Nur Träumerei?
„Du willst es wirklich wissen?“ Noch immer starrte ich sie ungläubig an.
„Ja, das habe ich dir doch gesagt. Ich will wissen, wie es ist. Wie es sich anfühlt und was dir daran gefällt.“
Noch nie hatte meine Freundin Verena Interesse daran gezeigt.
Bis jetzt!
Irgendwie kam ich mir überrumpelt vor und doch ... Schon so lange habe ich davon geträumt, es mit ihr zu machen.
Mein Wunsch wurde immer mächtiger, meine Fantasien immer stärker. Nachts, wenn ich neben ihr lag und ihr beim Schlafen zusah, stellte ich mir vor wie es denn sein könnte mit ihr.
Als ich ihr gestand, dass ich dominant war und auf BDSM stand, sicherte ich ihr zu, dass ich nichts machte, mit dem sie nicht einverstanden wäre. Das war auch früher schon immer meine Einstellung dazu. Alles ist freiwillig, wenn sie etwas nicht will, mache ich es auch nicht.
Doch jetzt, in diesem Moment, war ich mir unsicher wie noch nie.
Vor nicht einmal zehn Minuten waren wir beim Abendessen gesessen und hatten uns ganz normal unterhalten. Über unsere Arbeit und wie jeder von uns so den Tag verbracht hatte.
Beim Einräumen des Geschirrspülers hatte sie die Worte gesagt: „Zeig mir was dir daran gefällt. Ich möchte es ausprobieren.”
Im ersten Moment wäre mir fast ein Teller aus der Hand gefallen.
„Gut, ich werde dir diese Welt zeigen. Wenn es dir zu viel wird, sagst du einfach “Halt!“ und nur das. Ein “Nein! “ oder “Nicht! “ kann dir einfach so rausrutschen, daher werde ich auf diese Worte nicht achten. Hast du das verstanden!?“
Sie sah mich mit großen Augen an und nickte langsam. Sie war nicht zusammengezuckt, sondern hatte nur kurz überlegt und mir danach ein klares Zeichen ihrer Zustimmung, gegeben.
„Gut. Mach bitte die Küche fertig und komm danach mit einem Kaffee, ins Wohnzimmer. Du weißt, wie ich ihn gerne mag“, sagte ich und ging einfach.”
Ich hatte noch ein paar Sachen vorzubereiten, nicht viel, ich wollte sie nicht schockieren oder gleich bei ihrem ersten Mal überfordern oder gar vertreiben, aber doch ein paar Vorbereitungen wollte ich zuerst noch machen.
Im Wohnzimmer zog ich zuerst die Vorhänge zu und machte ein wenig Licht an, ich wollte eine romantische Stimmung für sie haben. Schnell noch meinen Ohrensessel aus der Ecke in die Mitte gerückt und einen kleinen Beistelltisch daneben gestellt. Auf dem Tisch zündete ich eine Kerze an.
Ich ging ein paar Schritte zurück und betrachtete mein Werk.
Alles war so, wie ich es wollte. Alles sah aus wie in meiner Fantasie.
Aus unserem Schlafzimmer holte ich noch schnell einen dunklen Schal. Es war zufälligerweise genau der, den sie um den Hals geschlungen hatte, als ich sie zum ersten Mal sah.
Alles was ich noch tun konnte, war mich hinzusetzen und zu warten.
Würde sie kalte Füße bekommen und alles absagen oder würde sie es wagen? Würde sich unsere Beziehung verändern nach dem heutigen Abend oder gleich zerbrechen?
Lauter Fragen, die sich beim Warten in meine Gedanken schlichen und auf die ich keine Antwort wusste. Ich konnte nur warten. Auf sie.
Da hörte ich ihre Schritte und schon erschien sie im Türrahmen. In der einen Hand meine Espressotasse, in der anderen meinen Espressokocher.
Sie hatte es also getan, ich wusste genau, dass sie dieses Teil hasste wie die Pest. Nur für mich hatte sie damit den Kaffee zubereitet.
Langsam kam sie näher, genau darauf achtend nichts fallen zu lassen oder zu verschütten. Sie war nur noch drei Schritte von mir entfernt, als ich laut: „Stopp!“ sagte.
Aus Reflex blieb sie stehen und sah mich mit großen Augen an. Ihr Blick war verwundert und ihr Mund wollte sich öffnen.
„Vera, sag jetzt nichts. Höre zuerst nur zu. Dein Blick durch die Tür in die andere Welt beginnt jetzt! Ich sage dir, was du machen sollst und du führst es aus. Im Gegenzug achte ich auf dich und sorge dafür, dass dir nichts passiert, was nicht passieren soll. Wenn es dir zu viel wird oder du nicht mehr kannst, dann sag einfach “Halt“ und alles ist sofort vorbei. Ansonsten wirst du nicht sprechen, außer ich stelle dir eine Frage. Dann wirst du mir mit einem ganzen Satz antworten. Hast du das alles verstanden?”
Sie sah mir tief in die Augen, so als suchte sie etwas. Dann senkte sie ihren Blick und ich hörte ein „Ja, Andreas, ich habe dich verstanden.“
„Gut, dann schenke mir doch bitte den Kaffee ein. Als erstes aber gibst du den Zuckerwürfel hinein.“
Ihre Augen huschten umher, ich wusste, sie suchte einen Platz zum Abstellen. Sie wollte einen Schritt auf mich zu machen, um die Sachen auf den Tisch neben mir zu stellen.
„Stopp! Du sollst dort einschenken, wo du jetzt bist. Von abstellen habe ich nichts gesagt, oder?“
Ein kleiner Anfall von Verzweiflung war auf ihrem Gesicht zu sehen, doch dann begann sie, die von mir gestellte Aufgabe zu erfüllen. Voll konzentriert versuchte sie einen der Würfel von der Untertasse in die Tasse zu bugsieren. Ihre ersten beiden Versuche scheiterten noch. Es wollte ihr einfach nicht gelingen mit einem Finger den Würfel die Tasse hoch über den Rand zu schieben. Verena versuchte die Kanne anders zu halten und probierte es noch einmal. Mit spitzen Fingern nahm sie den Zucker zwischen Daumen und kleinen Finger und schaffte es diesmal. Dass die heiße Kanne ihren Handrücken berührte, bemerkte sie nicht einmal. Ein Lächeln des Triumphes legte sich auf ihre Lippen, als der Kaffee in die Tasse rann.
„Bravo, das hast du gut gemacht“, lobte ich sie. „Du darfst jetzt die Kanne neben mich stellen und mir die Tasse reichen.”
Sie stellte den Espressokocher ab und hielt mir den Kaffee hin. Ich nahm ihn und griff nach ihrer Hand, sie war noch warm von der vorherigen Berührung der Kanne. Sanft strich ich darüber und drückte einen Kuss darauf.
„Stell dich wieder zurück und zieh dich aus“, war meine nächste Order. Genüsslich nippte ich an der Tasse und sah ihr zu, wie sie ihr Leibchen nach oben zog.
„Nicht so schnell. Ich will es ja genießen.“
Sie machte nun bedeutend langsamer, ein Kleidungsstück nach dem anderen zog sie aus und legte es zu Boden. Ich sah ihr zu, nippte an dem Espresso und merkte, wie es in meiner Hose enger wurde. Bald stand sie nackt vor mir.
„Vera, die Beine etwas auseinander und die Hände auf den Rücken“, sagte ich mit ruhiger Stimme. Ich brauchte nicht laut zu werden, in ihrer Konzentration reichte schon ein Flüstern von mir, um sie zusammenzucken zu lassen. Jedes Wort führte sie sofort aus. Ich stand auf und betrachtete sie, wie sie so dastand, wartend auf das, was noch kommen mochte.
Ich umrundete sie und merkte, wie sie den Impuls bekämpfte sich zu mir umzudrehen. Ihr innerer Kampf ließ mich lächeln, genau das war eines der Sachen, die ich an diesem Spiel so liebte.
„Vera, ich werde dir jetzt die Augen verbinden, damit du weniger abgelenkt bist. Ist das für dich in Ordnung?“
„Ja, Andreas, das ist in Ordnung für mich.“
Hinter ihr stehend, legte ich ihr den Schal über die Augen und machte einen Knoten. Wieder ging ich um sie herum, ihre Ohren waren gespitzt und lauschten nach mir. Ich begann meinen Gürtel zu öffnen und aus den Schlaufen zu ziehen. Das Geräusch, das er dabei machte, ließ sie erschaudern.
„Was denkst du, passiert jetzt?“
„Du wirst mich mit dem Gürtel schlagen“, war ihre Antwort mit zittriger Stimme.
„Warum denkst du das? Hast du etwas falsch gemacht? Hast du mir etwa in den Kaffee gespuckt, Vera?“, fragte ich und ließ den Gürtel gegen mein Hosenbein klatschen.
„Nein, Andreas! Aber du hast mir gesagt, du hättest das schon gemacht und ich dachte, du wirst das jetzt auch mir antun.“
„Du hast recht. Ich habe schon Frauen geschlagen. Ich habe sie für Fehler und Ungehorsam bestraft. Aber nur dafür und nicht aus lauter Jux und Tollerei. Du brauchst also keine Angst zu haben, wenn du nichts getan hast. Außerdem hast du zu mir gesagt, dass du dir nicht vorstellen kannst geschlagen zu werden. Solange du mir nicht dein “Ja“ dazu gibst, werde ich das auch nicht machen.“
Zärtlich streichelte ich ihre Wange, so aufgeregt war sie zuerst, doch meine Worte nahmen ihr die Angst. Meine Finger wanderten über ihre Haut, berührten sie hier und da. Veras Reaktionen darauf waren nicht zu übersehen, ihre Nippel wurden hart, ihre Beine öffneten sich etwas mehr und ihre Nackenhaare stellten sich leicht auf, als ich mit einem Fingernagel über ihren Rücken strich.
„Mit einem Gürtel kann man auch noch ganz andere Sachen machen als nur zu schlagen“, sagte ich und fuhr ihr mit dem ledernen Ende über ihren Bauch. Ich streichelte über ihren Rücken und ihren Po, sodass sich Gänsehaut auf ihr breit machte.
Danach ließ ich den Gürtel nach unten hängen und touchierte leicht ihre Unterschenkel. Sie sollte merken, dass das Leder sie genauso gut liebkosen konnte und nicht nur unnachgiebig war und sie lernte es.
Sie gierte regelrecht nach jeder Berührung egal wo oder womit. Das Leder berührte sie an der einen Stelle und meine Hand massierte eine andere.
Es war wie ein Katz und Maus Spiel, meine Hände und der Gürtel waren die Katze, Vera die Maus, die nicht mehr wusste, wie ihr geschah oder wo sie sich hinwenden konnte.
Hilflos stand sie da und war es doch eigentlich nicht, denn ein Wort von ihr hätte alles beendet.
Doch sie war wie gefesselt, von ihrem Willen es zu erleben und ihrem Verlangen nach mehr.
Gebunden nur durch ihren Geist und nicht durch eine meiner Taten.
Ich bin zu schnell, zu hoch geflogen. Meine Flügel verbrannten.
Abgestürzt in meine persönliche Hölle, aus der ich mich selber ausgegraben habe.
Hier stehe ich nun, kein Engel kein Teufel - nur ein Mensch.
Abgestürzt in meine persönliche Hölle, aus der ich mich selber ausgegraben habe.
Hier stehe ich nun, kein Engel kein Teufel - nur ein Mensch.