Chat.Noir schrieb:
"Und auch dann möchte ich damit nicht überrannt werden, sondern lege Wert auf Achtsamkeit."
Du bist eben jemand, der kleine Schritte und behutsame Führung an die Grenzen möchte. Und das ist nichts Verwerfliches.
Die eine Sub möchte mit allem überrumpelt werden, jemand anderes möchte schrittweise herangeführt werden.
(...)
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"Vor allem aber, gehören solche Dinge für mich nicht an den Anfang."
Bei den ersten Spieltreffen sofort Grenzen zu testen, KANN eine/n Sub kicken, wenn er das vorher kommuniziert hat. (..)
Manche Subs kickt es auch am Anfang schon zu erfahren, welche Fantasien Dom hat und welche Dinge er fordern wird. (...)
Respekt und das Akzeptieren von Neins und das Gefühl, nicht austauschbar zu sein, sind natürlich die Basis und unumgänglich. Aber ansonsten mag ich auch lieber viel auf einmal, ich will sehen, was mein Gegenüber mag und will von und miit mir, statt ihm alles mühsam aus der Nase zu ziehen... ich hasse das Gefühl, perverser zu sein als der Mann
Insofern find ich es auch ok, wenn auf mein "nein, ist nicht so meins" zurückkommt "bist du dir sicher? Hast du es schon einmal ausprobiert?" und der Versuch, es mir schmackhaft zu machen. Es kommt auf den Ton an und ist eine Gratwanderung. Wichtig ist auch, dass auf meine ablehnende Antwort nicht eine Riesenmail mit Detailphantasien kommt, aber im Chat oder am Telefon, wo ich jederzeit zwischenfunken kann, find ich es sogar schön, wenn jeder die Chance erhält, seine spezielleren Kinks gegen skeptische Einwände zu verteidigen. Das muss ich selbst nämlich auch oft genug ("wie, eine Frau mit eigenen aktiven Fetischen, statt nur Fetischobjekt zu sein... das ist aber komisch") und bin immer froh, wenn man mir zumindest Neugier und Akzeptanz und die Gelegenheit, zu Ende zu erzählen, bietet, statt nur "kenn ich nicht, mach ich nicht" entgegenzuschmettern und mich wie einen Freak dastehen zu lassen.
Mit meinem Dom hab ich übrigens (nach halbjährigem Schreiben, Telefonieren und mit Cover) gleich beim ersten Treffen losgespielt. Er hat mich geohrfeigt, noch ehe wir uns umarmt haben und mir gefiel das Überrennen und Fordern und Selbstverständlichnehmen ausgesprochen gut, weil es sich gerade dadurch so selbstverständlich und richtig anfühlte. Hätte ich irgendwie gespürt, dass es jetzt ziemlich ungewöhnlich und besonders ist, dass ich beim ersten Treffen sowas mach, hätt ich mich billig gefühlt und nicht schön und frei... darum war das für mich genau richtig, es als "sebstverständlich" zu behandelt, dass ich jetzt so schnell nackt war etc. So und nicht anders hätt es sein sollen. @Springfires übertreibende Antithese ist also nicht auf alle Situationen anwendbar, es gibt auch Mischformen beider Extreme