Eins zwei switch...

      Eins zwei switch...

      Irgendwann vor langer langer Zeit und einem noch längerem Weg der Selbstfindung, dachte ich doch tatsächlich: "Ich bin wieder bei mir selbst angekommen."

      ABER wie das Leben eben so spielt Pustekuchen.

      So eine leichte Ahnung das ich eventuell nicht nur devot sein könnte, hatte ich ja schon erfolgreich verdrängt, bis eben zu dem Tag an dem ich beschloß mich zu outen.
      Mein Lebensmotto getreu "Es gibt keine perfekten Menschen. Entweder mag man mich, wie ich bin oder man lässt es bleiben."
      Also fing ich bei meinem besten Freund und seiner Frau an...
      Zugegeben mein kleines inneres Teufelchen rieb sich schon die Hände aneinander, manchmal, wenn auch nur äußerst selten war ich gerne mal "böse".
      Die Reaktion der beiden erstaunte mich nicht wirklich, immerhin sind sie seit Jahren mit meine engsten Freunde, sie waren eher überrascht und neugierig.
      Die erste Frage der beiden war: "Und du bist dir sicher, das du devot bist?" und das mit einem dicken Grinsen im Gesicht.
      Da ich im Alltag und Berufsleben eher ein dominantes Auftreten an den Tag lege, konnte ich das Unglauben der beiden gut nachvollziehen.


      Erstes Outing erledigt.

      Die nächste der ich davon erzählen wollte war meine beste Freundin, ob ich eine Vorstellung hatte, wie sie reagieren würde weiß ich heute nicht mehr.
      Was ich aber ganz sicher sagen kann, das ich mit dieser Reaktion definitiv nicht gerechnet habe und den Abend mit Sicherheit auch nie vergessen werde.

      Beim erzählen war sie entgegen ihrer sonstigen Art mucksmäuschen still und an ihrem Gesichtsausdruck konnte ich auch nicht deuten was in ihr vorging.
      Man ging mir der Arsch auf Eis... sie plapperte noch nicht mal drauf los, als ich nichts mehr zu sagen hatte.
      Kennt ihr das, wenn sich die Stimmung in einem Raum plötzlich verändert?

      "Kannst du das mal mit mir machen?"

      In dem Moment veränderte sich alles in dem Raum, nicht nur die Stimmung sondern auch meine Wahrnehmung, ich sah zwei wunderschöne große unschuldig fragend schauende Augen.
      Innerlich stritt ich mit mir: "Mein Gott das ist deine beste Freundin und es ist eine Frau die normalerweise nicht auf Frauen steht." und suchte unbewusst gleichzeitig nach Gegenständen die ich/ wir benutzen konnten.
      Wem wollte ich eigentlich etwas vormachen, die Neugier auf der "anderen Seite" zu stehen war größer, als die Zweifel und sie wuchs mit jeder Sekunde.
      "Du stehst doch gar nicht auf Frauen." und um endgültig sicher zu sein das sie ES tatsächlich wollte, setzte ich oben drauf: "Außerdem könnte ich mit dir machen was ich will, dich sogar schlagen."

      Also wenn sie das nicht verschreckte...

      Sie wollte es trotzdem und mein Teufelchen hatte Blut geleckt: "Wenn dann machen wir das jetzt sofort. Ich erklär dir nochmal was alles auf dich zukommen könnte und wenn wir fertig sind hast du 10 Minuten Zeit dich entgültig zu entscheiden, ob du wirklich mit mir spielen willst." Bähm das saß.
      Nachdem ich ihr meine Vorstellungen und Wünsche (andere würden es vielleicht Regeln nennen) erklärt hatte und die 10 Minuten abgelaufen waren, willigte sie zu meinen Bedingungen ein und wir machten als Safewort "ROT" aus.

      Das Spiel konnte beginnen!

      Ab da durfte sie nur noch machen was ich wollte und auch nur dann reden, wenn ich es wollte. Fragen durfte sie jeder Zeit stellen aber sie mußte mich darum bitten.
      Ich genoß das volle Programm, wenn schon denn schon und lies mir als erstes einen Kaffee von ihr bringen und während ich ihn in Ruhe trank, zählte ich ihr auf was sie mir alles bringen sollte. Es sollte nur eine kleine Session werden, um zu sehen ob BDSM etwas für sie sein könnte, also reichten ein paar Schals, ein Schuhlöffel und eine Gabel.
      Sie brachte alles wie ich es eingefordert hatte, nur als ich wollte das sie ihre Kleidung ablegen sollte zögerte sie.
      "Ich hab dich doch auch schon in Badeanzug gesehen, du mußt dich nicht schämen, die Unterwäsche kannst du an lassen." half ich ihr, an sexuellen Handlungen war ich in dem Moment eh nicht interessiert.

      Hoch konzentriert und fasziniert beobachtete ich jede ihrer Reaktionen, nahm sogar das kurze empörte nach Luft holen war, als ich sie vor mich hinknien ließ.
      Nachdem ich sie wie eine Beute einmal umkreist hatte, fesselte ich ihre Hände auf den Rücken und begutachtete mein Werk.

      "Ich hatte dich gewarnt das es unbequem werden könnte."

      Anschließend verband ich ihr auch noch die Augen, nahm ich die Gabel zur Hilfe und befasste ich mich intensiver mit ihrem Körper, die Reaktion war herrlich. Die feinen Härchen auf ihrer Haut richteten sich auf und ihr Brustkorb hob und senkte sich deutlich stärker.
      Das ließ mich etwas mutiger werden: "Ich werde dich jetzt schlagen. Du brauchst keine Angst zu haben, wir tasten uns langsam ran."
      Der erste Schlag war eher ein streicheln aber ich hatte sowas auch noch nie bei jemanden gemacht. Die Hemmungen fielen und die nächsten "Povorwärmer" wurden härter und trafen genauer, zwischendrin sicherte ich mich immer wieder durch ein Zahlensystem ab, ob ich noch weiter gehen konnte.
      Ich spürte nicht nur die Macht die ich über sie hatte, sondern auch eine Art Sog... weiter gehen zu wollen, zu sehen wo ihre und meine Grenzen waren.
      Auch der Schuhlöffel kam zum Einsatz, wenigstens ein paar Schläge mussten es sein, dann sollte es für den Tag genug sein, im Gegensatz zur Hand jammerte sie nun doch ein wenig.

      Überwältigt befreite ich sie von den Schals und lobte sie dabei, wie toll sie das gemacht hatte, es wäre mit Sicherheit noch mehr gegangen aber das Risiko unsere Freunschaft zu verlieren war mir einfach zu hoch. Wir redeten noch eine ganze Weile und reflektierten was ihr gefallen hat, was man noch machen könnte, einfach ein bisschen vor sich hin träumen.

      Auf dem Heimweg im Auto realisierte ich erstmal wie stark mich das ganze erregt hatte, ich stand so unter Strom, das mir das bei ihr gar nicht aufgefallen war.
      Es hatte uns beiden so gut gefallen, das wir öfter und intensiver miteinander gespielt haben und es unserer Freunschaft keinen Abbruch getan hat.
      Selbst dann nicht, als das "miteinander spielen" eingeschlafen ist, vielmehr ist sie dadurch intensiver geworden.

      Aus dem kleinen Teufelchen ist mittlerweile ein großes Teufelchen geworden das seinen eigenen Teil in mir bekommen hat.

      Danke S. <3
      Ich bin nich frech nur verbal überlegen! :D
      Sehr schön geschrieben, habe es jetzt zweimal gelesen da auch ich mittlerweile an einem Punkt angekommen bin an dem es wirrungen gibt. Deshalb Danke für deine offenen Gedanken und Emotionen dazu. Das hilft mir im Moment echt weiter. Vielen Dank.
      Hallo, ich kann deine Situation, durch meine eigenen Erfahrungen, sehr gut nachvollziehen und obendrein mag ich deinen Schreibstil. :pardon: :yes:

      Da "muss" man einfach bis zum Ende lesen.

      Danke, das Du uns an deinen Erlebnissen teilhaben lässt.


      Lg Adriane
      @Bendom22 ich krieg das Strahlen fast nich mehr aus dem Gesicht. Vor allem weil ich erst unsicher war ob ich den Text einstellen soll oder nicht. Freut mich das es dir sogar ein wenig weiter geholfen hat.

      @Tamo ich danke dir liebes :* und ja is ne tolle Frau die selbst meine schwärzesten Seiten (auch die ohne BDSM Kontext) von mir kennt und mich trotzdem mag das nenn ich Freundschaft

      @Lady Adriane *knicks* gern geschehen und das obwohl ich gar keinen Schreibstil habe *g*
      Ich bin nich frech nur verbal überlegen! :D
      Hui mit so viel Resonanz hab ich gar nich gerechnet ^^

      @Viva ja war ein toller Einstieg, eigentlich wollt ich sie ja ein bisschen schocken aber das sie dann so reagiert war schon irre, da hat sie eher mich geschockt :D

      @dorosub22 ich danke dir für deine lieben Worte

      @Astoria ich bin neugierig verrätst du mir welche?

      @Vinterbarn und @Stara auch euch ein danke schön für die Rückmeldung
      Ich bin nich frech nur verbal überlegen! :D
      Von wegen: kein Schreibstil!

      Es ist sicher nicht ganz einfach, mich mit einer Geschichte zu fesseln. Du hast es geschafft, definitiv!

      Und wenn man so eine Freundin hat, kann Frau sich glücklich schätzen. (Man/Frau nur wegen der Gleichberechtigung). :blumen: :blumen: :blumen:
      Die Frauen kosten uns achtzig Prozent unserer Kraft, aber ohne Sie hätten wir gar keine.


      Dieter Noll, "Kippenberg"