Die Sache mit der Scham.
Du bist auf einer Party und der Busen rutscht Dir aus dem Dekolletee. Ist es Dir peinlich, wird es auch allen anderen peinlich sein und Du wirst im Erdboden versinken. Lachst Du darüber und sagst "Hübsch, oder?" werden sie mit Dir lachen.
Scham ruft mitschämen hervor und genau das verstärkt das schlechte Gefühl. Nicht rot zu werden kann man üben, indem man sich bewusst zum Affen macht und darüber schmunzelt. Je öfter man das tut, umso leichter wird es, und umso weniger wird man rot anlaufen.
Funktioniert das auch im BDSM Kontext? Führt unsere eigene Scham dazu, dass sich andere mitschämen und ein schlechtes Gefühl haben? Wenn die anderen unsere eigene Unsicherheit teilen und diese spiegeln? Was, wenn wir einfach völlig entspannt damit umgingen, dass wir gerne verhauen werden oder gerne jemanden verhauen? Wenn es für uns völlig normal wäre, ein einvernehmliches Machtgefälle zu leben? Uns nicht dafür schämen. Wäre es für unsere Umwelt einfacher?
Tatsächlich denke ich, es wäre so. Wir treffen uns hier auf engem Raum mit Gleichgesinnten, finden darin Halt und halten uns dennoch, oder gerade deshalb, für etwas besonderes oder zumindest für abseits der Norm. Und genau damit grenzen wir uns ab, machen uns "unnormal", und schaffen Raum für die anderen sich unwohl damit zu fühlen. Sich mit uns zu schämen, für das was wir empfinden. Wir erschaffen eine Parallelwelt, die unsere Werte teilt, weil wir zu müde sind uns in der wirklichen Welt zu behaupten. Weil es uns manchmal immer noch peinlich ist. Aber ist es nicht gerade unsere Unsicherheit, die bei den anderen in der Welt dort draußen das Spiegelbild unserer Unsicherheit erzeugt?
War nicht genau dieses "Ich empfinde so und ich finde nichts falsches daran", der erste Schritt zur Akzeptanz der Schwulen und Lesben Anfang der 90er Jahre? Das Herauslösen aus der Peinlichkeit? Das Schaffen einer Normalität, eines sich selbst akzeptierens? Was dazu führte, dass es auch für die, die anders empfinden, weniger peinlich wurde? Es kein Thema mehr war, über das man nicht redete, weil man rot anlief?
Ich hab vorhin eine Pizza Cipolla mit einem Haufen Zwiebeln gegessen. Und jetzt furtze ich. Große Güte ist das peinlich. Oder nicht? Ich kann darüber lachen. Sorry, ich hab eine große Cipolla gegessen. Müsst ihr jetzt durch. Vielleicht hätte ich über was anderes geschrieben, hätte ich eine Quattro Staggioni bestellt.
Euch einen pubsfreien Morgen.
Turnschuh.
Du bist auf einer Party und der Busen rutscht Dir aus dem Dekolletee. Ist es Dir peinlich, wird es auch allen anderen peinlich sein und Du wirst im Erdboden versinken. Lachst Du darüber und sagst "Hübsch, oder?" werden sie mit Dir lachen.
Scham ruft mitschämen hervor und genau das verstärkt das schlechte Gefühl. Nicht rot zu werden kann man üben, indem man sich bewusst zum Affen macht und darüber schmunzelt. Je öfter man das tut, umso leichter wird es, und umso weniger wird man rot anlaufen.
Funktioniert das auch im BDSM Kontext? Führt unsere eigene Scham dazu, dass sich andere mitschämen und ein schlechtes Gefühl haben? Wenn die anderen unsere eigene Unsicherheit teilen und diese spiegeln? Was, wenn wir einfach völlig entspannt damit umgingen, dass wir gerne verhauen werden oder gerne jemanden verhauen? Wenn es für uns völlig normal wäre, ein einvernehmliches Machtgefälle zu leben? Uns nicht dafür schämen. Wäre es für unsere Umwelt einfacher?
Tatsächlich denke ich, es wäre so. Wir treffen uns hier auf engem Raum mit Gleichgesinnten, finden darin Halt und halten uns dennoch, oder gerade deshalb, für etwas besonderes oder zumindest für abseits der Norm. Und genau damit grenzen wir uns ab, machen uns "unnormal", und schaffen Raum für die anderen sich unwohl damit zu fühlen. Sich mit uns zu schämen, für das was wir empfinden. Wir erschaffen eine Parallelwelt, die unsere Werte teilt, weil wir zu müde sind uns in der wirklichen Welt zu behaupten. Weil es uns manchmal immer noch peinlich ist. Aber ist es nicht gerade unsere Unsicherheit, die bei den anderen in der Welt dort draußen das Spiegelbild unserer Unsicherheit erzeugt?
War nicht genau dieses "Ich empfinde so und ich finde nichts falsches daran", der erste Schritt zur Akzeptanz der Schwulen und Lesben Anfang der 90er Jahre? Das Herauslösen aus der Peinlichkeit? Das Schaffen einer Normalität, eines sich selbst akzeptierens? Was dazu führte, dass es auch für die, die anders empfinden, weniger peinlich wurde? Es kein Thema mehr war, über das man nicht redete, weil man rot anlief?
Ich hab vorhin eine Pizza Cipolla mit einem Haufen Zwiebeln gegessen. Und jetzt furtze ich. Große Güte ist das peinlich. Oder nicht? Ich kann darüber lachen. Sorry, ich hab eine große Cipolla gegessen. Müsst ihr jetzt durch. Vielleicht hätte ich über was anderes geschrieben, hätte ich eine Quattro Staggioni bestellt.
Euch einen pubsfreien Morgen.
Turnschuh.