gelegenheit für das Mädchen ihre lose zu einem Zopf gebundenen Haare ausgiebig zurecht zu zupfen.
Sie wollte nur eine Kleinigkeit zu essen kaufen, etwas frisches Obst vielleicht. Sie bog um eine Ecke in der mittelalterlichen Altstadt und entdeckte einen Trödelladen. Da konnte sie natürlich nicht widerstehen und betrat das Geschäft. Innen war es dunkel und deutlich kühler als draußen. Aine schlenderte umher bis eine kleine Kreidetafel ihre Aufmerksamkeit fesselte. In Gedanken schrieb sie bereits Einkaufslisten auf die Schiefertafel als eine Stimme von hinten ertönte. “Das gute Stück ist über hundert Jahre alt.” Erschrocken drehte sich Aine um und blickte in das gutmütige Gesicht eines Mannes. Er deutete auf eine kleine Zahl auf einer Messingplakette, die im Rahmen eingelassen war. “Gustapher Werke 1887” “Ich bin Studentin, das kann ich mir gar nicht leisten”, haspelte sie schnell “Ich hab nicht einmal ein Auto…” Das Lächeln des Mannes wurde breiter: “Wohnen sie denn weit von hier?”
“Das ist also wirklich passiert.” In ihrer kleinen Studentenwohnung, 17,5 Meter zum Quadrat, hing nun eine riesige Tafel an der Wand - ein Meter hoch und zwei Meter breit. Die beiden Mitarbeiter des Trödelheinis hatten sie sogar an die Wand geschraubt. Wahrscheinlich, so kam ihr jetzt der Gedanke, um sicherzugehen dass Sie das Ding auch ja nicht zurückbringen würde. Eine kleine Schachtel mit Kreide war ebenfalls dabei.
Aine blickte auf die ganzen Zettel von der Vorlesung. “Das kann ja was werden”, dachte sie bei sich, gähnte und warf einen Blick auf die Uhr. „Aber heute nicht mehr.“ Sie griff nach einem Kreidestück und schrieb in großen Lettern “Subduktionszone” „Da machen wir weiter“, dachte sie und ging ins Bad um sich die Zähne zu putzen.
Als sie wieder aus ihrem Bad trat hatte sie sich ihre langen Haare zu einem Dutt zusammengebunden, ein übergroßes T-Shirt zum Schlafen angezogen und las die letzten Nachrichten auf ihrem Smartphone. “Wer hat diese Schmiererei hier zu vertreten?” Aine riss ihre Augen auf und blieb wie angewurzelt stehen. Vor ihr stand, mit dem Rücken zu ihr, ein Mann von vielleicht 50 Jahren. Er sah aus als wäre er aus der Zeit gefallen. Im Stile der Gründerzeit trug er ein schwarzes Sakko und eine dunkelgraue Hose, dazu ein weißes Hemd und einen flachen Hut. Aine konnte nur starren und wusste nichts zu sagen. Einen vielleicht einen Meter langen Zeigestock hielt der Mann in seiner Hand und klopfte damit nun gegen die Tafel, genau an der Stelle wo Sie mit Kreide „Subduktionszone“ auf die Tafel geschrieben hatte.
Der Mann drehte sich zu ihr um. Er blickte sie lange und hart an. “Sind Sie dafür etwa verantwortlich?”, fragte er nun etwas leiser. Aine blickte direkt in die grauen Augen des Mannes und konnte sich von seinem Blick nicht lösen. Sie kam sich vor als würde Sie eine dunkle bedrohliche grollende Gewitterfront beim Aufziehen beobachten. Er klopfte mit dem Zeigestock wieder auf die Tafel. “Sind Sie?” Aine konnte sich aus seiner Schockstarre lösen und nickte hektisch. “Ja, also…”, stotterte Sie. “Schon irgendwie.” Sie ging mit kleinen schrittchen in Richtung der Eingangstür und hoffte, dass der Mann ihr Manöver nicht durchschauen würde. “Was heißt hier irgendwie?”, polterte der Mann weiter. “Ja oder Nein, Fräulein?” Aine blickte den Mann weiter an, und spürte schon in ihrem Rücken den Türgriff. Sie konnte sich ein triumphierendes Lächeln nicht verkneifen und sagte nun mit wieder gewonnen Selbstvertrauen: “Ich habe das geschrieben.” machte flux die Tür auf und sprang in den Flur.
Sie erstarrte erneut. Anders als erwartet war sie nicht im Flur sondern wieder in ihrem Zimmer mit dem kauzigen Mann, nur auf der anderen Seite. “Das muss ein Traum sein” sagte sie zu sich selbst. “Lassen Sie gefälligst diese Albernheiten.” Der Mann war sichtlich ungehalten. Ihr Mut schwand, sie spürte wie sich ein flaues Gefühl in ihrem Bauch ausbreitete und ihre Gedanken bleischwer wurden. Sie konnte nicht weg!
“Kommen Sie hierher!” Er deutete mit der freien Hand auf eine Stelle vor seinen Füßen. „Wie bei einem Hund!“, dachte Aine. Sie bewegte sich mit einem unbestimmten unguten Gefühl und den kleinsten denkbaren Schritten auf den Mann zu. “Es geht doch”, sagte dieser und klang sehr zufrieden mit sich. Er sog hörbar Luft ein als sie die von seinem Finger auf dem Boden markierte Stelle erreichte. Verlegen, schüchtern und ängstlich blickte Sie auf seine Schuhe.
Erst als sie das Gebäude verlassen hatte entschleunigte sie ihren Schritt und genoss die Sonnenstrahlen des Spätsommers. An der Bushaltestelle hopste sie gut gelaunt in den ersten Bus, der in Richtung Altstadt fuhr. Auf dem Weg dorthin konnte Sie einen raren Sitzplatz ergattern, was ihre Laune weiter hob. Aine genoss die Fahrt, blickte aus dem Fenster auf das Treiben der Stadt und auf ihr Spiegelbild. Eine gute Gelegenheit für das Mädchen ihre lose zu einem Zopf gebundenen Haare ausgiebig zurecht zu zupfen.
Sie wollte nur eine Kleinigkeit zu essen kaufen, etwas frisches Obst vielleicht. Sie bog um eine Ecke in der mittelalterlichen Altstadt und entdeckte einen Trödelladen. Da konnte sie natürlich nicht widerstehen und betrat das Geschäft. Innen war es dunkel und deutlich kühler als draußen. Aine schlenderte umher bis eine kleine Kreidetafel ihre Aufmerksamkeit fesselte. In Gedanken schrieb sie bereits Einkaufslisten auf die Schiefertafel als eine Stimme von hinten ertönte. “Das gute Stück ist über hundert Jahre alt.” Erschrocken drehte sich Aine um und blickte in das gutmütige Gesicht eines Mannes. Er deutete auf eine kleine Zahl auf einer Messingplakette, die im Rahmen eingelassen war. “Gustapher Werke 1887” “Ich bin Studentin, das kann ich mir gar nicht leisten”, haspelte sie schnell “Ich hab nicht einmal ein Auto…” Das Lächeln des Mannes wurde breiter: “Wohnen sie denn weit von hier?”
“Das ist also wirklich passiert.” In ihrer kleinen Studentenwohnung, 17,5 Meter zum Quadrat, hing nun eine riesige Tafel an der Wand - ein Meter hoch und zwei Meter breit. Die beiden Mitarbeiter des Trödelheinis hatten sie sogar an die Wand geschraubt. Wahrscheinlich, so kam ihr jetzt der Gedanke, um sicherzugehen dass Sie das Ding auch ja nicht zurückbringen würde. Eine kleine Schachtel mit Kreide war ebenfalls dabei.
Aine blickte auf die ganzen Zettel von der Vorlesung. “Das kann ja was werden”, dachte sie bei sich, gähnte und warf einen Blick auf die Uhr. „Aber heute nicht mehr.“ Sie griff nach einem Kreidestück und schrieb in großen Lettern “Subduktionszone” „Da machen wir weiter“, dachte sie und ging ins Bad um sich die Zähne zu putzen.
Als sie wieder aus ihrem Bad trat hatte sie sich ihre langen Haare zu einem Dutt zusammengebunden, ein übergroßes T-Shirt zum Schlafen angezogen und las die letzten Nachrichten auf ihrem Smartphone. “Wer hat diese Schmiererei hier zu vertreten?” Aine riss ihre Augen auf und blieb wie angewurzelt stehen. Vor ihr stand, mit dem Rücken zu ihr, ein Mann von vielleicht 50 Jahren. Er sah aus als wäre er aus der Zeit gefallen. Im Stile der Gründerzeit trug er ein schwarzes Sakko und eine dunkelgraue Hose, dazu ein weißes Hemd und einen flachen Hut. Aine konnte nur starren und wusste nichts zu sagen. Einen vielleicht einen Meter langen Zeigestock hielt der Mann in seiner Hand und klopfte damit nun gegen die Tafel, genau an der Stelle wo Sie mit Kreide „Subduktionszone“ auf die Tafel geschrieben hatte.
Der Mann drehte sich zu ihr um. Er blickte sie lange und hart an. “Sind Sie dafür etwa verantwortlich?”, fragte er nun etwas leiser. Aine blickte direkt in die grauen Augen des Mannes und konnte sich von seinem Blick nicht lösen. Sie kam sich vor als würde Sie eine dunkle bedrohliche grollende Gewitterfront beim Aufziehen beobachten. Er klopfte mit dem Zeigestock wieder auf die Tafel. “Sind Sie?” Aine konnte sich aus seiner Schockstarre lösen und nickte hektisch. “Ja, also…”, stotterte Sie. “Schon irgendwie.” Sie ging mit kleinen schrittchen in Richtung der Eingangstür und hoffte, dass der Mann ihr Manöver nicht durchschauen würde. “Was heißt hier irgendwie?”, polterte der Mann weiter. “Ja oder Nein, Fräulein?” Aine blickte den Mann weiter an, und spürte schon in ihrem Rücken den Türgriff. Sie konnte sich ein triumphierendes Lächeln nicht verkneifen und sagte nun mit wieder gewonnen Selbstvertrauen: “Ich habe das geschrieben.” machte flux die Tür auf und sprang in den Flur.
Sie erstarrte erneut. Anders als erwartet war sie nicht im Flur sondern wieder in ihrem Zimmer mit dem kauzigen Mann, nur auf der anderen Seite. “Das muss ein Traum sein” sagte sie zu sich selbst. “Lassen Sie gefälligst diese Albernheiten.” Der Mann war sichtlich ungehalten. Ihr Mut schwand, sie spürte wie sich ein flaues Gefühl in ihrem Bauch ausbreitete und ihre Gedanken bleischwer wurden. Sie konnte nicht weg!
“Kommen Sie hierher!” Er deutete mit der freien Hand auf eine Stelle vor seinen Füßen. „Wie bei einem Hund!“, dachte Aine. Sie bewegte sich mit einem unbestimmten unguten Gefühl und den kleinsten denkbaren Schritten auf den Mann zu. “Es geht doch”, sagte dieser und klang sehr zufrieden mit sich. Er sog hörbar Luft ein als sie die von seinem Finger auf dem Boden markierte Stelle erreichte. Verlegen, schüchtern und ängstlich blickte Sie auf seine Schuhe.
Sic semper tyrannis