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Mittelpunkt ist zwar das Petplay in der Öffentlichkeit, jedoch kann man das Thema denke ich ganz gut auch auf andere Aspekte von BDSM, wie beispielsweise Fetisch-Bekleidung übertragen.
Was uns davon abhält nicht als Pet, in Fetischkleidung oder mit Halsband oder Handfesseln vor die Tür zu gehen ist meist Angst. Vor dem was passieren könnte oder was andere über uns denken wenn sie uns sehen. Wie sie uns begegnen und was sie tun werden oder könnten. Dabei sind wir uns sicher dass es ein schönes Erlebnis sein wird. Sonst würde es nicht seinen Platz in unserem Kopfkino haben und uns beschäftigen. Und meine Erfahrung dazu ist, das dem natürlich eine gewisse Unsicherheit und Nervosität vorangeht, die aber sehr schnell verfliegt. Denn wenn die ersten positiven Reaktionen eintreten weicht die Angst schnell einem soliden Selbstbewusstsein.
Meine beiden spannendsten Erlebnisse waren am Südstrand der wunderschönen Insel Fehmarn, und in der Innenstadt von Osterholz-Scharmbeck. Beides war für mich eine große Herausforderung auf die ich mich auch erst einmal seelisch einstellen musste. Aber dennoch hab ich in meine Leben schon viele andere Hürden genommen und wollte auch diese hinter mich bringen. Und es hat sich gelohnt.
Ein Pferd am Strand
Schon einen Tag zuvor waren wir angereist und hatten ein Zimmer in dem Hotel, nur etwa 50 m vom Strand entfernt. Ich packte zunächst das ganze Outfit aus, überprüfte es wie immer, hing die Sachen auf und legte alles bereit für den nächsten Tag. Bis dahin spürte ich ehrlich gesagt noch überhaupt nichts was ich nicht schon kannte. Ich ging auf den Balkon und schaute runter auf den Strand. Die Sonne spiegelte sich auf der Wasseroberfläche, die Wellen rauschten über den Sand und überall gingen Menschen spazieren. Vor meinem geistigen Auge sah ich mich da unten durch den Sand laufen und begriff langsam die Realität des Ganzen. Im Endeffekt stand ich beinahe den ganzen Abend auf dem Balkon bis der Mond weiß auf dem Wasser schimmerte. Was und ob ich dabei an etwas Bestimmtes gedacht habe kann ich heute nicht mehr sagen. Doch schon bald kam der nächste Morgen.
Um die ganze Vorbereitung einfach mal zu überspringen stand ich also fertig vor dem Spiegel und betrachtete mich noch einmal. Ich muss mir gefallen um das durchzuziehen. Die Nervosität trat in der Sekunde ein, in der ich die Zimmertür öffnete und wir in den Flur gingen. Nach unten mussten wir den Fahrstuhl nehmen, denn wir hatten das Zimmer im 7. Stockwerk. Das war die erste kleine Hürde die in meinen Gedanken nie vorkam. Was ist wenn jemand bereits im Fahrstuhl ist? Was ist wenn jemand zusteigen möchte? Was wenn unten eine riesige Blase Menschen wartet? Was wenn er stecken bleibt? – Ich gebe zu das sind eine Menge Schreckens-Szenarien für einen Blog in dem ich anderen die Angst nehmen möchte, aber letztlich kann man sich da nur seiner Angst stellen. Und je besser man vorbereitet ist, desto schwerer wird vielleicht der erste Schritt, jedoch hat man sich seine Reaktionen vielleicht auch schon zurechtgelegt. Und natürlich stoppte der Fahrstuhl im 5. Und drei, ich vermute dänische Jugendliche verstummten schlagartig mit offenem Mund als sie mich und meinen Photographen im Fahrstuhl sahen. Nichts geschah. Ich winkte, und die Tür schloss sich langsam wieder. Das wars. Weiter ging die Fahrt.
Es war noch relativ früh und in der Verbindungshalle und auf dem Strand war noch nicht viel los. Das war gut, denn ich hatte Gelegenheit mich erst einmal etwas an die Situation zu gewöhnen. Aber wie das nun mal so ist, es waren Ferien und das Wetter war gut. Demnach kamen auch die ersten Strandbesucher innerhalb der nächsten 20 Minuten. Und auch die Rettungsschwimmer hatten ein Auge auf uns geworfen. Und schon jetzt hatte sich das Warten, das Geld für den Trip, die Vorbereitung und alles andere gelohnt. Die salzige Luft zu riechen, das Wasser das sich um meine Hufe spülte, das Rauschen der Wellen. Einfach alles. Anfangs versuchten die Menschen noch nicht im Weg zu sein und hielten sich wenn überhaupt, hinter der Kamera auf. Doch irgendwann ging auch das nicht mehr. Handys und Digitalkameras wurden gezückt und draufgehalten, aber durchaus sehr dezent, freundlich und grundsätzlich mit vorherigem Fragen. Diese Akzeptanz beeindruckte mich sehr. Und das wiederum machte mich auch lockerer und fröhlicher. Da wir inzwischen schon das meiste vom Shooting erledigt hatten ließ ich mich etwas mehr auf die Menschen ein. Machte Selfies mit ihnen zusammen, ließ mich streicheln oder posierte. Nicht ein einziger negativer Augenblick trat ein. Zugegeben schienen drei etwas abseits stehende, ältere Damen etwas angefressen zu sein. Denn ihre Ehemänner standen um mich herum und versuchten verzweifelt ein Photo zu machen. Aber wie gesagt gab es keine negativen Eindrücke. Etwas Nervosität ist wahrscheinlich gut, aber die Angst war nicht berechtigt. Und in mir kam der Gedanke auf „Ich bin ein Pferd. Wer soll sich schon was trauen?“ Das ganze Erlebnis hat mir viel Mut gemacht für den nächsten Ausflug in die Stadt.
Im Galopp durch die Stadt
Vieles kann ich mir sparen weil ich davon gerade schon erzählt habe. Dennoch machte das Shooting in der Innenstadt einen großen Unterschied. Denn zum einen waren dort von Beginn an mehr Menschen, zum anderen hatte ich auch keinen Rückzugsort. Hinzu kam auch das ich mir nicht sicher war wie ich mit Ponyboots auf dem Kopfsteinpflaster laufen konnte. Ich verließ ich also voll und ganz auf meinen Photographen wie schon so oft zuvor. Alle Blicke auf dem Marktplatz richteten sich schon in dem Augenblick auf mich, als wir die Brücke herunter kamen. Um mich selbst mit der Situation nicht zu überfordern wollte ich erst einmal auf der Brücke bleiben und die ersten Bilder machen. Einfach sehen was passiert und die Situation einschätzen können. Doch recht schnell entschied ich das wir problemlos die gesamte Passage bis runter zum Kino und wieder zurück gehen konnten. Und wieder waren die Reaktionen durchweg erstaunlich. Das gleiche, wie bereits erlebte Hoofshake, streicheln, Photos und Selfies. Sowohl von jung als auch von alt. Nur nette und freundliche Menschen. Und wem das Thema vielleicht ein wenig unangenehm war, der ignorierte uns einfach. Ich denke so sollte es auch sein.
Diese beiden Erlebnisse waren die vielleicht aufregendsten in meinem Petplay-Dasein. Aber auch die schönsten und glücklichsten Momente.
Und warum das Ganze?
Wenn ihr mal wieder darüber nachdenkt ob ihr ein Halsband, einen Ring der O oder eine Handfessel tragt… Wenn ihr drüber nachdenkt was wohl andere Menschen sagen oder tun könnten. Na wenn ein Pferd über den Strand und durch die Stadt laufen kann, dann könnt ihr das auch.
Es gibt nur eine Sache die ihr berücksichtigen müsst. Werft einen Blick in den Spiegel. Ihr müsst nur euch selbst gefallen
Mittelpunkt ist zwar das Petplay in der Öffentlichkeit, jedoch kann man das Thema denke ich ganz gut auch auf andere Aspekte von BDSM, wie beispielsweise Fetisch-Bekleidung übertragen.
Was uns davon abhält nicht als Pet, in Fetischkleidung oder mit Halsband oder Handfesseln vor die Tür zu gehen ist meist Angst. Vor dem was passieren könnte oder was andere über uns denken wenn sie uns sehen. Wie sie uns begegnen und was sie tun werden oder könnten. Dabei sind wir uns sicher dass es ein schönes Erlebnis sein wird. Sonst würde es nicht seinen Platz in unserem Kopfkino haben und uns beschäftigen. Und meine Erfahrung dazu ist, das dem natürlich eine gewisse Unsicherheit und Nervosität vorangeht, die aber sehr schnell verfliegt. Denn wenn die ersten positiven Reaktionen eintreten weicht die Angst schnell einem soliden Selbstbewusstsein.
Meine beiden spannendsten Erlebnisse waren am Südstrand der wunderschönen Insel Fehmarn, und in der Innenstadt von Osterholz-Scharmbeck. Beides war für mich eine große Herausforderung auf die ich mich auch erst einmal seelisch einstellen musste. Aber dennoch hab ich in meine Leben schon viele andere Hürden genommen und wollte auch diese hinter mich bringen. Und es hat sich gelohnt.
Ein Pferd am Strand
Schon einen Tag zuvor waren wir angereist und hatten ein Zimmer in dem Hotel, nur etwa 50 m vom Strand entfernt. Ich packte zunächst das ganze Outfit aus, überprüfte es wie immer, hing die Sachen auf und legte alles bereit für den nächsten Tag. Bis dahin spürte ich ehrlich gesagt noch überhaupt nichts was ich nicht schon kannte. Ich ging auf den Balkon und schaute runter auf den Strand. Die Sonne spiegelte sich auf der Wasseroberfläche, die Wellen rauschten über den Sand und überall gingen Menschen spazieren. Vor meinem geistigen Auge sah ich mich da unten durch den Sand laufen und begriff langsam die Realität des Ganzen. Im Endeffekt stand ich beinahe den ganzen Abend auf dem Balkon bis der Mond weiß auf dem Wasser schimmerte. Was und ob ich dabei an etwas Bestimmtes gedacht habe kann ich heute nicht mehr sagen. Doch schon bald kam der nächste Morgen.
Um die ganze Vorbereitung einfach mal zu überspringen stand ich also fertig vor dem Spiegel und betrachtete mich noch einmal. Ich muss mir gefallen um das durchzuziehen. Die Nervosität trat in der Sekunde ein, in der ich die Zimmertür öffnete und wir in den Flur gingen. Nach unten mussten wir den Fahrstuhl nehmen, denn wir hatten das Zimmer im 7. Stockwerk. Das war die erste kleine Hürde die in meinen Gedanken nie vorkam. Was ist wenn jemand bereits im Fahrstuhl ist? Was ist wenn jemand zusteigen möchte? Was wenn unten eine riesige Blase Menschen wartet? Was wenn er stecken bleibt? – Ich gebe zu das sind eine Menge Schreckens-Szenarien für einen Blog in dem ich anderen die Angst nehmen möchte, aber letztlich kann man sich da nur seiner Angst stellen. Und je besser man vorbereitet ist, desto schwerer wird vielleicht der erste Schritt, jedoch hat man sich seine Reaktionen vielleicht auch schon zurechtgelegt. Und natürlich stoppte der Fahrstuhl im 5. Und drei, ich vermute dänische Jugendliche verstummten schlagartig mit offenem Mund als sie mich und meinen Photographen im Fahrstuhl sahen. Nichts geschah. Ich winkte, und die Tür schloss sich langsam wieder. Das wars. Weiter ging die Fahrt.
Es war noch relativ früh und in der Verbindungshalle und auf dem Strand war noch nicht viel los. Das war gut, denn ich hatte Gelegenheit mich erst einmal etwas an die Situation zu gewöhnen. Aber wie das nun mal so ist, es waren Ferien und das Wetter war gut. Demnach kamen auch die ersten Strandbesucher innerhalb der nächsten 20 Minuten. Und auch die Rettungsschwimmer hatten ein Auge auf uns geworfen. Und schon jetzt hatte sich das Warten, das Geld für den Trip, die Vorbereitung und alles andere gelohnt. Die salzige Luft zu riechen, das Wasser das sich um meine Hufe spülte, das Rauschen der Wellen. Einfach alles. Anfangs versuchten die Menschen noch nicht im Weg zu sein und hielten sich wenn überhaupt, hinter der Kamera auf. Doch irgendwann ging auch das nicht mehr. Handys und Digitalkameras wurden gezückt und draufgehalten, aber durchaus sehr dezent, freundlich und grundsätzlich mit vorherigem Fragen. Diese Akzeptanz beeindruckte mich sehr. Und das wiederum machte mich auch lockerer und fröhlicher. Da wir inzwischen schon das meiste vom Shooting erledigt hatten ließ ich mich etwas mehr auf die Menschen ein. Machte Selfies mit ihnen zusammen, ließ mich streicheln oder posierte. Nicht ein einziger negativer Augenblick trat ein. Zugegeben schienen drei etwas abseits stehende, ältere Damen etwas angefressen zu sein. Denn ihre Ehemänner standen um mich herum und versuchten verzweifelt ein Photo zu machen. Aber wie gesagt gab es keine negativen Eindrücke. Etwas Nervosität ist wahrscheinlich gut, aber die Angst war nicht berechtigt. Und in mir kam der Gedanke auf „Ich bin ein Pferd. Wer soll sich schon was trauen?“ Das ganze Erlebnis hat mir viel Mut gemacht für den nächsten Ausflug in die Stadt.
Im Galopp durch die Stadt
Vieles kann ich mir sparen weil ich davon gerade schon erzählt habe. Dennoch machte das Shooting in der Innenstadt einen großen Unterschied. Denn zum einen waren dort von Beginn an mehr Menschen, zum anderen hatte ich auch keinen Rückzugsort. Hinzu kam auch das ich mir nicht sicher war wie ich mit Ponyboots auf dem Kopfsteinpflaster laufen konnte. Ich verließ ich also voll und ganz auf meinen Photographen wie schon so oft zuvor. Alle Blicke auf dem Marktplatz richteten sich schon in dem Augenblick auf mich, als wir die Brücke herunter kamen. Um mich selbst mit der Situation nicht zu überfordern wollte ich erst einmal auf der Brücke bleiben und die ersten Bilder machen. Einfach sehen was passiert und die Situation einschätzen können. Doch recht schnell entschied ich das wir problemlos die gesamte Passage bis runter zum Kino und wieder zurück gehen konnten. Und wieder waren die Reaktionen durchweg erstaunlich. Das gleiche, wie bereits erlebte Hoofshake, streicheln, Photos und Selfies. Sowohl von jung als auch von alt. Nur nette und freundliche Menschen. Und wem das Thema vielleicht ein wenig unangenehm war, der ignorierte uns einfach. Ich denke so sollte es auch sein.
Diese beiden Erlebnisse waren die vielleicht aufregendsten in meinem Petplay-Dasein. Aber auch die schönsten und glücklichsten Momente.
Und warum das Ganze?
Wenn ihr mal wieder darüber nachdenkt ob ihr ein Halsband, einen Ring der O oder eine Handfessel tragt… Wenn ihr drüber nachdenkt was wohl andere Menschen sagen oder tun könnten. Na wenn ein Pferd über den Strand und durch die Stadt laufen kann, dann könnt ihr das auch.
Es gibt nur eine Sache die ihr berücksichtigen müsst. Werft einen Blick in den Spiegel. Ihr müsst nur euch selbst gefallen
Ich hab auch nur vier Hufe...
Hand aufs Herz kannst mir vertrauen, werd mir sonst einen Muffin ins Auge hauen.
An apple a day keeps the pony to stay!
Hand aufs Herz kannst mir vertrauen, werd mir sonst einen Muffin ins Auge hauen.
An apple a day keeps the pony to stay!