Gedankenkontrolle /Mindfuck... Ist diese Fähigkeit erlernbar?

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      Gedankenkontrolle /Mindfuck... Ist diese Fähigkeit erlernbar?

      Liebe Foris,
      die einzige Möglichkeit, die Sub in mir zu aktivieren, ist die Fähigkeit eines Mannes, mein Hirn zu programmieren.
      Nur dann zieht mein Körper mit.

      Bestimmt wisst ihr, was ich meine :
      Es ist z. B. dieser "besondere" Blickkontakt, die kleinen zweideutigen Bemerkungen, angedeutete Gesten oder Berührungen, usw...

      Ich stelle fest, dass es nur wenige Männer gibt, die genau das scheinbar "von Haus aus" mitbringen - ungefähr so, als sei ihnen diese Gabe mit der Muttermilch zugeführt worden.
      Vielleicht sind sie auch als Kind in einen Kessel mit Unverschämtheiten gefallen... Ich habe keine Ahnung

      Glaubt ihr, dass sich eine solche Ausstrahlung/Fähigkeit erlernen lässt (bzw. die innere Einstellung, die es ermöglicht, so aufzutreten?).
      Ich freue mich auf eure Erfahrungen und Meinungen. In diesem Zusammenhang besonders über die der Doms unter uns.
      Überwinde dich nicht, weil es jemand von dir verlangt. Überwinde dich, WEIL DU ES WILLST.
      Es muss passen. Ich habe einen Freund, der ist ein tapsiger lieber Teddybär und Tolpatsch und sagt immer das Falsche zur falschen Zeit und wir haben ihn alle furchtbar lieb, aber männlich und dominant würde ihn im Freundeskreis wohl niemand nennen.

      Seine Freundin hat das erst nach vielen Wochen Beziehung mitbekommen, dass er diesen Ruf hat, und sie kann es nicht nachvollziehen. Für sie hat er genau diesen Blick, dieses Gefühl für Gesten, Mimik, Worte und Timing, was sie kickt... Und das ist eben für jeden ein wenig anders.
      Danke, Freudenschwalbe!
      Was für ein schönes und knuffiges Beispiel!
      Das klingt plausibel und scheint wirklich individuell zu sein.
      Vor meinem geistigen Auge sehe ich mich gerade vor einem Plüschbären in die Knie gehen... Nee, da rührt sich bei mir nix :fie:
      Aber es ist ja okay, wenn es für Andere passt.
      Überwinde dich nicht, weil es jemand von dir verlangt. Überwinde dich, WEIL DU ES WILLST.
      Topf und Deckel ist eine sehr wichtige Komponente, aber ich glaube auch , dass es bis zu einem Grad erlernbar ist. Wichtig ist vor allem, dass man sich seiner sicher ist in der eigenen Rolle führen zu können und (!) zu wollen. Ist dieses Selbstbewusstsein da, geht es darum die Werkzeuge, die man braucht zu identifizieren und sie zu beherrschen. Das kann bei einer Person das Arbeiten mit Gesten sein und bei einer anderen die Sprache. Manche Menschen sind Naturtalente im Manipulieren und andere müssen es sich mühsam aneignen. Zusätzlich ist man ohne Empathie wehrlos meines Erachtens. Bin ich nicht in der Lage mein Gegenüber zu erfassen und zu erfühlen, werde ich auch nur mit viel Glück die richtigen Knöpfe drücken.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Viva () aus folgendem Grund: Grammatikalische Fehler ausgebessert

      Danke Viva☺️
      Ähnliche Gedanken hatte ich auch schon...
      Allem Voran steht wohl der Wille, seiner eigenen Dominanz mehr Ausdruck zu verleihen.
      Und im nächsten Schritt geht es darum, das vorhandene Potenzial zu entdecken und zu perfektionieren.
      Vielleicht auch zu schauen, ob es Vorbilder geben kann, deren Auftreten weitere, passende Anregungen geben.
      Die eigene Persönlichkeit soll ja herausgestellt (und nicht verändert) werden. Sonst wäre es nicht mehr authentisch und würde sicher albern wirken.
      Überwinde dich nicht, weil es jemand von dir verlangt. Überwinde dich, WEIL DU ES WILLST.

      Maggy schrieb:

      Bestimmt wisst ihr, was ich meine :

      Es ist z. B. dieser "besondere" Blickkontakt, die kleinen zweideutigen Bemerkungen, angedeutete Gesten oder Berührungen, usw...

      Ich stelle fest, dass es nur wenige Männer gibt, die genau das scheinbar "von Haus aus" mitbringen - ungefähr so, als sei ihnen diese Gabe mit der Muttermilch zugeführt worden.
      Vielleicht sind sie auch als Kind in einen Kessel mit Unverschämtheiten gefallen... Ich habe keine Ahnung

      Glaubt ihr, dass sich eine solche Ausstrahlung/Fähigkeit erlernen lässt (bzw. die innere Einstellung, die es ermöglicht, so aufzutreten?).
      Ich freue mich auf eure Erfahrungen und Meinungen. In diesem Zusammenhang besonders über die der Doms unter uns.
      Hast du schonmal darüber nachgedacht, dass Doms nicht jedem gegenüber so auftreten möchten?
      Der Mann an meiner Seite äußert ganz klar, dass er dieses Verhalten nicht jedem gegenüber zeigen möchte und tut es auch nicht. Er tritt anderen, fremden Menschen gegenüber sehr zurückhaltend unscheinbar auf. Wenn ihn so jmd im Alltag erleben würde, dann würde keiner vermuten was da in ihm schlummert :love:
      Wir haben uns lange über das Thema unterhalten und er sagte auch, dass er bei mir zum ersten Mal so richtig das Gefühl hat, dass auch zu wollen bzw vieles einfach aus seinem Innersten heraus passiert. Es war für ihn nicht leicht das anzunehmen, er hat viel darüber nachgedacht. Wir beide befinden uns diesbezüglich in einer Entwicklung und bringen diese Seiten aneinander zum Vorschein.
      Erinnerungen sind Wärmflaschen fürs Herz <3
      Vielen Dank, Cosima ☺️
      So habe ich das, ehrlich gesagt, noch nie betrachtet.
      Dein Beitrag bringt gerade meine Synapsen zum arbeiten, und das ist gut so!

      Ich denke da gerade an jemanden, über dessen Verhalten ich mich manchmal wundere. Bei mir zeigt er häufig dieses "Flrty-dominante" Verhalten, während Andere ihn entweder ausschließlich als "Alphatier" wahrnehmen und eher unangenehm bestimmend mit seiner Art. Oder aber komplett "unauffällig...
      Scheinbar ist da etwas, das nur zwischen uns stattfindet.

      Danke für diese Sichtweise, Cosima!
      Überwinde dich nicht, weil es jemand von dir verlangt. Überwinde dich, WEIL DU ES WILLST.
      Sehr gern @Maggy :)
      Schön wenn ich dich zum Nachdenken anregen konnte.

      Bei uns ist da halt wirklich so, dass er nach außen hin nie dieses dominante Verhalten an den Tag legen würde, schon gar nicht wenn ich nicht dabei bin. War übrigens auch nicht der Fall, als wir uns kennenlernten. Das hat sich bei uns so nach und nach entwickelt, einiges an Vertrauen, Zeit und vielen vielen stundenlangen Gesprächen gebraucht, eh wir das beide so klar sehen konnten und wirklich angenommen haben. Beide akzeptieren konnten, dass und was da zwischen uns ist. Wir wussten zwar unabhängig voneinander beide schon vorher, dass er dominate Züge im Bett an sich hat und ich von mir, dasss ich nie die Führung übernehmen würde. Aber so in richtig ausgelebt, akzeptiert und auch in den Alltag übertragen, konnten wir das erst gemeinsam.
      Erinnerungen sind Wärmflaschen fürs Herz <3

      Maggy schrieb:

      Glaubt ihr, dass sich eine solche Ausstrahlung/Fähigkeit erlernen lässt (bzw. die innere Einstellung, die es ermöglicht, so aufzutreten?).
      Ich will wirklich nicht kleinkariert auftreten und möchte mich auch nicht an Begrifflichkeiten aufreiben, aber ich stolpere ein wenig über 'erlernen'.
      Wenn ich 'erlernen' von der Wortbedeutung her enger fasse, glaube ich, dass sich genannte Fähigkeiten nur bis zu einem gewissen Grad aneignen lassen.
      Dabei könnte ich mir vorstellen, dass sich dies hinsichtlich Authentizität und Konsequenz auswirkt bzw. genau an diesen Punkten ein Spannungsverhältnis auftritt.
      Davon abgrenzen würde ich das Bewusstwerden und Zulassen vorhandener Neigungen.
      Ich glaube auch, dass es wenige Menschen gibt, die „von Hause aus“ die Gabe der Gedankenkontrolle bzw. des Mindfucks mitbringen. Aber, neben einer hohen Menschenkenntnis, kommt immer auch das Interesse bzw. der Spaß (sind beides wichtige Faktoren) an dieser Art des Spiels mit den Gedanken desjenigen hinzu.

      In diesem „Spiel“ definiert zudem jeder seine eigene „Skala“ von Mindfuck anders, glaube ich. Bei den einen ist es vielleicht schon das Wartenlassen der Sub für 5 Min, bei den anderen vielleicht schon morgens das Ankündigen, was Abends alles mit der Sub passieren wird, und noch ganz andere Sachen. Was dann zu dem Problem führen kann, dass der/die eine denkt „Ich mache Mindfuck!“ und die/der andere denkt, „Boah, wann fängt das denn endlich mal an?“

      Kann man es lernen (da wären wir dann bei dem Thema „aufgesetzte“ Dominanz, was ich als möglich erachte)? Ich bin mir sicher, dass man es lernen kann und dies dann auch zielführend umzusetzen weiß. Fraglich nur, ob der/die aktive Person daran überhaupt Interesse hat und weiß, dass es gewünscht ist. Wenn ja, dann sollte schnell die Frage nach der Skala geklärt werden ;)
      Erlernen ist vielleicht eine falsche Begrifflichkeit - allerdings spielt die Erfahrung auch eine große Rolle. Je öfter man mit diesen "Werkzeugen" umgeht - je besser und geschliffener werden diese. Allerdings muss es schon eine gewisse Chemie geben - zumindest mein Erfahrung - damit so ein Werkzeig, sei es auch noch etwas ungeschliffen, überhaupt wirken kann.
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      Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.
      Ich verstehe "Erlernen" im Sinne von: "Lernen, seine Anlagen zu nutzen und auszudrücken, was man empfindet". Das kann man ganz bestimmt.

      Maggy schrieb:

      Ich stelle fest, dass es nur wenige Männer gibt, die genau das scheinbar "von Haus aus" mitbringen - ungefähr so, als sei ihnen diese Gabe mit der Muttermilch zugeführt worden.
      Vielleicht sind sie auch als Kind in einen Kessel mit Unverschämtheiten gefallen... Ich habe keine Ahnung
      Ich bin als Kind sicher nicht in einen solchen Kessel gefallen. Man muss mich aber sehr gut kennen, um das heute zu merken, weil ich es gelernt habe. Und zwar nicht nur, Unverschämtheiten von mir zu geben, sondern dabei Formulierung und Tonfall so zu wählen, dass es keine Zweifel daran gibt, dass ich nicht wirklich unverschämt sein will. Gelernt habe ich das übrigens von meinem Bruder. Ich weiß nicht, wo der als Kind diesen Kessel gefunden hat, aber er ist reingefallen. Und er kann das immer noch deutlich besser als ich.
      Bei all den Ausführungen über meine Unverschämtheiten (nicht aber Unverschämtheit) bin ich aber gar nicht sicher, ob ich das als meine Dominanz bezeichnen würde oder meine Art des Mindfuck.

      Diese Unverschämtheiten sind Ausdruck und Ergebnis einer gewissen Schlagfertigkeit, die auch gezielt entwaffnend wirken soll. So gesehen dominiere ich damit zuweilen bewusst einen Gesprächspartner. Das ist aber nicht meine Dominanz im Sinne meines BDSM.
      Wenn ich im "Dom-Modus" bin, werden die Unverschämtheiten erheblich weniger, ich werde insgesamt wortkarger. Ich bin dann ruhig und bestimmt. Auf einen frechen Spruch kommt keine schlagfertige Antwort, sondern oft nur ein Blick, der tut, was er soll, damit sie tut, was sie soll... ;)

      Antwort also: Ja, solche Kessel gibt es. Ja, man kann das auch Erlernen, wenn man den Kessel nicht hatte. Bei mir hat es aber nichts mit dem Mindfuck zu tun.
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      Es braucht denke ich, erst einmal den Willen in jemandes Kopf vorzudringen und da die Strippen zu ziehen. Den Willen, mehr als nur den Körper beben zu lassen. Beides setzt voraus dass einem sein gegenüber wichtig ist und man sich mit Ihr/Ihm zureichend auseinandersetzt.

      Viele Menschen sind da praktisch veranlagt, schauen auf die eigene Lust und nicht darüber hinaus, was das gegenüber noch braucht. Und um ehrlich zu sein ist es doch schon mehr Aufwand, sich Gemeinheiten zu überlegen, Vorfreude zu schüren und den anderen damit in den Wahnsinn zu treiben ;)

      Dazu muss man sich mit dem Kopf des anderen und damit oft auch dem Kopf des anderen Geschlechts befassen. Wobei hier Männer und Frauen Wissenschaftlich erwiesen anders gestrickt sind. Wir verarbeiten Informationen auf ganz andere Weise, Impulse, Bilder und Eindrücke werden unterschiedlich schnell abgehakt und verarbeitet.

      Das ist auch der Grund, weshalb viele Frauen im Kopf abgeholt werden müssen um bei der Sache zu bleiben. Frau sieht die schwarze Hose des Doms und verbindet alles mit allem, nämlich die Hose mit der Tatsache, dass man eigentlich die dunkle Wäsche waschen wollte. Und schon ist das Hirn beim Haushalt und nicht bei der eigentlichen Sache.

      Das mag jetzt nicht für jeden zutreffen (Gottseidank) aber ich bin z.B. leider so. Mir fällt es schwer loszulassen und abzuschalten, ich brauche diesen Mindfuck, was auch erklärt, weshalb mich BDSM so sehr reizt.

      Und für diesen Mindfuck und um ihn beherrschen zu können braucht es viel Verständnis, Wissen über das Denken des Gegenübers, Eigeninitiative und den Willen auch mal einen „Zirkus“ aufzuführen und dadurch mehr als nur den Körper zu dominieren.
      Eigentlich ist die Frage doch: kann man das Flirten erlernen, und wenn ja, kann man auch eine bestimmte Art des Flirtens erlernen? Ich muss sagen, ich flirte sehr viel erfolgreicher als noch vor 15 Jahren, und je mehr Erfahrung ich habe, desto mehr Freude macht es und desto besser "gelingt" es auch. Das spricht dafür, dass es erlernbar ist, wenn die ersten Anlagen und Interessen daran vorhanden sind. Tipps geben und Freundinnen auf Fehler aufmerksam machen geht auch (z.B.: böse gucken und die Tanzfläche verlassen führt nicht unbedingt dazu, dass er hinterherläuft und dich anspricht... ;) )... es ist also nicht nur lernbar, sondern mindestens teilweise auch lehrbar.

      Flirten ist aber immer eine Sache zwischen z w e i Personen. Arbeiten kann man immer nur an sich selbst - und üben, den anderen und seine Reaktionen genauer zu beobachten, richtiger zu lesen und passender darauf zu reagieren. Wenn der Adressat des Flirts anders gestrickt ist als gewohnt/gewünscht oder gar völlig unempfänglich für Flirtsignale (in Gedanken bei der Wäsche, bei der Ex, ich bin nicht sein Typ...), dann hilft alles Wissen und alle Erfahrung nichts :)

      Und das ist auch gut so und macht es so spannend. Und so einvernehmlich. Niemand MUSS auf ein Flirtsignal oder eine Dominanzgebärde anspringen. Das finde ich einen schönen Gedanken.