Tach zusammen,
ich hatte vor kurzem im Eigenkreationen Thread meine beiden Halsbandteststücke vorgestellt und möchte an der Stelle etwas näher darauf eingehen, wie diese entstanden sind.
Eins vorweg:
Dies ist meine Methode. Es gibt viele andere, aber dies ist meine. (Gruß an die Filmjunkies )
Ein paar Tipps:
Zu Beginn ein kurzer Umriss einiger Werkzeuge, die zum Einsatz kamen:
Von oben nach unten / links nach rechts:
Dann will ich mal:
Mein Leder beziehe ich meist vom einschlägigen Auktionshaus oder wie das Futterleder neuerdings aus einer nahen Sattlerei, bei der ich nach Reststücken gefragt hatte. Die gewünschte Riemenbreite war 30 mm bzw. etwas schmaler, da der Durchlass der Schnallen enger ist. Die Dicke der Blanklederstücke vom Rind war zum einen 1x ~ 2,2 mm und 2x ~1,5 mm. Das Schneiden der Riemen für das Außenband geht entweder mit dem Schneider oder mit Lineal (vorzugsweise mit Schnittkante) und Cutter. Ersteres wird dann interessant, wenn man mehrere gleichbreite Riemen braucht.
Hier sind die beiden 1,5 mm Stücke bereits miteinander verklebt. Beide Fleischseiten mit Kleber einstreichen, ablüften lassen und danach fest aufeinander pressen. Hält.
Anschließend hab‘ ich ein Ende in Form geschnitten, was mit dem Halbmond auf Grund der Klingenform sehr gut von der Hand geht, und den Riemen auf Länge gebracht. Wenn ich keine Vorgabe habe oder es wie hier einfach Probestücke sind, nehm‘ ich meinen Halsumfang von ca. 410 mm als Anhaltspunkt her, für den eine Länge von 550 - 600 mm ideal ist. Zudem sollte die Futterdicke berücksichtigt werden, da sonst der effektive „Umschließungsumfang“ zu gering ausfallen kann. Dazu addiert sich noch ein Aufschlag für das Umschlagen des Leders an der Schnallenseite. Diese schärfe ich zudem etwas aus, um einen glatteren Übergang zu erzeugen.
Im Anschluss kümmere ich mich um die Kanten. Je nach Stärke des Leders fase ich nur eine oder beide Seiten an. Alternativ kann auch Schleifpapier verwendet werden, um die Kante in die gewünschte Form zu bringen, macht allerdings Schmutz ohne Ende. Dazu hatte ich gelesen, dass gerade dünnes Leder nur in immer die gleiche Richtung geschliffen werden sollte (hab' ich so noch nicht getestet). Im ersten Schritt des Polierens verwende ich nur etwas Wasser mit einem Schwamm/Finger aufgetragen und mäßigen Einsatz des Polierholzes (bei einem Nähkurs wurde gezeigt, dass es auch mit Baumwolleinen/-tuch geht, ich komme aber besser mit dem Holz zurecht). Soll ja auch noch Farbe einziehen können. Ein guter Indikator für den Grad der Verdichtung (bin auch mal über die Umschreibung "Einbrennen der Lederfasern" gestolpert) ist der Glanz der Kante. Wenn diese sehr stark spiegelt lieber erstmal diese Stelle lassen und später (nach dem Färben) nochmal nachpolieren. Spätestens wenn es anfängt zu "Knarzen" sollte man aufhören.
ich hatte vor kurzem im Eigenkreationen Thread meine beiden Halsbandteststücke vorgestellt und möchte an der Stelle etwas näher darauf eingehen, wie diese entstanden sind.
Eins vorweg:
Dies ist meine Methode. Es gibt viele andere, aber dies ist meine. (Gruß an die Filmjunkies )
Ein paar Tipps:
- Scharfes Werkzeug ist Trumpf; erhöht allerdings auch das Risiko für „Cuttings“ und „Bloodplay“
- Zwischendurch Klingen o.Ä. auf einem Stück Leder (Fleischseite) mit feiner Schleifpaste abziehen erhöht deren Standzeit merklich (nachfolgendes Bild)
- Geeignete Unterlagen, wie z.B. Silikonmatten bei Klebearbeiten, erleichtern das Säubern hinterher
- Gute Beleuchtung taugt immer
Zu Beginn ein kurzer Umriss einiger Werkzeuge, die zum Einsatz kamen:
Von oben nach unten / links nach rechts:
- Nähpony (kommt später besser erkennbar vor)
- Halbmondmesser/ Trapezklingenmesser (mit 0,4 mm Einsätzen … höllisch scharf warnen meine Finger )
- Fingerhut aus einem alten Handschuh (verhindert das Einschneiden des Garns beim Nähen in die Haut)
- Rillenzieher / Rundstechahle / Nähahle (Schwertahle)
- Kantenzieher / Polierholz / Poliereinsatz für Bohrmaschine / Behältnis mit Schwamm
- Schleifblock (blaues eckiges Dingens, quasi Schleifpapier, welches auch ginge, nur in blockig)
- Riemenschneider
- Ein Hammer (*duh*)
- Schlageisen für Nahtlöcher (die Vielzacken, oberhalb des Hammers), gefolgt von Sattlernadeln Größe Nr. 3
- Revolverlochzange und Zange mit glatten Backen (überzeugt die Nadel hin und wieder doch durch‘s Loch zu flutschen, ohne schrafe Grate an dieser zu hinterlassen)
- Schere, Kleber und Spatel zum Verteilen des letzteren
Dann will ich mal:
Mein Leder beziehe ich meist vom einschlägigen Auktionshaus oder wie das Futterleder neuerdings aus einer nahen Sattlerei, bei der ich nach Reststücken gefragt hatte. Die gewünschte Riemenbreite war 30 mm bzw. etwas schmaler, da der Durchlass der Schnallen enger ist. Die Dicke der Blanklederstücke vom Rind war zum einen 1x ~ 2,2 mm und 2x ~1,5 mm. Das Schneiden der Riemen für das Außenband geht entweder mit dem Schneider oder mit Lineal (vorzugsweise mit Schnittkante) und Cutter. Ersteres wird dann interessant, wenn man mehrere gleichbreite Riemen braucht.
Hier sind die beiden 1,5 mm Stücke bereits miteinander verklebt. Beide Fleischseiten mit Kleber einstreichen, ablüften lassen und danach fest aufeinander pressen. Hält.
Anschließend hab‘ ich ein Ende in Form geschnitten, was mit dem Halbmond auf Grund der Klingenform sehr gut von der Hand geht, und den Riemen auf Länge gebracht. Wenn ich keine Vorgabe habe oder es wie hier einfach Probestücke sind, nehm‘ ich meinen Halsumfang von ca. 410 mm als Anhaltspunkt her, für den eine Länge von 550 - 600 mm ideal ist. Zudem sollte die Futterdicke berücksichtigt werden, da sonst der effektive „Umschließungsumfang“ zu gering ausfallen kann. Dazu addiert sich noch ein Aufschlag für das Umschlagen des Leders an der Schnallenseite. Diese schärfe ich zudem etwas aus, um einen glatteren Übergang zu erzeugen.
Im Anschluss kümmere ich mich um die Kanten. Je nach Stärke des Leders fase ich nur eine oder beide Seiten an. Alternativ kann auch Schleifpapier verwendet werden, um die Kante in die gewünschte Form zu bringen, macht allerdings Schmutz ohne Ende. Dazu hatte ich gelesen, dass gerade dünnes Leder nur in immer die gleiche Richtung geschliffen werden sollte (hab' ich so noch nicht getestet). Im ersten Schritt des Polierens verwende ich nur etwas Wasser mit einem Schwamm/Finger aufgetragen und mäßigen Einsatz des Polierholzes (bei einem Nähkurs wurde gezeigt, dass es auch mit Baumwolleinen/-tuch geht, ich komme aber besser mit dem Holz zurecht). Soll ja auch noch Farbe einziehen können. Ein guter Indikator für den Grad der Verdichtung (bin auch mal über die Umschreibung "Einbrennen der Lederfasern" gestolpert) ist der Glanz der Kante. Wenn diese sehr stark spiegelt lieber erstmal diese Stelle lassen und später (nach dem Färben) nochmal nachpolieren. Spätestens wenn es anfängt zu "Knarzen" sollte man aufhören.
Wer zweideutig denkt, hat eindeutig mehr zum Lachen.
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