.♥.— 1. Dezember —.♥.
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Das Adventskalenderexperiment
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von
silk_n_desire
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GESCHICHTE ZUM ANHÖREN
Zu dieser Geschichte gibt es hier eine Hörversion:
Adventskalendergeschichte - 1.12.2018 –♥– Das Adventskalenderexperiment
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Das Adventskalenderexperiment
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silk_n_desire
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GESCHICHTE ZUM ANHÖREN
Zu dieser Geschichte gibt es hier eine Hörversion:
Adventskalendergeschichte - 1.12.2018 –♥– Das Adventskalenderexperiment
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„Was mache ich hier eigentlich?“, frage ich mich, während ich in einer schwarzen Korsage, halterlosen Nylons und High-Heels, jedoch ohne Slip und BH, auf einem kleinen Hocker vor einem großen Bett sitze. Das Bett selber ist einladend mit seinen vielen dicken Kissen und eigentlich würde ich jetzt wirklich lieber darauf liegen und versuchen, mich irgendwie sexy zu präsentieren, als auf diesem winzigen Hocker zu sitzen.
„Bleib ruhig, alles wird gut, dir wird nichts passieren“, rede ich leise vor mich hin, um mich zu beruhigen. „Du machst es freiwillig und kannst jederzeit gehen.“ Was hält mich dann zurück? Der Reiz des Absurden? Oder der kleine braune Lederkoffer neben der Tür?
10.000 Euro für dieses Experiment. Sie stehen neben der Zimmertür. Ich habe in den Koffer reingesehen. Verkaufe ich somit für 10.000 Euro meinen Körper? Was habe ich mir nur dabei gedacht?!? Ich habe keine Schulden, lediglich den Kredit von meinem Auto, der ist aber für mich zu stemmen. Ich habe einen Job, der gut bezahlt wird, mehr könnte es natürlich immer sein, und ansonsten habe ich ein normales Leben mit normalen Hobbys und normalen Freunden. Einzig mein sexuelles Interesse bezüglich eins Spiels mit Machtgefälle ist vielleicht weniger normal, wenn man an den Durchschnittsdeutschen denkt. Aber auch das hat eigentlich nichts mit den 10.000 Euro im Koffer zu tun. Zumindest ist es nicht der Grund, warum ich hier bin. Die Bestätigung bekomme ich, wenn ich mich hier in dem Raum so umschaue.
Zu meiner linken Seite liegen diverse Stöcke, Peitschen, Flogger und Gerten auf dem Sideboard und ein Bock steht in der Ecke. Auf meiner rechten Seite liegen in einem Regal verschiedene Hand- und Fußfesseln, Leinen, Seile und Ketten. In den verschlossenen Schrank daneben konnte ich zwar nicht schauen, aber ich kann erahnen, was sich dort noch finden würde.
Alle Zimmer in meinem Reich für die nächsten Tage sind in dunklen Farben gehalten. Dunkelgrau gestrichene, hohe Wände, dunkelblaue, schwere Vorhänge, die tagsüber kein Licht einfallen lassen würden, und sehr moderne und geschmackvolle Möbel. Für mich unerwartet, denn das Schloss hat von außen einen eher alten und verfallenen Eindruck gemacht. Neben dem Schlafzimmer, in dem ich gerade bin, geht es noch rechts um die Ecke, durch einen kleinen Gang, zu einem weiteren Raum, in dem ein gläsernes Badezimmer mit einer freistehenden Badewanne ist.
Ich schaue auf die große runde Uhr an der Wand, sie ist das einzige Möbelstück, das nicht zum Rest der Einrichtung passt. Ein wenig erinnert sie mich an eine alte Taschenuhr aus der Zeit der Cowboy und Indianer, mit ihren alten Zahlen, den schnörkeligen Zeigern und dem silberfarbenen runden Rahmen, nur in riesig groß. „Gab es damals überhaupt schon Uhren?“, geht es mir durch den Kopf, „oder sind das Hollywood-Erfindungen damit sich die Guten und Bösen um Punkt 12 Uhr auf der sandigen Straße vor dem Saloon treffen konnten, ohne das einer zu lange warten musste?“ Ich verdrehe im Geiste meine Augen. Ich werde scheinbar gerade verrückt, dass ich in dieser Situation an Cowboys und Indianer denken muss. Obwohl, eine gewisse Verbindung lässt sich erkennen, gefesselt wurde damals auch schon viel, geht mir durch den Kopf und ich lächele in mich hinein.
Der Minutenzeiger springt in diesem Moment um eine Stelle weiter und reißt mich aus meinen wirren Gedanken. Ich weiß, dass ich nur noch drei Minuten Zeit habe, bis der Stundenzeiger auf die Zahl 12 springt. „Fast wie damals, nur das es jetzt mitten in der Nacht ist“, lächele ich erneut.
Meine Augen verbinde ich mir nun mit der Augenbinde, die bei dem Schreiben mit der offiziellen Einladung und der Adresse dabei war.
Meine Gedanken schweifen abermals ab. Sie kam vor vier Wochen, klassisch per Post ... die Einladung für einen Adventskalender der anderen Art. Den Absender habe ich auf einem Maskenball kennengelernt. Jedoch habe ich sein Gesicht damals nicht gesehen. Er war groß und klassisch in schwarz gekleidet. Unter seinem langen Umhang ließ sich eine gute Figur erkennen. Wie alle Gäste, hatte er eine Maske auf, als er mich an der Bar ansprach. Seine dunklen Haare waren glatt gegelt und unter der Maske war sein voller dunkler Bart zu sehen. Was ich aber immer noch am deutlichsten vor meinen Augen habe, war das Blitzen in seinen Augen.
Der Abend brachte eine leichte und fröhliche Unterhaltung mit meinem sehr charmanten aber auch frechen Gegenüber mit sich. Als er mir von seinem Experiment erzählt hat, hatten wir uns schon über Gott und die Welt unterhalten, aufgrund der Intention des Maskenballs, auch schon über sexuelle Vorlieben und Neigungen.
„Von dem höre ich bestimmt nichts mehr“, habe ich noch gedacht, als ich später nach Hause gefahren bin, da ich nicht den Eindruck hatte, dass ich ihn sexuell wirklich interessiere. Dafür war er dann doch zu zurückhaltend und, dass ich in sein Beuteschema passe, glaubte ich auch nicht. Dass dieser Unterhaltung wirklich zwei Wochen später eine Einladung für sein Experiment folgte, hat mich dann sehr überrascht.
Sein Experiment sieht einen Adventskalender vor, an dem 24 Frauen teilnehmen werden, wie er mir schon an dem Abend auf dem Maskenball erzählt hatte. Diese Frauen werden in einem Schloss 24 Tage lang, entsprechend einem Adventskalender vom 1. bis zum 24. Dezember übernachten. Tagsüber sind sie freigestellt, so dass sie regulär arbeiten können und abends haben sie sich bis 21 Uhr im Schloss einzufinden, um dann die Nacht dort zu verbringen. In der Nacht stehen sie ihm, jede für sich, zur freien Verfügung. Den Frauen ist freigestellt, das Experiment jederzeit zu verlassen und abzubrechen. Sie müssen dann im Gegenzug natürlich auf die 10.000 Euro verzichten, die er jeder Frau als Aufwandsentschädigung dafür bietet. Ihm bleibt dabei überlassen, welche Frau er in welcher Nacht besucht. Ob er sie überhaupt besucht, liegt ebenfalls allein in seinem Ermessen. Die Anweisung ist lediglich, jede Nacht um 0 Uhr für ihn bereit zu sein. Die detaillierten Vorgaben erfahren die Frauen morgens in einer brieflichen Nachricht. Jedoch keine Zusage für ein Treffen am Abend.
Neben der Einladung und der schwarzen Augenbinde lag dem Schreiben noch ein verschlossener Umschlag für eine Coverperson bei, sowie ein adressierter Rückumschlag für meine Antwort und die von mir auszufüllende Tabuliste sowie das Safeword.
Lange saß ich vor der Einladung auf meinem Küchentisch und habe mit den Fingern über das schöne feste Papier mit der silbernen Prägung gestrichen und überlegt, wie meine Antwort sein wird und ob diese Einladung überhaupt ernst zunehmen ist. Zu absurd fand ich die Idee dieses Adventskalenderexperiments.
Die Uhr lässt ein leises Pling hören. Es ist soweit. Die erste Nacht. Es ist der 1. Dezember, 0 Uhr. Ich setze mich gerade hin und meine Anspannung schießt schlagartig nach oben. Meine Beine sind weit gespreizt, so dass sie den Blick frei geben. Meine Arme und Hände liegen auf meinen Oberschenkeln, die Handflächen nach oben, und darauf liegt, wie vorgegeben, ein Rohrstock.
Wird er vorbeikommen? Wird er mich heute Nacht besuchen oder wie viele Nächte werde ich hier sitzen und auf ihn warten? Kommt er überhaupt bei mir vorbei?
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