"Wir müssen das besprechen." Für Doms leichter als für Subs?

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      "Wir müssen das besprechen." Für Doms leichter als für Subs?

      Wie immer wieder betont wird, sollten Dom und Sub möglichst viel miteinander reden, über Wünsche, Bedürfnisse, was gefällt, was nicht, über Tabus und was in einer Session gefallen hat, was nicht.
      Der Meinung bin ich auch.
      Nur, was mir immer wieder auffällt, ist, dass das scheinbar vielen Subs schwerer fällt als den Doms.

      Das mag natürlich einfach daran liegen, dass hier im Forum die Subs, jedenfalls oberflächlich betrachtet, aktiver sind als die Doms.
      Aber liegt es nicht auch daran, dass Sub die passive Rolle innehat? Die untergeordnete und "dienende" Seite?

      Mir persönlich fällt es zB sehr schwer, mit meinem Dom über bestimmte Dinge zu sprechen. Manchmal, weil ich nicht weiß, wie ich es respektvoll rüberbringen kann, manchmal, weil ich es schlicht und einfach während unserer Treffen aufgrund des Submodus vergesse und nicht per WhatsApp besprechen möchte, :rolleyes: :rot: .
      Er scheint damit wesentlich weniger Probleme zu haben.

      Wie seht Ihr das?
      Können Doms wirklich besser Dinge bezüglich der Beziehung ansprechen als Subs?
      Oder ist das schlicht und einfach ein falscher Eindruck (und es liegt nur am Grundcharakter des jeweiligen Menschen)?
      "Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen" Sigmund Freud
      Ich denke das hat was mit Persönlichkeit zu tun.
      Ich bin es gewohnt zu sagen was ich denke - ich habe vielleicht beruflich zu viele Positionen gehabt - in den mit harten Bandagen gekämpft wurde.
      Ich kann sehr gut auch meinem Dom gegenüber meine Meinung äußern, meine Wünsche nennen, meine Gefühle preisgeben.
      Warum auch nicht - schließlich ist er der einzige Mensch, der das im Detail wissen darf, wissen muss, wissen sollte.
      Könnte und dürfte ich dies nicht - dann wäre ER nicht mein Dom.

      Der entscheidende Punkt ist wohl eher - die Art der Beziehung (gibt es eine Augenhöhe oder nicht) und die Weise wie ich kommuniziere, wie ich meinem Dom gegenüber trete - wie ich argumentiere - wie ich wünsche.

      Das Dom's das vielleicht besser können - liegt für mich in der Natur der Sache - wer führen will - sollte auch ein evtl. schwieriges Gespräch führen können.
      Liebe @Feuerpferd, ich bin ja nun mal bekanntermassen mehr masochistisch als devot veranlagt.
      Trotzdem fällt auch mir es schwer, innerhalb einer Session bestimmte Dinge anzusprechen.

      Nach der Session konnten mein Sadist und ich aber immer offen über alles reden. Da habe ich nie Hemmungen gehabt.
      Respektvoller Umgang gehört in so einem Fall für mich dazu. Betrifft aber beide Seiten.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      Hallo,

      nun, ich bin eine Frau,in erster Linie. Er ist ein Mann. Die Schwierigkeiten, über Wünsche und Bedürfnisse sprechen zu können haben mM mehr mit gesellschaftl. Bedingungen, Sozialisation, Erziehung etc.als mit der jeweiligen Neigung zu tun.
      Das ist mein Eindruck. Ich hatte bisher auch im BDSM eher mit typischen Vertretern der Männerwelt zu tun als mit den hier oft beschriebenen kommunikationsfreudigen Doms oder Tops, d.h. mit eher wortkargen Männern.

      Mag sein, dass männliche Subs da ganz andere Eindrücke haben.

      LP
      Mir geht es auch so. Was ich aber absolut nicht in meiner Rolle begründet sehe (mehr Masochist als Sub), sondern in meiner generellen Kommunikationsstruktur. Ich schreibe grundsätzlich lieber (ist ja sogar Teil meines Berufs), als ich spreche. Ich telefoniere zum Beispiel auch sehr ungern. Egal mit wem. Insofern ist für mich iMessage, WhatsApp oder Email schon ein ganz guter Weg, bestimmte Dinge oder Bedürfnisse dezidiert mitzuteilen. Ich kann mich schriftlich viel besser mit genau der Konnotation und Tonalität ausdrücken, die ich in genau diesem Augenblick treffen möchte. Insofern stoße ich bestimmte Themen gerne schriftlich an - die wir dann später live zu Ende besprechen.
      A gentleman is a man who knows when not to be gentle.
      Ich kann Deine Wahrnehmung @Feuerpferd bestätigen. Auch aus meiner Erfahrung scheint es für die Sub schwieriger zu sein, Themen anzusprechen als das auf der dominanten Seite der Fall ist.

      Ich finde das persönlich einerseits sehr schade, denn letztlich handelt es sich um Themen die besprochen werden sollten und müssen... andererseits lebt ein offener Dialog ja auch davon, dass Sub sich Dinge von der Leber reden kann und auch darauf vertrauen kann, dass die Themen auf Augenhöhe besprochen werden.

      In solchen Situationen habe ich oft festgestellt, dass die Themen sich dann aufstauen und am Ende auch besprochen werden... jedoch meist später als es hätte sein können: und damit auch mit deutlich mehr Gesprächsbedarf behaftet.
      Ich finde es dann auch deshalb schade, weil man ja einerseits ein sehr inniges (Vertrauens-)Verhältnis hat und andererseits eben die "Hürden" doch zu hoch sind. Aus welchen Gründen auch immer.

      Als Dom kann man dem mMn nur dadurch begegnen, dass man in solchen Situationen ermutigend einwirkt und die Sub darin bestärkt, Dinge anzusprechen, die ihr/ihm auf der Seele brennen.

      Eine aus den gesellschaftlichen Gepflogenheiten gegebene Ordnung, wie @LaPierre es beschreibt mag es auch geben... im BDSM Kontext ist mir dieses "Phänomen" jedoch ungleich öfter aufgefallen.
      Danke für diese schöne Fragestellung.

      Es gibt wohl keine allgemein gültige Antworten darauf. So wie alle Menschen verschieden sind, so sind auch wir BDSMler verschieden.
      Mein @DEVTeuflischerEngel ist eine sehr ruhige und zurückhaltende Frau, was ich sehr mag - und doch eine starke Persönlichkeit. Reden tun wir im Überschwang der Gefühle nicht. Doch mein Engel schreibt mir mit etwas zeitlichem Abstand offen und ehrlich was wie wo. Manchmal habe ich Fragen gestellt und darauf bekomme ich Antworten. Auf diese Weise kann ich genau sehen...habe ich die Situation richtig eingeschätzt...war mein Maß richtig...geht es meiner Sklavin gut.
      Das ist für mich sehr wichtig, denn nur eine zufriedene Sklavin kann mir so folgen wie ich das will.
      Fazit: Bei uns Beiden bin nicht ich als Herr derjenige der beginnt.
      Mit Leidenschaft - Leiden schafft :popo_versohlen:
      Ich glaube, da hat FieserBoesewicht eine wichtige Sache angesprochen. Ich muss auch als Dom darauf achten, Freiräume für so ein Gespräch oder Kommunikation zu schaffen und zu ermöglichen, zu initiieren. Je weiter und enger die Beziehung wird, je mehr greift doch auch der "Sub-Modus" und Dinge werden als Dom-gewollt hingenommen.
      Kann dem Bösewicht nur zustimmen.

      Vielleicht ist es für mich als Switcher ( und Partner auch) leichter denn ich kenne beide Seiten.

      Abgesehen davon das es auch ziemlich aufregend sein kann drüber zu reden, finde ich ist die Kommunikation vorher und hinterher das wichtigste.

      Möchte jetzt niemand zu nahe treten :rot: aber welcher Dom ist schon allwissend?
      Ich möchte schon genau wissen was mein Partner will oder absolut nicht will.
      Auch wenn man natürlich bis zu einem gewissen Grad den Kopf durchsetzt, geht es doch darum den Partner eine schöne Zeit zu bereiten.

      So sehe ich das als Anfänger :rolleyes:
      Ich denke eher, dass es etwas mit dem zu tun hat, wer denn etwas zu bereden hat, zumindest geht es mir so.
      Würde ich mit einem "wir müssen reden" konfrontiert werden würde mir der Hintern wirklich ordentlich auf Grundeis gehen :/

      Ich beschäftige mich, mit mir wichtigen Themen, meist einige Tage bis ich die richtigen Worte aber auch Wortwahl gefunden habe um wirklich auf den Punkt zu bringen worum es mir geht.
      In dem Moment habe ich ja einen recht deutlichen "Gedankenvorsprung" meinem Gesprächspartner gegenüber, habe mir vielleicht sogar Argumente zurechtgelegt oder ein Ergebnis vorformuliert.

      Schlicht: Ich weiß worum es geht.

      Wenn mich nun eben jemand um ein Gespräch zu einem Thema bittet, gehe ich davon aus, dass derjenige sichvim Vorfeld vorbereitet hat und das macht mich wohl eher "nervös" als die Rollenverteilung.

      Aber Ja, auch ich kenne Themen, die ich lieber schriftlich "bespreche".

      Liegt es am Sub sein, am Charakter... das weiß ich nicht genau.
      "Es ist besser, gelegentlich betrogen zu werden, als niemandem mehr zu vertrauen.“ (Astrid Lindgren)
      Es gibt auch Frauen (und ich sage jetzt bewußt nicht Subs), die wollen im Vorfeld bestimmt Themen nicht be- oder ansprechen.

      Das hat verschiedene Gründe. Einer ist, dass sie über bestimmte Themen schlicht nicht reden können. Es kommt Ihnen einfach nicht über die Lippen.
      Ein anderer Grund ist, dass sie den echten, den originären Dom sehen/hören/erleben wollen, ohne ihm oder ihr eine Idee zu vermitteln, was sie brauchen. Einfach weil sie denken, dass sie sonst das Resultat verfälschen.
      Existence could not resist the temptation of creating me
      Oh, ein bisschen schwierig für mich darauf zu antworten... das ist bei uns sehr unterschiedlich... situationsbedingt...
      an sich bin ich eher der kommunikativer Mensch in unserer Beziehung,
      allerdings wenn es ein Thema ist, das meinem Ehedom wichtig ist,
      fordert er es ein, manchmal auch mit Nachdruck :rot: was sich im nachhinein als gut und richtig herausstellt hat.
      Wenn es allerdings um Wünsche meinerseits in einer Session geht, kann ich das schon ansprechen (oder zumindest schreiben).
      Wie bitte soll er sonst über meine innersten Wünsche und Vorstellungen bescheid wissen?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kat1384 ()

      Hallo Feuerpferd,
      es gibt Menschen die gehen einfach offener mit diversen Themen um.Auch in verbaler Form.
      Zumindest liegt dies Erfahrungsgemäß meinerseits weniger am Dom oder Sub sein.
      Manche Menschen haben einfach weniger Berührungsängste bei bestimmten Themen als andere.
      Oftmals ändert sich dies verhalten auch je nach Person die vor einem steht.
      Manche schauen dann so :golly: und manche eben so :D ! Zwischendrin gibt es dann natürlich Grauzonen !
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      Es ist doch wie überall, es gibt den kommunikativen Top, der selbst auch offen ist und viel und gerne kommuniziert und wo es auch leicht fällt, Themen anzusprechen, und dann gibt's das Pendant maulfaul, der über sowas kaum spricht, bzw. der sich das anhört, aber seine Gedanken- und Gefühlswelt kaum/nicht preis gibt.
      Und in dieser Range bewegen sich noch x tausend verschiedene Möglichkeiten, wie die Kommunikation abläuft.
      Mit ersterem ist es einfacher, mit letzterem könnte man auch gut und gerne mal Seiten wechseln, aber wirklich bringen wird es nichts. Wir sind ja alle erwachsen.
      Diesbezüglich bleiben zwei Möglichkeiten: accept it or leave it.

      Ich hab keine Probleme, meine Gedanken und Gefühle zu formulieren, manchmal dauert es vielleicht einen Tag, weil ich auch keine wirren Gedankenkonstrukte in den Raum stellen möchte.
      Meinen Gegenübern.... Dem einen fällt es leicht, der andere ist extrem wortkarg (außer er will was, dann kanns mal kurzfristig kommunikativer werden). Accept it or leave it.
      Viele Grüße
      safine
      Ein schweres Thema. Ich bin und muss im Arbeitsleben und bei der Familie kommunikativ sein. Das Problem ist aber, es ging und geht dann nie um mich. Allgemeine Fragen, bei wie geht’s dir - immer gut. :pardon:
      Über mich und meine Gefühle, keine Chance zu reden, das habe ich nie gelernt. Mein Herr hat allerdings eine Art, wo ich nicht Drumherum reden kann. Er spürt genau, wie es mir geht. Ich hasse es über mich reden zu müssen.
      Wie einige wissen, sage ich immer - ich bin nicht wichtig genug. Geht’s meinem Umfeld gut, dann geht’s mir auch gut.
      mir fällt es auch schwer
      viel mir schon immer schwer und daher denke ich es hat was mit meinem Charakter zu tun , weniger mit meinem Sub sein

      denn Sub bin ich ja noch nicht so lange , da ich meine Neiging spät entdeckte.
      Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ist mein Charakter auch ein wenig mit meiner Neigung verknüpft, war er das schon immer, war die Neigung ja vileicht schon immer in mir ohne das es einen Namen hatte

      Ich lese gerade ein Buch, welches echt total interessant ist

      Es beschäftigt sich mit dem Lesen von Gesichtern der sogenannten

      Physiognomie
      Was witzig ist , dass es viele Dinge die ich bisher als Bauchgefühl geglaubt habe zu haben wenn man sich damit auseinandersetzt auf einmal ganz klar sind

      aber auch über mich selber hab ich so aha Momente, man kann auch sein eigenes Gesicht lernen zu lesen

      es steht einem wirklich buchstäblich vieles im gesicht geschrieben, es ist verblüffend, wie das Aussehen eines Menschen, die Kopfform, die Ohren, die Augen die Nase dir sagen wie du bist, welche Eigenschaften du hast, extrovertiert, introvertriert, offen, eher zurückhaltend, eher in sich gekehrt oder nach aussen gewand usw
      Ich finde das es zum größten Teil auf den Menschen ankommt.
      Ich bin jemand dem es sehr schwer fällt Persönliches und Emotionales anzusprechen und es deshalb auch meist nicht tue. Im Großen und Ganzen bin ich schon extrem Introvertiert.
      Das hat leider auch zu sehr großen Problemen geführt :/
      Dazu kommt das ich im Beruf viel zu viel reden muss und ich auch irgendwann mal einfach nichts sagen möchte.

      Meiner Partnerin fällt das bedeutend leichter und das ist auch gut so!