Die Schwierigkeit mit der Devotion

      Die Schwierigkeit mit der Devotion

      So, mein erstes Thema hier, bin schon ganz nervös :rot: (falls es das Thema in irgendeiner Form schon gibt, bitte löschen. Die Suchfunktion verstehe ich noch immer nicht ganz)

      Wie mich vielleicht einige im Chat kennengelernt haben, habe ich ein sehr großes Mundwerk, bin relativ selbstsicher und sage Dinge, die mir einfach durch den Kopf schießen. So ist es aber allerdings auch in einer Partnerschaft. Immer wieder denke ich über vorherige Beziehungen nach und muss feststellen, dass es mir furchtbar schwer fällt unterwürfig zu sein, weil ich einfach zu stolz bin. Wenn (m)ein Dom mir gegenüber steht, kann ich ihn/sie nicht wirklich ernst nehmen und bin eher auf Provokationskurs. Mich sieht man selten knien und auch sonst hört man von mir nie "Ja/Nein Herr(-in)". Genauso liebe ich zwar Regeln, aber es fällt mir schwer diese einzuhalten. Klar, wenn mir gesagt wird, komm so und so zum Treffen (als Bsp.), komme ich zwar wie gewünscht, aber immer mit einem blöden Spruch. Viele, so habe ich das Gefühl, sind davon abgeschreckt weil ich zum Teil dominanter bin als sie (unewollt!!). Ein Switcher bin ich nicht, ich hasse es eigentlich zu dominieren. Es ist irgendwie ein totales Chaos bei mir, haha.
      Dennoch bezeichne ich mir als Sub weil es mich reizt dominiert zu werden, ich kann es nur nicht so gut zulassen.

      Meine Frage an euch ist, ob ihr sowas auch kennt/damit Probleme habt (hattet?), was euch geholfen hat und ob ihr eventuell Tipps habt :) und ob ich vielleicht doch nur Hoffnungslos verloren bin? :D

      Ich Danke schon mal jetzt,
      mir liebbösen Grüßen,
      die Kleene :blumen:
      Schau mal hier: Ich bin eine Brat und ich liebe es

      Das dürfte auf dich ziemlich gut zutreffen ;)

      Ich kenne das (als Top, als Sub bin ich da ganz anders) und es ist kein Problem :D manche mögen eben den Kampf und möchten am Ende unterlegen sein. Es kann durchaus sehr viel Spaß machen mit dem Stolz zu spielen jemanden dazu zu zwingen diesen runterzuschlucken. Der Kampf muss auch nicht körperlich ausgetragen werden (obwohl ich das persönlich in dem Kontext sehr gerne mag).

      Schwierig wird es aus meiner Sicht nur wenn jemand provoziert, aber das Echo nicht verträgt, oder wenn dieses Verhalten außerhalb eines spielerischen Kontexts Auftritt. Aber andere sind da vielleicht etwas schmerzfreier als ich und sehen das lockerer. Ich fühle mich relativ schnell respektlos behandelt, wenn eine Provokation auftritt, die nicht in einem eindeutigen Rahmen stattfindet.
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "
      @myownspirit das Ding ist, dass ich es eigentlich nicht liebe. Klar, manchmal lasse ich gerne die Brat raushängen (eher selten), aber oftmals denke ich mir, wie Super xy wäre, aber sobald es eintritt, sehe ich mich nicht in der devoten Rolle. Es ist ganz schwer zu beschreiben :pardon:
      Hm, um was konkret geht es dir denn? Musst du denn überhaupt für besagtes xy in der devoten Position sein? Masochismus geht bspw auch ohne Devotion.

      Wenn du wirklich das Problem hast, dass dir dein Stolz im Weg ist, hilft vielleicht ein langsameres herantasten, sodass du deinen Stolz in kleinen Schritten überwinden kannst. Wobei du da vielleicht erst mal entscheiden solltest, ob dein Stolz wirklich das Problem ist und nicht vielleicht irgendwas anderes (vielleicht falsche Assoziationen ala Sub=Schwäche oder negative Erfahrungen)
      "Du gibst Widerworte X( " – "Nein :miffy: "

      kleine_sub schrieb:

      das Ding ist, dass ich es eigentlich nicht liebe
      Lies mal meinen Beitrag im erwähnten Thema ;) , es könnte sein, dass du dich darin wiederfindest.

      Ja, ich kenne dein "Problem" gut :thumbsup: . Und zwar mit allen Facetten. Geholfen hat mir, aktiv auf die Suche nach
      mir selber zu gehen und zwar sowohl theoretisch (hier im Forum) als auch praktisch. Die Theorie hat dazu geführt,
      dass ich meinen Frieden mit mir selber und meiner Neigung gemacht habe.

      Jawoll, ich bin eine naturdominante sub, eine brat, die keine sein will, noch ein bisschen little in den Topf und gut
      umrühren :P . Was ich meine ist, du bist genau so - wie du bist - eine sub und in Ordnung. Es geht darum, den
      passenden Deckel auch für dich zu finden. Ein Dom, der eine naturdevote, brave Sklavin möchte, ist bei dir falsch!
      Du brauchst einen Dom, der Spass an deinem Stolz hat, den es freut, wenn du dann mal von dir aus kniest, der deine
      Flausen liebt und sie dir nur austreibt, wenn du es an Respekt fehlen lässt. Also so ein bisschen Brattamer sollte
      er sicherlich mitbringen :D , vor allem eben weil es dich ja nicht glücklich macht.

      Sobald du dich so annimmst, wie du nun mal bist, bist du mit dir im Reinen und das strahlst du nach aussen ...
      Und dann kommt vielleicht sogar einer daher und ist genau auf die Art und Weise dominant, welche dich dazu bringt,
      einfach nur brav und dienend zu sein. Das gibt es, glaub mir :!:
      Zwischen dem, was ich denke, dem, was ich sagen will, dem, was ich zu sagen glaube und dem, was ich wirklich sage und

      dem,

      was Du hören willst, dem, was du wirklich hörst, dem was du zu verstehen glaubst, dem, was Du verstehen willst und dem, was Du wirklich verstehst, gibt es 9 Möglichkeiten, sich nicht zu verstehen.

      Passagno
      Mir stellen sich bei Deinem Beitrag spontan ein paar Fragen, hauptsächlich aber diese:

      1. Greifst Du - in Situationen in denen Du zB unsicher bist - auf Deine freche Klappe und Deine Schlagfertigkeit zurück, um evtl Emotionen zu überspielen/zu tarnen? Vielleicht weil es Dir in letzter Konsequenz doch etwas Angst macht, die Kontrolle komplett abzugeben?

      2. Ist es wirklich Dein Wunsch dominiert zu weden? Oder gefällt Dir im Moment nur die Vorstellung davon?
      ME ist das ein gravierender Unterschied. Natürlich muss man nicht bereit sein sich jedem „Dom“ zu unterwerfen. Aber ich glaube allein Gefallen an der Vorstellung zu haben, reicht nicht. Vielleicht löst es zumindest einen kleinen Knoten, wenn Du dem nochmal intensiv nachspürst.
      Nichtsdestotrotz hat es auch seinen Reiz, um die Unterwerfung „zu kämpfen“. Und es gibt ganz bestimmt einige Doms, die Spaß an einer frechen und schlagfertigen Sub haben. Nur solltest Du dann mit Dir und Deinem Verhalten im Reinen sein.
      Wenn Du sagen kannst: So bin ich! - Super :thumbsup:
      Wenn Du allerdings sagst: So will ich eigentlich nicht sein ... :gruebel:
      Wenn Du denkst: So sollte ich doch eigentlich nicht sein ... :thumbdown:

      Verstehst Du was ich meine?
      Mir hat geholfen mit ihm zu reden . Er hat mir erklärt warum er Dinge von mir verlangt . Das ich wenn ich es dann machen er stolz auf mich ist . Er erniedrigt mich um stolz auf mich sein zu können . Hört sich komisch an aber ist so ..

      Mein Wunsch nach Harmonie ist groß und ewiges reiben hat für uns nichts mit Harmonie zu tun .
      Hinzu kommt das es für uns schnell Respektlos wirkt .
      Aber ich muss sagen das hier und eine effektive Strafe mir auch geholfen hat brav zu werden .
      Dein gegenüber verlangt ja nur Dinge die er sehen will .Die Überwindung das Unwohlsein der innere Kampf all das will er ja sehen .
      Träume nicht dein Leben
      Lebe deinen Traum
      Meiner Beobachtung nach sind viele Subs solange auf Konfrontationskurs, bis sie auf einen Partner treffen, der es schafft ihrer devoten Seite eine Basis aus Sicherheit und Grundvertrauen zu bereiten. Das liegt nicht zwangsläufig am Sachvermögen des dominanten Teil, sondern an der spezifischen Kombination der beiden Personen. Nicht jeder Dom kann mit jeder Sub und umgekehrt.
      Sicher, es gibt Menschen, denen manches generell leichter fällt, aber am Ende sind es zwei Individuen und alles was "sonst so" üblich oder zu erwarten sein scheint bleibt graue Theorie.

      Wenn Du also Schwierigkeiten hast in Deine devote Rolle zu schlüpfen, obwohl Du das willst, frage Dich was fehlt, damit Du genau so sein kannst.
      Warum fühlt es sich so "schräg" an, dass Du aufmüpfig sein "musst"? Was müsste in der Situation anders sein, damit Du die Sub in Dir annehmen kannst?
      We like to think we're the Roadrunner, but we're the Coyote.
      Hmmm.... Den Konflikt als solches kenne ich sehr gut...

      Im Grunde lag es bei mir am Ende daran, dass Devotissmus und Dominanz beides Facetten meiner Persönlichkeit sind. Dadurch hatte ich anfänglich das Gefühl,
      dass keine der beiden Rollen wirklich ich bin und ich einen Teil von mir aufgeben müsse, um der Rolle wirklich "gerecht" werden zu können...

      Dieser sich daraus ergebede innere Widerstand führte dann, ähnlich wie bei dir, zu "Provokationen", die auf der anderen Seite natürlich zu Verwirrung und
      Mißverständnissen führten...

      Mir hat ganz gut geholfen, das erstmal so zu akzeptieren und mich eben (noch) nicht als Sub oder Dom zu kategorisieren.
      Das Bewusstsein, mich erstmal nicht für eine Rolle entscheiden zu müssen, sondern nur temporär diesen Teil meiner Persönlichkeit auszuleben, hat
      die inneren Widerstände doch deutlich abgemildert und ließ die Provokation irgendwie sinnlos erscheinen...


      Mars schrieb:

      Warum fühlt es sich so "schräg" an, dass Du aufmüpfig sein "musst"? Was müsste in der Situation anders sein, damit Du die Sub in Dir annehmen kannst?
      Die Fragen sind absolut berechtigt und ich denke, du hättest den Thread nicht gestartet, wenn du sie dir nicht schon selbst gestellt hättest?
      Da du dich aber "wenn xy eintritt" selbst nicht in der devoten Position siehst, bleibt noch zu differenzieren, liegt es an den äußeren Umständen oder an der inneren Einstellung?

      Im ersten Fall hätte Mars recht und du müsstest dir klar machen, was du für Umstände brauchst um dich fallen lassen zu können.
      Im zweiten Fall würde ich empfehlen, das Ganze einfach mal etwas weniger "ernst" zu nehmen und dich mehr darauf zu fokussieren, dass es einfach nur deinen
      Erfahrungshorizont erweitert.

      Hinterher konnte ich jedenfalls immer genauer definieren, was ich wirklich "will" oder was für mich dann doch nicht passt.

      Vielleicht "willst" du ja auch zu schnell zuviel?
      Hallo kleine_Sub,
      die letzte Frage von net-Agent hat mich erst mal veranlasst, in dein Profil nach deinem Alter zu schauen.
      Ich weiß, man sollte nicht auf's Alter schauen, in deinem Fall habe ich es trotzdem getan um dir ein bisschen helfen zu können.
      Was ich meine, ist die Frage, wie groß sind die Chancen, das eine 19-jährige Person das Glück hat, DEN Dom zu finden, bei dem ALLES richtig ist?

      Wie lange kennst du deine Neigung schon? Wie lange lebst du sie aus? Wie viele Erfahrungen hast du gesammelt?

      Ich unterstelle dir nicht, dass du zu jung bist, ich möchte dir nur ein paar Denkanstöße geben. Vielleicht helfen sie dir ja, deine Neigung
      besser zu verstehen. Und wenn nicht, auch nicht schlimm, sie schaden auf keinen Fall.

      Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute.
      Die Frauen kosten uns achtzig Prozent unserer Kraft, aber ohne Sie hätten wir gar keine.


      Dieter Noll, "Kippenberg"
      @kleine_sub
      Die Frage von Mars ist mMn wirklich wichtig: Ich merke unter anderem an der "Aufmüpfigkeit" des Sub wenn irgendwas nicht passt. Das kann durchaus an ihm liegen, oft lag es jedoch an mir - weil ich im Kopf Einkaufszettel geschrieben, den nächsten Urlaub gelant oder sonstwie abwesend war. Oder auch, weil ich unberechenbar reagiert hatte ...

      Mal ganz andere Fragen:
      Hast Du regelmäßig Zeit, über Eure sessions zu reflektieren?
      Gibt es eine oder zwei (Körper-)Haltungen, die Dir Konzentration ermöglichen? Wenn ja, baut Ihr diese ein?
      ich kenne einiges davon bei mir
      mir würde niemals ein Herr oder Master über die Lippen kommen, ich muss dabei lachen
      und auch knie ich nicht dauernd vor meinem Dom, dennoch fühle ich devot nur kann ich eben mit diesen ganzen Verhaltensregeln nicht so viel anfangen, damit z.B das Sub immer zu knien hat usw, mir ist das oft zu aufgesetzt und da würde ich mich irgedwie auch wehren, in einer gewissen Weise provozieren

      was für mich wichtig war , mich eben so anzunehmen wie ich bin damit im reinen zu sein

      für mich hat es nicht mit er ist nicht dominant genug oder so tun

      ich finde jemand nicht dominanter weil ich ihn Herr oder Meister nenne

      Viele Dinge sind einfach subtiler, und es entwickelt sich mit der Dauer die man sich kennt weiter, und dann können eben auch diese sogenannten Rituale wie knien usw sich gut und richtig anfühllen, aber eben nicht nur weil es irgendwo steht das sub nun knien muss

      darüber versuche ich wenn ich jemanden neu kennen lerne zu reden, dass ich nicht denke weniger devot zu sein, nur weil ich diese Sterreotypen eher ablehne , wenn sie einfach vorausgesetzt werden

      welche Art des Machtgefälles sich zwischen einem Paar entwickelt soll meines Erachtens genauso individuell sein wie die beiden Menschen es sind

      wenn es dann sich wirklich gut und richtig anfühlt dieses oder jenes zu tun, dann kommt es von ganz allein
      melde mich wieder zu Wort ^^

      Zum einen, Danke für die hilfreichen Antworten und es freut mich (?) dass ja die ein oder anderen auch dieses "Problem" kennen ^^

      Zuerst müsste ich vielleicht Kleinigkeiten erklären, vor allem mein Dislike zu @Intruder
      Ja, ich bin erst 19 Jahre jung und ja, ich habe schon mit 13 Jahren meine Neigung benennen und, oh Schreck, auch ausleben können. Ich weiß was ich will und was ich brauche. Wieso wird man in eine Schublade gesteckt, weil man jung ist? Heißt das gleich dass ich weniger über mich weiß, als ein 40-Jähriger über sich? Das was du schilderst, ist nicht mein Problem - dennoch Danke :)

      Und die anderen Kleinigkeiten, ich habe gelesen mit dem Partner sprechen etc., guter Tipp! ^^ nur ist es so, dass ich momentan keinen Partner habe. Mir ist die Fragestellung (?) einfach im Kopf geschwirrt. Normalerweise spreche ich immer mit meinem Partner, welcher dann auch ratlos ist :D

      An sich wollte ich hauptsächlich wissen ob eben auch andere Menschen diese 'Schwierigkeit' mit der Devotion haben und was ihnen hilft.

      Danke nochmals für die fleißigen Antworten :blumen:
      Fällt mir grade nur eins zu ein..

      wenn du zu stark bist, ist er zu schwach..
      wenn er deine vorlaute Klappe nicht suverän zu Händeln weis (wie auch immer er das gestaltet) ist er nicht wirklich dominant.
      ( meine nicht, das er das zwingend unterbinden muss, so er kein Spielchen draus machen will. Drüber stehen geht auch..schmunzel)

      Ich kenne auch pseudo renitente Kampfsubs, doch das sind in der Regel mehr Masochistinnen, welche provozieren wollen eins auf den Arsch zu bekommen.
      Was wiederum bei einem Sadisten unnötig ist, der braucht in der Regel solche *Vorlagen nicht dafür.

      ich hab den Eindruck, du wehrst dich schlicht gegen Klischees.. Ich finde das Legitim.
      Bei dem richtigen für dich, wirst irgendwann von alleine ruhiger.. SMile.
      Gruß Marquis le deuxième
      Immer bestrebt, auf sehr liebevolle Weise und meine ganz besondere Art, böse zu sein.
      Ich stelle auch immer wieder fest , das meine Devotion da ist , jedoch auch von ihm gefordert oder getriggert werden muss , weil ich sie nicht jedem schenke .
      Er muss mir dann beweisen , das er es wert ist . Auch wenn das Machtgefalle schon etabliert ist .
      Meist sind das Situationen wenn ich aus einem sehr dominanten Alltag heraus in das Machtgefalle eintauchen muss oder wenn ich das Gefühl habe er ist nicht stark genug . Er ist manipulierbar , durch mich oder noch schlimmer durch andere oder unsicher - dann folge ich zwar , aber brauche seine Bestätigung und auch sein Engagement mich abzuholen . Klappt das nicht , bin ich bemüht aber nicht leicht handelbar .
      Mich stört es ihn dann“ prüfen“zu müssen - aber ich kann sonst nicht in die Devotion finden - langanhaltender Streit , In Frage Stellung können dann zum Tode der Devotion führen .
      Wenn seine Macht nicht klar demonstriert ist oder er weiterhin manipulierbar ist - ist er nicht stark genug um mich zu führen - dann ist die Verweigerung programmiert .
      Das anfängliche „bratting“ ist dann meist nur der unbewusste Versuch ihn zu prüfen oder ihm die Möglichkeit zu geben das Ungleichgewicht herzustellen .
      Nutz er es nicht - :pardon: Ist man dann wohl eine „fishermans Sub „ bist du zu stark , ist er zu schwach

      My 2 Cents
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Chloe () aus folgendem Grund: Ergänzung / Korrektur

      Mir fiel der allgemeinere Spruch ein "für Romantik bin ich viel zu lustig". Manche Leute neigen dazu, intime, gefühlsbetonte Situationen zu meiden oder sogar gezielt durch dumme Sprüche zu sabotieren, statt sich drauf einzulassen, obwohl sie sich eigentlich wünschen, so etwas auch zu erleben... aber wenn die Momente dann da sind, fühlen sie sich auf irgendeine Weise unwohl und gehen auf Distanz. Das kenne ich auch von mir, und es gibt sie eben nicht nur bei D/s-Situationen, sondern eben bei Vanillas bei romantischen Momenten ebenso. Ich denke also nicht, dass es was mit "mangelnder Dominanz", "schwachen Menschen" oder "zu wenig Devotion" zu tun hat, sondern mit zu viel selbstauferlegter Coolness am falschen Ort.

      Aber du sprichst auch von ersten Dates. Romantik bei einem ersten Date wär mir ebenso peinlich wie Devotion beim ersten Date. Zu viele Gefühle finde ich beim ersten Kennenlernen fehl am Platz. Das braucht Zeit und Vertrauen. Ich denke daher nicht, dass bei euch etwas wirklich falsch läuft... der richtige Moment für Nähe war einfach noch nicht da.
      Ich musste beim Lesen des Threads an manchen Stellen etwas schmunzeln und hinterlasse einfach mal ein meiner Gedanken dazu. Dein Problem teile ich nicht direkt.
      Für den Fall, dass es manchmal ein bisschen kalt klingt: Ich meine das ganz lieb und herzlich ^^

      Du sagst es fällt dir schwer unterwürfig zu sein, weil du zu stolz bist.
      Ich finde den Satz alleine schon ganz interessant, weil du zwei Dinge kausal verknüpfst, die so gar nicht zwingend widersprüchlich sind. Was sind denn deine Fantasien und Vorstellungen was Unterwürfigkeit angeht? Widersprechen die deinem Stolz? Kannst du dir Dinge vorstellen, die mit deinem Stolz zu vereinbaren sind? Müsste man viel oder wenig anders machen als deine bisherigen Spielpartner? Oder kickt es dich, wenn dein Stolz übergangen wird? Möchtest du vielleicht nie unterwürfig sein, sondern nur Unterworfen werden? usw.
      Vielleicht bist du dir über diese Dinge bereits im Klaren und hast davon nur nichts erwähnt, aber falls nicht:
      Sehe ich da ein potentielles Problem für den nächsten Spielpartner - wie groß ist seine Chance es richtig zu machen, wenn noch nicht einmal du weißt, wo diese Reise hingehen soll? Falls du weißt was du willst: Kommuniziere es ihm möglichst direkt, bevor ihr anfangt zu Spielen.

      Du schreibst du kannst deinen Partner bzw. fremde Doms (habe ich das richtig verstanden?) nicht ernst nehmen und gehst auf Provokationskurs.
      Als erstes, welchen Bezug erwartest du zu fremden Doms? In den meisten Setting den ich begegnet bin, hat es keine Bedeutung, welche Neigung ein Fremder hat, bis man sich auf ein Spiel einlässt. Damit sollten die in meinen Augen ziemlich egal sein.
      Bei deinen Spielpartnern:
      Warum kannst du sie nicht ernst nehmen? Machen sie was, was dich irritiert oder stört? Oder kann es vielleicht sein, dass du in der Situation aus Unsicherheit oder wegen fehlenden Verhaltenskonzepten ein bewährtes aber vielleicht nicht ganz passendes Verhaltensmuster zeigst? Oder willst du einfach provozieren, weil das zu deinem Spiel gehört? usw.
      Es wird wahrscheinlich etwas deutlich: Ich bin nicht so wirklich Fan von einer "Zurücklehnen und die anderen (= Spielpartner) sollen mal machen"-Attitüde. Ich mein, kann man machen - selbst hinterfragen bringt dich aber wahrscheinlich schneller ans Ziel.

      Ob man dich knien sieht oder schonmal jemanden mit "Herr" angesprochen hast ist nicht so wirklich wichtig. Eher die Frage: Willst du knien? Wie willst du deinen Spielpartner ansprechen? Bist du bereit das zu machen wenn dein Partner das wünscht? Muss er das nur energisch genug einfordern? Oder findest du das störend und willst das überhaupt nicht, weil es in deinem Kopf einfach nicht für dich funktioniert? usw.

      Warum fällt es dir schwer Regeln einzuhalten? Willst du provozieren/funktionieren die für dich nur im Kopf? usw.

      Ohne dich oder deine Spielpartner zu kennen, bin ich mir nicht sicher, ob du deinen Partnern wirklich "zu dominant" warst, oder ob ihnen das Spiel mit dir vielleicht einfach nicht so gut gefallen hat. Das meine ich überhaupt nicht böse, aber nicht jeder ist mit jedem gut kompatibel. Manch einer hat mehr Freude an einer krawalligen Sub, manch einer an einer Folgsamen. Das dabei auch von Antwortenden schon wieder in den Raum gestellt wurde, die bisherigen Doms seien halt nicht "dominant genug" gewesen, finde ich bedauernswert. Das hat immer was von besser, höher, weiter und geht mir im Kontext von Neigungsvorlieben ein bisschen auf die Nerven.

      Auf mich wirkt es, als wüsstest du selbst noch nicht so richtig, was du willst, aber hättest bereits hohe Anforderungen an die anderen. Sofern ich richtig liege, würde ich aus diesem Grund nicht mit dir spielen wollen. Trotzdem gibt es bestimmt Menschen, die Freude an solchen "Herausforderungen" haben.
      Und jetzt kommen wir nochmal auf das Alter auch wenn mir klar ist, dass ich dabei um ein Fettnäpfchen herumhüpfe. Vielleicht bekomme ich mildernde Umstände, wenn ich dir sage, dass ich auch nicht so viel älter bin? ;)
      Das Gute am so jung sein ist, dass man noch keine fertig gereifte Persönlichkeit ist und damit jedes Recht hat, sich selbst noch nicht so gut zu kennen. Auch wenn ich dein Hauptproblem nicht teile, hier sind wir am gleichen Punkt. Ich entdecke auch immer noch neue Eigenheiten an mir :)
      Außerdem kannst du jetzt gemütlich die nächsten Jahre ergründen, wie du eigentlich genau tickt und warum und dann dein ganzes Leben gezielt deinen Partnern mitteilen. Kann ich sehr empfehlen.
      Was ich mich die ganze Zeit frage ist, wie devot bist du denn eigentlich?
      Nicht jede Sub ist ja gleich stark devot.
      Kann man Devotion lernen? Kommt es wirklich immer nur auf den Partner an?

      Ich habe die letzten 2 1/2 Jahre intensiv meinen Masochismus ausgelebt. Habe mich nie bzw. ganz selten als Sub gefühlt.
      Im Moment würde ich sagen, dass ich zu 80 % masochistisch und zu 20 % devot bin.
      Heißt: Ich reagiere oft genauso, wie du es in deinem ET beschrieben hast.

      Ich sehe mich nicht als Brat. Und meine Devotion kann nur jemand "herauskitzeln", der mich länger kennt.
      Liebe dich selbst, nimm dich selbst am wichtigsten.
      @kleine_sub

      kleine_sub schrieb:

      Klar, manchmal lasse ich gerne die Brat raushängen (eher selten), aber oftmals denke ich mir, wie Super xy wäre, aber sobald es eintritt, sehe ich mich nicht in der devoten Rolle.
      Das etwas im Kopfkino ganz anders ist als Real, ist gar nicht selten.
      Ich kenne einige Szenarien, die mich total fasziniert haben, real allerdings ganz anders waren. Mitunter auch zu erheblichen Gesprächsbedarf geführt haben.

      Vielleicht ist es sinnvoll für dich herauszufinden, wo und wie du geführt werden möchtest.

      Ich kann z.B. gar nichts damit anfangen, wenn es Rwgelwerke gibt die ich es einfach nur gibt weil es so sein "muss".
      Ich muss Regeln vestehen können.
      Ich mag Rituale die sich aus einer Beziehung ergeben, allerdings mag ich keine Rituale die eingeführt werden, weil es eben im BDSM so "muss".

      Unterwerfung ist bei mir etwas freiwilliges, nichts wo man mich hinführen kann.
      Den "Zwang" den einige brauchen,,da kann ich gar nichts mit anfangen, dass stösst bei mir auf Widerstand.

      Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, wichtig ist, selber zu wissen und zu schauen, was man braucht, in welche Richtung der Weg gehen soll.