Diesmal ist es nicht nur ein Blog-Beitrag, sondern mehr oder weniger ein Erfahrungsbericht von mir bzw. meinem Bondage-Unfall. Das Bild dazu kann ich hier leider nicht posten, aber ich versuche das ganze mal so gut es geht zu erklären.
Bei meiner Wühlerei im Internet bin ich auf ein Bild gestoßen das mich fasziniert hat. Auf der Internetseite des Photographen war eine Frau abgebildet, deren Handgelenke auf dem Rücken zusammengebunden waren. Von den Handgelenken aus ging ein Seil um ihren Bauch damit sie die Hände nicht zu weit vom Körper strecken konnte. Schließlich hatte sie hinter dem Rücken, in den Armbeugen, eine Holzstange die mit einem Seil zur Decke gezogen wurde. Ergebnis: Sie musste den Oberkörper nach vorn beugen und auf Zehenspitzen stehen während ihre Ellenbogen durch die Stang nach oben zeigten. Ich hoffe jeder kann sich das Bild vorstellen.
„Wow“ dachte ich. Das wollte ich auch ausprobieren. Ich hab das Bild meinem Mann gezeigt, und kurz darauf haben wir uns auch schon ins Schlafzimmer zurückgezogen und losgelegt. Ein Seil hier, ein Seil da. Die Stange dazwischen und hochziehen. So ganz zufrieden war ich aber noch nicht. Irgendwie musste ich meinen Oberkörper gar nicht so weit runterbeugen. Und auch bewegen konnte ich mich noch recht gut. Also gab ich ihm zu verstehen das er mich höher ziehen sollte. Langsam wurde es. Das Gefühl das sich denke ich jeder beim Bondage wünscht. Wehrlos fixiert und ausgeliefert. Ich hing überwiegend an der Stange und hatte nur mit den Zehenspitzen Halt am Boden. Nichts tat weh oder drückte zu sehr. Ich wusste nicht das da schon die Alarmglocken hätten klingeln müssen. Daher spule ich jetzt mal vor bis zum Ende der Session.
Nachdem er mich befreite, hatte ich zunächst etwas taube Arme. Nicht mehr oder weniger als ich es von anderen Spielzeugen wie Seilen oder dem Monohandschuh gewöhnt bin. Ich denke das kennt jeder. Etwas die Gliedmaße massieren zum durchbluten und das wars. Während der arme Arm langsam zu kribbeln begann und wieder Gefühl bekam, blieb der andere wie er ist. Naja, das wird schon. Vielleicht war es dieses Mal ein wenig heftig. Nach etwa zwei Stunden fühlte sich mein Arm allerdings immer noch an als sei er kein Teil von mir. Nicht kalt, aber ohne Gefühl und ohne die Möglichkeit die Hand oder die Finger zu bewegen. Auch mein Tastsinn in den Fingerspitzen kam nicht zurück. Ich war zwar schon etwas besorgt deswegen, aber an einem Sonntagabend und ohne Schmerzen wollte ich nichts weiter unternehmen. Also gingen wir uns Bett, und wenn es morgen nicht besser wird muss ich halt mal zum Arzt.
Auch am nächsten Morgen war keine Verbesserung merkbar. Nach wie vor fühlte es sich an als würde ich einen leblosen Gegenstand berühren wenn ich die Hand mit der anderen abtastete und massierte. Also fuhren wir am Abend zu meiner Ärztin. Die konnte allerdings mit den beschriebenen Symptomen überhaupt nichts anfangen. Für sie war ein neurologischer Schaden schnell klar und ich bekam eine Überweisung. Versucht mal kurzfristig einen Termin beim Neurologen zu bekommen. Viel Erfolg. Nach drei Wochen, in denen sich der Zustand meiner Hand nicht verbessert hatte, bekam ich endlich den Termin und das volle Programm begann. Blutabnahme, Untersuchung der Muskulatur und Sehnen, und schließlich Nerven messen. Für diejenigen die das nicht kennen; Beim Messen der Nerven wird Strom durch diese mit einem kurzen Impuls geschickt. Der Arzt kennt den Wert den er verwendet, und misst was davon am Ende wieder ankommt. Das ganze tut zwar nicht sehr weh, äußert sich jedoch durch ein heftiges Zucken in dem betroffenen Bereich was schon ziemlich unangenehm ist. Zwei Tage später kamen mein Mann und ich dann zum Nachgespräch.
„Der Nerv ist stark geschädigt.“ – Mehr gab es dazu wohl nicht zu sagen. Es hatte sich inzwischen zwar eine geringe Verbesserung eingestellt, aber dennoch. „Die Heilung von nerven dauert sehr lange und haben auch mit der Entstehung von neues Nerven, sowie mit Lernprozessen im Gehirn zu tun.“ Fuhr er fort. Und das wars dann auch schon. Weiter ging es dann mit der Krankengymnastik für das zentrale Nervensystem… Auch so eine Sache bei der man erst einmal jemanden finden muss der diese Behandlung durchführen darf, und natürlich auch noch den ersten Termin innerhalb der von der Krankenkasse geforderten Zeit hat.
Ich denke ihr seht schon das diese spannende halbe Stunde an einem Sonntag-Nachmittag eine ganze Menge Folgen nach sich gezogen hat. Der Unfall geschah Ende September 2017. Und jetzt, im Februar habe ich meine letzten Termine zu der Sache. Meine Hand ist weitgehend wieder in Ordnung. Zumindest habe ich keine nennenswerten Beeinträchtigungen mehr. Beim Musizieren merke ich hin und wieder noch das die Hand ein wenig langsamer und nicht ganz so zielsicher ist, aber auch das wird von Tag zu Tag besser.
Aber was war nun genau passiert? Es gibt, wie denke ich mal die meisten wissen, bestimmte Punkte am Körper auf die niemals Druck ausgeübt werden darf. Dies sind grob gesagt schon mal alle Punkte an denen ein Puls fühlbar ist. Zu diesen Punkten zählen der Hals natürlich, Arm- und Kniebeugen, Handgelenke, Achseln und so weiter. Macht euch bitte schlau zu dem Thema wenn das Bondage etwas komplizierter wird und über ein einfach Hände oder Beine zusammenbinden hinausgeht. „Das Bondage-Handbuch“ von Matthias T.J. Grimme hält dort schon einiges in Wort und Bild bereit. Aber auch so gibt es im Internet sehr viele Informationen dazu.
Den Kopf einschalten gehört wie immer dazu. Und eine Gefahr kann auch dann vorhanden sein wenn eine Fesselung nicht drückt oder schmerzt. Nehmt ein taubes Gefühl sofort ernst. Ansonsten habt ihr möglicherweise dasselbe spektakuläre, wenn auch unangenehme Tunnelspiel vor euch wie ich.
Bei meiner Wühlerei im Internet bin ich auf ein Bild gestoßen das mich fasziniert hat. Auf der Internetseite des Photographen war eine Frau abgebildet, deren Handgelenke auf dem Rücken zusammengebunden waren. Von den Handgelenken aus ging ein Seil um ihren Bauch damit sie die Hände nicht zu weit vom Körper strecken konnte. Schließlich hatte sie hinter dem Rücken, in den Armbeugen, eine Holzstange die mit einem Seil zur Decke gezogen wurde. Ergebnis: Sie musste den Oberkörper nach vorn beugen und auf Zehenspitzen stehen während ihre Ellenbogen durch die Stang nach oben zeigten. Ich hoffe jeder kann sich das Bild vorstellen.
„Wow“ dachte ich. Das wollte ich auch ausprobieren. Ich hab das Bild meinem Mann gezeigt, und kurz darauf haben wir uns auch schon ins Schlafzimmer zurückgezogen und losgelegt. Ein Seil hier, ein Seil da. Die Stange dazwischen und hochziehen. So ganz zufrieden war ich aber noch nicht. Irgendwie musste ich meinen Oberkörper gar nicht so weit runterbeugen. Und auch bewegen konnte ich mich noch recht gut. Also gab ich ihm zu verstehen das er mich höher ziehen sollte. Langsam wurde es. Das Gefühl das sich denke ich jeder beim Bondage wünscht. Wehrlos fixiert und ausgeliefert. Ich hing überwiegend an der Stange und hatte nur mit den Zehenspitzen Halt am Boden. Nichts tat weh oder drückte zu sehr. Ich wusste nicht das da schon die Alarmglocken hätten klingeln müssen. Daher spule ich jetzt mal vor bis zum Ende der Session.
Nachdem er mich befreite, hatte ich zunächst etwas taube Arme. Nicht mehr oder weniger als ich es von anderen Spielzeugen wie Seilen oder dem Monohandschuh gewöhnt bin. Ich denke das kennt jeder. Etwas die Gliedmaße massieren zum durchbluten und das wars. Während der arme Arm langsam zu kribbeln begann und wieder Gefühl bekam, blieb der andere wie er ist. Naja, das wird schon. Vielleicht war es dieses Mal ein wenig heftig. Nach etwa zwei Stunden fühlte sich mein Arm allerdings immer noch an als sei er kein Teil von mir. Nicht kalt, aber ohne Gefühl und ohne die Möglichkeit die Hand oder die Finger zu bewegen. Auch mein Tastsinn in den Fingerspitzen kam nicht zurück. Ich war zwar schon etwas besorgt deswegen, aber an einem Sonntagabend und ohne Schmerzen wollte ich nichts weiter unternehmen. Also gingen wir uns Bett, und wenn es morgen nicht besser wird muss ich halt mal zum Arzt.
Auch am nächsten Morgen war keine Verbesserung merkbar. Nach wie vor fühlte es sich an als würde ich einen leblosen Gegenstand berühren wenn ich die Hand mit der anderen abtastete und massierte. Also fuhren wir am Abend zu meiner Ärztin. Die konnte allerdings mit den beschriebenen Symptomen überhaupt nichts anfangen. Für sie war ein neurologischer Schaden schnell klar und ich bekam eine Überweisung. Versucht mal kurzfristig einen Termin beim Neurologen zu bekommen. Viel Erfolg. Nach drei Wochen, in denen sich der Zustand meiner Hand nicht verbessert hatte, bekam ich endlich den Termin und das volle Programm begann. Blutabnahme, Untersuchung der Muskulatur und Sehnen, und schließlich Nerven messen. Für diejenigen die das nicht kennen; Beim Messen der Nerven wird Strom durch diese mit einem kurzen Impuls geschickt. Der Arzt kennt den Wert den er verwendet, und misst was davon am Ende wieder ankommt. Das ganze tut zwar nicht sehr weh, äußert sich jedoch durch ein heftiges Zucken in dem betroffenen Bereich was schon ziemlich unangenehm ist. Zwei Tage später kamen mein Mann und ich dann zum Nachgespräch.
„Der Nerv ist stark geschädigt.“ – Mehr gab es dazu wohl nicht zu sagen. Es hatte sich inzwischen zwar eine geringe Verbesserung eingestellt, aber dennoch. „Die Heilung von nerven dauert sehr lange und haben auch mit der Entstehung von neues Nerven, sowie mit Lernprozessen im Gehirn zu tun.“ Fuhr er fort. Und das wars dann auch schon. Weiter ging es dann mit der Krankengymnastik für das zentrale Nervensystem… Auch so eine Sache bei der man erst einmal jemanden finden muss der diese Behandlung durchführen darf, und natürlich auch noch den ersten Termin innerhalb der von der Krankenkasse geforderten Zeit hat.
Ich denke ihr seht schon das diese spannende halbe Stunde an einem Sonntag-Nachmittag eine ganze Menge Folgen nach sich gezogen hat. Der Unfall geschah Ende September 2017. Und jetzt, im Februar habe ich meine letzten Termine zu der Sache. Meine Hand ist weitgehend wieder in Ordnung. Zumindest habe ich keine nennenswerten Beeinträchtigungen mehr. Beim Musizieren merke ich hin und wieder noch das die Hand ein wenig langsamer und nicht ganz so zielsicher ist, aber auch das wird von Tag zu Tag besser.
Aber was war nun genau passiert? Es gibt, wie denke ich mal die meisten wissen, bestimmte Punkte am Körper auf die niemals Druck ausgeübt werden darf. Dies sind grob gesagt schon mal alle Punkte an denen ein Puls fühlbar ist. Zu diesen Punkten zählen der Hals natürlich, Arm- und Kniebeugen, Handgelenke, Achseln und so weiter. Macht euch bitte schlau zu dem Thema wenn das Bondage etwas komplizierter wird und über ein einfach Hände oder Beine zusammenbinden hinausgeht. „Das Bondage-Handbuch“ von Matthias T.J. Grimme hält dort schon einiges in Wort und Bild bereit. Aber auch so gibt es im Internet sehr viele Informationen dazu.
Den Kopf einschalten gehört wie immer dazu. Und eine Gefahr kann auch dann vorhanden sein wenn eine Fesselung nicht drückt oder schmerzt. Nehmt ein taubes Gefühl sofort ernst. Ansonsten habt ihr möglicherweise dasselbe spektakuläre, wenn auch unangenehme Tunnelspiel vor euch wie ich.
Ich hab auch nur vier Hufe...
Hand aufs Herz kannst mir vertrauen, werd mir sonst einen Muffin ins Auge hauen.
An apple a day keeps the pony to stay!
Hand aufs Herz kannst mir vertrauen, werd mir sonst einen Muffin ins Auge hauen.
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