Die gegeißelte Psyche
Wo von alter Schönheit Trümmern
Marmorhell die Säle schimmern,
Seh’ ich blass und lieblich eine
Psyche atmen in dem Steine.
Unsichtbarem Geißelhiebe
Beugt sie sich in Schmerz und Liebe,
Auf den zarten Knien liegend,
Enge sich zusammenschmiegend.
Flehend halb und halb geduldig
Trägt sie Schmach und weiß sich schuldig,
Jammernd scheint ihr Blick zu fragen:
Liebst du mich? und kannst mich schlagen?
Soll der Himmel dich begrüßen,
Arme Psyche, musst du büßen!
Eros, der dich sucht und peinigt,
Will dich selig und gereinigt.
---
Conrad Ferdinand Meyer
Wo von alter Schönheit Trümmern
Marmorhell die Säle schimmern,
Seh’ ich blass und lieblich eine
Psyche atmen in dem Steine.
Unsichtbarem Geißelhiebe
Beugt sie sich in Schmerz und Liebe,
Auf den zarten Knien liegend,
Enge sich zusammenschmiegend.
Flehend halb und halb geduldig
Trägt sie Schmach und weiß sich schuldig,
Jammernd scheint ihr Blick zu fragen:
Liebst du mich? und kannst mich schlagen?
Soll der Himmel dich begrüßen,
Arme Psyche, musst du büßen!
Eros, der dich sucht und peinigt,
Will dich selig und gereinigt.
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Conrad Ferdinand Meyer
Existence could not resist the temptation of creating me